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Freitag, 31. März 2023

Wenn keine Hilfe kommt? Viel Glück!

Beim Wandern komme ich an diesem Schild vorbei mit der Aufschrift: "Vorsicht! Hund läuft frei herum. Hinlegen und auf Hilfe warten. Wenn keine Hilfe kommt... Viel Glück!"
Das beruhigt mich. Eine Gebrauchsanweisung, wenn ich ein Grundstück betrete. Mir fehlt manchmal eine ordentliche Gebrauchsanweisung. Ich meine nicht die, zur Bedienung einer Waschmaschine.
Ich hätte gerne eine Gebrauchsanweisung, wie ich mit meinen Gefühlen umgehe, wenn ich einen Fremden besuche. Was ziehe ich an. Wie begrüße ich. Was sage ich. Wie schaue ich ihn an. Wie freundlich bin ich. Was mache ich mit meiner kleinen Angst im Bauch. Hoffentlich kann ich alles kontrollieren. Hoffentlich blamiere ich mich nicht.
Ja, das ist es! Hoffentlich blamiere ich mich nicht. Ein Hund, der frei herumläuft, ist mir völlig egal. Er wird schon nicht beißen. Der soll mir mal zu nahe kommen. Aber ein Grundstück betreten. Es kommt zur Begegnung, und... wenn ich ich blamiere! Das ist es! Da kommen Erinnerungen aus der Kindheit hoch. "Gib die Hand! Mach eine Verbeugung. Was sagt man wenn man etwas bekommt!" Lauter solche Sätze schwirren im Kopf herum. Sie verhindern, dass ich heiter und gelassen bleibe. Sätze, die wie Fliegen um den Kopf herumsurren.
Ich stehe vor dem Schild, das der Besitzer des Hundes hingehängt hat mit einer mir unbekannten Absicht. Sein Hund ruft die Sätze meiner Eltern in Erinnerung. "Blamier dich nicht!" Ich glaub, ich schicke meine Eltern mal hier hin ;-)
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Donnerstag, 30. März 2023

Bist du tot oder blöd - es ist schwer für die anderen.

Der Spruch irritiert mich mal wieder: "Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen. Genau so ist es, wenn du blöd bist."
Ich gehe davon aus, dass ich es mitbekomme, wenn ich tot bin. Ich werde am Ende meines Lebens die Augen des Körpers schließen. Das Herz wird aufhören zu schlagen und die Gehirnzellen werden ihre Tätigkeiten beenden. Ich werde diesen Körper verlassen und nicht mehr brauchen. Und es gibt ein "Ich", dass das bewusst wahrnimmt und gestaltet. Mein höheres Bewusstsein wird den letzten Schritt aktiv machen. Nicht mein Körper-Ich. Das wird lieber festhalten. Die Weisheit in mir wird diesen Schritt vom Leben zum Tod und zum höheren Leben ganz wunderbar gehen.
Manche Menschen finden mich blöd. Was immer das auch heißt, blöd zu sein. Ich finde auch manchmal Menschen blöd. Auf den ersten Blick! Wenn ich dann genauer hinschaue, dann fängt die Entdeckungsreise eigentlich erst an. Kann ich bei mir sehen, wie blöd ich eigentlich selber bin?
Ich finde jetzt, mal angenommen, meinen Ehepartner blöd. Er oder sie ist ständig unpünktlich. Immer muss ich warten. Das nervt total. Er oder sie merkt es nicht mal und ist nicht bereit, sich zu verändern. Wirklich blöd! Jetzt kann ich dabei stehen bleiben und diesen Menschen blöd finden. Der findet mich aber vielleicht auch blöd, weil ich etwas nicht merke. Mein Partner findet mich blöd, weil ich so pingelig bin. Weil er mich für einen Korinthenkacker hält. Weil ich immer so einen Druck mache und alles immer so genau nehme. Weil ich kein Einfühlungsvermögen habe, dass man nicht immer pünktlich sein kann bei so vielen roten Ampeln.
Wenn ich jetzt meinen Partner blöd finde, dann kann ich das machen. Ich habe ein wunderbares Ventil für meinen persönlichen Ärger. Ich kann aber auch wie in einen Spiegel schauen und sagen: "Das bin ja ich!" Ich habe ein viel zu starres Weltbild. Ich tue so, als ob mein Leben von ein paar Minuten abhängt. Ich bin vielleicht ein Sklave meiner Uhr und sehe, dass mein Gegenüber dazu im Unterschied die Herrin ihrer Uhr ist.
Das wäre doch mal eine neue Deutung. Pünktliche Menschen sind Sklaven ihrer Uhr und unpünktliche Menschen sind Herr darüber. Ein Stück mehr Freiheit!
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Mittwoch, 29. März 2023

Das Licht lacht immer über das Werk der Dunkelheit (aus Estland)


Wenn ich in den Keller gehe ist es dort dunkel. Sobald ich das Licht anmache ist es hell.
Wo ist die Dunkelheit hin verschwunden? Sie hat sich einfach aufgelöst!
Das Licht lacht immer über das Werk der Dunkelheit. Es ist dunkel und du machst das Licht an. Die Dunkelheit verschwindet. Einfach so!
Wenn ich die Nachrichten höre dann wird viel Dunkelheit verbreitet. Ich könnte den Eindruck bekommen, dass die Welt vollkommen trist und trübe ist. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit! Nur ein kleiner Teil! Ein kleiner Teil, der sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Jetzt in diesem Augenblick lieben Millionen von Menschen andere Millionen von Menschen. Jetzt in diesem Augenblick behandeln Tausende von Ärzten ganz zugewandt tausende von Menschen. Jetzt in diesem Augenblick strahlen Millionen Kinder über etwas, was sie gerade erfreut.
Ich verbinde mich mit diesen unendlich vielen Impulsen des Lichtes! Bist du dabei?
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Dienstag, 28. März 2023

Jetzt wird es aber echt mal Zeit!

Jetzt wird es aber echt mal Zeit, dass ich zum Friseur gehe. Meine Haare sind schon viel zu lang. Wie sehe ich nur aus! Was denken wohl die Leute! So kann ich mich überhaupt nicht mehr sehen lassen.

Jetzt wird es aber echt mal Zeit, dass ich abnehme. Diese vier Kilo machen mir einfach zu schaffen. Ich bekomme die nicht weg! Die kleben an meinem Bauch und sehen aus wie acht Kilo. Jetzt habe ich lange genug nur einfach herumgedacht.

Jetzt wird es aber echt mal Zeit, dass ich mehr auf mich selbst achte. Ich habe schon so viele Überstunden gesammelt. Ständig diese vielen Projekte am Hals. Niemand, der es mir am Ende dankt. Ich zahle hier mit meiner Gesundheit.

Jetzt wird es aber echt mal Zeit, dass ich mein Fahrrad reparieren lasse. Ständig geht mir die Luft aus dem Reifen. Die Kette knattert und die Bremse greift nicht mehr so richtig. Das nervt mit der Zeit. Irgendwann bleib ich stehen!

Jetzt wird es aber echt mal Zeit! Und es ist gut, dass ich das mal gesagt habe. Und es ist echt mal Zeit für noch so viele andere Dinge. Mein Leben ist gepflastert mit Baustellen. Da sind die Autobahnbaustellen in NRW nichts dagegen. Jetzt wird es aber echt mal Zeit, grundsätzlich durchzugreifen. Von Grund auf! Radikal! Echt mal Zeit!

So! Jetzt ist es raus! Und jetzt setze ich mich hin und beruhige mich erst mal. Trinke eine Tasse Kaffee und komme zu mir. Und dann sehe ich mal weiter.
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Montag, 27. März 2023

Du hast zwar Recht aber ich finde meine Meinung besser.

Manchmal bin ich so schlau! Ich weiß so viele Dinge! Ich kann zu vielen Dingen viel sagen. Ich bin also ein Klugscheißer!
Manchmal begegne ich einem Menschen, der so viele Dinge weiß! Der zu so vielen Dingen so viel sagen kann. Viel mehr als ich! Ein noch größerer Klugscheißer!
Dann bin ich echt genervt. Warum muss es so große Klugscheißer geben?! "Halt die Klappe," sagt eine innere Stimme. "Du bist selbst einer!"
Wenn ich mich so fühle und dann diese Postkarte lese wo steht: "Du hast zwar Recht aber ich finde meine Meinung besser." Dann fühlt sich das an wie Balsam. Endlich jemand, der mich versteht. Es geht nicht darum, Recht zu haben. Es geht darum, eine Meinung zu haben, die sich gut anfühlt! Die Meinung, dass Radfahrer rücksichtslos sind mag zwar falsch sein, aber es fühlt sich gut an, wenn da einer vor meinem Auto herwackelt und ich diese Meinung haben darf. Besser ist, ich habe diese Meinung als dass ich ihn überfahre.
So ist das doch, oder? Meine Meinungen sind bestimmt oft falsch, subjektiv, stimmen nicht, sind übertrieben. Aber sie bewirken in mir ein Wohlgefühl, so dass ich mit mir selber verträglicher werde und auch mit meiner Umwelt. Der neue US Präsident Trump könnte jetzt viele eigenartige Meinungen haben zu den Ereignissen dieser Welt. Ich weiß ja, dass es nur eine Meinung ist, nicht mehr. Eine Meinung, mit der er sich besser fühlt. Es ist gut, wenn er sich gut fühlt. Ein Mensch, der sich gut fühlt, denkt nicht an Krieg. Er darf also ruhig etwas meinen solange klar ist, dass er damit nicht unbedingt Recht hat.
In der Familie lässt man die Nörgler ja auch manchmal einfach so reden und gibt keinen Widerspruch. Der Nörgler möchte einfach sein Herz erleichtern. Besser ist, ich lasse ihn. - Und halte mich da auf, wo die Sonne scheint!
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Samstag, 25. März 2023

