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Dienstag, 31. Mai 2016

Kannst du mir einen Euro leihen?

Ein junger Mann in der Fußgängerzone sprach mich an: "Kannst du mir mal einen Euro leihen?" Das ist doch eine schöne Umschreibung dessen, was er eigentlich wollte. Früher hieß es: "Haste mal ne Mark für mich?" Da war klar, dass es um das Verschenken ging. Der junge Mann wollte einen Euro geschenkt haben und nicht geliehen.
Wenn ich mir etwas ausleihe, dann gebe ich damit zugleich das Versprechen ab, dass ich das Geliehene zurückgebe. Ich mache deutlich, dass der Besitzer immer noch der Besitzer bleibt. Ich verleihe dir mein Auto. Damit stelle ich es dir für eine Zeit zur Verfügung und dann gibst du es mir zurück. Ich bleibe immer der Besitzer des Autos. Wenn ich Geld verleihe, dann bleibe ich auch der Besitzer des Geldes. "Kannst du mir einen Euro leihen?" Das verhindert, dass der junge Mann zum Bettler wird. Er bleibt in seiner Größe und macht deutlich, dass mein Geld auch mein Geld bleiben wird. Er wird es auf der einen Seite ausgeben und auf der anderen Seite bleibt mein Geld mein Geld. Nur die Wahrscheinlichkeit des Wiederbekommnens geht gegen null. Wenn der Mann mich gefragt hätte, ob ich ihm einen Euro schenke, dann hätte ich ihm eher das Geld gegeben. Dann hätte ich es einfach hergegeben und auch innerlich losgelassen. Wenn ich den Euro verleihe, dann muss ich ja darauf bestehen, dass er mir den auch zurückgibt. Das gehört zum "Leihen" einfach dazu!
Ich warte übrigens immer noch auf so manchen Euro von so manchem Menschen. Ich sollte die Leihgabe in ein Geschenk umwandeln, dann muss ich nicht mehr auf die Rückgabe warten. Und das geht ganz schnell. Solltest du bei mir etwas geliehen haben, dann schenke ich es dir. Und zwar jetzt!
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Montag, 30. Mai 2016

Von Leihmüttern und Leihomas


Leihen finde ich ein spannendes Thema. Heute geht es um die Leihmutter und die Leihoma.
Hinter folgendem Link findest du meine ersten Gedanken über das Verleihen. vermieten-verleihen-verschenken
Hattest du in deinem Leben auch eine Phase wo du dachtest, dass deine Eltern nicht deine Eltern sein können? Entweder Vater oder Mutter oder sogar beide? Du dachtest, dass du aus einem anderen Stall kommen musstest, weil du dich nicht verstanden fühltest oder so ganz anders warst.Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen wie ich, die keine wirklichen Erinnerungen haben an Oma und Opa. Die letzte Oma starb, als ich drei Jahre alt war. Da fehlte einfach jemand die ganze Kindheit hindurch. Ich kenne Menschen, die hatten zwar Oma und Opa, hatten aber nichts davon. Sie waren einfach nicht nett oder kinderfreundlich.
Das Wort "Leihmutter" oder "Leihoma" wird ja heute sehr einseitig verwendet. Eine Paar sucht sich eine Leihmutter zum Austragen des Kindes oder sucht sich eine "Oma" für das Kind, wenn in der eigenen Familie jemand fehlt.
Dabei erinnere ich mich an meine eigene Kindheit. Ich hatte mir meine Leihmütter und Leihomas selber ausgesucht. Zwei Nachbarinnen gehörten dazu: Oma Linfert und Oma Niehues. Da war es immer gemütlich. Ich war immer willkommen mit einem freundlichen Lächeln und einem Nachfragen, wie es mir geht. Diese Omas hatten Zeit und mochten mich. Sie wussten, welche Süßigkeiten ich gerne aß und strichen mir wohlwollend über den Kopf. Bei ihnen durfte ich innerlich groß sein. Ich habe mir diese Omas ausgeliehen und finde es bis heute großartig, dass es davon so viele auf dieser Welt gibt. Danke an alle Omas und Opas dieser Welt, die einfach verschenken, was sie an Liebe haben.
Auch Mütter lieh ich mir immer wieder mal. Im Kindergarten, in der Grundschule, in der Realschule (bis zum 6. Schuljahr) und im Ferienlager. Als Erwachsener ging ich einmal in meinem Heimatdorf im Porzellanladen einkaufen. Die Verkäuferin begrüßte mich freudestrahlend: "Matthias, kennst du mich noch? Ich war im Kindergarten die einzige, die mit dir auf die Toilette durfte um dir den Hintern abzuputzen!" Es gab noch zahlreiche andere Kunden im Geschäft und ich wurde sehr rot! Aber ich war auch sehr berührt. Damals war meine "Kindergartenmutter" zwei Jahre älter als ich.
Ich glaube, dass wir alle neben unseren leiblichen Müttern, Vätern, Omas und Opas uns auch solche Menschen ausleihen. Gehe doch mal in deine Erinnerung zurück und spüre dem nach, welche Menschen du dir ausgeliehen hast.
Das schöne am Leihen besteht ja darin, dass du so eine Oma nicht besitzt. Du borgst sie aus, wenn du sie brauchst, und wenn die Oma selber Zeit hat und dich betreuen mag. Und wenn du genauer hinschaust wirst du feststellen, dass du auch keine echte Mutter und keinen echten Vater besitzt. Du besitzt sie nicht. Auch sie hast du dir ausgeliehen - nur für einen längeren Zeitraum. Dein Leben gehört dir und das Leben deiner Eltern gehört deinen Eltern. Manchmal ist ein inneres Ritual wichtig, wenn wir als Kinder in der Kränkung sind. "Meine Mutter war nie so fürsorglich und für mich da!" "Mein Vater hat sich nie um mich gekümmert!" Entlasse sie aus ihrer Verantwortung und gib sie sich selber zurück. Vertrau darauf, dass die Welt voller Fürsorglichkeit ist, die du für einen Moment ausleihen darfst. Viel Freude dabei!
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Samstag, 28. Mai 2016

Möge der neue Tag sich im Einklang mit dir treffen. (altirische Weisheit)

Heute ist Samstag. Der Samstag erzählt mir: "Ich habe noch keine Gestalt. Die Stunden sind nicht festgelegt. Da gibt es viele Freiräume und tausende von Möglichkeiten. Ich bin voller frischer Brötchen und bunter Marktstände. Ich bin pulsierendes Leben und Verlockung. Ich bin Muße und Entspannung. Ich bin Kino und Ausflug. Ich bin ohne "müssen" und "sollten". Ich komm dir wohlwollend, neugierig, offen und freundlich entgegen. Ich bin wie die einladenden Auslagen im Schaufenster. Ich bin ein Versprechen und eine Erfüllung. Ich bin Verheißung und Lust! Na, und wo bist du?"
Ja, wo bin ich am heutigen Samstag? Ich streife die Woche von Montag bis Freitag ab wie die tote Haut einer Schlange und schwinge im Einklang mit dem Samstag mit. Ich brauche dafür meine Zeit, denn der Samstag spricht zu mir wie ein junger springender Hund, der sich austoben möchte. Aber ich setze den ersten Schritt und kaufe frische Brötchen.
Dir wünsche ich einen reichen Samstagsegen.

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Freitag, 27. Mai 2016

Vereinfache deinen Tag!


Manchmal verkomplizieren wir die Dinge statt sie zu vereinfachen. Da schrauben wir dann Sätze,  die so klingen wie: "Jetzt wo ich dich sehe wollte ich dir noch sagen von gestern her als ich beim Einkaufen war und mir wieder einmal bei  meiner Vergesslichkeit nicht einfiel..." Du kennst sicherlich auch Menschen, die so reden. Oder, du überlegst dir eine Mahlzeit und du möchtest es besonders gut machen für deine Lieben. Je komplizierter das Rezept, desto größer deine Liebe. Das Ergebnis sieht dann so aus: Die Herrlichkeit ist in wenigen Minuten nahezu kommentarlos verputzt.

Schalte mal bewusst einen Einfachtag ein. Heute keine komplizierten Saucen, sondern gebratene Kartoffeln mit Gemüse in der Pfanne, alles naturbelassen. Sage, was du zu sagen hast klar heraus in einfachen Sätzen und ohne Umschweife. Heute könnte dein "Weniger" zu einem "Mehr" werden. Genieße den Freiraum, der dir dadurch entsteht. Ich wünsche dir einen Tag voller Klarheit und Geradlinigkeit.

