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Samstag, 28. August 2021

Für gewöhnlich sieht der Mensch nur das Stoppelfeld der Vergänglichkeit; was er übersieht, sind die vollen Scheunen der Vergangenheit. Im Vergangensein ist nämlich nichts unwiederbringlich verloren, vielmehr alles unverlierbar geborgen. (Viktor Frankl)

Wie gehst du mit dem Vergänglichen und der Vergangenheit um? Ja, es ist wichtig, im Hier und Jetzt zu leben und schrecklich ist es, ständig im Vergangenen zu wühlen. Es kommt auf den richtigen Umgang damit an!
Ich kann lamentieren, wie vergänglich mein Leben ist. Je älter du wirst, desto mehr siehst du die verpassten Möglichkeiten. Du stellst fest, dass du körperlich nicht mehr so gut drauf bist wie vor ein paar Jahren. Du bist nicht mehr so schnell und so kräftig. Mit Fitness und verstärkter Achtsamkeit versuchst du, den Verfall aufzuhalten. Aber du bist vergänglich. Ob du dich jetzt ängstigst oder es ignorierst. Du bist vergänglich und du kannst die Zeit wie einen Feind betrachten, gegen den du kämpfst oder den du versuchst, auszutricksen. Zugleich kannst du aber auch Gefangener deiner Vergangenheit sein. Gefangener deiner negativen Erlebnisse. Du möchtest sie verdrängen oder vergessen. Aber du weißt, dass sie dein Jetzt beeinflussen. Du trägst die Spuren deiner Kindheit in deinen Körperzellen und in deinem Geist. Vielleicht gibst du dem Gesamtpaket eine negative Bewertung. Es fühlt sich nur schlecht an! Eben wie ein ausgelaugte Stoppelfeld. Stachelig und ausgelaugt.
Es ist deine Entscheidung, so mit deiner Vergangenheit zu verfahren. Viktor Frankl empfiehlt den Blick in die volle Scheune. Du hast geerntet! Wie wunderbar! Deine Scheune ist voller Erlebnisse und Erfahrungen. Du bist gewachsen und gereift. Du bist jetzt dieser einmalige und unverwechselbarer Mensch geworden. Wer wärest du ohne deine Vergangenheit? Ohne die Ereignisse, die dich haben reifen lassen. Du kannst am Stoppelfeld stehen oder in der vollen Scheune. Du stehst vor zwei Schätzen. Nichts davon ist verloren und alles gehört zu dir. Das Stoppelfeld erzählt deine Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen und die Scheune erzählt die Geschichte deiner Erkenntnisse und Erlebnisse. Von beidem kannst du leben.
Es kommt also darauf an, welchen Wert und welche Bewertung du der Vergangenheit gibst. Und ob du in einen Vergleich gehst mit der Zukunft. In deiner zeitlichen Begrenzung siehst du die Zukunftsmöglichkeiten schwinden. Du kannst jetzt vielleicht nicht mehr eine neue Familie gründen oder beruflich noch mal völlig neu starten. Na und? Du bist gefangen in deinem Zeitkonzept von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und du bewertest sie. Auch der Zukunft gibst du eine Wertung. Viel Zukunft ist toll und wenig Zukunft ist schrecklich. Und schon ist dann die Angst da und deine Zukunft kannst du in diesem Zustand abhaken. Du hast vielleicht viel Zeit, verbringst sie aber im Käfig deiner Angst.
Du lebst und sammelst Schätze. Du musst nichts dafür tun. Die Schätze kommen zu dir. Sie liegen am Weg und sind schon tief verborgen in dir drin. Du bist wie ein großer Sammler und kommst auf die Welt um Schätze zu sammeln. Deine Scheune ist voll und sie wird noch voller und du musst dich dafür nicht anstrengen. Es geschieht wie das Wachsen des Kornes - automatisch.
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Dienstag, 24. August 2021

Mein erstes Buch: Zähne putzen für die Seele

https://publish.bookmundo.de/shop/index.php/catalog/product/view/id/494031/s/zahne-putzen-fur-die-seele-uber-die-kunst-liebevoll-mit-sich-selbst-umzugehen-227618-publish-bookmundo-de/

Wir putzen täglich die Zähne und betreiben eine intensive Körperpflege. Wir betreiben Fitness und sorgen uns um unsere Gesundheit. Das ist auch sinnvoll und gut so.
Zugleich könnte die eigen Seele mehr Zuwendung und Pflege erfahren. Wie kann ein Mensch seine Seele pflegen? Welche Gedanken sind hilfreich? Und welche eher hinderlich? Wie kann jemand freundlich mit sich umgehen ohne gleich ein Narzisst zu sein?