Die "Einfach so!" - Philosophie

Mir gefällt der Satz. Einfach so! Beim recherchieren stelle ich überrascht fest, dass es in den USA einen Feiertag gibt der so heißt: der "Just Because Day", der "Einfach So Tag" wird am 27. August begangen. Dafür gibt es verschiedene Gründungslegenden, die mich hier nicht so interessieren.
Spannend finde ich, dass mir der Satz gefällt, und dass es bislang ohne mein Wissen dazu einen Feiertag in den USA gibt.
Stell dir vor: Jemand schenkt dir eine Blume. Was denkst du dann? Wenn es dein Geburtstag ist, brauchst du nichts zu fragen. Der Grund des Schenkens ist klar. Wenn dir kein Grund einfällt warum dir jemand eine Blume schenkt fragst du: "Wieso?" - "Warum?" - "Gibt es etwas besonderes?" Meistens gibt es einen Grund dafür, dass wir etwas tun. Weil die Blumen kein Wasser haben, gieße ich sie. Weil ich etwas bestellt habe erhalte ich eine Rechnung und bezahle sie auch. Unser Verstand sucht nach guten Gründen für unser Handeln. Er möchte das sortieren und einordnen können. Es muss zum Weltbild und zu unseren Glaubenssätzen passen. Wenn ich den Grund für die geschenkte Blumen kenne, kann ich es einordnen. War das Geschenk berechtigt? Habe ich es mir verdient? Gab es einen Anlass? Muss ich mir das merken und irgendwann etwas zurückschenken? Erst wenn alle Fragen beantwortet sind können die Gedanken in der Schublade landen.
Auf die Dauer ist ein solches Leben sehr berechenbar und ohne Überraschungen oder große Freude. Logik und klare Abläufe geben zwar Sicherheit, aber da fehlt dann schnell mal das "erfrischende" Gefühl.
Die "Einfach so!" Philosophie folgt da einem anderen Weg. Probiere es mal aus und sage: "Einfach so!" Geh durch die Fußgängerzone und begrüße für eine halbe Stunde jeden Menschen mit den Worten: "Schön, dass Sie da sind!"  Geh in eine Bäckerei und sage der Verkäuferin: "Heute scheint die Sonne, auch für Sie!" Du nimmst zehn Geldstücke im Werte von jeweils einem Euro in die Hand und verschenkst das Geld. Du legst einen Euro auf die Theke eines Metzgers, strahlst die Verkäuferin an und sagst: "Einfach so!" Du gibst deine Geldstücke Menschen, die es nicht brauchen oder nicht damit rechnen und überlässt dich dabei deiner Intuition und sagst: "Einfach so!"
Die "Einfach so!" Philosophie führt den Verstand an der Nase herum und ist zugleich voller Lebensfreude. Sie ist wie das kleine Kind an der Hand der Mutter und hüpft mit einem Lutscher durch die Welt. Sie lächelt verschmitzt wie ein alter weiser Greis, der sich dessen bewusst ist, dass keiner seiner Gedanken so besonders wichtig ist zum Erhalt für die Nachwelt. "Einfach so!" heißt: "Was du denkst ist richtig und das Gegenteil auch!" Es bringt dein System durcheinander und - holt dich direkt in die Gegenwart. Einfach so!
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Freitag, 24. März 2023

Erst die Arbeit und dann das Vergnügen!


Den Spruch kenne ich schon aus Kindertagen. Ich wollte draußen spielen und meine Mutter hinderte mich daran. Erst die Hausaufgaben machen! Erst die Arbeit und dann das Vergnügen!
Damit schaffen wir einen Unterschied und bilden eine Polarität, die nicht hilfreich und lebensfördernd ist. Wir arbeiten also im Schweiße unseres Angesichtes, damit wir uns anschließend vergnügen können. Wir vergnügen uns, weil wir es uns redlich verdient haben. Du gehst also nach der Arbeit in die Eisdiele und sagst dir: "Das habe ich mir redlich verdient!" Das Vergnügen ist positiv, die Arbeit negativ!
Wenn du dir vorstellst, wie viele Stunden am Tag du arbeitest, dann kann dein Leben nur eine einzige Qual sein. Das gefällt mir nicht und ich möchte diese Polarität ein wenig aufweichen.
Ich habe eine vergnügliche Arbeit. Meine Arbeit macht mir Freude, sie "genügt", sie "vergnügt" mich. In meinem Vergnügen arbeite ich auch sehr gerne. Ich liebe arbeitsame Vergnügen wie kochen und bügeln. Mönche müssen sich stundenlang hinsetzen um meditieren zu können. Mir reicht dazu ein Bügeleisen und schon reise ich in die bunte Innenwelt. Es gibt ja auch Menschen, die betreiben vergnüglichen Sport. Dabei setzen sie sich körperlich so intensiv ein wie ein Straßenbauer oder ein Schmied. Der Schweiß läuft am Körper herunter und - es kann total vergnüglich und befriedigend sein.
Wenn ich aufhöre, solche Unterschiede zu machen, dann ist es auch egal, wie viele Stunden ich arbeite. Ich lebe ja! Ich verabschiede mich von diesem alten Glaubenssatz: "Erst die Arbeit und dann das Vergnügen!" Ich sage: "Werde dir eines vergnügten Zustandes bewusst und dann tue was du willst!"
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Donnerstag, 23. März 2023

Im Leben kommt es darauf an, dass Herz und Verstand zusammenarbeiten, wobei sie bei mir noch nicht mal freundschaftlich miteinander verkehren. (nach Woddy Allen)


Zusammenarbeit von Herz und Verstand? Wenigstens freundschaftlich miteinander verkehren? Erinnerst du dich daran, in welcher Situation Herz und Verstand zusammengearbeitet haben? Wie war das Erlebnis? Wie hast du das gemacht? Ging es wie von selbst oder hast es irgendwie geplant?

Ein Teil von mir sagt, dass in meiner frühesten Kindheit Herz und Verstand das gleiche Zimmer teilten. Sie waren in einer wunderbaren Symbiose. Das Herz war voller Fülle und der Verstand reich an erkenntnisvermehrenden Gedanken. Vielleicht gab es diesen Zustand auch nur für einen Augenblick im Bauch meiner Mutter. Aber es gab ihn, diesen paradiesischen Zustand.

Irgendwann wurde diese Symbiose gestört. Durch die Eltern, die Umwelt, ein Lehrer, irgendjemand oder irgendetwas. Es gehört zum Dasein auf dieser Erde einfach dazu. Wir werden gestört. Herz und Verstand dividieren sich auseinander. Früher oder später. Vielleicht gibt es das eine oder andere Naturvolk, wo dieser Prozess nicht stattfindet. Oder kennst du einen Menschen, bei dem Herz und Verstand nie getrennt waren? Immer in Übereinstimmung?

Mir kommt es so vor, dass wir als Menschen in dieser Symbiose die Welt betreten und gestört werden. Den Rest des Lebens verbringen wir damit, Herz und Verstand wieder zusammenzuführen. Und ich hege den Verdacht, dass es so sein soll! Wir wollen das so und nicht anders! Ein Teil von uns lehnt es ab, weil wir diese Symbiose so mögen und brauchen. Aber ein Teil von uns möchte diese Erfahrung machen, wie Herz und Verstand wieder zusammenkommen. Wir nehmen uns auseinander und fügen uns wieder zusammen. Wir sind halt Schöpfende!
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Mittwoch, 22. März 2023

Ich. Du. Passt.

Manchmal ist es so einfach! Ich bin da. Du bist da. Es passt! Die Chemie stimmt. Es gibt gute Gefühle füreinander. Sich verstehen ohne Komplikationen. Ein Blick! Verständnis füreinander ohne viele Worte. Keine überflüssigen Erklärungen. Passt!  Du spürst es schon in der ersten Sekunde der ersten Begegnung.
Wenn das doch mit allen Menschen so einfach wäre. Ist es leider nicht. Da gibt es Menschen, die sind so anders. So fremd! So kompliziert und umständlich! Du musst dir Erklärungen anhören und wirst immer unruhiger. Oder du hast ständig das Gefühl, dass du dich erklären musst. Du spürst Widerstände. Ständig. Bei jedem Gedanken und jedem Gefühl. Du vermeidest solche Begegnungen. Schon im Vorfeld stellst du dir ein Treffen vor gespickt mit Fehldeutungen und Missverständnissen. Mit verqueren Gefühlen. Mit der riesigen Anstrengung. Du bist voller Fluchtgedanken ab der ersten Sekunde. Dein Gegenüber ist zu laut. Zu leise. So umständlich. So verständnislos. So restriktiv. So langatmig. So wenig empathisch. Und du kommst nicht drum herum. Du musst die Begegnung aushalten. Dieser Mensch gehört schließlich zu deiner Familie. Ist ein Arbeitskollege. Ein Nachbar.

Und jetzt? Meine Idee dazu heißt: Ich. Du. Passt! Wenn der Gedanke kommt und das Wohlfühlen dazu, dann begegnest du deiner Sonnenseite. Das ist der Teil in dir, den du absolut bejahst. Den du magst und mit dem du in völliger Übereinstimmung bist. Wenn die Worte zunehmen und das Gefühl dissonant wird, dann begegnet dir dein eigener Schatten. Du wirst konfrontiert mit Eigenschaften und Gefühlen, die du an dir selber nicht magst. Die du vermeidest, die aber in dir schlummern. Die manchmal unkontrolliert ausbrechen.

Schließe die Augen und stelle dir eine Begegnung vor mit deiner Schattenseite. Da ist dieser Mensch, der dich furchtbar aufregt und nervt. Stell dir vor, dass du wie in einen Spiegel schaust. Dein Gegenüber ist nicht der Fremde, sondern dein Schattenbild. Schau dir das Bild an und sage dir: "Das bin ja ich! Jetzt habe ich mal die Gelegenheit, genauer hinzuschauen. Was lehne ich da eigentlich ab? Welche Bedürfnisse stecken da hinter und dürfen nicht gelebt werden? Kann ich ein wenig Verständnis entwickeln? Ein wenig Wärme im Herzen spüren? Mein Schatten bietet sich mir an, damit ich mich weiterentwickeln kann. Danke für die Lektion!"

Und dann bleibt zugleich dieses grenzenlose Gefühl der Dankbarkeit für die Sonnenseite. Jenseits aller Anstrengungen ein sattes "Ja!" Ich. Du. Passt.
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Dienstag, 21. März 2023

Wähle den Weg mit Herz!

