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Donnerstag, 23. Juli 2020

Warnung: Schwarzfahren macht unglücklich!

Mein Nahverkehrszugunternehmen warnt mich: Schwarzfahren macht unglücklich! Ich frage mich, woher die das wissen. Erwischt werden kostet Geld. Das könnte ich noch verstehen. Manche lieben aber das Risiko des Schwarzfahrens oder möchten Geld sparen. Sie riskieren es, erwischt zu werden. Vielleicht sparen sie trotzdem.
Das Unternehmen hofft wohl, dass diese Warnung hilft und dass niemand unglücklich werden möchte. Nach dem Motto: "Wenn wir dich erwischen kostet es eine Menge Geld. Du bist pleite und kannst dir kein Brot mehr kaufen. Du verhungerst und wirst sterben. Wenn du jetzt daran denkst, dann mach doch doch bitte nicht unglücklich. Wir übernehmen nicht die Verantwortung, wenn du stirbst!"
Unsinnig, oder? Regen mach unglücklich. Lieben macht unglücklich. Sonne macht unglücklich. Staus machen auch unglücklich. Arbeitslosigkeit macht unglücklich und sterben überhaupt. Manche erleben all dies und werdennicht automatisch unglücklich! Manche sind es einfach so ohne Grund und manche sind glücklich obwohl sie eigentlich unglücklich sein müssten.
Ein Arzt fragte mich mal auf der Straße statt einer Begrüßung: "Bist du glücklich?" Heute würde ich sagen: "Ja!" Damals hatte ich eher den Gedanken: "Ich bin zufrieden." Was werde ich morgen sagen? Vielleicht: "Ich mache mein Leben vom Glücks- oder Unglücksgefühl unabhängig. Ich muss weder das eine noch das andere sein. In der Dimension über dem Gegensatz von Unglück oder Glück bin ich einfach.
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Samstag, 18. Juli 2020

Take it easy!


Stell dir eine Situation vor, die dich belastet. Du hast einen Fehler gemacht. Du hast dich blamiert. Du fühlst dich nicht wohl damit. Du möchtest es verdrängen, leugnen, zur Seite schieben. Aber es lastet auf dich. Wie fühlt es sich an?
Wenn das Ereignis frisch ist, kann ich diese Reaktion gut verstehen. Aber wenn diese Geschichte schon lange zurückliegt? Wenn es sich in deiner Kindheit abgespielt hat? Und wenn du daran denkst und es fühlt sich wieder so schwer an, macht das noch Sinn? Diesen alten Teebeutel wieder in die Tasse zu hängen und alte Gefühle wiederzubeleben? Es ist ein altes Gefühl! Es ist nicht aktuell!
Jetzt magst du denken: Aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Es kommt einfach immer wieder. Ich hatte mich damals so blamiert! Es belastet mich immer noch! Dann belastet dich nicht das vergangene Ereignis sondern es belastet dich das aktuelle Gefühl, dass du dir selber gemacht hast. Die Erinnerung erschafft das Gefühl. Du bist der Schöpfer dieses Gefühls. Du hast es selber erschaffen!
Wenn du mal in die Jauchegrube gefallen bist und es dir nicht gefallen hat. Würdest du freiwillig wieder hineinspringen? Würdest du noch einmal eine heiße Herdplatte anfassen um das Gefühl von Verbrennung wiederzubeleben? Würdest du doch nicht. Das macht keinen Sinn! Aber deine alten Ereignisse kramst du dein ganzes Leben lang wieder hervor und erneuerst deine schlechten Gefühle.
O.k. Wenn du es nicht lassen kannst, weil du ein Erinnerungsjunkie bist dann mache es doch einmal ganz richtig. Das geht so!
Stell dir eine Situation vor, die dich belastet. Schließe dazu die Augen und lass sich das Bild in dir entfalten. Nimm wahr, wie deine Mutter dich auslacht und wie du reagierst. Wende dich aber dieses mal auf keinen Fall ab wie sonst! Bleib bei dem Bild! Bleib noch weiter bei dem Bild! Schau dir deine Mutter an und schaue dich selber an. Lass alles zu, was auftaucht. Es ist wie bei einem Eiterpickel: Alles muss raus! Also schau das Bild an. Übernimm die Verantwortung dafür. Es ist deine Situation, deine Geschichte, deine Erinnerung. Sie gehört dir! Egal was du erlebt hast. Schau dir die Situation an und laufe nicht weg! Halte es länger aus als sonst. Schau dich daran satt! Ich habe einmal Sahne sehr gerne gemocht. Dann habe ich einen ganzen Becher Sahne getrunken und mir wurde schlecht. Lange Zeit konnte ich dann keine Sahne mehr essen. Ich hatte die Nase voll davon. Schau dir also mal als Experiment deine schwere Geschichte an bis du satt bist.
Wenn du es lange genug gemacht hast wird etwas sehr Unerwartetes und Ungewöhnliches geschehen. Davon kann ich dir hier nichts erzählen, denn dann würde dein Geist ganz schnell dahin flüchten. Das möchte ich vermeiden.
Wenn du dir dein Bild anschaust dann machst du etwas anderes gleichzeitig. Du sagst dir: Jetzt bin ich hier. Mein Leben ist weitergelaufen! Ich bin die von damals und zugleich jemand anderes. Zum Abschluss der Übung schaust du auf das Mädchen im Foto: Es bläst eine Pusteblume. Die Geschichte ist abgeschlossen. Der Same darf sich verteilen. Die Geschichte war schwer und der Same ist leicht. Wie bei einer Pusteblume puste ich den Samen meiner Geschichte in die Welt und habe Anteil an meiner Weiterentwicklung und der Entwicklung der Welt.
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Dienstag, 14. Juli 2020