Das Buch „Zähen putzen für die Seele“ widmet sich diesen Fragen. Es kommt eher leicht und heiter daher. Es fängt oft an mit einer Beobachtung im Alltag, in der Umwelt oder im eigenen Erleben und Handeln. Dann erfolgt eine Einladung, die Beobachtung zu vertiefen und für sich Rückschlüsse zu ziehen. „Ach, so kann ich das Leben ja auch mal betrachten.“ „Warum mache ich es mir so schwer, wo ich es auch mal leichter haben könnte.“

Die einzelnen Texte und Impulse besitzen eine christlich orientierte, jahreszeitliche Orientierung. Sie sind so geschrieben, dass der Autor in einen  inneren Dialog eintritt mit seinem Leser, seiner Leserin. Das Lesen soll sich anfühlen wie ein Spaziergang, wo es neben der Sonne und der frischen Luft auch den einen oder anderen Gedanken oder eine Erkenntnis gibt. Zugleich lässt der Autor teilhaben an seinen eigenen persönlichen Lebenserfahrungen, die vor allem aus einem seelsorglichen und beratenden Hintergrund kommen.


Und hier der Link zum Buch!  Zähne putzen für die Seele

Montag, 23. August 2021

Einfach so!

Mir gefällt der Satz. Einfach so! Beim recherchieren stelle ich überrascht fest, dass es in den USA einen Feiertag gibt der so heißt: der "Just Because Day", der "Einfach So Tag" wird am 27. August begangen. Dafür gibt es verschiedene Gründungslegenden, die mich hier nicht so interessieren.
Spannend finde ich, dass mir der Satz gefällt, und dass es bislang ohne mein Wissen dazu einen Feiertag in den USA gibt.
Stell dir vor: Jemand schenkt dir eine Blume. Was denkst du dann? Wenn es dein Geburtstag ist, brauchst du nichts zu fragen. Der Grund des Schenkens ist klar. Wenn dir kein Grund einfällt warum dir jemand eine Blume schenkt fragst du: "Wieso?" - "Warum?" - "Gibt es etwas besonderes?" Meistens gibt es einen Grund dafür, dass wir etwas tun. Weil die Blumen kein Wasser haben, gieße ich sie. Weil ich etwas bestellt habe erhalte ich eine Rechnung und bezahle sie auch. Unser Verstand sucht nach guten Gründen für unser Handeln. Er möchte das sortieren und einordnen können. Es muss zum Weltbild und zu unseren Glaubenssätzen passen. Wenn ich den Grund für die geschenkte Blumen kenne, kann ich es einordnen. War das Geschenk berechtigt? Habe ich es mir verdient? Gab es einen Anlass? Muss ich mir das merken und irgendwann etwas zurückschenken? Erst wenn alle Fragen beantwortet sind können die Gedanken in der Schublade landen.
Auf die Dauer ist ein solches Leben sehr berechenbar und ohne Überraschungen oder große Freude. Logik und klare Abläufe geben zwar Sicherheit, aber da fehlt dann schnell mal das "erfrischende" Gefühl.
Die "Einfach so!" Philosophie folgt da einem anderen Weg. Probiere es mal aus und sage: "Einfach so!" Geh durch die Fußgängerzone und begrüße für eine halbe Stunde jeden Menschen mit den Worten: "Schön, dass Sie da sind!"  Geh in eine Bäckerei und sage der Verkäuferin: "Heute scheint die Sonne, auch für Sie!" Du nimmst zehn Geldstücke im Werte von jeweils einem Euro in die Hand und verschenkst das Geld. Du legst einen Euro auf die Theke eines Metzgers, strahlst die Verkäuferin an und sagst: "Einfach so!" Du gibst deine Geldstücke Menschen, die es nicht brauchen oder nicht damit rechnen und überlässt dich dabei deiner Intuition und sagst: "Einfach so!"
Die "Einfach so!" Philosophie führt den Verstand an der Nase herum und ist zugleich voller Lebensfreude. Sie ist wie das kleine Kind an der Hand der Mutter und hüpft mit einem Lutscher durch die Welt. Sie lächelt verschmitzt wie ein alter weiser Greis, der sich dessen bewusst ist, dass keiner seiner Gedanken so besonders wichtig ist zum Erhalt für die Nachwelt. "Einfach so!" heißt: "Was du denkst ist richtig und das Gegenteil auch!" Es bringt dein System durcheinander und - holt dich direkt in die Gegenwart. Einfach so!
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Samstag, 21. August 2021

Die Welt gehört dir!