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Donnerstag, 26. Mai 2016

Seit ich mich auf das Nichts eingestellt habe fehlt mir nichts. (Johannes vom Kreuz)

Ich stelle mich auf das Mittagessen ein, das vor mir liegt und erwarte etwas, das mir schmeckt: einen köstlichen Salat, frisches Gemüse und einen cremigen Quark.
Ich stelle mich auf eine Geburtstagsfeier ein mit einer fröhlichen Gastgeberin, einem leckeren Essen, einer angenehmen Hintergrundmusik und lockeren Plaudereien mit netten Menschen.
Ich stelle mich ein auf einen entspannten Arbeitstag mit einem guten Maß an sinnvollen Aufgaben, einer kleinen Kaffeepause und gut gelaunten Arbeitskollegen.
Ich habe Erwartungen an das Leben. Ich wünsche mir vieles. Dafür bin ich ja auf diese Welt gekommen. Ich liebe die Fülle und die tollen Möglichkeiten. Ein wenig Paradies könnte es schon sein und lieber sogar noch ein wenig mehr vom Paradies als der Durchschnitt.
Doch wie gehe ich dann um mit den Enttäuschungen? Der Salat war nicht mehr frisch, das Gemüse verkocht, die Geburtstagsfeier langweilig, der Arbeitstag anstrengend! Wenig Paradies und mehr Hölle!
Jetzt teilt der mittlealterliche Mystiker und Theologe Johannes vom Kreuz mit mir seine Erfahrung: "Seit ich mich auf das Nichts eingestellt habe, fehlt mir nichts." Betörend logisch und herausfordernd zugleich. Ich kenne die kastilische Landschaft in der der Mystiker lebte. Karg und öde! Wer als Ordensmensch eh nichts besitzt in einer armseligen Landschaft mag sich gut arrangieren mit dem "Nichts".
Es bleibt der Stachel der unerfüllten Erwartungen und Wünsche. Ich formuliere den Vers des Johannes für mich stimmiger um dann heißt er: "Seit ich alles willkommen heiße, was Ist und mir entgegenkommt, sind die Wünsche verschwunden." Mit dieser Haltung fehlt mir auch nichts mehr.
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Mittwoch, 25. Mai 2016

Jetzt ist die Welt nur für dich da!


Ich sitze auf meinem Fahrrad. Kurz vor dem Supermarkt am Fahrradständer schneidet mir ein kleiner Knirps forsch den Weg ab. Der Vater dahinter ärgert sich sichtlich und ermahnt seinen Sohn: "Pass auf! Die Welt gehört dir nicht allein! Da sind auch noch andere, auf die du Rücksicht nehmen musst!" Ich strahle den Vater und sage: "Immerhin hat Ihr Sohn ein gesundes Selbstbewusstsein. Ja, die Welt gehört ihm!" Schon ist der Vater beruhigt und schaut stolz auf seinen Sohn.
Diese Szene bekommt eine Frau mit, die mit ihren Einkäufen wiederkommt und neben mir geparkt hat. "Selbstbewusstsein könnte ich jetzt gut gebrauchen. Die Kassiererin an der Kasse hat mich bestimmt komisch angeschaut, weil ich heute schon zum dritten Mal hier bin. Immer wieder habe ich etwas vergessen. Das ist ja kein Wunder, wenn man den ganzen Tag mit demenzkranken Menschen zu tun hat."
Wir wechselten noch ein paar Worte und jeder ging seines Weges. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass der kleine Junge mit seinem forschen Radfahren auch diese Frau gestärkt hat. Er hat dazu beigetragen, dass wir Erwachsene immer wieder etwas für unser Selbstvertrauen tun können. Die Welt gehört dir zwar nicht, aber du kannst ein wenig so tun. Jetzt, in diesem Augenblick ist diese Welt nur für dich da. Du darfst dich darin austoben, darin spielen, dich ausprobieren und Erfahrungen machen. Vielleicht liest die Frau, die ich dem Supermarkt traf auch einmal diesen Blog. "Ihnen wünsche ich Kraft und Stärke und eine gute Portion Gelassenheit im Umgang mit sich selbst!"

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Dienstag, 24. Mai 2016

Erkenne, wie du tickst!


In der vergangenen Woche wollte ich bei einem Bäcker in Münster ein Dinkelbrot kaufen. Vor mir wurde gerade ein Mann von der Verkäuferin bedient. "Haben Sie es eilig?" fragte er mich. "Sie dürfen ruhig vor mir bestellen."
Die Verkäuferin zögerte nicht lange und bediente mich. Während meine drei Brote geschnitten wurden, begann ich mit dem Mann ein Gespräch. Er ging an einem Krückstock und genoss wohl die Unterbrechung seines Alltags am Schreibtisch. Ich erzählte ihm, dass ich als Berater und Lebenslagencoach arbeite worauf er erwiderte, dass er mich in der vergangenen Woche gut hätte gebrauchen können. Unser Gespräch war sehr humorig und er erzählte mir etwas von seiner Schwester. Und darum geht es mir eigentlich jetzt. Sie schrieb ihm eine Mail und beklagte darin ihr Leid. Er machte sich infolgedessen große Sorgen. Drei Tage später kam wieder eine Mail von ihr mit dem Hinweis, alles sei wieder gut.
In seiner "Bauernschläue" mir gegenüber kam er auf den Gedanken, dass er sich seine Sorgen hätte sparen können, wenn er nicht so oft die Mails seiner Schwester lesen würde.
Wenn er also nur alle sieben Tage seine Mails abgerufe hätte würde er nur die letzte lesen mit dem Inhalt: "Mir geht es gut!" Sein gedankliches Sorgenloch könnte er so einfach überspringen. Man würde sich ja manchmal völlig nutzlos Sorgen machen wenn später alles eh wieder gut ist.
Der Mann aus der Bäckerei erinnerte mich an zwei Erfahrungen, die ich auch kenne. 1. Manchmal machen wir uns einfach zu früh Sorgen. 2. Wir leben oft in Zyklen. Ich bekomme z.B. immer um Karneval herum eine Grippe. Weil ich das weiß, kann ich mich darauf einrichten und hänge das nicht so hoch.
Ich habe Menschen erlebt, die für eine ganz bestimmte Anzahl von Jahren in einer Beziehung sein können und sich dann trennen. Die Zahl sieben ist ein beliebter Rhythmus. Oft sind diese Zyklen unbewusst und es ist spannend, diese zeitlichen Abstände aufzudecken und so möglicherweise zu durchbrechen.
Bist du neugierig geworden auf deine zeitlichen Eigenarten? Wann kaufst du neue Kleidung ein? Wann wechselst du dein Auto? Wann bestellst du deine Ferienwohnung? Und wie geht es dir, wenn du deine Rhythmen nicht einhältst?
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Montag, 23. Mai 2016

Vermieten - verleihen - verschenken


Wenn ich vermiete, dann nehme ich dafür einen Gegenwert. Ich vermiete also gegen Geld eine Wohnung und verdiene damit mein Geld.
Wenn ich verleihe, dann stelle ich auch etwas zur Verfügung. Verleihen funktioniert jedoch ohne Bezahlung. Höchstens ein Pfand darf ich nehmen, damit ich das Verliehene auch zurück erhalte. Es ist interessant, wie die "Leihbörsen" in den Großstädten plötzich wachsen und sprießen. Da entsteht eine ganz neue Kultur. Menschen stellen Geräte oder Spielsachen zur Verfügung, weil sie sie nicht ständig brauchen. Beim Verleihen bleibt der Besitzer jedoch der Besitzer.
Wenn ich verschenke, dann gebe ich völlig her und lasse los. Das Geschenk gehört mir nicht mehr. Ich behalte vielleicht nur noch die immateriellen Werte wie Erinnerung, Freude oder Verbundenheit.

Ich könnte eine Hierarchie erstellen des Loslassens mit der Reihenfolge behalten - verkaufen - vermieten - verleihen - verschenken. Dabei kommt mir die Idee, ob es auch dazu menschliche Typen gibt. Als ein typischer Verkäufer oder "Verschenker". Bei ebay zum Beispiel finde ich all die Verkäuferseelen. Sie preisen ihre Dinge an mit schönen Photos, günstigen Preisen und sie beherrschen mehr oder weniger die Kunst der Verführung.
Andere behalten lieber und wollen weder verkaufen noch vermieten und erst recht nicht verschenken. Sie kleben an Besitz, an Menschen, an Gesundheit, an Erinnerungen. Angst vor Verlusterfahrungen?
Die Vermieter sind gleichzeitig Behalter und Verkäufer. Sie schaffen es, zugleich etwas zu behalten und dennoch damit Geld zu verdienen. Der Verkäufer muss immer wieder neu nach Waren suchen und der Vermieter "verkauft" seine Waren gleich mehrfach.
Der Verleiher kommt mir eher vor wie ein Behalter, der immerhin nicht für sich allein behält. Das ist jemand, der ab und zu loslassen kann. In seinem Bewusstsein bleibt jedoch das Wissen: "Das gehört mir!"
Der Verschenker steht auf der anderen Seite dem Behalter gegenüber. Der lässt los. Vielleicht belastet ihn der viele Besitz ähnlich wie im Märchen von Hans im Glück. Oder er hat Freude daran, dass andere Freude haben. Oder er "erkauft" sich dadurch zukünftige Kunden. "Ich schenke dir einen Kugelschreiber. Dann bleibe ich bei dir in guter Erinnerung, wenn ich einmal einen Staubsauger verkaufen will." Schenken mit Hinterabsichten.
Zugleich glaube ich, dass jeder Mensch entweder eher Behalter oder eher Verschenker ist. Welcher Typ bist du und welche Einstellung dem Leben gegenüber drückst du damit aus? Immerhin gibt es vor der Kette von Behalten - verkaufen - ... auch noch das Bekommen und Kaufen. Du selbst bist auf die Welt gekommen. Musstest du das Leben erkaufen? War es ein Geschenk? Warst du einfach so da? Deine körperliche Existenz gleicht nach meiner Ansicht eher einer Leihgabe. Du hast dir diesen Körper geliehen. Du darfst ihn keinesfalls behalten. Du musst ihn wieder hergeben. Die dahinter liegende spirituelle Grundhaltung heißt da für mich: "Mir steht etwas zur Verfügung in dieser Lebenszeit. Ich kann es nutzen, gebrauchen, etwas damit machen. Es gehört zu mir für einen begrenzten Zeitraum, aber es gehört mir nicht als Besitz." Bevor es mir genommen wird spätestens am Ende des Lebens lasse ich lieber von Anfang an freiwillig ein Stück davon wieder los.
Wo bist du zu Hause? Im Behalten, oder doch eher im Verschenken?
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Samstag, 21. Mai 2016