Bei Carlos Castaneda finde ich diese wichtige Frage. "Ist es ein Weg mit Herz?" Wenn du dich an einer Weggabelung befindest dann musst du dich entscheiden für den einen oder den anderen Weg. Geh in dich hinein und lasse dein Herz sprechen. Wie fühlt es sich an wenn du den einen Weg wählst und wie fühlt es sich an, wenn du den anderen Weg nimmst?
Die Orientierung bekommst du, wenn du dich fragst: Ist es ein Weg mit Herz? Es kann sein, dass der Kopf sehr vernünftige Gründe weiß, warum du einen bestimmten Weg gehen sollst. Wenn du aber dabei dein Herz übergehst wird sich dein Weg einfach falsch anfühlen. Du gehst und weißt innerlich: Da stimmt etwas nicht! Das fühlt sich nicht stimmig an! Das Herz weiß manche Dinge, die der Verstand noch nicht kennt. Das Herz ist schneller. Es kann sich in die Zukunft hineinfühlen. Der Verstand kann nur die bekannten Dinge denken. Er orientiert sich an vertraute Abläufe. Er liebt die Routine, die Sicherheit und die klaren und wiederkehrenden Abfolgen. Das unbekannte Land verunsichert ihn. Da kommen dann die "Gedanken": Ist es sicher? Bin ich dem gewachsen? Ist es gesund für den Körper? Macht es Probleme?
Manchmal will das Herz etwas anderes als der Verstand. Du kennst sicher auch Menschen, die manchmal eine Entscheidung treffen, die völlig unvernünftig ist. Sie geben ihren sicheren Beruf auf. Sie verlassen ihre Familie. Sie gründen eine Firma, die erst mal keine Einkünfte verspricht.
Von außen betrachtet schlägst du vielleicht die Hände über den Kopf zusammen. (Ist auch ein schönes Bild. Mit den Händen auf dem Kopf drückst du aus: Prügelst du deinen Verstand? Hast du ihn verloren?)
Gehen wir doch mal einen Schritt weiter im Bemühen um ein tieferes Verständnis. Wenn du dein Herz nicht befragst und mitnimmst wird der Weg nicht segensreich sein. Es wird dich beständig das Gefühl beschleichen, dich nicht richtig entschieden zu haben. Wenn du dich der Kraft deines Herzens überlässt wird der Verstand schon mitkommen und auch im Nachhinein gute Gründe finden, die Entscheidung zu akzeptieren. Da ist er Meister drin.
Im idealen Fall jedoch gehen Herz und Kopf gemeinsam. Manchmal braucht es dafür einen Prozess damit das gut gelingt. Wenn du an einer Kreuzung stehst und dich entscheiden musst, dann bringe Herz und Kopf in einen Dialog. Bildlich gesprochen kommt dann quasi jemand "Drittes" hinzu. Das ist dein innerer Moderator oder Beobachter. Der hat die Aufgabe, zwischen Herz und Kopf zu vermitteln.
Der oder die Moderatorin in dir fragt also das Herz: "Was fühlst du? Was ist dein Bedürfnis? Was fühlt sich für dich lebendig an? Was ist stimmig? Wo gibt es so etwas wie ein Hüpfen, eine Freude?
Dann befragst du den Verstand: Wenn du das mitbekommst, was das Herz sich wünscht, was kommt dir da in den Sinn? Was sind deine Befürchtungen und Sorgen? Zu welchen Teilen kannst du "Ja" sagen? Wo gibt es Sperren?"
Dann befragst du wieder das Herz: "Was hast du vom Verstand mitbekommen? Was kannst du deinem Verstand anbieten, dass er mitgehen kann? Wie kannst du ihn unterstützen? Gibt es eine Erlaubnis, einen ersten Schritt zu probieren und auch wieder einen Rückzug zu machen, wenn es nicht funktioniert? Kannst du den Verstand bitten etwas tun auch wenn es unvernünftig ist? Es könnte ja für ihn "vernünftig" sein, dem Herzen etwas gutes zu tun."
Dann befragst du wieder den Verstand: "Hast du etwas von deinem Herzen erfahren, was dir neu ist? Magst du dich mit den Ideen ein wenig vertraut machen?"
Du gehst also ständig hin und her zwischen Herz und Verstand. Du als Moderator und Beobachter bist "neutral". Du bist beiden Anteilen gegenüber verständnisvoll und zugewandt. Beide "Kinder" gehören zu dir und sind ein Teil von dir. Du kannst dafür sorgen, dass beide Teile etwas gewinnen und keiner verliert. Wenn der Verstand große Bedenken hat für den "Herzensweg" dann kannst du dich trotzdem für den Weg entscheiden und dabei die "Bedenken" mitnehmen. Die "Bedenken" bekommen die Erlaubnis, bei jedem Schritt sich neu melden zu dürfen. Die "Bedenken" darfst du aber auch um Unterstützung bitten, nicht allzu kritisch zu sein und einen kleinen Freiraumpuffer zuzulassen. Wenn du ein paar Schritte auf deinem Herzensweg gegangen bist mit den Bedenken im Gepäck, dann danke deinen Bedenken von Zeit zu Zeit für ihr "Mitdenken". Würdige diesen Anteil in dir und stoß ihn nicht weg.
Auch nach der Entscheidung bleibst du als Moderator die Begleitung von Herz und Verstand. Du kannst mit deiner Aufmerksamkeit wechseln. Mal bist du ganz im Herzen, mal ganz im Verstand, mal ganz in der Beobachtung und machmal in allem gleichzeitig.
Und dann? Dann lässt du alles ruhen und lässt geschehen, was immer auch geschieht.
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Montag, 20. März 2023

Kindisch ist nicht nur, wer zu lange Kind bleibt, sondern auch wer sich von der Kindheit trennt und meint, dass das, was er nicht sieht, nicht mehr existiere. (Carl Gustav Jung)

Wir denken ja, dass wir eigentlich erwachsen sind. Wir beginnen als Baby, werden Kind, dann Jugendlicher und schließlich sind wir dann Erwachsene. Ich glaube, das sind wir auch. Als Erwachsene sind wir reflektiert, selbstbewusst und sind voll für alles selbst verantwortlich.
Davon gehen wir stillschweigend aus. Da sitzt eine Runde von 10 erwachsenen Menschen zusammen und verhalten sich sehr erwachsen. Bei einer Party und einem Gläschen Wein schleicht sich dann doch so nach und nach mal "kindisches" Verhalten ein. Bei einer Arbeitssitzung aber: Da sitzt jetzt auch eine erwachsene Runde zusammen und verhält sich immer erwachsen. Fast immer! Oder?

Wenn ich beachte, was C.G. Jung sagt, dann wäre ein solche Denken sehr kindisch. Stell dir vor, dass in einer Runde von Erwachsenen immer zugleich auch die gleich Runde von Kindern sitzt. Du schaust dir im Fernsehen eine Bundestagsdebatte an. Das sitzen viele Männer und Frauen - und mindestens genausoviele Kinder. Da sitzen Kinder in der vorsprachlichen Phase. Grundschulkinder und pubertierende Jugendliche. Alle sitzen dort und denken, sie seien Erwachsene. Die Kinder verstecken sich in den Erwachsenen. Sie sind dort unsichtbar, aber hoch aktiv. Manchmal schlafen sie, wenn alles sicher ist und sie sich wohlfühlen. Oder wenn sie gut versorgt sind. Aber wehe, da taucht plötzlich eine Gefahr auf oder eine Bedrohung. Da kann der Plenarsaal schnell zum Kindergarten oder zur Grundschule werden. Oder noch wilder.

Diesen Kindanteil tragen wir immer in uns und mit uns. Er ist uns eingeschrieben in jede Körperzelle. Wir können es nie ausziehen wie ein Kleidungsstück. Eltern sagen machmal: "Jetzt werde endlich mal Erwachsen!" Geht schon, aber immer nur mit Kindanteil. Diesen Teil nimmst du überall mit. Im Auto auf der Straße, bei der Arbeit, bei deiner Familie, im Supermarkt. Und immer kann sich dieser Teil bemerkbar machen und schwelt ständig im Untergrund. Viele Therapeuten finden es hilfreich und wichtig, mit diesem Teil in einer guten Verbindung zu sein. Diesen Teil zu fühlen, mit diesem Teil zu sprechen, dafür gut zu sorgen, sich dessen bewusst zu werden. Bist du vertraut mit diesen Teilen in dir? Wieviele Kinder in dir warten auf Kontakt? Schließe dafür einfach mal die Augen und werde still. Verbinde dich mit deinem Herzen und bitte alle deine inneren Kinder, sich in deinem Herzensraum zu versammeln. Sag ihnen dort, wer du bist und dass du dich als Erwachsene kümmern wirst. Und dann spüre die unendliche Erleichterung. Endlich ist jemand da!
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Samstag, 18. März 2023

Außerhalb des Körpers sehen Kalorien immer so liebenswert aus.