Ich sitze auf meinem Fahrrad. Kurz vor dem Supermarkt am Fahrradständer schneidet mir ein kleiner Knirps forsch den Weg ab. Der Vater dahinter ärgert sich sichtlich und ermahnt seinen Sohn: "Pass auf! Die Welt gehört dir nicht allein! Da sind auch noch andere auf die du Rücksicht nehmen musst!" Ich strahle den Vater und sage: "Immerhin hat Ihr Sohn ein gesundes Selbstbewusstsein. Ja, die Welt gehört ihm!" Schon ist der Vater beruhigt und schaut stolz auf seinen Sohn.
Diese Szene bekommt eine Frau mit, die mit ihren Einkäufen wiederkommt und neben mir geparkt hat. "Selbstbewusstsein könnte ich jetzt gut gebrauchen. Die Kassiererin an der Kasse hat mich bestimmt komisch angeschaut, weil ich heute schon zum dritten Mal hier bin. Immer wieder habe ich etwas vergessen. Das ist ja kein Wunder, wenn man den ganzen Tag mit demenzkranken Menschen zu tun hat."
Wir wechselten noch ein paar Worte und jeder ging seines Weges. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass der kleine Junge mit seinem forschen Radfahren auch diese Frau gestärkt hat. Er hat dazu beigetragen, dass wir Erwachsene immer wieder etwas für unser Selbstvertrauen tun können. Die Welt gehört dir zwar nicht, aber du kannst ein wenig so tun. Jetzt, in diesem Augenblick ist diese Welt nur für dich da. Du darfst dich darin austoben, darin spielen, dich ausprobieren und Erfahrungen machen. Vielleicht liest die Frau, die ich am Kerkmannplatz in Ahlen traf auch einmal diesen Blog. Ihnen wünsche ich Kraft und Stärke und eine gute Portion Gelassenheit im Umgang mit sich selbst!

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Dienstag, 17. August 2021

Manches wird gut, wenn wir es gut sein lassen.


Machst du auch die Erfahrung, dass du etwas nicht loslassen kannst. Du ärgerst dich über einen Satz deines Freundes, deiner Freundin. Du fühlst dich gekränkt und enttäuscht. Wie konnte sie nur so etwas sagen! Jetzt hat er alles zerstört.
Dann wollen wir eine Erklärung, damit wir es verstehen. Wir fragen den Freund und der erklärt sich. Aber wir sind nicht einverstanden damit. Die Erklärung reicht nicht aus. Da bleibt ein "hätte" und "könnte". Wir hätten gerne noch eine tiefere Erklärung. Eine die mehr befriedigt. Und außerdem noch eine Entschuldigung. Und zugleich lehnen wir die Entschuldigung hab, weil der Groll noch so tief sitzt. 
Wir können es einfach nicht stehen lassen. Wir erzählen anderen Menschen von diesem Satz und von dieser Kränkung und von dieser Freundin, die so etwas macht. Wir bekommen Bestätigung oder Skepsis oder Widerspruch. Und es ist wieder nicht genug. Als ob die Seele keine Ruhe finden kann. Da muss noch was geklärt werden. Da löst sich ein Ärgergefühl einfach nicht auf. Wir bleiben tief in der Kränkung vergraben.
Manches wird gut, wenn wir es gut sein lassen. Manches wird nie gut. Es wird auf keinen Fall gut, wenn ich mir den Groll immer wieder bestelle. Indem ich darüber nachdenke. Indem ich es anderen erzähle. Manches kann erst anfangen gut zu werden, wenn ich als ersten Schritt aufhöre, mir den gleichen Gedanken wieder aufzuwärmen. Wenn ich darauf verzichte, die Kränkung gesühnt haben zu wollen. Manches wird gut, wenn wir es gut sein lassen. Ich lasse also... die Gedanken, die mich kränken. Ich lasse die Bilder und das Erlebnis los. Ich gebe meine "Güte" hinein in das Bild und in das Ereignis. Ich höre auf, passiv zu sein und das Opfer zu spielen. Je mehr Güte ich hineinfließen lasse, desto mehr wird etwas gut. Oder wieder gut! Nach einem Streit fragen wir ja manchmal: "Und? Ist es wieder gut? Bist du mir wieder gut?" "Ja, ich bin dir wieder gut! Meine Liebe zu dir ist stärker als mein Groll! Ich lasse den Groll los!" Manches wird (von selber) gut, wenn wir es mit (Gut Sein) füllen.
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Montag, 16. August 2021

Als noch alles besser war.