Beobachten

Ich stehe im Inneren des Bikini Berlin und schaue durch das Fenster nach draußen und zugleich hinein auf einen Affenfelsen im Berliner Zoo. Dort hocken zahlreiche Paviane und betrachten die Besucher jenseits des Grabens. Das ergibt eine Kette.
Besucher beobachten die Paviane. Die Paviane beobachten die Besucher. Die Besucher des Einkaufszentrums Bikini Berlin beobachten die Zoobesucher und die Paviane. Und ich beobachte, wie alle sich gegenseitig beobachten. Und wer beobachtet mich bei meiner Beobachtungskette? Ich scheine der einzige heimliche Beobachter zu sein. Ich schaue auf einen der Paviane, die auf dem Felsen sitzen und überlege, was der wohl denken könnte. "Wie schön, dass so viele Menschen Tag für Tag kommen und freiwillig für ein Unterhaltungsprogramm sorgen. Was da nicht für Typen vorbeikommen! Und wie die rumfeixen! Machen Menschen das immer so? Jetzt haben sie nebenan ein Gebäude hingesetzt. Hinter dem Fenster dort hocken immer Menschen, die wohl dort gefangen gehalten werden. Die schauen uns immer so neidisch an. Wir haben schließlich einen Felsen und können klettern. Da drüben ist es aber dunkel und alle sind eingesperrt. Die Menschen dort hinter dem Fenster machen auf mich einen etwas verlorenen Eindruck. Leider traut sich niemand von denen hierher. Warum eigentlich nicht?"
Ich schaue in die Gesichter der Besucher und hören ihnen zu. War das japanisch? Oder doch eher norwegisch? Beobachten geht gut, aber verstehen?! Vielleicht sind die Paviane die einzigen, die verstehen, oder?
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Freitag, 20. Mai 2016

Für dich soll's rote Rosen regnen

Im Bikini Berlin stehe ich vor diesem runden Schild: "Für dich soll's rote Rosen regnen." Über mir hängen Hunderte von Blumen mit dem Kopf nach unten. So, wie man Blumen zum Trocknen aufhängt. Ich stelle mich unter diese "Blumendusche" und warte, dass es regnet.
Aber es tut sich nichts. Die Blumen hängen an ihren Fäden von der Decke herab. Dabei dachte ich, dass es für mich rote Rosen regnen soll. Wie kann das geschehen, wenn die Rosen da festkleben an der Decke. Sie würden ja auf mich herabregnen wenn sie denn könnten. Aber sie können nicht. Es bleibt bei der Ankündigung auf dem Schild. "Für dich soll's rote Rosen regnen." Es bleibt eine Ankündigung. Es wird keine Erfüllung versprochen.
Da stehe ich also unter dem Schlaraffenland mit der Ankündigung und dem Versprechen und es tut sich nichts. Ich könnte da noch monatelang stehen. Wer weiß, vielleicht hängen die Rosen dort schon lange und haben vielen versprochen, dass sie herabregnen werden. Über die Zeit hinweg sind sie vertrocknet.
Ich kenne einen Menschen, der mir immer verspricht, dass er mich einmal besuchen will. "Ich wollte dich immer schon mal besuchen! Aber demnächst! Ganz bestimmt!" Die Blumen sind längst vertrocknet und das Versprechen steht immer noch im Raum. Was soll ich machen?
Ich verlasse das Schild und den vertrockneten Rosenhimmel. Ich mache mich unabhängig und kauf um die Ecke eine rote Rose! Kein leeres Versprechen. Die Rose in der Hand macht mich zum König für einen Spaziergang lang. Die Leute schauen mir nach mit meiner Rose. Ich brauche nicht den Himmel voller Rosen. Eine reicht völlig aus!
Wartest du auch auf ein Versprechen, das bislang nicht eingelöst wurde? Magst du die Rosen hängen lassen, die nicht für dich bestimmt waren und machst du dich unabhängig? Kannst du selbst zur Rose werden, die hält was sie verspricht?
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Donnerstag, 19. Mai 2016

Im Untergrundmuseum

In Berlin gibt es ein Untergrundmuseum. Das weckt Bilder in mir. Hohlräume unter der Erde, Schätze von Gold, Silber und alten Geldmünzen, alte Kulturen, Ruinen, Ratten in Kanalsystemen, Höhlen und Umgrabeaktionen im Garten.
Wenn ich die Augen schließe dann gehe ich nach innen und sehe dort meinen eigenen Untergrund. Leider ist es dort oft sehr nebelig und ich kann wenig erkennen. Ich spreche von meinem Unterbewusstsein. Im Untergrundmuseum findest du Exponate hinter Glasscheiben. Sie werden ans Licht geholt und liegen friedlich auf ihrem Platz. Sie haben Staub angesetzt und sind "nur noch" museal! In meinem inneren Untergrundmuseum fühlt es sich hoch aktiv an. Teile wollen nicht entdeckt werden und haben sich tief vergraben. Aber von dort aus agieren und agitieren sie eifrig nach oben. Wenn diese Teile sich bemerkbar machen durchzuckt es meinen ganzen Körper. Ich erschrecke. "Hilfe! Was war denn das?!"
In meinem "Untergrundmuseum" liegen aber auch Exponate, die ich ans Licht geholt habe. Ich kann sie mir anschauen und es bleibt ganz friedlich. Ich behalte diese Teile gut im Blick und spreche mit ihnen. Wer weiß was geschieht, wenn ich nicht mehr aufmerksam bin.
Ich vermute, dass ganz tief unten, noch tiefer unten Teile existieren, an die ich nie herankommen werde. So sehr ich auch buddel und wühle. Mit Arbeit erreiche ich nichts! Diese Teile schlafen und schlummern. Sie warten auf den Tag, an dem sie dran sind. Dann werden sie auftauchen und ich weiß nicht von woher und wie sie das geschafft haben, an die Oberfläche zu kommen. Ich weiß auch nicht, ob sie hilfreich oder eher feindlich oder behindernd sind.
In meinem inneren Untergrundmuseum gibt es viele, sehr viele und sehr unterschiedliche Anteile. Und diese gehören zum Teil mir und zum Teil haben auch andere mir etwas dahin gelegt. Meine Eltern und meine Großeltern. Und vielleicht auch noch ein paar Generationen vor mir. Da liegt also viel in meinem Museum. Ich heiße diese Teile mal einfach willkommen und sehe sie als Reichtum meiner Persönlichkeit an.
Das ist mein Material, mit dem ich arbeite. Bewusst und zum großen Teil unbewusst. Aber das ist mein Material. Das ist meine Werkstatt. Das sind meine Werkzeuge und das Material, mit dem ich meine Wirklichkeit gestalte. Was wäre, wenn da nichts wäre? Wie sähe mein Leben aus? Wäre da nur "guter Mutterboden"? Wüste und Leere? Wer wäre ich ohne mein "Untergrundmuseuem"?
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Mittwoch, 18. Mai 2016

Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt

Wieder mal ein afrikanischer Spruch aus meinem Kalender.
Ich kenne viele Menschen, die das Gefühl haben, nicht bei sich angekommen zu sein. Immer gibt es einen Mangel. Nie ist etwas so ganz richtig. "Jetzt mache ich mehr Sport, das hat mir früher schon gut getan, aber irgendwann habe ich damit aufgehört. Vielleicht hilft es mir ja weiter." Dann kommt der Sport und es fühlt sich wieder nicht so ganz richtig an.
Manche Menschen sagen von sich, dass sie viele Umwege machen. Da ist die erste Liebe, die nicht funktioniert, dann kommt die zweite Liebe und manchmal ist die dritte Liebe dann die richtige.
Manche erlernen einen Beruf und stellen schnell fest, dass er nicht den eigenen Fähigkeiten und dem Herzenswunsch entspricht. Aber sie üben ihn aus über viele Jahre bis hin zur großen Sinnkrise.
Bei all diesen Geschichten und Erfahrungen kommt dann vielleicht der Gedanke: Wozu das alles? Warum diese ständigen Umwege? Wann komme ich endlich an mein Ziel? Wann wird alles so sein, dass ich rundum zufrieden bin?

Da sagt das afrikanische Sprichwort: Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt. Das ist doch beruhigend, nicht wahr? Ich darf Umwege machen, so viele ich will. Es ist nicht einmal ein Umweg. Das Wort "Umweg" ist nur meine persönliche Deutung. Es ist halt mein Weg, der Weg, den ich gerade gehe. Ich kann mehrmals um die ganze Erde reisen und innerlich durch tausend Welten wandern, es geht gar nicht anders, als das ich ans Ziel gelange. Ein Misslingen ist damit quasi ausgeschlossen. Egal wie lange du unterwegs bist und wohin du dich auch wendest: Du kommst irgendwann nach Hause, entweder am Ende deines Lebens, zwischendurch oder auch heute. Diese Erkenntnis schenkt dir eine unmittelbare Gelassenheit und klare Gewissheit. Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt.   
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Dienstag, 17. Mai 2016

Bitte lächeln!

