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Freitag, 30. Oktober 2020

Schräge Gedanken von Marilyn Monroe

Manche Sätze und Gedanken hören sich für mich einfach schräg an. Auch, wenn sie von einem berühmten Menschen stammen. Sie enthalten einen Teil, den ich nachvollziehen kann und einen Teil, bei dem ich zum Fragezeichen werde.
Auf meiner Postkarte finde ich einen Spruch von Marilyn Monroe: "Unvollkommenheit ist Schönheit. Verrücktheit ist Genialität. Und es ist besser, sich völlig lächerlich zu machen, als total langweilig zu sein."
Ich kann nachvollziehen, dass Unvollkommenes schöne Anteile hat und das Schönes unvollkommen sein darf. Aber warum eine Gleichsetzung? Schönheit ist Schönheit und Unvollkommenheit ist was anderes. Birne ist Birne und Apfel ist Apfel. Die Grenzen von Genialität und Verrücktheit sind bestimmt fließend, aber auch hier eine Gleichsetzung? Verrückte Menschen sind genial? Oder geniale Menschen sind verrückt? Marilyn erzählt uns von zwei Polen. Ich kann auf der einen Seite unvollkommen und verrückt sein und auf der anderen Seite schön und genial. Besser ist vermutlich schön und genial. Aber - nicht um den Preis, langweilig zu sein. Lieber bin ich also interessant! Immer muss ich interessant sein!
Kennst du solche Menschen, die immer interessant sein möchten? Ausgefallene Kleidung, verrückte Ideen, "besonderes" Verhalten, immer wieder Veränderungen und immer wieder im Mittelpunkt stehen?
Vielleicht ist es wirklich so: Wenn ich es schaffen möchte, im Mittelpunkt zu stehen, dann schaffe ich es nur, wenn ich auch bereit bin, unvollkommen und verrückt zu sein. Ein Aspekt daran gefällt mir. Es gibt ja Menschen die nie im Mittelpunkt stehen möchten. Sie wollen sich auf keinen Fall blamieren. Der Auftritt muss perfekt und genial sein. Aber wann ist das mal so? Manche trauen sich nur in die Öffentlichkeit, wenn sie wissen, dass ihre Gedanken super durchdacht sind. Hieb- und stichfest. Nicht hinterfragbar. Sonst schweigen sie - und wirken vielleicht dadurch langweilig oder unsichtbar.
Ich glaube schon, dass es gut ist, sichtbar zu sein. Sich auszudrücken. Seine Meinung zu sagen. In den Kontakt zu gehen. Auch wenn die Gefahr droht, sich mal zu blamieren. So schräg ist der Gedanke von Marilyn also nicht. Und? Wo traust du dich? Und wann bleibst du unsichtbar?
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Samstag, 10. Oktober 2020

Wir lästern nicht, wir beobachten, analysieren und bewerten

Immer wieder kommt es vor, dass ich mit Menschen zusammenbin und plötzlich wird gelästert. Es lässt sich ja wunderbar lästern über Menschen, die gerade nicht da sind. Indem ich andere heruntermache, stelle ich indirekt heraus, dass ich ja irgendwie doch besser bin. Lästern erleichtert das Herz - aber mit einem schalen Beigeschmack.
Es verbessert nicht die Situation. Ich komme in eine negative Idee. Ich mache jemanden fertig, der sich nicht verteidigen kann. Irgendwann kommt die Selbsterkenntnis: So viel besser bin ich auch nicht. Ich könnte jetzt das Lästern schönreden. So wie auf der Spruchkarte. Ich beobachte ja nur, ich analysiere und gebe eine Wertung ab. Wenn ich das mache, dann nehme ich die Gefühle heraus und tue so, als bewege ich mich auf eine sachliche Ebene. Ich glaube nicht, dass das funktioniert.
Wenn ich lästere, dann bin ich wahrscheinlich in einem Gefühl der Kränkung. Meine Bedürfnisse wurden nicht gesehen oder ich habe nicht gut für mich gesorgt. Ich finde es hilfreicher, die eigenen Bedürfnisse wieder in den Blick zu nehmen und besser für sich zu sorgen. Du änderst nichts, wenn du lästerst. Du schaffst aber eine Grundlage für die nächsten Lästerungen. Wenn du gut für dich sorgst wird es keinen Grund mehr dafür geben.
Das Lästern funktioniert ja übrigens nur dort, wo mindestens zwei Personen da sind. Für sich selbst lästern macht keinen Sinn. Lästern geschieht im "wir". Es braucht einen Raum der Resonanz. Du bist gekränkt und suchst eine Bestätigung. Du bekommst eine für dich positive Rückmeldung und du fühlst dich besser. Und darum geht es dir ja eigentlich. Du möchtest dich besser fühlen. Probier es mal mit dem Einstehen für deine eigenen Bedürfnisse!
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Mittwoch, 7. Oktober 2020