Früher war alles besser, da konnte ich noch herumlaufen und die Leute schauten mich an. Heute schauen alle auf ihr Smartphone.
Früher war alles besser, da konnten sich die Leute noch orientieren. Heute finden sie den Weg nur mit enem Navi.
Früher war alles besser, da bekam man noch Briefe mit der Hand geschrieben. Heute bekommt man nur noch Mails, so dahin geschmiert.
Früher war alles besser. Das Brot schmeckte nach Brot. Der Apfel nach Apfel und das Gemüse nach Gemüse. Heute ist alles künstlich. Früher war eben alles besser.

So steht es auf meiner Spruchkarte. Dann lese ich weiter: "... zum Beistpiel gestern, da war noch Wochenende." Ich stutze. Ist ein Wochenende wirklich besser? Ob Montag, oder Freitag oder Wochenende! Wer im Früher lebt hat mit dem Leben abgeschlossen. Der vergleicht und ärgert sich.

Die "Früher war alles besser" - Sätze gehen mir auf den Zeiger. Ich mag sie nicht hören. Sie machen mich ärgerlich. Ich bin froh über mein Smartphone. Ich freue mich über die Unterstützung durch das Navi und das Brot schmeckt mir auch heute. Ich lebe heut und genau jetzt und das ist gut so!
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Samstag, 14. August 2021

Entfalte dich!

Wenn es draußen kalt ist ziehe ich mich in meinen Mantel zurück.
Die Kälte soll nicht Besitz von mir ergreifen und mich lähmen.

Wenn ich traurig bin und ich mich verlassen fühle ziehe ich mich auch zusammen.
Ich werde kleiner und kleiner und falte mich ein.

Niemand soll mich sehen. Ich möchte mich unsichtbar machen.
Ich fühle mich klein und ohnmächtig. Ich möchte nicht mehr am Leben teilnehmen.

Ja, ich werde zunehmend teilnahmslos.
Ich zeige immer weniger Haut. Dann bin ich nicht mehr so verletzbar.

Das hat nur einen Nachteil!
Das Leben um mich herum läuft weiter und ich bin leider nicht mehr dabei.

Ich könnte mich trotz der Enttäuschung wieder entfalten.
Allein schon wegen der Sonnenstrahlen.

Die Sonnenstrahlen könnten mich unterstützen, dass ich wieder heil werde.
Wenn ich mich zurückziehe - passiert mir zwar nichts, aber es passiert auch nichts!

Wenn ich ich entfalte bekomme ich neuen Anschluss.
Ich tanke auf und fliege weiter.

Ich entfalte mich mit der Kränkung. Trotz der Kränkung. Kurz nach der Kränkung.
Ich stehe auf und mache weiter.

Ich bleibe nicht liegen. Ich rolle mich ein und auch wieder aus.
Ich warte nicht bis dass...

Wenn ich erst wieder vertrauen kann - kann ich lange warten.
Vielleicht vertraue ich ja nie nie wieder!

Ich entfalte mich trotzdem - auch ohne Vertrauen.
Wer sagt denn, dass man das braucht!

Ist auch nur ein Glaubenssatz! Ich kann nicht mehr vertrauen.
Darum kann ich nicht mehr oder mag nicht mehr.

Mangelndes Vertrauen als Erlaubnis, sich nicht mehr entfalten zu müssen!
Ich gebe einen Vorschuss und entfalte mich - wenigstens ein bisschen!

Wow!
Ich entfalte mich!
Ich zeige, was ich drauf habe!
Schau, was in mir steckt!
Ich breite mich hier aus.
Hier ist jetzt mein Platz.
Ich entfalte mich und dehne mich aus.
Auch wenn es eine körperliche Grenze gibt.
Der Geist ist grenzenlos.
Ich entfalte mich mit meinem Bewusstsein und fülle das ganze Universum aus!
Und dann geht immer noch was!
Entfalte dich!

Freitag, 13. August 2021

Freunde, die wie Sterne sind!