"Du siehst immer so ernst aus! Geht es dir gut?" Wenn ich diese Frage höre, dann fühle ich mich immer so erwischt! Ich überprüfe meine Mundwinkel und stelle fest, dass ich mich tatsächlich so ernst fühle. "Lächel doch mal!" Wenn diese Aufforderung einfach so umsetzbar wäre! Ein solcher Appell bewirkt in der Regel eher das Gegenteil, nicht wahr?
Und eigentlich bin ich nur in meinen Gedanken versunken. Ich bin nicht wirklich ernst. Ich wirke vielleicht so, aber das sagt mehr was über den Beobachter als über mich. Ich bin ein wunderbarer Projektionsträger. Was ist falsch am Ernst sein? Seine Arbeit ordentlich zu machen ist durchaus eine ernste Angelegenheit. Kinder erziehen oder mit Geld umgehen! Verantwortungsbewusst einkaufen und professionell zuhören. Das sind echt ernst zu nehmende Fähigkeiten. Vielleicht mag mein Gegenüber keine Ernsthaftigkeit oder ist selber viel zu ernsthaft. Dann begegne ich ihm und eigentlich fühlt er sich erwischt. Es ging gar nicht um mich. Mein Gegenüber sieht mich an und sagt: "Du siehst immer so ernst aus!" Dabei spricht er von sich selbst und meint: " Wenn ich nicht aufpasse, dann bin ich in Gefahr, das Leben zu ernst zu nehmen!"
Das Schild "lächeln" befindet sich auf der Kasse eines Berliner Second Hand Ladens. Ich stelle mir vor, wie die Besitzerin immer wieder die Kasse auf und zu macht. Hat sie Grund zum Lächeln? Kann sie von den Einnahmen leben oder muss sie sich ernsthaft Gedanken machen?
Wenn ich die "Ernsthaftigkeit" des Lebens zu stark in den Blick nehme, dann kann mir schon mal das "Lächeln" vergehen. Es verschwindet einfach! Darum gefällt mir die Karte mit den freundlichen und übergroßen Buchstaben. "Lächeln!" Mir hilft es, dass ich meine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Dinge richte, die mich lächeln lassen. Ein freundlicher Blick. Das Wohlwollen meiner Freunde. Eine Tasse frischen Kaffee. Einen Sonnenstrahl... Worüber kannst du gerade lächeln? Auch wenn Ebbe in der Kasse ist?
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Montag, 16. Mai 2016

Im Museum der Stille


Ich war in Berlin und stand bei einem Abendspaziergang vor dem "Museum der Stille". Ich habe es nicht besucht, aber mich beschlich ein eigenartiges Gefühl. Ein "Museum der Stille"! In einem Museum werden Dinge gezeigt, die früher einmal wichtig waren, aber heute nur noch Geschichte sind. Sie gehören der Vergangenheit an. Was würde ich in einem Museum der Stille finden? Was würdest du dort ausstellen? Sind viele Kirchen vielleicht heute auch Museen der Stille?
Die Stille beginnt im Herzen und im Kopf. Aber wann ist es dort jemals still? Vielleicht muss ich wirklich ein Museum der Stille aufsuchen damit ich Anregungen bekomme, wie die Menschen es früher gemacht haben und wie es heute gehen könnte. Vielleicht benötigen wir keine Museen der Stille, wohl jedoch Räume dieser Art. 

Das Museum zeigt in der Regel Objekte früherer Generationen. Es ist Geschichte. Vergangenheit. Gehört die Erfahrung von Stille der Vergangenheit an? Ich meine nicht! Ich setze mich hin mit beiden Füßen auf den Boden. Ich lege die Hände locker auf meine Oberschenkel ab und sitze gerade. Ich schließe die Augen und nehme meinen Atem wahr, wie er kommt und wie er geht. Ich bleibe dabei, meinen Atem zu beobachten und die Gedanken, die kommen und gehen. Hunterte von Gedanken kommen und versuchen, die Stille zu verhindern. Es ist gleichzeitig still und laut in meinem Kopf. "Hast du schon?" "Müsstest du nicht?" "Und gleich, was kommt gleich?"
Ich bleibe sitzen und frage interessiert: "Welche Farbe wird der nächste Gedanke haben, der kommt?" Diese Frage verwirrt mein Denken. Die Gedanken ziehen sich zur Beratung zurück. Das gibt mir einen Augenblick der Freiheit, wo es keinen Gedanken gibt. Plötzlich wird es still! 
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Samstag, 14. Mai 2016

Ich verschwinde mal eben!

In diesem Kunstwerk von Jacob Dahlgren, das sich in Berlin befindet kannst du verschwinden zwischen den Kunststoffbändern, die von oben herabhängen. Du gehst hinein und wirbelst alle Bänder auf. Nach wenigen Augenblicken jedoch tritt wieder Ruhe ein. Du kannst darin stehen und die Bänder umhüllen dich. Die Welt hat dich verschluckt. Du warst mal da. Und jetzt bist du es nicht mehr.
Du bist einfach verschwunden. Von außen unsichtbar. Da hängen die Bänder in ihren verschiedenen Farben unschuldig und verschweigen das Geheimnis in ihrem Inneren. Stell dir doch einmal vor, dass du spazieren gehst in einem Wald. Der Wald verschluckt dich und du bist von dieser Welt verschwunden. Du bist nicht mehr da. Wer wird dich suchen? Wer wird nach dir fragen? Wer wird dich vermissen?
Du selbst befindest dich im Wald oder zwischen den Bändern des Kunstwerkes und verlierst die Orientierung. Du findest nicht mehr hinaus. Du beginnst, dich in den Bändern oder im Wald einzurichten. Das wird deine neue Wirklichkeit. Zu Beginn gibt es die Suche nach dem Ausweg. Die Angst. Die Verzweiflung. Die Resignation. Das Annehmen der neuen Wirklichkeit. Du wirst zum Teil des Waldes oder zum Innenleben eines Kunstwerkes. Die Welt außen wird auch weiterlaufen. Deine Angehörigen werden dich vermissen, aber sie müssen weiterleben - auch ohne dich. Du im Wald und der Rest der Welt im Rest der Welt.
Befremdlich? Eigentlich nicht. Wenn genauer in dich hineinspürst wirst du feststellen, dass du immer schon deine eigene Innenwelt hattest. Da kommt niemand hinein. Es ist völlig deine Welt. Du kannst in ihr abtauchen und niemand kann folgen. Wer kann genau deine Gedanken denken oder deine Gefühle fühlen? Deine Gefühle kannst nur du fühlen. Du kannst mir davon erzählen, wie sich das anfühlt, aber es werden dann immer noch nicht meine Gefühle. Du lebst immer schon in deinem Wald und in deinem Kunstwerk von herabhängenden Bändern. Niemand kann dir dahin folgen und wenn du willst, kannst du einfach verschwinden. Mal so eben.
Manchmal wirst du dir deiner inneren Einsamkeit bewusst. Du allein in deinem inneren Wald. Aber du kannst diesen Wald und auch das Kunstwerk verlassen. Du kannst in Verbindung gehen. Das ist die andere Seite der Wirklichkeit. Du kannst im Inneren verschwinden und du kannst wiederkommen. Beobachte doch einmal bei einem Gespräch mit einer Freundin, was da geschieht. Plötzlich ist deine Freundin/dein Freund verschwunden und auf einmal wieder da. Oder du bist verschwunden und dann wieder da. Manchmal merkst du, dass du "in Gedanken" warst und machmal auch nicht. Das Ziel könnte heißen: Ich steuere diesen Prozess selber! Immer mehr!

Freitag, 13. Mai 2016

Illusionen!

Ich betrachte ein Haus. Es ist gemalt und besitzt fünf Stockwerke. Platz für viele Wohnungen. Wie viele Menschen können dort leben in diesem stabilen Haus aus Stein? Ich schaue näher hin und entdecke, dass das Dach gerade davonfliegt - getragen von nur drei Luftballons.
Ein Haus aus Pappe? Aus Papier? Was können drei Luftballons tragen? Das Haus aus Stein entpuppt sich als Illusion. Dann schaue ich noch näher hin. Ich sehe den Kopf eines Mädchens über dem fünften Stock und zwei Beine und Füße aus dem ersten Stock. Und einen Arm mit einer Hand aus dem dritten Stock. Am Finger einen Luftballon. Gehören Kopf des Mädchens und Beine und Arm zu einer Person? Gibt es ein zweites Kind? Ein drittes Kind? Werden noch mehr Ballons auftauchen und das ganze Haus zum Verschwinden bringen?
Illusionen! Ich trete einen Schritt zurück und erinnere mich, dass ich vor einem Bild stehe. Vor einem gemalten  Bild! Zu diesem Bild gibt es einen Maler, der das Bild gefertigt hat. Der gedachte Maler, den ich nicht sehe ist real, ist wirklich. Das Bild das ich sehe mit meinen Augen erweist sich als Illusion, als nicht existent. Der Maler, den ich nicht sehe, existiert. Das Haus, das ich sehe, existiert nicht. Oder nur als Bild!
Gott, den ich nicht sehe, halte ich für eine Illusion. Bäume, die ich sehe, halte ich für die Wirklichkeit. Was ist Illusion, was ist Wirklichkeit? Wenn du einmal in dich hineinschaust und hineinfühlst, was kannst du da wahrnehmen? Was ist Illusion und was ist Wirklichkeit? Im Buch Kohelet heißt es: "Windhauch, alles nur Windhauch!" Der Luftballon trägt deine "Wirklichkeiten" davon.
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Donnerstag, 12. Mai 2016