Streu ein wenig Freundlichkeit aus und schau, was geschieht!

Das höre ich häufig bei der Arbeit: "Dafür werde ich nicht bezahlt!" Du wirst nicht dafür bezahlt, jemanden freundlich zu grüßen. Du hältst die Tür auf für den Nachfolgenden. Du fragst, ob dein Gegenüber auch eine Tasse Kaffee möchte. Du erkundigst dich nach dem Gesundheitszustand einer kranken Mutter. Du gibst einen positiven Kommentar ab zu dem, was dir gerade gefällt. Du nimmst etwas auf, was ein anderer fallengelassen hat.
Für all das wirst du nicht bezahlt! Das steht nicht in deinem Arbeitsvertrag! Du hast völlig Recht, wenn du solche Aufgaben verweigerst! Nichts davon musst du tun! Jetzt stell dir einmal einen großen Produktionsbetrieb vor, in dem genau nach Arbeitsvertrag gearbeitet wird. Dem Recht wird völlig Genüge getan. Kein Grund zur Klage darum keine Gefahr für eine Abmahnung. Jetzt stell dir vor, ein solcher Betrieb macht das ein Jahr. Wie wird es dort nach dieser Zeit aussehen?
Scheinbar lebt ein Produktionsbetrieb vom Verkauf seiner Produkte. Aber nur scheinbar! Eigentlich lebt er von den Dingen, wofür niemand bezahlt wird und wofür niemand bezahlt werden kann. In einem guten Betriebsklima kann etwas wachsen und gedeihen. Ein freundliches Klima drückt sich darin aus, wo Menschen aufmerksam sind füreinander, sich gegenseitig wohlwollend begegnen und wo auf die Bedürfnisse der Einzelnen geachtet wird.
Für bestimmte Dinge wirst du nicht bezahlt, aber wenn du sie nicht tust, gräbst du dir auf die Dauer selber die Lebensqualität ab. Dahinter steckt das Gesetz der Resonanz. Wenn du der Welt freundlich begegnest kommt Freundlichkeit zu dir zurück. Wenn du die Umwelt als deinen Feind ansiehst, kommt Misstrauen zu dir zurück.

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Dienstag, 6. Oktober 2020

Über Gefühle reden!

Manche Menschen können total leicht über ihre Gefühle sprechen.
Im Kontakt mit den meisten Frauen erlebe ich, dass sie das echt gut können.
Hut ab!

In der Beratung erlebe ich die Männer da vor allem eher stumm.
Sie können über Ereignisse sprechen. Sie wissen Lösungen für viele Probleme.
Aber sie können in der Regel nicht so gut über ihre Gefühle sprechen.
Oft wissen sie nicht einmal, wie fühlen geht.
Sie haben es nicht gelernt. Es hat ihnen niemand beigebracht.
Vielleicht haben sie als kleine Jungen mal gefühlt, aber niemand hat sich dafür interessiert.
Interessiern sich Mütter mehr für die Gefühle ihrer Töchter als für die ihrer Söhne?

Auf meiner Spruchkarte gibt es die Einladung, die gefühlt eher an die Männer geht.
"Hol den Alkohol, wir müssen über Gefühle reden!"
Der Alkohol löst die Zunge, bringt die Gefühle ins Fließen. Leider sind das dann Gefühle unter Alkoholeinfluss. "Weinseelige" Gefühle. Flüchtige Gefühle, die schnell wieder verschwinden. Hilfreich, wenn Denken und Fühlen zusammenkommen. Wenn beides möglich ist und seine Wertschätzung bekommt. Und manche Männer könnten eine Nachhilfestunde vertragen im Fühlen und Erzählen von Gefühlen. Ruhig auch im nüchternen Zustand.
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