Freunde sind wie Sterne; du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da.
Das erinnert mich an die Sprüche im Poesiealbum aus Kinderzeiten und die Bedeutung von Freundschaften.
Meine Erfahrung: Freunde sind wichtig! Sie sind oft für mich da und ich für sie. Das tut mir gut und das tut meinen Freunden gut. Freunde sind eine echte Bereicherung im Leben. Eine wichtige Ergänzung zu Familie. Und für Menschen ohne Familie stehen Freundschaften vielleicht an erster Stelle.
Spürst du schon meine kleinen Bauchschmerzen? Ich klebe an dem Teilsatz: "Aber sie sind immer da." Das gehört nicht zu meinen Erfahrungen: Freunde, die immer da sind. Ich bin auch nicht immer für alle meine Freunde da. Oft und gerne, ja! Immer? Nein, das würde mich überfordern. Das schaffe ich gar nicht. Das würde ich von einem Freund auch gar nicht erwarten.
Dann wäre der Freund ja eher so etwas wie der "liebe Gott". Von Freundschaften kann manchmal auch zu viel erwartet werden. Auf einmal ist der Freund nicht mehr so wunderbar zugewandt. Er kümmert sich um seine eigenen Sorgen und Probleme. Er hat genug mit sich selber zu tun. Er ist in einer Phase, wo es ihm schwer fällt, diese Freundschaft zu leben. Freundschaften können durchaus gefährdet sein.
Wie gesagt: Freunde sind toll. Ich wünsche mir und dir genügend Freundschaften für eine sattes Beziehungsleben. Ich wünsche dir und mir aber auch, dass es nicht zu einer Überforderung kommt. Keine Freundschaft wie ewige Sterne am Himmel sondern eher wie etwas Brüchiges und Menschliches auf der Erde - mit Macken und Einschränkungen; mit Pausen und Enttäuschungen; mit Höhen und auch mit echten Tiefen. Und mit einem gelassenen und großen Einverständnis
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Donnerstag, 12. August 2021

Das Leben ist eine Reise und du bist "Erste Klasse!"


In meinem Ferienhaus hing ein Bild an der Wand mit dem Text: "Life is a journey".  Ja das stimmt, ist mir vertraut. Ich sehe das Netz, das mich erinnert an ein Zugabteil. Dahinter oder darüber befindet sich ein Koffer mit dieser Aufschrift vom Leben, das einer Reise gleicht.
Dann entdecke ich den Stempel in der linken Ecke: "First Class". In welcher Klasse reist du mit deinem Leben? Erste, zweite oder Holzklasse? Oder bist noch gar nicht aufgebrochen, weil du kein Geld für eine Fahrkarte hast?
In mir taucht der Wunsch auf, dass jeder Mensch in der ersten Klasse fahren darf. Ohne Ausweis. Ohne Aufpreis. Erste Klasse weil jeder Mensch ein Mensch ist. Weil unsere Welt das möglich macht. Es ist Fülle da. Für jedes Wesen!
Im realen Leben fahre ich oft und gerne Zug. Während sich die Leute in der zweiten Klasse quetschen, können die in der ersten Klasse die Füße hochlegen. Zwei Plätze für jeden. Das ist doch ungerecht, oder?
In meinem Herzen und in meinen Begegnungen mache ich keinen Unterschied. Jeder Mensch ist für mich einfach nur "Erste Klasse"!
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Mittwoch, 11. August 2021

Wieso wohnt das Meer nur so weit von mir?

Ich wäre so gerne am Meer. Mal eben da hin gehen und die Füße ins Wasser halten. In die Weite schauen. Einen langen Spaziergang machen. Aber das Meer wohnt so weit weg von mir. Da kann ich nicht einfach mal so hingehen. Am frühen Morgen oder gleich nach der Arbeit.
Das Meer bleibt ein Ort der Sehnsucht. Ein Ort, für den ich Zeit brauche, ihn zu besuchen. Wieso wohnt das Meer nur so weit von mir?
Wieso sind manche Menschen so unfreundlich und ungeduldig mit mir? Wieso kann ich es nicht allen recht machen und wieso habe ich nicht genug Zeit für alle meine Lebensprojekte? Wieso ist alles auf dieser Welt so begrenzt? Wieso wohnt das Meer nur so weit von mir?
Mit manchen Begrenzungen sollte ich mich besser arrangieren. Und nicht ständig nach dem Wieso fragen. Es ist wie es ist. Das ist die eine Seite der Wirklichkeit. Annehmen was ist. Und dann gibt es noch die wunderbare Sehnsucht und den Wunsch, dass alles besser wird. Dass das Meer zu mir kommt und ich das Meer doch noch schnell erreichen kann. Eines Tages. Allein dafür lohnt es sich zu leben. Sich in den sehnsüchtigen Bildern zu verlieren und es zu genießen.
Wieso wohnt das Meer nur so weit von mir? Ich kann leiden, weil es so ist. Ich kann es für mich nutzen, mein Traumpotential zu erweitern und in dem Wunsch zu baden, es unbedingt sehen zu wollen. Die Traum vom Meer kann so stark sein wie der reale Kontakt.
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Dienstag, 10. August 2021

Jeder kann etwas gut. Ich kann zum Beispiel gut am Meer sitzen!

Ich kann ganz viel.
Ganz viel kann ich nur so ungefähr.
Und ganz viel kann ich gar nicht.
Ich kann viel mehr etwas nicht als das, was ich kann.
Ich kann zum Beispiel nicht Fußball spielen.