Der Abgrund als eine machtvolle Illusion

In einem Tagungshaus stand ich auf einer Glasplatte. Darunter lag ein tiefer Schacht. Ich stand also auf dieser Glasplatte und mein ganzes Körpersystem geriet in Alarm. Es fühlte sich an als würde ich fallen. Tief hinein in den Abgrund.
Dabei war der Schacht aufgefüllt mit einem Kunstwerk aus Holzreifen. Die Platte war stabil und stark und trug locker mein ganzes Gewicht. Meine Augen sahen und konnten einschätzen, dass es nicht so tief war, dass es tödlich ausgehen könnte. Mein Verstand sagte mir, dass ich mich ruhig auf diese Platte verlassen könnte.
Dennoch befand sich mein Körper im Alarmzustand. Mir zitterten die Knie und ich wollte schnell weg. Auf sicherem Boden. Aber ich blieb stehen und ließ es zittern. Ich mutete meinem Körper diesen Zustand einfach zu. Nur widerwillig ließ er sich darauf ein. Er sagte: "Schau wenigstens nicht hin! Das Hinschauen macht es so schrecklich!" Aber ich schaute hin. Ich wollte die Erfahrung machen. Ich wollte dem nachspüren, was ich nicht verstand. Die Gedanken versprachen mir völlige Sicherheit, das Gefühl hatte Angst zu sterben.
Wenn ich über den Tod nachdenke, dann passiert nicht viel. Ich bin einverstanden und füge mich ein im großen Kreislauf des Entstehens und Vergehens. Wenn ich meinen Körper frage, dann sagt der etwas völlig Gegenteiliges. Er möchte bleiben und nicht gehen. Für ihn "fühlt" sich das ja auch sehr bedrohlich an. Er weiß, dass der Tod für ihn das Ende ist. Die Körperzellen lösen sich auf und verändern ihre molekulare Struktur bis hin zur Unkenntlichkeit.
Mein Geist ist unsterblich und ewig. So stehe ich auf dieser Platte und werde konfrontiert mit diesem Widerspruch, der einfach zu mir dazugehört. Darf die Angst sein? Ja! Darf das Vertrauen sein? Ja! Darf der Widerspruch sein? Ja, der auch!
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Mittwoch, 11. Mai 2016

Verborgene und unbekannte Schönheiten!

Bei einem Seminar fand ich an der Tafel die Gleichungen, die auf dem Photo zu sehen sind mit der Unterschrift: "beauty of mathematics!" Die Gleichungen als Gleichmaß und Harmonie von Zahlenreihen. Ein Wunderwerk vor dem ich staune. Ich multipliziere und addiere. Ich erhalte ein Zahl und die acht taucht als Konstante in jeder Gleichung auf. Die Zahlen von eins bis neun ergeben auch Symmetrien. Ich stehe davor und staune. Ach, wie interessant!
Da existieren Gleichungen mit wunderbarer Schönheit und ich habe sie noch nie entdeckt. Ich stehe vor dieser Pyramide und mir kommt in den Sinn, wo in der Natur Schönheiten ganz offen da sind, aber noch nicht entdeckt, weil noch nicht beobachtet. Vielleicht wartet neben dir oder vor deinen Augen das große Wunder darauf, von dir entdeckt zu werden.
Du bist auf der Suche nach einem Wunder. Nach der großen Formel. Nach der absoluten Schönheit. Sie liegt vor dir und du nimmst sie nicht wahr. Schau in das Gesicht eines Menschen und du wirst entecken, wie voller Wunder es ist. Jedes Gesicht, ohne Ausnahme. Auch du! Auch du bist ein Wunder. Viel wunderbarer noch als diese tollen Zahlengleichungen auf dem Bild. Bist du auch eine verborgene und unbekannte Schönheit? Jeder und jede kann dich sehen. Aber noch hat es niemand wahrgenommen. Noch ist es nicht bis in das Herz des Beobachters gedrungen. Noch befindest du dich in der Warteschleife, als Schönheit enttarnt zu werden.
Du sagst, dass du einen Mann, eine Frau hast? Freunde und Familie? Menschen, die dich lieben? Haben die wirklich schon alle deine Geheimnisse und Schönheiten entdeckt? Und du ihre? Ich finde es interessant, wenn ich einen Menschen wahrnehme und wahrnehme und wahrnehme. Ohne Wertung! Ohne Beurteilung von zu großen oder zu kleinen Ohren oder irgendwelchen möglichen Schiefstellungen. Wenn ich also einfach nur wahrnehme, dann geschieht etwas Wunderbares. Ohne dass mein Gegenüber etwas macht, zeigt sich mir seine Schönheit, einfach so! Das geschieht in der Stille. In der Geduld. In der Absichtslosigkeit. Auch nicht haben wollen oder irgendetwas konsumieren. Keine Energie abziehen oder um Aufmerksamkeit heischen. Nur wahrnehmen! So zeigen sich verborgene und unbekannte Schönheiten - wie von selbst!
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Dienstag, 10. Mai 2016

Sieben Wünsche

Ich stehe vor dem Papierladen in Berlin mit dem Namen "Sieben Wünsche". Ich stutze ein wenig. In den Märchen gibt es doch immer nur drei Wünsche, die frei sind. Dabei werden die Wünsche dann klug oder eher dumm verwendet je nach Gier oder Reifegrad der beteiligten Märchenfigur.
Ich stehe vor dem Schaufenster und schaue hinein in den Laden. Sieben Wünsche wird er mir erfüllen. Reicht es aus, vor dem Laden stehen zu bleiben und von da aus sich etwas zu wünschen? Oder muss ich den Laden betreten und dafür sieben Dinge kaufen? Die Schaufensterauslagen lachen mich an mit dem bunten Papier und den vielen nostalgischen Motiven, die mich zurückversetzen in eine mythische Vorzeit.
Das ist die Frage, die ich mir stelle. Bleibe ich Zuschauer oder gehe ich hinein und werde zum Akteur. Im Märchen werden die Wünsche immer verknüpft mit dem Erfüllen von Aufgaben. Entweder als Belohnung oder als Unterstützung den Weg zum Ziel gehen zu können. Wer nur zuschaut, gewinnt nichts. Oder?
Wenn ich genauer hinschaue, dann gibt es immer ein Leser oder Hörer des Märchens mit der Erfüllung der drei Wünsche. Der Held erfüllt stellvertretend für mich die schwere Aufgabe und erhält die Belohnung. Ich als Leser lese dieses Märchen. Ich bin in der Zuhörerrolle. Ich stehe also wie auf dem Photo vor dem Laden und lasse das Gesehene oder das Gehörte auf mich einwirken. Dabei identifiziere ich mich mit dem Helden der Geschichte und hoffe, dass auch mich das Glück erreichen wird. Der Held löst die Aufgabe und lädt mich ein, meine eigenen Aufgaben anzunehmen und umzusetzen.
Ich stehe vor dem Papierladen in Berlin mit dem Namen "Sieben Wünsche". Das sind vier Wünsche mehr als die drei aus dem Märchen. Für jeden Tag in der Woche habe ich einen Wunsch frei. Ich muss mich nicht beschränken. Ich darf aus der Fülle schöpfen. Ich stehe also vor diesem Geschäft und lese diese Buchstaben. Ich lasse die Worte auf mich einwirken. Sie sagen: "Sieben Wünsche für dich! Was wählst du?"
Soll ich wünschen? Man kann sich so schnell verwünschen! Wünschen ist echt ein Stress. Denke ich an mich oder denke ich an meine Familie und an die Freunde? Denke ich an den Weltfrieden? Spüre ich da die Last der Verantwortung und mache es lieber wie Hans im Glück. Die leere Tasche bedeutet auch Freiheit.
Ich stehe vor dem Laden und die Worte laden mich ein: "Sieben Wünsche". Mir kommt da eine Idee. Ich belasse es beim Wissen und bei der Erlaubnis, dass ich wünschen darf. Jeden Tag darf ich wünschen. Es darf dann etwas geschehen, aber es muss nichts passieren. Das Wünschen öffnet den Raum der Freiheit und verbindet mich mit allem, was ist. Ich wünsche also nichts Konkretes, sondern ich begebe mich in den Wunschraum und - freue mich.

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Montag, 9. Mai 2016

Endlich Montag!