Genau! Ich liebe den Gang durch Feinkostabteilungen. Was man alles für Köstlichkeiten aus Lebensmitteln herstellen kann. In so manche Torten könnte ich mich verlieben, mich hineinsetzen, Stück für Stück verdrücken. All diese Kalorien sehen so köstlich und äußerst liebenswert aus. Ich kann sie so lieben, dass ich sie vor Liebe verschlingen kann. Endlich etwas, was sich nicht wehrt gegen meine Liebe. Torten lieben Menschen! Dafür sind sie gemacht. Menschen zu erfreuen. Torten wissen, dass sie nur wegen ihrer Kalorien liebenswert sind. Ohne Kalorien sehen sie ärmlich aus, eben wie Zwieback oder Obst. Obst ist gesund und oft auch lecker, aber nicht liebenswert.
Wie schön, dass die Torte mich liebt und ich sie zurücklieben darf. Sie mag es, wenn ich in sie hineinbeiße und mich daran erfreue. Da darf es diesen Augenblick von Gier und Maßlosigkeit geben. Wo der Verstand aussetzt und der Bauch gewinnt.
Stopp! Genau da liegt wohl das Problem. Dass der Bauch gewinnt. Dauerhaft gewinnt. Die Kalorien sind nur außerhalb meines Körpers liebenswert. In meinem Körper drin sieht die Welt völlig anders aus. Der Bauch steht vor und verdeckt den Blick auf die Füße. Ich rechne nach, wie lange ich brauchen werde, bis die Kalorien wieder verschwunden sind. Ich stelle mich auf die Waage und vor dem Spiegel und weiß, dass ich mich verurteilen werde. Für die Unförmigkeit und für die zusätzlichen Kilos. Ich verurteile mich für den kurzen Moment der Gier und der Unachtsamkeit und zahle eine hohe Rechnung. Es kommen verlorene Monate mit den Vorstellungen von Lieblosigkeit und von Abnehmen.
Außerhalb des Körpers sehen Kalorien immer so liebenswert aus. Weißt du was? Ich falle immer noch da drauf herein. Ich weiß es und liebe weiterhin Torte. Ist mir doch egal! Ich werde auf jeden Fall sterben. Mit und ohne Torte oder sonstige Kalorien. Ich stelle mir vor, dass ich in den Himmel komme und die Engel mich fragen, wie ich auf der Erde die Torten fand. Und ich müsste sagen, dass ich sie ignoriert hätte. Dann würden die Engel mich ratlos anschauen und mir sagen, dass die Menschen nur dafür auf die Erde kämen, um Torte zu essen... Diese Vorwürfe möchte ich mir ersparen. Ich möchte nach diesem Leben allen Engeln im Himmel in aller Ausführlichkeit den Unterschied erklären wollen von Schwarzwälder Kirsch und von Pommes oder Pralinen.
Heute kauf ich mir also eine Torte und genieße jede Kalorie und ich merke mir den Geschmack und ich erschaffe mir Bilder, die ich nicht vergesse. Ich möchte den Engeln im Himmel davon vorschwärmen und ihnen erzählen, wie wunderbar das Leben auf der Erde ist und dass ich froh war, nicht im Amazonasgebiet inkarniert worden zu sein.
Und wenn ich so denke bekommen die liebenswerten Kalorien außerhalb des Körpers auch eine innere Liebenswürdigkeit. Und wenn ich wirklich will, esse ich morgen wieder Obst, Gemüse und Salat ;-) und esse vielleicht ganz heimlich so ein kleines leckeres Stück mit liebenswerten Kalorien. Nur wegen der Engel im Himmel!
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Freitag, 17. März 2023

Ich finde, die beste Methode, Kindern Ratschläge zu geben, ist die, herauszufinden, was sie wollen, und ihnen dann zu raten, genau das zu tun. (Harry S. Truman)


Der beste Ratschlag für Kinder und erwachsene Menschen besteht darin herauszufinden, was jemand wirklich will. Doch wie finde ich heraus was ich wirklich will?
Ich las einmal einen Zeitungsartikel über ein Ehepaar, wobei der Ehemann viele Jahre als Mönch in einem Kloster lebte. Während all der vielen Jahre "verlernte" er mehr und mehr seine Wünsche und Bedürfnisse. Er hatte ja einen festen Tagesablauf mit dem Wechsel von Gebet und Arbeit. Eigene Wünsche wären da eher hinderlich gewesen. Jetzt lebte er aber in einer Beziehung wo es darauf ankommt, für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Was tun, wenn er diese gar nicht mehr spüren kann?
Vielleicht steckt in uns allen aber ein Stück von diesem Mönch. Als Kinder hatten wir bestimmt ganz viele Wünsche, Bedürfnisse und ein Wollen. Was haben wir von unseren Eltern gehört? "Kinder, die was wollen..." Wir waren abhängig von unseren Eltern. "Sei lieb, dann bekommst du das und das!" Es war für uns als Kind eher wichtig herauszufinden, was unsere Eltern wollten. Unsere Eltern wollten, dass wir uns gut benehmen. Dass wir nicht streiten. Dass wir gesundes Gemüse essen. Dass wir grüßen. Dass wir nicht herumschreien. Dass wir zu einer bestimmten Zeit ins Bett gehen. Eine endlose Liste.
Wann war Zeit, dass wir herausfinden und ausprobieren konnten, was wir selber wollten? Aus uns heraus. Aus unserer eigenen tiefen Mitte. Unabhängig davon, ob die Eltern das gut fanden oder nicht. Kann ich nach so vielen Jahren der "Erziehung" noch etwas wollen oder ist mir der Wille ausgetrieben worden. Immerhin haben damals Eltern, Schule und Kirche gut zusammengearbeitet. Wie sähe mein Leben aus, wenn ich wirklich täte was ich wollte? Wäre es das Leben, was ich heute führe oder doch ein anderes? Und wenn es ein anderes wäre: Kann ich noch was Drehen? Kann ich mein tiefes eigenes Wollen wiederfinden? Sei weniger Sklave und bestimme dich immer mehr selbst!
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Donnerstag, 16. März 2023

Westfälische Liebeslyrik!

Wie wäre es, wenn du deine Kinder öfter mal lobst und ihnen Anerkennung schenkst? Wie wäre es, wenn du deiner Liebsten ab und zu mal liebevoll über den Rücken streichelst als Zeichen deiner Zuwendung? Wie wäre es, wenn du dich ein wenig dankbarer fühlen würdest für all das, was dir das Leben schenkt?
Die westfälische Form des Wohlwollens lautet: "Da hab ich kein Problem mit!" Manchmal schmunzle ich in der Beratung über diesen Satz, wenn er fällt. "Da hab ich kein Problem mit!" Ich habe kein Problem damit, zu den Menschen freundlich zu sein. Der Westfale meint damit: "Ich kann das!" Er ist sich dessen bewusst, dass Lob und Anerkennung zu verteilen zu seinen Fähigkeiten gehört. Grundsätzlich!
Er wendet dieses Prinzip aber nicht so häufig an. Er wendet es eher selten an bis nie! Er könnte, wenn er denn wollte! Die westfälische Zuwendung mutet bisweilen knorrig und knarzig an. Ähnlich wie bei einem Schinken wird er nur in dünnen Scheiben verteilt an auserwählte Personen.
Wenn du die westfälische Mentalität nicht kennst, könntest du den Eindruck gewinnen, du müsstest emotional verhungern. Die Westfalen haben kein Problem mit dem Verteilen von Lob und Anerkennung. Sie tun es einfach nicht! Mit dem, was man nicht praktiziert, kann man auch kein Problem haben.
Ich mag das Knorrige und auch den Schinken. Zugleich wünsche ich mir auch manchmal eine Alternative. Für die Kinder, für die Liebe, für ein bisschen mehr Leben...
Wie wäre es, wenn du deine Kinder öfter mal lobst und ihnen Anerkennung schenkst? "Ja, das tue ich gerne! Danke, dass du mich daran erinnerst! Das ist so wichtig!"
Wie wäre es, wenn du deiner Liebsten ab und zu mal liebevoll über den Rücken streichelst als Zeichen deiner Zuwendung? "Ja, das mache ich gerne! Dass ich daran nicht schon früher gedacht habe! Welch tolle Idee!"
Wie wäre es, wenn du dich ein wenig dankbarer fühlen würdest für all das, was dir das Leben schenkt? "Wie wunderbar, dass du mich dran erinnerst. Danke!"
Merkst du den Unterschied? Lieber Westfale, neben dem trockenen Knochenschinken gibt es als Ergänzung auch noch den saftigen Kochschinken!
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Mit Menschen, die einen Vogel haben, kann man an ungewöhnliche Orte fliegen.

Wenn ich mein eigenes Leben betrachte bin ich von vielen sehr verantwortungsbewussten Menschen umgeben. Ich selber bin sehr vernünftig und plane mein Leben ordentlich. Mein Kühlschrank ist voll, meine Wäsche gewaschen, mein Wohnzimmer aufgeräumt und mein Konto ist im Plus. Es gibt nichts zu meckern. Es ist aber halt auch alles irgendwie gewöhnlich. Sehr alltäglich.
Manchmal denke ich aber auch, dass das Leben so ein bisschen langweilig wird. Es taucht mal das eine oder andere Problem auf mit dem Haus, dem Auto oder einem elektrischen Gerät. Das bringt dann den Alltag durcheinander und es kommt wenigstens nicht so viel Langeweile auf.
Es sei denn, ich treffe einen Menschen mit einem Vogel. Ich war einmal auf einer Weiterbildung, da setzte sich ein Teilnehmer nicht auf den Stuhl, sondern darunter. Er saß wirklich unter dem Stuhl und tat so, als sei das völlig normal. Weder der Trainer noch die Teilnehmer sprachen ihn darauf an. Das Training war äußerst kurzweilig und wir hatten eine Menge Spaß. Der Mensch unter dem Stuhl hatte natürlich auch immer so leicht absurde Ideen und Fragen - eben Impulse vom Platz unter dem Stuhl. Da sieht die Welt völlig anders aus. Im Film: "Der Club der toten Dichter" durften die Schüler auf Stühle und Tische stehen und die Welt von oben betrachten. Eine andere Perspektive bringt dich auf andere Ideen und Wirklichkeiten.
Damit wir nicht vor Langeweile sterben haben wir Menschen das Neugier- oder Abenteuer- Gen. Oder die Fähigkeit, mal etwas völlig Unerwartetes zu machen. Menschen, die einen Vogel haben scheinen davon eine größere Portion zu besitzen. Wenn du an ungewöhnliche Orte fliegen möchtest solltest du Freundschaften pflegen, die dir das automatisch schenken. Menschen mit einem Vogel sind dafür bestens geeignet.
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Mittwoch, 15. März 2023

Meer ist nicht die Antwort. Aber du vergisst dort jede Frage.