Verwandle es in Konfetti!

Ich bin zu schnell gefahren. Es hat geblitzt. Das hätte ich mir sparen können. Nicht viel! Nur etwa zehn Kilometer! Vielleicht 15 oder 20 Euro? Hätte nicht sein müssen! Ärgerlich!
Ich bekomme das Schreiben und zahle die Strafe. Denn nehme ich den Locher und das graue Schreiben. Ich falte das Blatt Papier und beginne zu lochen. Mein Lochen wird lauter und heftiger. Das Papier wird kleiner und kleiner. Bald ist nichts mehr übrig davon. Mein angestrengtes Foto von mir verschwindet. Ich bin es nicht gewesen! Der Geldbetrag wird einfach weggelocht und der gesamte Vorwurf verwandelt sich in Konfetti.
So könnte ich es doch öfter mal machen, oder? Jemand wirft dir etwas vor. Das hast du falsch gemacht! So geht das nicht! Immer musst du! Nie darf ich! Wann lernst du es endlich! Ich höre das Gesagte und schreibe es auf ein Blatt Papier. In Gedanken nehme ich den Locher zur Hand und klemme das Papier in die Ritze. Ich drücke zu. Die ersten Löcher im Vorwurf. Ich drücke weiter zu! Noch mehr Löcher. Ich durchlöchere den ganzen Vorwurf und am Ende bleibt Konfetti übrig.
Ich bestreue das Leben mit diesem Konfetti. Mein Büro. Meinen Pullover. Meinen Teppich. Alles Konfetti! Wenn der nächste Vorwurf kommt verwandle ich alles gleich in Konfetti. Ich weiß ja jetzt, wie es geht! Ich werde immer schneller. Zack Zack und vorbei!
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Montag, 13. Juli 2020