Danke Gott, es ist Montag! Diesen Buchtitel sah ich im Bücherregal eines Freundes. Die meisten Menschen denken ja eher: "Danke Gott, es ist Wochenende!" Das ist dann der Ausdruck der Erleichterung nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Jetzt darf ich ausruhen! Ich habe es mir verdient! Ich kann die Arbeit hinter mir lassen und wende mich der Freizeit zu. Endlich Zeit zur Selbstbestimmung. Zeit für Familie und Hobby.
Aber dieser Buchtitel dankt für den Montag. Ich habe nicht drin gelesen um zu schauen, wo es denn wirklich drum geht. Meine Phantasie reicht mir aus. Ich stelle mir einen Menschen vor, für den der Freitag schrecklich ist. Er sieht das Wochenende auf sich zukommen und fühlt sich gestresst. Schon wieder muss ich mich erholen und etwas Gutes für mich tun. Was soll ich machen! Und vor allem mit wem! Ich denke an die Menschen, die sich mit sozialen Beziehugen schwer tun. Ich denke an die Einsamen und Verlassenen. Ich denke an die Menschen, die keine Bedürfnisse haben.
Für eine ganze Gruppe unserer Gesellschaft ist der Montag die Erlösung. Wenn alles wieder seine normalen Bahnen geht. Wenn die Arbeit mich davon befreit, das tun zu müssen, was mir Vergnügen bereitet. Regeln die mich halten. Eine Arbeit ausführen, die mich mit Sinn erfüllt. Mit Menschen zusammensein, mit denen ich gut arbeiten kann.
Für eine andere Gruppe wird der Freitagabend die Erlösung sein. Endlich frei! Raus aus der Versklavung! Doch wohin geht der Trend? Wer bildet die Mehrheit? Wer wird wohl eher belächelt und für normal empfunden? Und du? Bist du eher der Montagstyp oder der Freitagstyp?
Oder gehörst du zu dem Typ weder/noch! Du freust dich eigentlich immer. Über deine Arbeit ab Montag als Ausdruck der Selbstverwirklichung und über die freie Zeit ab Freitag, die dir noch andere Lebensverwirklichungen ermöglichen. Oder stehst du schon da drüber und folgst einem ganz anderen Lebenskonzept jenseits der Wochentage und 8 Stundensequenzen? Leben aus der Mitte! Leben Jetzt?
Herzlichen Glückwunsch!
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Sonntag, 8. Mai 2016

Die zweitbeste Lösung



Benötigst du auch jeden Tag viel Zeit für das Finden von Lösungen? Was kaufe ich ein und wo finde ich die Produkte, die ich benötige? Fahre ich mit dem Auto, mit dem Rad oder gehe ich zu Fuß? Wann habe ich Lust, wann kann ich überhaupt und zu welcher Zeit ist es im Geschäft nicht zu voll? Finde ich alles in einem Laden oder muss ich mir eine Tour überlegen? Vielleicht fallen dir selbst noch viel mehr Fragen ein, die du vor einem Einkauf für dich klären musst, um zu einer guten Lösung zu kommen.
Wenn es nur dieses eine Thema des Einkaufens gäbe, wären deine Aufgaben ja gut lösbar. In der Regel jedoch beschäftigst du pausenlos deinen Geist damit, für viele Aufgaben eine Lösung zu finden. Was muss ich heute unbedingt noch erledigen? Mit wem muss ich etwas besprechen? Fragen für kurz-, mittel- und langfristig. Wer hat Erwartungen an mich und an wen habe ich Erwartungen? Erst, wenn du eine Lösung gefunden hast, kannst du eine Frage abhaken und dein Geist hört auf, dich zu plagen. Manche Fragen werden zum Problem, wenn du keine Lösung finden kannst. Dann kreisen deine Gedanken pausenlos weiter. Das kann sich sogar so weit ausdehnen, dass du dich völlig blockierst, weil du unbedingt für eine bestimmte Aufgabe eine Lösung finden möchtest.
Wenn dir dein Leben egal wäre, dann würdest du einfach irgendetwas irgendwie machen. Du könntest z.B. in den nächsten Laden gehen, deine Hände ausstrecken, ein Produkt in den Korb legen und an der Kasse bezahlen. Etwas wird schon dabei sein, dass deinen Hunger stillt.
Du könntest zusätzlich versuchen, dein Leben insgesamt möglichst plan- und gedankenlos zu verbringen. Von außen würde es wahrscheinlich wie Demenz wirken, aber innerlich wärest du befreit von der ständigen Anspannung, etwas entscheiden zu müssen. Du könntest dich dafür entscheiden, nichts mehr zu entscheiden und ließest auf dich zukommen, was immer auch kommen würde. Du würdest einfach völlig entspannt mitschwingen. Hilfreich wäre dabei allerdings die Fähigkeit, das Denkvermögen auszuschalten.
Stell dir doch einfach mal vor deinem geistigen Auge ein Pendel vor. Dieses Pendel schwingt von links nach rechts. Wenn es nach rechts außen ausschlägt, so findest du dort die völlige Planlosigkeit. Das Chaos. Das Unentschiedene. Die Gedankenlosigkeit.
Dann betrachtest du das Pendel auf der linken Seite wiederum ganz außen. Dort findest du immer und beständig den super perfekten Plan für dein Leben. Du hast alles durchdacht und findest immer die ideale Lösung. Dort gelingt dir einfach alles, weil du von A bis Z durchstrukturiert bist. Du kannst deine Gedanken ständig in höchsten Tönen loben, weil du mit deinen Leistungen sehr zufrieden bist. Alle werden dich bewundern und du wirst nominiert für irgendeinen Nobelpreis.
Unser Pendel schwingt also zwischen Perfektion und Chaos. Wenn du dich einmal selber einschätzen müsstest: Wo würde sich dein vertrauter Bereich befinden? Bist du eher der Chaos-Typ oder der Perfektions-Typ? Wohin schlägt dein Pendel mehr aus? Und mit welchem Anteil bekommst du in der Regel innerlich Konflikte? Und welche Menschen im Außen bedrohen deinen Standpunkt?
Ich möchte mit dir jetzt noch einmal einen Ausflug machen zur linken und geordneten Seite des Pendels. Wahrscheinlich, weil ich mich eher dorthin einsortiere.  In der Regel versuche ich immer, für jede Aufgabe und jedes Problem die beste Lösung zu finden. Ich beobachte mich dabei, wie ich ein gutes Ergebnis meines Nachdenkens gefunden habe. Aber dann fällt mir noch etwas ein und noch etwas und noch etwas. Ich finde also ständig Lösungen. Warum? Ich werde angetrieben von dem Wunsch, die beste Lösung zu finden!
Geht es dir ähnlich? Du suchst unbedingt die beste Lösung. Nicht irgendeine. Sondern die beste! Wenn du einen Kunden bedienst, dann möchtest du nicht nur, dass er zufrieden ist mit deiner Leistung. Du möchtest doch, dass er das Gefühl bekommt, wirklich ein König zu sein. Ob du dich als Krankenschwester um deine Patienten kümmerst, als Rechtsanwalt um deine Klienten, als Berater um deine Kunden oder als Mutter und Vater um deine Kinder. Immer geht es darum, dass du das Beste möchtest. Der glückliche Patient macht dich selber glücklich. Je besser dein Service, desto glücklicher dein Gegenüber und auch du.
Wenn du hingegen nur irgendeine x-beliebige Lösung anstrebst: Was werden die anderen von dir denken? Was du von dir selbst? Du wirst auf jeden Fall immer die beste Lösung anstreben, nicht wahr? Oder hältst du es aus, wenn dich jemand anspricht und sagt: „Das hättest du mit deinem Wissen aber wirklich besser machen können. Du bleibst hinter deinen Möglichkeiten zurück.“ Vielleicht bist du ja ein völlig abgebrühter und gelassener Typ und lehnst dich zurück nach dem Motto: „Mit diesem Thema habe ich Gott sei Dank nichts zu tun! Kritik hat bei mir kaum eine Chance!“ Wetten, dass es irgendwo ein Thema gibt, wo auch du nach der besten Lösung suchst! Es gibt einfach Themen, für die wir gehen. Wo wir uns engagieren. Wo das Herz sozusagen blutet. Für die Kinder, für den Partner, den Geliebten, für Menschen in Not...
Ich befinde mich in Gedanken immer noch auf der linken Seite des Pendels. Ich bin auf der Suche nach der besten Lösung. Ich bin es mir wert! Mein Gegenüber ist es mir wert! Ich möchte auch keine Kritik einstecken, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn es nur nicht das große „LEIDER“ gäbe.
Was meine ich damit? Die beste Lösung, die ich mir ausgedacht habe, lässt sich „leider“ nicht immer umsetzen. Das Geschäft führt ein bestimmtes Produkt nicht mehr. Mein Fahrrad ist platt. Mein Kunde kommt auf einmal mit ganz anderen Wünschen. Der Patient ist trotz meiner tollen Pflege gestorben. Ich selber bin schlecht drauf oder nur für einen Augenblick unachtsam. Es kommt sowieso etwas dazwischen in meiner Zeitplanung. Während du also voller Engagement am linken Ende des Pendels die beste Lösung suchst, schleichen sich dort einfach Chaoselemente ein.
Diese „Chaoselemente“ warten nicht, bis du mit deinem Pendel nach rechts ausschlägst. Sie üben ihre Macht heimlich aus und behindern deine Anstrengungen. „Du wirst es nicht schaffen, die beste Lösung umzusetzen!“ flüstern sie dir ein.
Und das macht dein Lebensgeschäft so unglaublich anstrengend. Die beste Lösung lässt sich nur mit einem sehr hohen Preis umsetzen. Im Untergrund wabern die chaotischen Elemente, die du nicht berechnen kannst. Und wenn du zu den „ordentlichen“ Menschen gehörst, wirst du diese Elemente vielleicht sogar ausblenden und unterdrücken. Es wird dir nichts nützen. Je weniger du damit rechnest, desto mehr werden sie ihr Werk verrichten.
Irgendwo hörte ich in einer Ansprache folgenden Satz: „Leider konnten wir die beste Lösung nicht umsetzen und müssen nun mit der zweitbeste vorliebnehmen.“ Im Vortrag klang es wie ein Bedauern. Schade! Wir hätten die beste Lösung verdient. Jetzt wird es nur die zweitbeste.
Beim Fußball ist Erstklassigkeit auch besser als die Zweitklassigkeit. Der Zweite im Sport bekommt nur Silber. Lieber wäre ihm bestimmt Gold. Vor allem, wenn der Abstand zum Sieger nur gering ist. Der Zweitklassige will erstklassig werden und der Erstklassige zur Spitze in der Liga von da aus in die Superliga und dort an die Superposition. Von da oben aus gesehen ist die zweitbeste Lösung ein echter Verlust.
Aber wie gesagt: Die beste Lösung fordert in der Regel einen hohen Preis. Bin ich bereit, immer diesen hohen Preis zu zahlen? Ständig diese Überforderung, dieser Anspruch, diese Absolutheit!
„Wir haben die zweitbeste Lösung gefunden.“ In meinen Ohren klingt es nicht wie Mangel sondern wie Erlösung! Ich gebe mich tatsächlich mit dem Zweitbesten zufrieden. Warum nicht? Ich kann doch diesen Gedanken mal einfach zulassen. Ich betrachte mir einmal ganz genau diese zweitbeste Lösung. Die ist gar nicht schlecht! Da tauchen auf einmal Überraschungen auf. So könnte mir die zweitbeste Lösung bei der Suche nach dem richtigen Geschäft die Nähe zum Altglascontainer bescheren.
So weit hatte ich bisher gar nicht gedacht. Die zweitbeste Lösung für den Kunden lässt einen finanziellen Spielraum für andere Wünsche. Ich verkaufe nicht das beste Gerät aber ein anderes noch hinterher.
Wenn ich mich im „zweitbesten Lösungsraum“ bewege verschwindet die Obergrenze. Das „Müssen“. Der Absolutheitsanspruch! Es tritt ein wenig Gelassenheit ein. Ich kann mich entspannen. Ich entdecke, dass sich in diesem Lösungsraum auch noch Möglichkeiten zeigen, an die ich bisher gar nicht dachte. Wenn das Pendel also ein wenig zur Seite ausschwingen darf, kann ich die „Chaoselemente“ für mich nutzen. Chaos bedeutet ja nicht einfach nur ein schreckliches Durcheinander, sondern zugleich das Meer der tausend Möglichkeiten. Die zweitbeste Lösung heißt: Ich entscheide mich für eine insgesamt gute Lösung und habe noch zusätzliche Optionen!
Es wäre also hilfreich, sich von dem Streben nach der besten Lösung zu verabschieden. Wenn sie eintritt, auch gut. Das muss aber nicht sein. Ich könnte von vornherein die zweitbeste Lösung anstreben. Was würde das verändern, wenn ich das täte? Ich persönlich würde mit dem Suchen nach Lösungen eher aufhören. Wenn ich drei Ideen hätte, würde ich einfach Schluss machen. Genug Lösungen gefunden! Die zweitbeste wird auch dabei sein und das genügt mir.
Wo ich mich schon von der besten Lösung verabschiedet habe könnte ich doch jetzt auch mal zur dritt- oder viertbesten Lösung hinschauen. Was würde ich in diesen „Lösungsräumen“ finden? Eine Idee dazu kommt mir, dass die „Euroshops“ nach diesem Prinzip funktionieren. Ich finde dort etwas, das mir im Augenblick weiterhilft. Ein Markenprodukt wäre toll! Aber jetzt gerade würde das Preiswertprodukt für mich ausreichen.
Wenn ich jedoch das Prinzip der besten Lösung verlasse, öffne ich einen Weg mit einem neuen Glaubenssatz, den ich vielleicht gar nicht betreten möchte. Ich müsste mich verabschieden von meinen hohen Zielen. Ich müsste vor allem meinen Absolutheitsanspruch verlassen. Da höre ich schon: „Wehret den Anfängen!“ - „Wer A sagt muss auch B sagen!“ „Ich möchte mir treu bleiben!“
Da kann ich dich nur daran erinnern, dass wir uns immer noch im Pendel des Lebens befinden. Der Anspruch nach der besten Lösung hat seine Berechtigung. Die Einflüsse und Einwirkungen des Chaos auf der anderen Seite aber auch. Du magst es nicht mögen. Aber es ist Realität. Das Chaos auf der anderen Seite des Pendels sagt dir: „Ich bin da! Ich gehe nicht! Du kannst nur mit mir arbeiten oder gegen mich. Aber mich nicht verdrängen! Was willst du tun?“
Welche spirituelle Haltung steckt hinter der Idee von einer zweitbesten Lösung? Ich muss mich nicht fixieren auf nur eine einzige umsetzbare Möglichkeit. Im Universum existieren Tausende von Möglichkeiten mit wiederum Tausenden von Auswirkungen und Folgen. Die Schöpfung ist vielfältig. Wenn das Samenkorn an dieser Stelle nicht aus dem Boden kriechen kann, dann aus einer anderen. Das Pflänzchen bleibt nicht vor der Betondecke stecken sondern sucht die zweitbeste Lösung. Es kriecht und kriecht, bis die Erde wärmer wird und die Sonne lockt. Es findet den Spalt, wo es hindurchkriechen kann. Das Lebensmotto dazu heißt: „Wenn nicht das, dann das andere. Und wenn nicht das andere, dann vielleicht wieder etwas anderes.“ Das Chaos zeigt sich als das Feld aller Möglichkeiten. Die „beste“ Lösung zeigt sich am Ende lediglich als eine der unendlich vielen Umsetzungen aus dem Feld aller Möglichkeiten.
Wenn du dein Einverständnis gibst zu diesen Prozessen musst du nicht mehr deine „beste“ Lösung finden. Du schwimmst ja schließlich im Meer der Unendlichkeit. Öffne mal jetzt im Frühling deine Augen in der Natur. Was meinst du, wie oft es eine Entscheidung gibt für die zweitbeste Lösung?
Zu welcher spirituellen Gruppe gehörst du? Bist du christlich, muslimisch, atheistisch, freikirchlich, oder…? Welche bietet die beste „Gottes“-Losung? Und welche die zweitbeste? Macht es einen Sinn, so zu fragen? Wenn du an der besten Lösung klebst gibt es nur diese eine! Doch jenseits davon erkennst du das große Mehr der vielen Möglichkeiten. Dort beginnt die Freiheit!