Was machst du, wenn du viele Fragen im Kopf hast? Wenn du überflutet wirst von Sorgen und Problemen. Wenn es sich in deinem Inneren nur noch unangenehm anfühlt? Wenn du vor lauter Zeug einfach nur noch erschöpft bist und schlafen möchtest?
Arbeitest du ein Problem nach dem anderen ab bis keines mehr da ist? Versuchst du dich abzulenken? Resignierst du am Ende so richtig? In meinen Beratungen lebe ich ja von den Fragen und Problemen der Menschen, die zu mir kommen. Ohne Probleme wäre ich arbeitslos.
Mein größter "Mitbewerber" ist das Meer. Das Meer gibt dir nicht die richtige Antwort. Aber du vergisst dort jede Frage. Das finde ich unglaublich und auch unglaublich wahr. Ich habe es ausprobiert und es stimmt. Ich stehe am Strand und schaue in die Weite. Dann ist dort nur Weite und das Wasser spült alle Gedanken aus meinem Verstand. Dann ist nichts mehr da und es kehrt Ruhe ein. Gibt es eine Frage? Keine, die mehr so wichtig ist angesichts der Weite des Meeres.
Ich sollte meinen "Mitbewerber" für mich arbeiten lassen. Ein Kunde kommt mit einer Frage oder Sorge zu mir und ich sage ihm: "Ich sage nur einen Satz. Der wird Ihnen eine Stange Geld kosten. Ist aber total wirksam und einfach." Wenn der Kunde zustimmt werde ich ihm sagen: "Fahr ans Meer und schau was passiert wenn du schaust."
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Dienstag, 14. März 2023

Take it easy!


Stell dir eine Situation vor, die dich belastet. Du hast einen Fehler gemacht. Du hast dich blamiert. Du fühlst dich nicht wohl damit. Du möchtest es verdrängen, leugnen, zur Seite schieben. Aber es lastet auf dich. Wie fühlt es sich an?
Wenn das Ereignis frisch ist, kann ich diese Reaktion gut verstehen. Aber wenn diese Geschichte schon lange zurückliegt? Wenn es sich in deiner Kindheit abgespielt hat? Und wenn du daran denkst und es fühlt sich wieder so schwer an, macht das noch Sinn? Diesen alten Teebeutel wieder in die Tasse zu hängen und alte Gefühle wiederzubeleben? Es ist ein altes Gefühl! Es ist nicht aktuell!
Jetzt magst du denken: Aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Es kommt einfach immer wieder. Ich hatte mich damals so blamiert! Es belastet mich immer noch! Dann belastet dich nicht das vergangene Ereignis sondern es belastet dich das aktuelle Gefühl, dass du dir selber gemacht hast. Die Erinnerung erschafft das Gefühl. Du bist der Schöpfer dieses Gefühls. Du hast es selber erschaffen!
Wenn du mal in die Jauchegrube gefallen bist und es dir nicht gefallen hat. Würdest du freiwillig wieder hineinspringen? Würdest du noch einmal eine heiße Herdplatte anfassen um das Gefühl von Verbrennung wiederzubeleben? Würdest du doch nicht. Das macht keinen Sinn! Aber deine alten Ereignisse kramst du dein ganzes Leben lang wieder hervor und erneuerst deine schlechten Gefühle.
O.k. Wenn du es nicht lassen kannst, weil du ein Erinnerungsjunkie bist dann mache es doch einmal ganz richtig. Das geht so!
Stell dir eine Situation vor, die dich belastet. Schließe dazu die Augen und lass sich das Bild in dir entfalten. Nimm wahr, wie deine Mutter dich auslacht und wie du reagierst. Wende dich aber dieses mal auf keinen Fall ab wie sonst! Bleib bei dem Bild! Bleib noch weiter bei dem Bild! Schau dir deine Mutter an und schaue dich selber an. Lass alles zu, was auftaucht. Es ist wie bei einem Eiterpickel: Alles muss raus! Also schau das Bild an. Übernimm die Verantwortung dafür. Es ist deine Situation, deine Geschichte, deine Erinnerung. Sie gehört dir! Egal was du erlebt hast. Schau dir die Situation an und laufe nicht weg! Halte es länger aus als sonst. Schau dich daran satt! Ich habe einmal Sahne sehr gerne gemocht. Dann habe ich einen ganzen Becher Sahne getrunken und mir wurde schlecht. Lange Zeit konnte ich dann keine Sahne mehr essen. Ich hatte die Nase voll davon. Schau dir also mal als Experiment deine schwere Geschichte an bis du satt bist.
Wenn du es lange genug gemacht hast wird etwas sehr Unerwartetes und Ungewöhnliches geschehen. Davon kann ich dir hier nichts erzählen, denn dann würde dein Geist ganz schnell dahin flüchten. Das möchte ich vermeiden.
Wenn du dir dein Bild anschaust dann machst du etwas anderes gleichzeitig. Du sagst dir: Jetzt bin ich hier. Mein Leben ist weitergelaufen! Ich bin die von damals und zugleich jemand anderes. Zum Abschluss der Übung schaust du auf das Mädchen im Foto: Es bläst eine Pusteblume. Die Geschichte ist abgeschlossen. Der Same darf sich verteilen. Die Geschichte war schwer und der Same ist leicht. Wie bei einer Pusteblume puste ich den Samen meiner Geschichte in die Welt und habe Anteil an meiner Weiterentwicklung und der Entwicklung der Welt.
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Montag, 13. März 2023

Auch die zweitbeste Lösung ist eine Lösung!