Ich kann ganz wenig nur ganz gut.
Aber ich kann auch ganz viel eigentlich ganz gut.
Und machmal ist es mir gar nicht wichtig, ob ich es kann.
Ich mache es einfach weil es gemacht werden muss.

Und jeder kann etwas gut. so ganz richtig gut.
Ich kann zum Beispiel gut am Meer sitzen!
Ich kann auch gut meine Augen auf und zu machen.
Ich kann gut die Stirne runzeln.
Und ich kann gut Eis essen.

Und wenn ich richtig drüber nachdenke,
dann kann ich viel mehr als das, was ich nicht kann.
Was ich nicht kann, kann ich auf jeden Fall in meiner Phantasie.
In meiner Phantasie kann ich sogar Autos reparieren und reich dabei werden.
Und es erfüllt mich mit einer großen Zufriedenheit. Zu wissen: Jeder kann etwas gut!
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Montag, 9. August 2021

Auch ein Montag kann schön sein!

Montag, der Beginn einer neuen Arbeitswoche? Sich quälen und durchkämpfen? Wenn du so anfängst hast du schon verloren! Du quälst dich! Das müsstest du nicht. Denn auch ein Montag kann schön sein.
Du hättest am Sonntag sterben können aber bist es nicht. Du bist am Montag aufgewacht. Dir wird ein neuer Tag geschenkt. Tausend Möglichkeiten liegen vor dir. Du kannst dich für Tee oder Kaffee entscheiden. Für Brot oder Brötchen. Oder auf das Frühstück verzichten. Du kannst heiß oder kalt duschen. Du kannst dich schick machen oder im Schlabberlook herumlaufen. Du kannst aber auch einfach liegenbleiben. Du kannst deine Mails abrufen oder auch nicht. Eine Nachricht schicken an eine Freundin, wie gern du sie hast. Du kannst dich ans Fenster stellen und schauen, ob ein Vogel vorbeifliegt. Auch ein Montag kann schön sein!
Du hast so viele Möglichkeiten deinen Montag schön zu machen. Egal, was du sonst zu tun hast. Auch wenn es viel Arbeit gibt. Wenn du nervige Projekte vor dich hast. Wenn du viele Entscheidungen treffen musst. Wenn dir etwas quer im Magen liegt. Du kannst dir deinen Montag trotzdem verschönern. Auch wenn es mal ganz düster aussieht. Und wenn es dir graust vor einem grauschwarzen Montag, so kannst du diesen schrecklichen Montag dennoch ein wenig verschönern. Du kannst dir ein Blatt Papier nehmen und in schwarzer Farbe schreiben: Schrecklicher Montag! Mit Ausrufezeichen. Dann nimmst du Farbstifte und malst bunte Blumen drumherum, oder setzt den Montag in eine gelbe Blase. Du kannst also etwas mit dem schrecklichen Montag machen. Denn auch ein Montag kann schön sein! Weil du ihn dir schön machst.
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Samstag, 7. August 2021

Du bist du und noch viel mehr! ... einfach ganz besonders.