Freitag, 6. Mai 2016

Und nu?


Das Kind ist in den Brunnen gefallen! Du stehst vor einem Scherbenhaufen! Du willst bezahlen und deine Geldbörse ist leer! Du hast einen Menschen beleidigt und die Kränkung erfüllt den Raum! Du bist jemandem auf die Füße getreten! Und nu?

Geniale zwei Wörter! "Und nu?" Du stehst und schaust dir das Ergebnis an. Du stellst eine Frage die da lautet: "Und nu?" Der erste wichtige Gedanke für mich heißt: Ich überwinde die Sprachlosigkeit. Wenn etwas geschieht, dann sind die Menschen zunächst häufig völlig sprachlos. Sie stehen dort mit offenem Mund und die Szene wirkt wie eingefroren und festgefahren. Niemand bewegt sich. Alle befinden sich in der Schockstarre. Der Erste, der aus dieser Starre herauskommt, macht es deutlich, indem er fragt: "Und nu?" Das ist der erste Schritt zur Überwindung der Ohnmacht und der Hilflosigkeit.
"Und nu?" zeigt die Hilflosigkeit zwar an und drückt sie aus. Aber es gibt zugleich schon die Frage. Die Frage, die einen neuen Raum öffnet. "Was machen wir jetzt, in dieser Situation." "Wer weiß Rat?" "Wer hat eine Idee? Wer kann helfen?" Zur Überwindung reichen zwei Wörter: "Und nu?"

Die andere Seite heißt für mich jedoch auch: "Ich übernehme keine Verantwortung. Ich halte mich da raus. Macht ihr mal! Ich bin jetzt zu betroffen und hilflos." Wer "Und nu?" fragt, richtet sich damit ja an die anderen und geht in eine Warteposition. Er lehnt sich zurück und hofft, dass jemand das Ruder übernimmt und das Boot aus dem Schlamm zieht.
Probier es doch einmal aus in der nächsten Situation, wo du vor einem Scherbenhaufen stehst. Frage einfach: "Und nu?" Dann musst du allerdings die Stille aushalten und nicht sofort eine Antwort geben. Sag nur die zwei Wörter und warte ab. Es wird etwas kommen! Deine Frage wird den Raum öffnen, in dem etwas Neues und Überraschendes geschehen wird und es geht nicht von dir aus. Du hast ja schon die Frage gestellt und damit den Raum aufgeschlossen. "Und nu?"
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Donnerstag, 5. Mai 2016

Der Schatz im Labyrinth deines Lebens!

Auf Fuerteventura besuchte ich ein Labyrinth. In der Mitte befand sich ein Stein mit lauter Kleinodien. Ein Schatz im Labyrinth.
Wenn du den Weg gehst zur Mitte, dann kommst du automatisch auch zum Schatz. Aber du musst den ganzen Weg gehen. Du drehst Schleife um Schleife. Mal weiter weg und mal näher dran. Du kannst den Schatz von jedem Punkt aus sehen. Du hast ihn immer im Blick. Aber du musst weitergehen, wenn du ihn an dich nehmen möchtest.
Hast du Zugang zu deinen inneren Schätzen? Kennst du deine Fähigkeiten, Begabungen und Ressourcen? Hast du sie im Blick? Bist du dich ihrer bewusst? Stehen sie dir zur Verfügung oder bist du noch auf dem Weg dahin?
Während du durch das Leben gehst befindest du dich oft im Außen. Du reagierst auf die Anforderungen, die das Leben halt so an dich richtet. Viele möchten irgend etwas von dir. Vielleicht bist du mit deiner Aufmerksamkeit auch auf das Außen gerichtet. Mit deinen Ohren, mit deinen Augen und mit deinem Herzen stehst du da und fragst dich: "Wer braucht mich gerade?" Stets bereit wie ein Pfadfinder!
Ist dir bewusst, dass du auch einen Weg nach Innen gehen kannst? Da existiert eine große dir zugleich oft verborgene Welt. Auf dich wartet ein Schatz, den du entdecken darfst. Er erschließt sich dir in der Stille, im Abschalten der Gedanken, in der Wahrnehmung des Ganzen. Im Loslassen der einzelnen Wünsche und Ansprüche. Entdecke den Schatz im Labyrinth deines Lebens. Du kannst ihn nicht verpassen. Aber du musst gehen!
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Mittwoch, 4. Mai 2016

Durchgang zum Frühling!