Schönheitsschlaf

Am Tag eine Brille aufsetzen, die so tut, als hätten wir Nacht. Eine Brille, die alles abdunkelt. Sich zurückziehen. Nichts mehr wahrnehmen. Im Flieger die Flugangst überwinden, indem ich so tue, als sei es Nacht. Im Alltag für einen Moment abschalten. Die weiche dunkle Brille aufsetzen und nichts mehr denken.
Ich lade dich ein zum Schönheitsschlaf. Wenn du alles loslassen kannst verschwinden die Sorgenfalten in deinem Gesicht und auch die Anspannung. Ich kann auch manchmal angespannt wirken. Wenn ich viel zu tun haben, wenn ich zu viel nachdenke. Wenn ich mich ärgere und wenn ich Sorgen habe. Ich stelle mir vor, wie ich diese "rosarote" Maske aufsetze und an das Wunder glaube. Das Wunder, dass ich mit Hilfe meiner rosaroten Maske einen Schönheitsschlaf mache. Ich setze sie auf und schon verschwinden die Sorgen. Das gefällt mir, weil ich dafür nichts tun muss! Wenn ich diese weiche Brillenmaske aufsetze kann ich verschwinden und mich unsichtbar machen. Ich verschwinde und komme wieder. Für einen Moment lasse ich alles los und spüre, wie die Falten sich glätten und die Körperzellen entspannen. Warum habe ich nur diese Wunderbrille nicht gekauft?
Ich glaube, dass es auch ohne Brille geht! Ich schließe die Augen jetzt für einen Moment und lasse los. Wie schön mich das macht!
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Samstag, 11. Juli 2020

Genießen mit Freunden

Das kleine Buch für 3,99 Euro lädt mich zum Kochen ein. Für Freunde und mit Freunden. Ich darf genießen. Die Farben gründ, weiß und rot versprechen italienische Rezepte.
Draußen sitzen. Die Sonne scheint. Die Freunde mögen mich und ich sie. Ich lade ein oder werde eingeladen. Ich bin für einen anderen Menschen wichtig! Familie muss ja irgedwie sein. Zur Not sind die auch da. Aber Freunde? Freunde machen das freiwillig. Keine Verpflichtung. Nur Lust.
Zusammensitzen und genießen. Salate, Brot, viele kleine Köstlichkeiten und Wasser und Wein. Gemeinsam um den Tisch sitzen und lachen und sich freuen. Wie wunderbar.
Ich stehe vor diesem Bucheinband und stelle mir vor, wie ich in meinem Garten sitze demnächst mit meinen Freunden und mit vielen Köstlichkeiten aus diesem kleinen Buch für 3,99 Euro. "Genießen mit Freunden". In mir taucht ein wenig Wehmut auf. Das mache ich viel zu selten. Ich beschrenke mich zu sehr auf Arbeit und Pflicht. Wer nicht genießen kann wird ungenießbar - fällt mir ein. Ich mache heute etwas früher Feierabend und mache mir einen wunderbaren Salat. Ich kann mich ja einfach mal treffen mit mir selbst. Ich genieße und treffe mich als meinen besten Freund. Dieser erste Schritt fühlt sich ganz gut an!
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Samstag, 4. Juli 2020

Blitzgerichte

Da lese ich wieder so einen Buchtitel: "Blitzgerichte". Schnell muss es gehen. Zugleich aber auch raffiniert und vielseitig. Eine Wundertüte!
Da möchte jemand eine Beratung. Eine Blitzberatung! Schnell, raffiniert und vielseitig. Eine Wundertüte! Kann dieser Mensch haben! Es gibt diese Abkürzung! Der Blitz kann dich treffen und du weißt sofort, worum es geht! Möchtest du einen Blitzsatz? "Wovor hast du Angst?"
Oder: "Kannst du dich vor den Spiegel stellen und dir sagen: Ich liebe mich!" Kannst du es rufen, so dass es jeder hört? Ein echtes Blitzgericht. Ein Gericht mit Richter und Urteil. Freispruch!
In der Kürze liegt die Würze! Manchmal ist es gut, direkt zum Thema zu kommen. Ohne Umwege! Und manchmal braucht es auch Zeit. Viel Zeit! So viel Zeit, wie es braucht. Und manchmal schlägt auch der Blitz ein. Schnell, präzise, raffiniert!
Wo wünschst du dir Zeit? Wo darf mal der Blitz einschlagen, damit es sich klärt?
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