Du bist wunderbar! Wie wunderbar!
Hat dir jemand mal gesagt, dass du wunderbar bist? Dein Kind, deine Eltern, dein Mann oder deine Frau, deine Freundin oder dein Freund? Also, du bist wunderbar! Du bist wirklich einfach ganz besonders. Du bist toll! Du bist außergewöhnlich! Du bist großartig!
Hältst du es noch aus oder hörst du auf zu lesen. Kommt bei dir jetzt ein "Ja"! "Ich bin wunderbar! Wie schön!" Oder kommt eher eine Reaktion wie: "Na ja, vielleicht manchmal! Eher aber nicht! Das ist doch übertrieben! Da kommen mir gleich meine Fehler und Einschränkungen in den Sinn. Das meinst du doch nicht wirklich. Außerdem kennst du mich ja gar nicht. Du weißt nicht, wer hier diesen Text liest. Wenn du mich wirklich kennen würdest. Wenn du wüsstest, wie schlecht gelaunt ich oft bin. Wenn du wüsstest, wie oft ich meine Freundinnen und Freunde vernachlässige! Wenn du wüsstest, wie oft ich eine Maske trage um meine Traurigkeit zu verbergen. Wenn du das wüsstest und noch viel mehr, dann könntest du das nicht mehr sagen."
Ein Teil in dir wünscht sich dennoch diese Bestätigung. Du bist wunderbar! Davon lebst du, Das richtet dich auf und macht dich ein paar Zentimeter größer. Und ein anderer Teil will es nicht hören. Kann es kaum aushalten. Ist es nicht gewöhnt. Im Alltag hörst du eher deine Defizite. Das hast du nicht richtig gemacht. Dies könntest du noch verbessern. Trotzdem: Du bist wunderbar!
In einem Seminar hatte eine Teilnehmerin eine Differenz mit dem Seminarleiter. Da kam ein Gefühl von Ärger hoch. Der Ärger bewirkte zunächst eine Trennung. "Der Seminarleiter ist blöd. Der ist ja sooo klug! Dieser Besserwisser! Ich fand ihn mal richtig gut und ich mochte ihn. Jetzt zeigt er aber sein wahres Gesicht. Er kann nichts anderes neben sich gelten lassen. Ist halt ein Sonnenkönig! Ein Superguru!" Daraufhin sprach der Seminarleiter diese Teilnehmerin an so ungefähr mit den Worten: "Da merke ich jetzt Ärger. Ich bin trotzdem mit dir in Verbindung. Spürst du das? Merkst du, dass ich bei dir bin und dich mag ganz unabhängig davon, ob da jetzt eine Meinungsdifferenz da ist oder ein Ärger! Spür einmal nach!" Da wachte die Teilnehmerin auf und ihr wurde klar, dass das Gefühl von Trennung nicht nötig ist. Sie konnte wieder in Verbindung gehen. Mir hat das sehr gefallen. Denn es hat einen Unterschied gemacht zu sonstigen Erfahrungen.
Wenn wir uns über jemanden ärgern gehen wir in der Regel in die Trennung. Wir wollen mit dieser Person nichts mehr zu tun haben. Wir wenden uns ab. Kannst du dir vorstellen, dass du zugleich den Ärger spürst, aber dich nicht trennst sondern in Verbindung bleibst? "Ich ärgere mich jetzt. Aber du wirst es nicht schaffen, dass ich mich von dir trenne. Ich kann immer noch das Wunderbare in dir wahrnehmen und freue mich, dass ich etwas davon bekomme!"
Also noch einmal. Du bist wunderbar! Trotz und jenseits aller Defizite und Mängel. Du bist einfach ganz besonders. Dafür musst du nichts tun! Gar nichts!
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Donnerstag, 5. August 2021

Im Zweifel für die Freiheit! (Willy Brandt)

Willy Brandt hat dieses Wort geprägt in einem politischen Zusammenhang. Im Zweifel für die Freiheit!
Leichter gesagt als getan. Im Laufe meiner Beratungen kommt es immer wieder vor, dass ich Menschen erlebe, die in ihren Beziehungen sich vorkommen wie in einem Gefängnis. "Mein Mann macht mir nur noch Vorwürfe. Alles mache ich falsch. Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch tun soll!" Andere fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz völlig unwohl. Der Chef ist eine Katastrophe, Kompetenzen werden entzogen, sinnlose Aufgaben, Arbeiten werden doppelt und dreifach gemacht. Der Arbeitsplatz kann nur noch mit Bauchschmerzen und Widerwillen aufgesucht werden. Krankheitstage scheinen der einzige Ausweg zu sein, dem Elend zu entkommen.
Im Zweifel für die Freiheit? Im Zweifel entscheiden sich leider viele Menschen nicht für die Freiheit. Schon damals in Israel musste Moses sein Volk lange bearbeiten, den Weg in die Freiheit zu gehen und bei den ersten Schwierigkeiten wollten sie zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens.
Manche Menschen halten lieber an ihrer "Sklavenidentität" auch heute noch fest. Sie werden zwar missachtet, beschimpft oder geschlagen. Aber sie haben einen Platz, wo sie hingehören. Die Unsicherheit der Freiheit fühlt sich schlimmer an als das schlimme Elend der Sicherheit. Gibt es da einen Ausweg?
Zunächst einmal braucht es Verständnis. Wer sich im Zustand der "Sklaverei" fühlt hat den Zugang zum "Befreiungsgefühl" verloren. Um also die Freiheit genießen zu können musst du die Sehnsucht nach Freiheit in dir wecken und wach halten. Es muss dich etwas zur Freiheit ziehen und du musst bereit sein, den Preis dafür zu zahlen. Du musst wählen: mehr Sicherheit oder mehr Freiheit.
Wenn man einen jungen Elefanten mit einem kleinen Stock am Boden angepflockt, dann gewöhnt er sich an die Gefangenschaft. Als erwachsener Elefant kann er bedenkelnlos an diesem kleinen Stock angepflockt bleiben. Obwohl er wegen seiner Stärke fliehen könnte macht er es nicht. Es ist nicht in seinem Bewusstsein verankert, dass er eigentlich frei ist.
Wir Menschen fühlen uns oft wie ein solcher Elefant. Wir sind an einem kleinen Stöckchen angebunden, das sich anfühlt wie ein Baum. Und wie der Elefant haben wir das Bewusstsein für die Freiheit verloren. Für die Freiheit müssen wir uns vorher entscheiden, damit sie sich ereignen kann. Also Augen auf, genau hinschauen, um die Ecke denken, das Unmögliche für möglich halten. Die Veränderungen im Denken zulassen und Freiheit einfach mal ausprobieren - wenigstens für einen Tag!