Benötigst du auch jeden Tag viel Zeit für das Finden von Lösungen? Was kaufe ich ein und wo finde ich die Produkte, die ich benötige? Fahre ich mit dem Auto, mit dem Rad oder gehe ich zu Fuß? Wann habe ich Lust, wann kann ich überhaupt und zu welcher Zeit ist es im Geschäft nicht zu voll? Finde ich alles in einem Laden oder muss ich mir eine Tour überlegen? Vielleicht fallen dir selbst noch viel mehr Fragen ein, die du vor einem Einkauf für dich klären musst, um zu einer guten Lösung zu kommen.
Wenn es nur dieses eine Thema des Einkaufens gäbe, wären deine Aufgaben ja gut lösbar. In der Regel jedoch beschäftigst du pausenlos deinen Geist damit, für viele Aufgaben eine Lösung zu finden. Was muss ich heute unbedingt noch erledigen? Mit wem muss ich etwas besprechen? Fragen für kurz-, mittel- und langfristig. Wer hat Erwartungen an mich und an wen habe ich Erwartungen? Erst, wenn du eine Lösung gefunden hast, kannst du eine Frage abhaken und dein Geist hört auf, dich zu plagen. Manche Fragen werden zum Problem, wenn du keine Lösung finden kannst. Dann kreisen deine Gedanken pausenlos weiter. Das kann sich sogar so weit ausdehnen, dass du dich völlig blockierst, weil du unbedingt für eine bestimmte Aufgabe eine Lösung finden möchtest.
Wenn dir dein Leben egal wäre, dann würdest du einfach irgendetwas irgendwie machen. Du könntest z.B. in den nächsten Laden gehen, deine Hände ausstrecken, ein Produkt in den Korb legen und an der Kasse bezahlen. Etwas wird schon dabei sein, dass deinen Hunger stillt.
Du könntest zusätzlich versuchen, dein Leben insgesamt möglichst plan- und gedankenlos zu verbringen. Von außen würde es wahrscheinlich wie Demenz wirken, aber innerlich wärest du befreit von der ständigen Anspannung, etwas entscheiden zu müssen. Du könntest dich dafür entscheiden, nichts mehr zu entscheiden und ließest auf dich zukommen, was immer auch kommen würde. Du würdest einfach völlig entspannt mitschwingen. Hilfreich wäre dabei allerdings die Fähigkeit, das Denkvermögen auszuschalten.
Stell dir doch einfach mal vor deinem geistigen Auge ein Pendel vor. Dieses Pendel schwingt von links nach rechts. Wenn es nach rechts außen ausschlägt, so findest du dort die völlige Planlosigkeit. Das Chaos. Das Unentschiedene. Die Gedankenlosigkeit.
Dann betrachtest du das Pendel auf der linken Seite wiederum ganz außen. Dort findest du immer und beständig den super perfekten Plan für dein Leben. Du hast alles durchdacht und findest immer die ideale Lösung. Dort gelingt dir einfach alles, weil du von A bis Z durchstrukturiert bist. Du kannst deine Gedanken ständig in höchsten Tönen loben, weil du mit deinen Leistungen sehr zufrieden bist. Alle werden dich bewundern und du wirst nominiert für irgendeinen Nobelpreis.
Unser Pendel schwingt also zwischen Perfektion und Chaos. Wenn du dich einmal selber einschätzen müsstest: Wo würde sich dein vertrauter Bereich befinden? Bist du eher der Chaos-Typ oder der Perfektions-Typ? Wohin schlägt dein Pendel mehr aus? Und mit welchem Anteil bekommst du in der Regel innerlich Konflikte? Und welche Menschen im Außen bedrohen deinen Standpunkt?
Ich möchte mit dir jetzt noch einmal einen Ausflug machen zur linken und geordneten Seite des Pendels. Wahrscheinlich, weil ich mich eher dorthin einsortiere.  In der Regel versuche ich immer, für jede Aufgabe und jedes Problem die beste Lösung zu finden. Ich beobachte mich dabei, wie ich ein gutes Ergebnis meines Nachdenkens gefunden habe. Aber dann fällt mir noch etwas ein und noch etwas und noch etwas. Ich finde also ständig Lösungen. Warum? Ich werde angetrieben von dem Wunsch, die beste Lösung zu finden!
Geht es dir ähnlich? Du suchst unbedingt die beste Lösung. Nicht irgendeine. Sondern die beste! Wenn du einen Kunden bedienst, dann möchtest du nicht nur, dass er zufrieden ist mit deiner Leistung. Du möchtest doch, dass er das Gefühl bekommt, wirklich ein König zu sein. Ob du dich als Krankenschwester um deine Patienten kümmerst, als Rechtsanwalt um deine Klienten, als Berater um deine Kunden oder als Mutter und Vater um deine Kinder. Immer geht es darum, dass du das Beste möchtest. Der glückliche Patient macht dich selber glücklich. Je besser dein Service, desto glücklicher dein Gegenüber und auch du.
Wenn du hingegen nur irgendeine x-beliebige Lösung anstrebst: Was werden die anderen von dir denken? Was du von dir selbst? Du wirst auf jeden Fall immer die beste Lösung anstreben, nicht wahr? Oder hältst du es aus, wenn dich jemand anspricht und sagt: „Das hättest du mit deinem Wissen aber wirklich besser machen können. Du bleibst hinter deinen Möglichkeiten zurück.“ Vielleicht bist du ja ein völlig abgebrühter und gelassener Typ und lehnst dich zurück nach dem Motto: „Mit diesem Thema habe ich Gott sei Dank nichts zu tun! Kritik hat bei mir kaum eine Chance!“ Wetten, dass es irgendwo ein Thema gibt, wo auch du nach der besten Lösung suchst! Es gibt einfach Themen, für die wir gehen. Wo wir uns engagieren. Wo das Herz sozusagen blutet. Für die Kinder, für den Partner, den Geliebten, für Menschen in Not...
Ich befinde mich in Gedanken immer noch auf der linken Seite des Pendels. Ich bin auf der Suche nach der besten Lösung. Ich bin es mir wert! Mein Gegenüber ist es mir wert! Ich möchte auch keine Kritik einstecken, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn es nur nicht das große „LEIDER“ gäbe.
Was meine ich damit? Die beste Lösung, die ich mir ausgedacht habe, lässt sich „leider“ nicht immer umsetzen. Das Geschäft führt ein bestimmtes Produkt nicht mehr. Mein Fahrrad ist platt. Mein Kunde kommt auf einmal mit ganz anderen Wünschen. Der Patient ist trotz meiner tollen Pflege gestorben. Ich selber bin schlecht drauf oder nur für einen Augenblick unachtsam. Es kommt sowieso etwas dazwischen in meiner Zeitplanung. Während du also voller Engagement am linken Ende des Pendels die beste Lösung suchst, schleichen sich dort einfach Chaoselemente ein.
Diese „Chaoselemente“ warten nicht, bis du mit deinem Pendel nach rechts ausschlägst. Sie üben ihre Macht heimlich aus und behindern deine Anstrengungen. „Du wirst es nicht schaffen, die beste Lösung umzusetzen!“ flüstern sie dir ein.
Und das macht dein Lebensgeschäft so unglaublich anstrengend. Die beste Lösung lässt sich nur mit einem sehr hohen Preis umsetzen. Im Untergrund wabern die chaotischen Elemente, die du nicht berechnen kannst. Und wenn du zu den „ordentlichen“ Menschen gehörst, wirst du diese Elemente vielleicht sogar ausblenden und unterdrücken. Es wird dir nichts nützen. Je weniger du damit rechnest, desto mehr werden sie ihr Werk verrichten.
Irgendwo hörte ich in einer Ansprache folgenden Satz: „Leider konnten wir die beste Lösung nicht umsetzen und müssen nun mit der zweitbeste vorliebnehmen.“ Im Vortrag klang es wie ein Bedauern. Schade! Wir hätten die beste Lösung verdient. Jetzt wird es nur die zweitbeste.
Beim Fußball ist Erstklassigkeit auch besser als die Zweitklassigkeit. Der Zweite im Sport bekommt nur Silber. Lieber wäre ihm bestimmt Gold. Vor allem, wenn der Abstand zum Sieger nur gering ist. Der Zweitklassige will erstklassig werden und der Erstklassige zur Spitze in der Liga von da aus in die Superliga und dort an die Superposition. Von da oben aus gesehen ist die zweitbeste Lösung ein echter Verlust.
Aber wie gesagt: Die beste Lösung fordert in der Regel einen hohen Preis. Bin ich bereit, immer diesen hohen Preis zu zahlen? Ständig diese Überforderung, dieser Anspruch, diese Absolutheit!
„Wir haben die zweitbeste Lösung gefunden.“ In meinen Ohren klingt es nicht wie Mangel sondern wie Erlösung! Ich gebe mich tatsächlich mit dem Zweitbesten zufrieden. Warum nicht? Ich kann doch diesen Gedanken mal einfach zulassen. Ich betrachte mir einmal ganz genau diese zweitbeste Lösung. Die ist gar nicht schlecht! Da tauchen auf einmal Überraschungen auf. So könnte mir die zweitbeste Lösung bei der Suche nach dem richtigen Geschäft die Nähe zum Altglascontainer bescheren.
So weit hatte ich bisher gar nicht gedacht. Die zweitbeste Lösung für den Kunden lässt einen finanziellen Spielraum für andere Wünsche. Ich verkaufe nicht das beste Gerät aber ein anderes noch hinterher.
Wenn ich mich im „zweitbesten Lösungsraum“ bewege verschwindet die Obergrenze. Das „Müssen“. Der Absolutheitsanspruch! Es tritt ein wenig Gelassenheit ein. Ich kann mich entspannen. Ich entdecke, dass sich in diesem Lösungsraum auch noch Möglichkeiten zeigen, an die ich bisher gar nicht dachte. Wenn das Pendel also ein wenig zur Seite ausschwingen darf, kann ich die „Chaoselemente“ für mich nutzen. Chaos bedeutet ja nicht einfach nur ein schreckliches Durcheinander, sondern zugleich das Meer der tausend Möglichkeiten. Die zweitbeste Lösung heißt: Ich entscheide mich für eine insgesamt gute Lösung und habe noch zusätzliche Optionen!
Es wäre also hilfreich, sich von dem Streben nach der besten Lösung zu verabschieden. Wenn sie eintritt, auch gut. Das muss aber nicht sein. Ich könnte von vornherein die zweitbeste Lösung anstreben. Was würde das verändern, wenn ich das täte? Ich persönlich würde mit dem Suchen nach Lösungen eher aufhören. Wenn ich drei Ideen hätte, würde ich einfach Schluss machen. Genug Lösungen gefunden! Die zweitbeste wird auch dabei sein und das genügt mir.
Wo ich mich schon von der besten Lösung verabschiedet habe könnte ich doch jetzt auch mal zur dritt- oder viertbesten Lösung hinschauen. Was würde ich in diesen „Lösungsräumen“ finden? Eine Idee dazu kommt mir, dass die „Euroshops“ nach diesem Prinzip funktionieren. Ich finde dort etwas, das mir im Augenblick weiterhilft. Ein Markenprodukt wäre toll! Aber jetzt gerade würde das Preiswertprodukt für mich ausreichen.
Wenn ich jedoch das Prinzip der besten Lösung verlasse, öffne ich einen Weg mit einem neuen Glaubenssatz, den ich vielleicht gar nicht betreten möchte. Ich müsste mich verabschieden von meinen hohen Zielen. Ich müsste vor allem meinen Absolutheitsanspruch verlassen. Da höre ich schon: „Wehret den Anfängen!“ - „Wer A sagt muss auch B sagen!“ „Ich möchte mir treu bleiben!“
Da kann ich dich nur daran erinnern, dass wir uns immer noch im Pendel des Lebens befinden. Der Anspruch nach der besten Lösung hat seine Berechtigung. Die Einflüsse und Einwirkungen des Chaos auf der anderen Seite aber auch. Du magst es nicht mögen. Aber es ist Realität. Das Chaos auf der anderen Seite des Pendels sagt dir: „Ich bin da! Ich gehe nicht! Du kannst nur mit mir arbeiten oder gegen mich. Aber mich nicht verdrängen! Was willst du tun?“
Welche spirituelle Haltung steckt hinter der Idee von einer zweitbesten Lösung? Ich muss mich nicht fixieren auf nur eine einzige umsetzbare Möglichkeit. Im Universum existieren Tausende von Möglichkeiten mit wiederum Tausenden von Auswirkungen und Folgen. Die Schöpfung ist vielfältig. Wenn das Samenkorn an dieser Stelle nicht aus dem Boden kriechen kann, dann aus einer anderen. Das Pflänzchen bleibt nicht vor der Betondecke stecken sondern sucht die zweitbeste Lösung. Es kriecht und kriecht, bis die Erde wärmer wird und die Sonne lockt. Es findet den Spalt, wo es hindurchkriechen kann. Das Lebensmotto dazu heißt: „Wenn nicht das, dann das andere. Und wenn nicht das andere, dann vielleicht wieder etwas anderes.“ Das Chaos zeigt sich als das Feld aller Möglichkeiten. Die „beste“ Lösung zeigt sich am Ende lediglich als eine der unendlich vielen Umsetzungen aus dem Feld aller Möglichkeiten.
Wenn du dein Einverständnis gibst zu diesen Prozessen musst du nicht mehr deine „beste“ Lösung finden. Du schwimmst ja schließlich im Meer der Unendlichkeit. Öffne mal jetzt im Frühling deine Augen in der Natur. Was meinst du, wie oft es eine Entscheidung gibt für die zweitbeste Lösung?
Zu welcher spirituellen Gruppe gehörst du? Bist du christlich, muslimisch, atheistisch, freikirchlich, oder…? Welche bietet die beste „Gottes“-Losung? Und welche die zweitbeste? Macht es einen Sinn, so zu fragen? Wenn du an der besten Lösung klebst gibt es nur diese eine! Doch jenseits davon erkennst du das große Mehr der vielen Möglichkeiten. Dort beginnt die Freiheit!

Samstag, 11. März 2023

Brot, Käse und Liebe für dich!

