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Montag, 22. März 2021

Man hört immer von Leuten, die vor lauter Liebe den Verstand verloren haben. Aber es gibt auch viele, die vor lauter Verstand die Liebe verloren haben. (Jean Paul)


Vielleicht bist du am Anfang deiner Beziehung so verliebt, dass du den Verstand verlierst. Du siehst mit deiner rosaroten Brille eine Prinzessin. Eine Königin. Einen Menschen ohne Schwächen. Oder wenn, dann mit äußerst liebevollen Schwächen. Der Schatten ist weit weggerückt. Wenn schon nicht mit dem Kopf, dann doch im Gefühl. Und das ist am Anfang einer Beziehung auch ganz normal.

Jean Paul kehrt diesen Satz mit Bedacht um. Es gibt auch viele, die vor lauter Verstand die Liebe verloren haben. Ich kenne solche, die von der Liebe enttäuscht sind. Sie prüfen jeden Menschen jetzt kritisch. Welche Fehler kann ich entdecken? Ist dieser neue Mensch kompatibel mit meinen Erwartungen und Werten? Wird dieser Mensch mich auch verlassen? Der Verstand bekommt eine Menge Aufgaben. Er soll prüfen, ob sich die Liebe lohnt.

Oder du lebst schon lange mit deinem geliebten Menschen zusammen. Dein Blick und deine Gedanken werden von Jahr zu Jahr kritischer. Lohnt es sich noch? Ist das Leben nicht doch zu anstrengend. Wirst du genug gesehen mit deinen Bedürfnissen? Bekommst du genug oder gibst du nur? Auch da bist du im Verstand. Du denkst ständig nach. Darüber kann das Fühlen verloren gehen. Das Fühlen der Verbundenheit. Dieser Prozess kann schleichend sein. Du denkst ständig kritisch über diesen Menschen, mit dem du zusammenlebst und irgendwann ist die Liebe weg. Du wachst auf und stellst dir plötzlich die Frage, wer denn dieser Mensch ist, mit dem du da zusammenlebst. Was findest du noch liebenswert? Und du fragst wieder mit dem Verstand und fühlst nicht.

Gibt es eine Lösung? Wünsche dir einfach, wieder in Verbindung zu kommen. Sieh diesen Menschen an deiner Seite an und lass das Herz sprechen. Da sitzt jemand, der auf jeden Fall liebenswert ist. Ohne jeden Zweifel. Es liegt nicht an diesen Menschen an deiner Seite. Es liegt an deiner Sichtweise und deinen verqueren Gedanken.

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Samstag, 20. März 2021

Dein alltägliches Wunder - heute!

Wartest du auf ein Wunder? Das Wunder, dass du einmal ganz reich und einmal ganz glücklich sein wirst? Eines Tages? Wartest du auf das Wunder, dass dein Traumprinz vor dir steht und schon eine Ewigkeit auf dich gewartet hat? Wartest du auf das Wunder, dem du nachspürst, wenn du du dich in einen Roman vertiefst und verlierst?
Pearl S. Buck sagt: "Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen." Wenn du die Erfüllung eines Wunders in der Zukunft siehst, dann bist du nicht mehr da in deinem Körper und deinem Geist. Dann bist du schon aus dir ausgewandert in das Land deiner Phantasie. So kann es geschehen, dass das kleine Wunder im Hier und Jetzt gar keine Chance hat, dich zu erreichen. Da gibt es den Vogel draußen auf dem Baum, der dich mit seiner Lebensfreude anstecken kann. Da gibt es den Sonnenstrahl, der deine Haut gerade jetzt erwärmt. Da genießt du die erste Tasse heißen Kaffee am frühen Morgen. Dir wird bewusst, dass du ein Dach über dem Kopf und eine warme Stube hast. Es gibt so viele Alltäglichkeiten, die das Wunder bergen. Wohin lenkst du deine Aufmerksamkeit? In die ferne Zukunft oder in die Gegenwart? Bist du noch da? Wo bist du gerade? Was nimmst du jetzt in diesem Augenblick wahr, wo du diese Zeilen liest.
Ich gestehe dir, manchmal versinke ich auch in meine großen Zukunftswunder. Doch jetzt, in diesem Augenblick bin ich bei dir. Du liest meine Zeilen und mein Herz wird weit.

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Dienstag, 16. März 2021

Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht


Stell dir vor, dass du am Morgen aufwachst. In der Nacht ist ein Wunder geschehen. Eine Fee kam und hat dieses Wunder bewirkt. Die Fee hat das Wunder bewirkt, dass niemand in deiner Familie dir mehr Vorwürfe macht. Es gibt keine Sätze wie: "Du hättest aber..." "Du solltest..." "Du müsstest..." "Hast du noch nicht..." Woran würdest du merken, dass dieses Wunder eingetreten ist? Was würden deine Familienmitglieder stattdessen sagen. Wie würden sie aussehen? Wie auf dich wirken?

Vielleicht kommt dir dein Heim freundlicher vor. Zugewandter? Wohlmeinender? Und wenn dir niemand einen Vorwurf mehr macht und alle sich gegenseitig ermutigen und bestätigen - wie würdest du dann reagieren? Was würde sich bei dir ändern? Welche Sätze würdest du sagen? Wie würdest du dich fühlen?

Jetzt stell dir vor: Du gehst morgen ins Bett und wachst am nächsten Morgen auf. Du stellst fest, dass die Fee tatsächlich in der Nacht dieses Wunder bewirkt. Du wirst am Morgen aufwachen und dieses Wunder an dir bemerken. Du wirst keine Vorwürfe mehr machen. Es ist geradezu unmöglich für dich, einen Vorwurf zu formulieren. Du bist voller Verständnis und Mitgefühl. "Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht!" las ich auf einer Spruchkarte. Zunächst dachte ich an einen anderen Menschen, der uns so annimmt wie wir sind. Und einer, der uns keine Vorwürfe macht. Diesen Menschen zu finden ist nicht leicht. Ist eher ein Geschenk! Und wenn du keinen Menschen mit dieser Qualität hast? Gehst du in den Mangel?

Wenn die Fee kommt und das Wunder bewirkt, dass du morgen in dir keine Vorwürfe mehr hörst dann hast du einen Menschen gefunden, der dir keine Vorwürfe mehr macht. Du selbst! Du machst dir keine Vorwürfe mehr! Fängt nicht alles damit an, dass wir gnädig mit unserem inneren Kritiker umgehen? Wenn wir aufhören mit unseren Selbstvorwürfen wird das etwas verändern. Die anderen werden auch aufhören, uns Vorwürfe zu machen. Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht! Fang doch einfach mit dir selber an!
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