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Mittwoch, 4. August 2021

Träum mal drüber nach!

Manchmal suche ich nach einer Lösung für ein Problem. Ich bekomme eine Idee und erzähle meinen Freunden von meinem Problem und von meiner Lösung. Ich erzähle meinen Freunden davon, weil ich noch nicht so ganz sicher bin. Ich habe einen Rest von Zweifeln.
Dann sagt ein Freund zum Beispiel: "Das würde ich an deiner Stelle nicht so machen. Wenn du das machst, schaffst du dir nur neue Probleme. Denke lieber noch mal drüber nach!" Oder ein anderer Freund sagt: "Ja, genau! So machst du es und nicht anders!" Das finde ich dann wieder sehr radikal. So eindeutig bin ich ja noch nicht. Ich spreche also mit vielen Freunden über mein Problem und über meine inzwischen nur noch "mögliche" Lösung. Ich muss am Ende noch mal drüber nachdenken.
Nur - je länger ich darüber nachdenke, desto weiter weg rückt meine Lösung. Das viele Nachdenken erschwert den ganzen Prozess.
Jetzt lese ich auf einer Postkarte den wunderbaren Rat: "Träum mal drüber nach!" Wie wunderbar! Ich bitte den Traum, dass er mir die Lösung zeigt. Dann kommt die Lösung nicht aus meinem begrenzten Verstand sondern aus dem grenzenlosen Raum aller Möglichkeiten. In der Nacht weitet sich mein Bewusstsein. Ich sehe viel klarer. Ohne Nachdenken. Die Lösung zeigt sich mir!
Also - bei deinem nächsten Problem kannst du dir das Nachdenken sparen. Träum einfach mal drüber nach!
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Dienstag, 3. August 2021

Kleine Dinge, die das Herz erfreuen!

Im Spielwarengeschäft fand ich diese schöne Kulturtasche. So heißt sie glaube ich. Die muss für Mädchen gemacht worden sein. Ein Pferdekopf und eine Karotte. Und vor allem Taschen, in die man etwas hineinstecken kann. Ordnung schaffen im kindlichen Beautycase. Für alles gibt es einen Platz und alles lässt sich gut wiederfinden. Ordnung in einem schönen Täschchen.
Mein erster Impuls war ja: Wenn ich ein Mädchen wäre in einem bestimmten Alter, dann hätte ich mich für diese Tasche entschieden. Warum? Mein Herz und meine Seele haben gedacht: Wie schön!
Mein zweiter Impuls dann war: Kann man auch in seiner Seele Ordnung schaffen? Kann man, dachte ich. Manchmal ist da alles so durcheinander. Dieses Gefühlschaos, das da mitunter herrscht. Kaum hast du das eine Erlebnis so ungefähr verarbeitet, musst du dich schon wieder mit dem nächsten beschäftigen. Da rumoren dann in den Gedanken gleichzeitig viele Ereignisse. Das ist nicht gut für die Seele, weil sie dann ganz durcheinander kommt.
Wie könnte ein Ordnungssystem für die Seele aussehen? Ausatmen und loslassen. Mit jedem Atemzug etwas. Loslassen, was die Seele nicht länger haben möchte und ein virtuelles Fach im Herzen schaffen für das, wovon die Seele leben kann. Im Eintamen aufnehmen und im Ausatmen abgeben.
Hast du einmal in deinen Herzenskammern der Seele nachgeschaut, was sich da alles so befindet? Welche Dinge aus Kindertagen spuken da wohl so herum und bereiten dir bis heute Kummer? Aufräumen ist nicht leicht, weil die Dinge tief vergraben sind in fast unsichtbaren Taschen. Sie machen sich aber manchmal bemerkbar. Als latente Unzufriedenheit. Als Unglückspotential. Als Spass- und Lebensbremse.
Daneben gibt es die kostbaren Kleinodien. In so einer "Mädchentasche" gibt es die ja auch. Die kleinen Schätze, die das Herz erfreuen. Gibt es solche Dinge auch in deinem Herzen. Entdecke sie doch mal wieder neu für dich! :-)
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