Das Leben könnte doch so einfach sein, nicht wahr? Brot, Käse und Liebe! Du sitzt auf einer Wiese mit einem lieben Menschen an deiner Seite. Dein Herz pocht! Du fühlst dich lebendig! Die Wolken winken dir zu und du bist mit dir und mit allem, was ist, verbunden.
Du bist erfüllt von guten Mächten, die wohlwollend auf dich herabschauen und sich daran erfreuen, wie du dich freust. Ein Wechselbad der Freude!
Wenn du Lebensmittel hast, dann kannst du leben! So lange du in einem Körper zu Hause bist, brauchst du Mittel zum Leben. Dinge für den Körper. Gedanken für den Geist und Gefühle für das Herz. Wie einfach, wenn du nur drei Dinge zum Leben benötigst. Brot, Käse und Liebe.
Welche drei Lebensmittel brauchst du? Wären das zum Beispiel Freundschaft, Anerkennung und Liebe? Was würde dann dein Körper sagen? Also, welche drei Lebensmittel, "Mittel zum Leben" brauchst du? Ich bin nur froh, dass wir in der Fülle leben! Du brauchst dich nicht auf drei Dinge beschränken. Aber bestimmt gibt es etwas, was für dich besonders kostbar und wichtig ist. Viel Freude beim Genießen!
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Freitag, 10. März 2023

Bevor du nicht 99 von 100 Schritten getan hast, sollst du nicht behaupten, du hättest bereits die Hälfte geschafft. (aus China)

Diese Weisheit widerstrebt mir ein wenig. Wenn ich mit einer Arbeit beginne oder einen Weg gehe, dann freue ich mich schon über die ersten Ergebnisse und die ersten gegangenen Schritte. Ich spreche mir Mut zu und schaue auf das, was ich schon geschafft habe. Mir kommen dabei die Menschen in den Sinn, die sich schnell abschrecken lassen und gar nicht erst anfangen. Ich habe immerhin schon begonnen.
Erst Recht, wenn ich etwas mehr als die Hälfte geschafft habe wächst in mir der Stolz. Den Rest mache ich mit links, sage ich mir. Es ist schon mehr als die Hälfte. Ich blicke zurück und mir wächst die Energie zu für die kleine Reststrecke an Weg oder Arbeit. Da kommt mir dieser chinesische Satz in die Quere, der "behauptet", dass ich bei 99 von 100 Schritten nicht behaupten darf, dass ich bereits die Hälfte geschafft hätte. 99 ist doch kurz vor dem Ziel. Es fehlt nur noch ein Schritt, ein einziger Schritt. Im Alltag beschäftige ich beim hundersten Schritt schon mit der nächsten Aufgabe.
Der Brief ist geschrieben und eingetütet. Während ich die Briefmarke klebe geht mein Blick zur letzten Mail, die ich beantworten möchte. Wenn ich dort meinen Namen druntersetze geht mein Gedanke hin zu den Kartoffeln in der Küche, die geschält werden wollen. Wenn ich zum Schluss am Herd alle Töpfe noch einmal abschmecke und rühre geht mein Gedanke zum Briefkasten um zu schauen, ob der Postbote schon da war.
Jedes Mal denke ich, wie gut ich doch organisiert bin und wie am Schnürchen die Arbeiten erledigt werden. Mein Vater wäre stolz auf mich. Wie kann der chinesische Spruch so etwas behaupten! Will er mich ärgern?
Ja ich kenne Menschen, denen im letzten Moment der Mut verlässt und alle bisherigen Schritte waren vergeblich. Die letzten Hindernisse vor dem Ziel, die du nicht überwinden kannst. Die meisten Bauwerke werden darum erst so spät vollendet. Da war etwas, mit dem niemand gerechnet hat.
Und wie ist das mit meinen eigenen letzten Schritten? Womöglich vergesse ich, den Brief einzuwerfen. Während ich meinen Namen unter meine Mail setze und abschicke übersehe ich die Betreffzeile. Während ich zum Briefkasten gehe brennt mir mein Essen an. Was lerne ich aus diesem Weisheitswort: Abgerechnet wird zum Schluss. Sei sorgfältig bis zum letzten Schritt.
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Donnerstag, 9. März 2023

Ein Blinder liebt es, von Wundern zu hören. (jüdische Weisheit)


Ein Blinder kann keine Wunder sehen, aber er kann davon hören. Vielleicht möchte er sie eigentlich lieber sehen. Das kann er nicht. Dazu müsster ein Wunder an sich selbst erleben. Aber er kann von Wundern hören und sehnt sich danach zu hören, dass andere Blinde geheilt wurden. Wenn er hört, dass nur ein Blinder wieder sehen kann, dann kann er für sich selber weiterhoffen.
Und er liebt diese Wundergeschichten und kann nicht genug davon bekommen. Und er möchte mehr von diesen Wundern hören. Seine Hoffnung benötigt diese Wundernahrung. Eines Tages....

Du bist auf der Suche nach deinem Traumhaus. Du möchtest nicht länger zur Miete wohnen. In eigenen Wänden! Mehr Platz! Einen Garten! Deine Träume verwirklichen. Wie sähe dein Lebenssatz aus? "Ein Mieter liebt es, in Wohnzeitschriften zu blättern."
Ein Mensch mit Fernweh schaut sich Reisemagazine an. Eine Frau oder ein Mann auf der Suche nach einem Partner tummelt sich auf Partnerbörsen. Ein Kranker pilgert von Arzt zu Arzt in der Hoffnung, irgendwann den richtigen zu finden.

Alle verbindet die Sehnsucht, dass sie gerne etwas hätten, was sich noch nicht oder wovon sie nicht genug haben. Wie sähe das Leben aus, wenn die Sehnsucht aufhören würde. Wenn du genug davon hättest, den Mangel auffüllen zu müssen. Wenn du nicht mehr wie ein Bettelnder durch das Leben gehen würdest? Die Werbung könnte einpacken. Sie würde nicht mehr gebraucht. Du wärest nicht mehr verführbar. Du würdest es nicht mehr lieben, wie ein Blinder Wundergeschichten hören zu müssen. Du würdest dich der Realität stellen und annehmen was ist. Vielleicht wäre das eine Befreiung!
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Mittwoch, 8. März 2023

Es ist besser das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wachhalten zu lassen, was du getan hast. (Igbo)




Bevor du eine Entscheidung triffst, von der Glück oder Unglück anderer Menschen abhängt, schlaf mal eine Nacht drüber. Nicht alles muss sofort entschieden werden. Bedenke alles, wiege es hin und her und dann lass es wieder los. Schiebe es in den kosmischen Brutkasten und belass es dort für eine Weile.
Wenn du zu schnell handelst und dabei Menschen verletzt oder kränkst, nur weil du es zu eilig hattest, musst du den Preis der schlaflosen Nächte zahlen.
Die Art deiner Nächte kann ein wichtiger Hinweis sein, wie gelassen du mit deinem Leben umgehst. Kannst du gut loslassen? Deine Gedanken, deine Pläne, dein möglicherweise schlechtes Gewissen?

Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wachhalten zu lassen, was du getan hast.

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Dienstag, 7. März 2023

Die Kunst, nicht mehr als das Beste aus allem zu machen!


Du hast etwas versemmelt! Du hast etwas nicht hinbekommen! Dein Kuchen wurde nicht richtig gar. Dein Brief enthält viele Rechtschreibfehler. Du hast dich blamiert bei deinen Freunden. Du hast schlecht über jemanden gesprochen und der hat das "zufällig" mitbekommen.
Du hast einen Auftrag bekommen und dein Auftraggeber ist mit dem Ergebnis unzufrieden. Egal, was du versemmelt hast, du kannst immer noch das Beste daraus machen. Den Kuchen schiebst du wieder in den Ofen, den Brief korrigierst du, bei den Freunden entschuldigst du dich. Du kannst das Beste daraus machen.
Wenn du vor einer Prüfung stehst oder dein Kind vor einer Klassenarbeit zur Schule schickst kannst dir oder deinem Kind sagen: "Mach das Beste daraus!" So einfach und so banal! Du kannst immer und in jeder Situation noch irgend etwas "Bestes" finden. Glück im Unglück. Das Schlimmste verhindern. Dem Ganzen die Spitze nehmen. Retten, was zu retten ist. So weit, so gut! Oder auch, so schlecht?!
Geh mit mir noch einmal zu der Situation, in der du über jemanden schlecht gesprochen hast. Und diese Person hat das mitbekommen! Du versuchst also, das Beste daraus zu machen. Aber innerlich läuft ein dramatischer Vorgang ab. Du fühlst dich ertappt! Du wirst rot im Gesicht! Dir geht es schlecht! Du möchtest es rückgängig machen, im Boden versinken, dich unsichtbar machen! Es sei denn, du bist in der Lage, fehlerfreundlich mit dir umzugehen und dir deine Fehler nicht so zu Herzen zu nehmen. Wobei Fehler einfach entstehen können durch Unachtsamkeit oder Unvermögen. Aber schlecht über jemanden reden und dabei erwischt werden als "Fehler" interpretieren?
Ich will dir heute eine meiner peinlichsten Geschichten erzählen aus meiner Schullaufbahn. Im Englischunterricht schrieb ich mit vierhzehn Jahren auf einen Zettel über meine Lehrerin: "I love she!" Diesen Zettel zeigte ich meinen Freunden. Die lachten natürlich und meine "Offenbarung" sorgte für eine heitere Stimmung. Die Lehrerin wurde prompt auf mich aufmerksam und las diesen Zettel. Ihr einziger Kommentar war: "Das heißt: I love her." War mir das peinlich! Erst nach dreißig Jahren mag ich diese Geschichte öffentlich erzählen.
Da war nichts mehr zu retten. Ich konnte nichts rückgängig machen. Ich wurde erst erlöst, als wir einen neuen männlichen Englischlehrer aus Bayern bekamen. Das Beste konnte ich daraus machen, indem ich so tat, als hätte ich diesen Satz nie geschrieben. So nebenbei, die Lehrerin war wirklich sehr nett und sah auch toll aus.
Doch jetzt komme ich zu der Kunst, nicht mehr als das Beste aus allem zu machen. Eigentlich möchtest du mehr als das Beste aus allem machen, wenn du versuchst, deine Peinlichkeiten rückgängig zu machen. Du möchtest etwas ungeschehen machen. Das ist dein eigentlicher Wunsch! Du kannst es zwar nicht, aber du möchtest es! Fallen dir Situationen im Leben ein, die du rückgängig machen möchtest? Ein Streit mit deinem Mann, deiner Frau? Ein furchtbares Wort deinen Kindern gegenüber? Klebt an dir so ein Wort oder ein Satz, der bis heute Auswirkungen auf dein Leben hat und dein Glück einschränkt?
Die Kunst, nicht mehr als das Beste aus allem zu machen besteht darin, grundsätzlich einverstanden zu sein mit allem, was du gemacht hast. Du übernimmst die Verantwortung für dein Leben, für deine Gefühle, deine Gedanken und deine Taten. Du stehst einfach dazu. Du stehst zu deiner Scham, zum Rot werden und zu allem, was dir peinlich ist. Wenn du versuchst, mehr als das Beste aus allem zu machen, bewegst du dich in einen Bereich der Phantasie. Da kannst du alles rückgängig machen. Da ist dann nichts geschehen. Dann musst du aber gut im Verdrängen sein!
Nicht mehr als das Beste aus allem zu machen! Die Perfektionisten leben nach diesem Motto. Das Beste ist nicht gut genug. Es geht noch besser! Stress und Burnout sind da vorprogrammiert. Wenn du die Kunst beherrscht, nicht mehr als das Beste aus allem zu machen kannst du sogar anfangen, deine Fehler zu lieben. Du bist dir selbst von Herzen gut und gehst ganz wohlwollend mit dir um. Dann stehst du vor dem Herd und sagst zum Kuchen: "Ach ja! So ist es jetzt." Und gut!
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Montag, 6. März 2023