Bei einer Wanderung im April lief ich mit Freunden durch einen blühenden Hohlgang. Der erste Tag für mich in diesem Jahr ohne Winterjacke. Der Frühling ist da! Wie wunderbar!
Ein paar Tage später musste ich die Winterjacke wieder aus dem Schrank holen. Der Frühling hatte sich schon wieder verabschiedet. So schnell, wie er gekommen war, ist er auch wieder verschwunden. Das warme Intermezzo dauerte leider nur wenige Tage.
Mich beeindruckte der Durchgang aus blühenden Sträuchern. Eine Einladung zum Nachdenken.
Wie oft musst du durch etwas hindurch. Von A nach B. Von Vorher zu Hinterher. Du hast vielleicht ein unangenehmes Gespräch mit deinem Mann, deiner Frau oder deinen Kindern zu führen. Du musst dich förmlich durchringen. Du überlegst dir deine Worte und suchst den richtigen Augenblick. Du möchtest gehört und weiterhin gemocht werden. Du weißt, dass du das Unangnehme sagen musst, damit es dir besser geht.
Du stellst dir vor, dass es zu diesem Gespräch kommt. Dazu musst du hinein in den dunklen Tunnel. Du hoffst, dass es am Ende hell wird und die Beziehung sich klärt. Aber du weißt es nicht! Es kann sein, dass du umkehren musst. Zurück zum Winter, zu deinen winterlichen Gefühlen von Kälte und Abweisung. Es kann aber auch sein, dass dein Mut belohnt wird und du wieder zur lichten Seite deiner Beziehung gelangst.
In der Regel stellst du dir den Übergang kalt und unfreundlich vor. Schon deine Vorüberlegungen werden überlagert von Ängsten und Sorgen. Wird er oder sie mich verstehen? Kommen wir wieder zusammen? Jetzt stell dir doch einmal vor, dass der Durchgang gar nicht so dunkel ist. Die Frühlingsdurchgänge haben es nämlich an sich, dass sie duftend und blühend und voller Licht sind. Wir klären unsere Beziehungen oft deswegen nicht, weil es sich anfühlt wie der Weg durch einen dunklen Tunnel voller Ängste und Befürchtungen. Dir wird dabei nicht bewusst, dass das nur eine Kopfkonstruktion ist. Dein Mann, deine Frau, dein Kind. Sie alle lieben und mögen dich und wollen dein Wohl. Wenn du dir dessen bewusst wirst, verwandelst du den dunklen Tunnel in einen Durchgang zum Frühling, voller Wärme und Licht!
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Dienstag, 3. Mai 2016

Steuerst du dein Leben selbst, oder wirst du gesteuert?

Im Einkaufszentrum bewundere ich einen kleinen Jungen, der mit einem Elektroauto durch die Gänge fährt. Voller Stolz und Selbstbewusstsein dreht er das Steuerrad und wirkt darin sehr erwachsen. Beim näheren Hinschauen entdecke ich das andere Ende des Bildes. 


Im Hintergrund bewegt der Vater mit einem Joystick das Fahrzeug. Der Junge lebt in einer fröhlichen Illusion. Er fühlt sich als "Autoselbstfahrer" und merkt nicht, wie jemand von außen sein Fahrzeug steuert.

Dann stelle ich mir vor, dass ich der Junge in dem Fahrzeug bin. Ich denke, dass ich mein Leben fest im Griff habe. Ich entscheide über Weg und Ziel. Autonomie ist für mich ein sehr hoher Wert.
Dann stelle ich mir vor, dass im Hintergrund auch jemand mein Leben steuert mit einem Stick. Er lässt mich in dem Glauben, dass ich autonom bin, damit ich nicht protestiere und damit er ein leichtes Spiel mit mir hat. Aber ein Beobachter von außen sieht es deutlich: Dieser Mensch entscheidet nicht selbst, er wird gesteuert.

Das wiederum führt mich hin zu einer tiefen philosophischen Frage. Manche Menschen glauben ja, dass im Hintergrund Gott wie mit einem Joystick sitzt und seine menschlichen Autos durch die Gegend schaukelt. Das glaube ich nicht. Ich vermute, dass Gott daran nicht das geringste Interesse haben dürfte.
Ich glaube allerdings dennoch, dass es Menschen, Gruppen oder Konzerne mit einem Joystick gibt, die versuchen, die Menschen in bestimmte Richtungen zu lenken. Bist du dir sicher, dass du dein Lebensfahrzeug völlig autonom steuerst? Oder wie oft erliegst du den Impulsen, die von außen kommen. Werbung, Nachrichten in den Medien, scheinbar politische Notwendigkeiten. Beispiel gefällig? Da gibt es einen terroristischen Anschlag. Der wird in den Medien hochgepuscht über Tage und über Wochen. In dir steigt die Angst, dass dein Leben ebenfalls mächtig bedroht wird. Du fühlst dich unsicher und möchtest strengere Gesetze, die dich beschützen. Du bist einverstanden mit Video- und Telefonüberwachung. Und schon bist du mitten in einem System, das dich steuert. Da greift ein Zahnrad in das andere. Verschwörungstheoretiker vermuten dann gleich jemanden, der am anderen Ende der Leitung sitzt mit einem riesigen Weltenlenkungsplan.
Hypothese: So, wie der Vater auf dem Foto seinen Jungen steuert, macht die Wirtschaft das mit uns. Stimmt? Stimmt nicht! Du kannst es durchschauen und aufwachen. Du kannst das Steuer des Lebens in deine eigene Hände nehmen, weil du kein Kind mehr bist. Du bist ein erwachsener Mensch und hast die Freiheit, ja oder nein zu sagen. Ob ein Joystick am anderen Ende etwas macht oder nicht. Es funktioniert nicht automatisch. Du kannst dich dazu verhalten. Du kannst sagen: "Gerne!" oder "Mit mir nicht!"
Aus welchem Material besteht wohl so ein Joystick, mit dem "Die Anderen" arbeiten? Nach meiner Einschätzung ist es die Angst im Negativen oder die Verlockung im Positiven! Wenn du dich vertraut machst mit deiner Angst und sie annimmst, wirst du immun. Kein Joystick der Welt kann dich noch beeinflussen. Die Freiheit erwartet dich jenseits der Angst. Und der Weg dahin führt mitten hindurch! Bist du verführbar durch positive Verlockungen, dann erschaffe dir deine eigenen oder finde den Knopf auf dem steht: "Stopp! Jetzt ist es geunug!"
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Montag, 2. Mai 2016

Sei freundlich zu dir selbst!

Da hockt der Buddha auf einem Stein mit einem großen Herzen auf seinem Schoß. Er lädt mich ein. "Werde dir der Kraft deines Herzens bewusst und öffne dich! Sei voller Mitgefühl mit allem, was ist!" Dabei fallen mir all die vielen "Helferseelen" ein. Die Krankenschwestern, SozialarbeiterInnen, Ärzte, Mönche und PflegerInnen. Die Menschen in den Selbsthilfegruppen und caritativen Einrichtungen. All die vielen Helferseelen überall auf der Welt. Sie nehmen sich zu Herzen, dass sie mit ihrem Dasein die Welt hell und freundlich machen. Vielen, vielen Dank!

Zugleich möchte ich etwas ergänzen. Der Buddha hält das Herz in seinem Schoß nicht nur, um es dir zu zeigen und dich einzuladen. Das Herz aus Stein im Außen liegt am Herzen im Inneren des Buddha. Das eigene Herz des Buddha ist die verborgene Quelle für das Mitgefühl. So manche Helferseele lebt in der Gefahr, freundlich im Außen zu sein, aber im Inneren voller Selbstablehnung. Sie leben nach dem Motto: "Ich behandle dich gut und freundlich damit dir nicht das passiert, was mir im Leben geschehen ist. Ich bin so gekränkt und verletzt worden und das hat so weh getan. Das darf nie wieder geschehen. Darum behandle ich dich so, wie ich gerne behandelt worden wäre." Da schwingt noch eine große Portion Kränkung und Leid mit.

Es ist wunderbar, dass du ein Herz hast für die Welt, meine liebe Helferseele. Du darfst zugleich jedoch auch ein Herz für dich selbst haben. Sei freundlich dir gegenüber. Du bist deinem eigenen Herzen am nächsten. Lass dich davon nähren und wärmen. Liebe dich unendlich selbst, damit du diese Liebe unendlich weitergeben kannst. Du selbst lebst von einer unendlichen Quelle der Liebe, die fortwährend durch dein Herz strömt. Ich lade dich ein, für einen Augenblick die Augen zu schließen und dich nach innen zu wenden. In deinem Herzen begegnet sich alles, was ist. Das Göttliche, die ganze Welt und du und ich.
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