Beherzt ist nicht, wer keine Angst kennt. Beherzt ist, wer die Angst kennt und sie überwindet. (Khalil Gibran)


Als kleiner Junge habe ich die Kinder bewundert, die vom Dreimeter-Brett ins Wasser springen konnten. Ich fand sie sehr mutig. Ich konnte das nicht. Ich habe mich mal da oben hingestellt und heruntergeschaut. Es war mir viel zu tief. Ich war voller Angst.
Viel später in meinem Leben wurde ich aufgeklärt, dass Mut nur derjenige haben kann, der auch Angst hat. Wer ohne Angst von einem Dreimeter-Brett springt ist also nicht mutig. Höchstens ein Könner. Mut ist das Werkzeug, die Angst zu überwinden. Das hat mich sehr beruhigt, dass andere Kinder vielleicht gar keine Angst haben. Sie springen halt einfach.
Khalil Gibran spricht nicht vom Mut, sondern von der Beherztheit. Das gefällt mir. Wenn ich Angst spüre achte ich darauf, was in meinem Herzraum geschieht. Dort pocht und klopft es ganz schön laut. Dann bin ich einfach bei meiner Angst und spüre sie. Ich übe mich ein in die Kunst des "Beherzens". Beherzen heißt für mich, dass ich mit meinem Herzen flüstere, spreche, spüre. Mein Herz braucht Zeit. Ich gebe meinem Herzen alle Zeit der Welt, denn Druck kann es nicht vertragen.
Ich springe immer noch nicht vom Dreimeter-Brett. Aber ich bin einverstanden damit. Mein Herz lässt sich in dieser Frage nicht beruhigen oder überreden. Ich kann auch sanft ins Wasser gleiten. Mein Herz badet lieber.
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Samstag, 4. März 2023

Wer mich ärgert, bestimme ich. (Winston Churchill)


Manchmal will jemand etwas von mir. Meine Führungskraft, meine Partnerin, ein Familienmitglied, ein Kunde. Allein meine erste Formulierung ist schon gefährlich! "Jemand will etwas von mir." Ich könnte ja auch sagen: "Manchmal trägt jemand einen Wunsch an mich heran." Klingt viel kommunikativer. Hat einen viel größeren Raum von Freiheit! Bei Wünschen kann ich nein sagen ohne Angst vor Groll und Ablehnung.
Wenn jemand etwas von mir will regt sich ein Widerstand. Ich spüre den Ärger schon vorab. Der andere will es. Aber ich nicht. Ich ärgere mich schon sehr früh, weil jemand etwas von mir will, das ich selber nicht möchte. Eine zusätzliche Arbeit. Eine unangenehme Botschaft. Zeit. Geld.
Winston Churchill trifft eine wichtige Entscheidung: "Wer mich ärgert, bestimme ich." Bei mir ist das oft umgekehrt. Ich fühle mich hilflos angesichts des Wollens der anderen. Dann bekomme ich einen Ärger, den ich nicht wollte und den ich nicht beeinflussen kann. Wenn ich mich in Ohnmacht befinde und mich ärgere verliere ich die Freiheit und Autonomie. Ich falle hinein in meine Opferrolle.
Wie anders klingt es wenn ich sage, dass ich selbst bestimme. Ich bestimme über mein Leben. Ich bestimme, wann und mit wem ich was mache. Ich entscheide es und niemand sonst. Auf einmal wache ich auf aus meiner Ohnmacht und Abhängigkeit und nehme die Zügel wieder in die Hand.
Davon wünsche ich mir mehr! Ich bestimme, wer mich ärgert. Und wenn ich bestimme wird mich niemand mehr ärgern. Ich entscheide ja schließlich. Immer mehr!
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Freitag, 3. März 2023

Dein alltägliches Wunder - heute!

Wartest du auf ein Wunder? Das Wunder, dass du einmal ganz reich und einmal ganz glücklich sein wirst? Eines Tages? Wartest du auf das Wunder, dass dein Traumprinz vor dir steht und schon eine Ewigkeit auf dich gewartet hat? Wartest du auf das Wunder, dem du nachspürst, wenn du du dich in einen Roman vertiefst und verlierst?
Pearl S. Buck meint sagt: "Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen." Wenn du die Erfüllung eines Wunders in der Zukunft siehst, dann bist du nicht mehr da in deinem Körper und deinem Geist. Dann bist du schon aus dir ausgewandert in das Land deiner Phantasie. So kann es geschehen, dass das kleine Wunder um Hier und Jetzt gar keine Chance hat, dich zu erreichen. Da gibt es den Vogel draußen auf dem Baum, der dich mit seiner Lebensfreude anstecken kann. Da gibt es den Sonnenstrahl, der deine Haut gerade jetzt erwärmt. Da genießt du die erste Tasse heißen Kaffee am frühen Morgen. Dir wird bewusst, dass du ein Dach über dem Kopf und eine warme Stube hast. Es gibt so viele Alltäglichkeiten, die das Wunder bergen. Wohin lenkst du deine Aufmerksamkeit? In die ferne Zukunft oder in die Gegenwart? Bist du noch da? Wo bist du gerade? Was nimmst du jetzt in diesem Augenblick wahr, wo du diese Zeilen liest.
Ich gestehe dir, manchmal versinke ich auch in meine großen Zukunftswunder. Doch jetzt, in diesem Augenblick bin ich bei dir. Du liest meine Zeilen und mein Herz wird weit.

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Donnerstag, 2. März 2023

Nimm Verbindung auf!


Ich beobachte, wie eine Verkäuferin eine Kundin berät. Diese hat eine Bluse anprobiert und schaut kritisch in den Spiegel. Elegant sieht diese Kundin aus. Ich höre förmlich ihre Gedanken. "Steht mir die Bluse? Richtige Größe? Sitzt sie gut? Passt sie zu den anderen Sachen, die ich habe? Wozu kann ich die wohl tragen?" Ich sehe, mit welchen Fragen sie sich beschäftigt.

Die Verkäuferin hat eine etwas füllige Figur und trägt eher lässige Kleidung. Sie redet freundlich auf die Kundin ein. "Wir haben schon viele Blusen von dieser Firma in dieser Saison verkauft. Die ist äußerst beliebt. Und vor allem sind diese Blusen so unglaublich bequem. Das ist der entscheidene Vorteil. Diese Blusen tragen sich einfach unheimlich gut. Das ist aber typisch für diese Firma mit diesen Schnitten."

Die Verkäuferin nimmt nicht wahr, was in dieser Kundin vor sich geht. Zwei Menschen in zwei Welten vor dem gleichen Spiegel. Die Kundin möchte "elegant" und die Verkäuferin bietet "bequem" an.

Ein paar Augenblicke später nehme ich wahr, dass ich auch Dinge verkaufe, die jemand anderes nicht bestellt hat. Gar nicht will! Und ich stelle fest, dass wir alle das oft tun. Wir bieten Dinge an, die nicht bestellt und nicht gewollt wurden. Mütter bieten ihren Kindern Sachen an und drängen ihnen irgendetwas auf. "Willst du nicht doch die Mütze? Ein Butterbrot?" Ärzte verschreiben Medikamente, die der Patient vielleicht gar nicht braucht. Pastöre predigen Glaubenssätze, die eher für sie selbst gedacht sind. - Und ich schreibe vieleicht Gedanken, die niemand bestellt hat.

Aber so ist das. Wir leben alle in verschiedenen Welten. Jeder lebt in seiner eigenen Welt. Und manchmal treffen wir uns. Ich treffe dich in deiner Welt. Und du triffst mich in meiner Welt. Und ich kann etwas dafür tun, dass es zur Begegnung kommt. Will der andere meine Gedanken und Vorschläge? Oder macht es mehr Sinn, erst einmal zu schauen, zu spüren und vor allem nachzufragen. Und erst einmal Verbindung aufzunehmen. Wenn also zwei Welten sich treffen, was ständig passiert und normal ist, dann gilt es zuerst, Verbindung aufzunehmen. Und ich glaube, dass das manche Menschen noch nie gehört oder gemacht haben. Verbindung aufnehmen!
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Mittwoch, 1. März 2023

Stärke dein Selbst durch mehr Selbstvertrauen


Erinnere dich daran, was du schon alles im Leben geschafft hast. Du warst in der Schule und hast gelernt und deinen Abschluss gemacht. Du hast Geld verdient und dir davon Dinge gekauft. Du lebst in Beziehungen und bist für bestimmte Menschen wichtig. Du hast bislang schon mehr als eine Krise erfolgreich überstanden. Und du wirst es nicht schaffen, bis zum Ende dieses Jahres in deiner eigenen Corona Krise festzustecken. Du wirst vorher aufstehen und das Leben wieder anpacken weil du es gar nicht so lange im Loch aushältst. Du wirst dich dran erinnern, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es noch wunderbare Tage nach Corona geben wird. Und dass du dem mächtigen Virus danken darfst für den Teil, der sich zum Positiven gewendet hat bei dir. Und bei jedem Ereignis hast du nicht einfach nur abgewartet, du hast irgendetwas selbst gemacht. Du hast um Hilfe gebeten. Du bist kleine Schritte gegangen. Du hast was Neues ausprobiert. Dein Geist braucht jetzt Futter und Nahrung, damit dein Vertrauen gute Voraussetzungen zum Wachstum bekommt.
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