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Freitag, 29. Januar 2016

Freunde, die wie Sterne sind!

Freunde sind wie Sterne; du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da.
Das erinnert mich an die Sprüche im Poesiealbum aus Kinderzeiten und die Bedeutung von Freundschaften.
Meine Erfahrung: Freunde sind wichtig! Sie sind oft für mich da und ich für sie. Das tut mir gut und das tut meinen Freunden gut. Freunde sind eine echte Bereicherung im Leben. Eine wichtige Ergänzung zu Familie. Und für Menschen ohne Familie stehen Freundschaften vielleicht an erster Stelle.
Spürst du schon meine kleinen Bauchschmerzen? Ich klebe an dem Teilsatz: "Aber sie sind immer da." Das gehört nicht zu meinen Erfahrungen: Freunde, die immer da sind. Ich bin auch nicht immer für alle meine Freunde da. Oft und gerne, ja! Immer? Nein, das würde mich überfordern. Das schaffe ich gar nicht. Das würde ich von einem Freund auch gar nicht erwarten.
Dann wäre der Freund ja eher so etwas wie der "liebe Gott". Von Freundschaften kann manchmal auch zu viel erwartet werden. Auf einmal ist der Freund nicht mehr so wunderbar zugewandt. Er kümmert sich um seine eigenen Sorgen und Probleme. Er hat genug mit sich selber zu tun. Er ist in einer Phase, wo es ihm schwer fällt, diese Freundschaft zu leben. Freundschaften können durchaus gefährdet sein.
Wie gesagt: Freunde sind toll. Ich wünsche mir und dir genügend Freundschaften für eine sattes Beziehungsleben. Ich wünsche dir und mir aber auch, dass es nicht zu einer Überforderung kommt. Keine Freundschaft wie ewige Sterne am Himmel sondern eher wie etwas Brüchiges und Menschliches auf der Erde - mit Macken und Einschränkungen; mit Pausen und Enttäuschungen; mit Höhen und auch mit echten Tiefen. Und mit einem gelassenen und großen Einverständnis
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Donnerstag, 28. Januar 2016

Königin des Alltags


Die Königin von England - für mich unerreichbar!
Die Königin aus dem Märchen - weit weg!
Die Königinnen aus vergangenen Zeiten - längst gestorben!
Echte Königinnen kann ich mich nur virtuell nähern oder auf dem Papier.
Im Märchenbuch, in einer Zeitschrift, im Traum und im Internet!

Was nützt mir eine solche Königin?
Eine, die nur die Sehnsucht entfacht und mich hungrig stehen lässt!
Eine, die mir das Gefühl vermittelt, dass ich nur ein Bettler bin!
Eine, die in ihren Kreisen verkehrt ohne Kontaktmöglichkeiten zu den meinen!
Wozu brauche ich eine solche Königin?

Wenn ich mich von den Traumwelten verabschiede und aufwache...
Wenn ich den Alltag wirklich wahrnehmen mag...
Wenn ich mein Herz öffne für das, was ist...
Wenn ich nicht mehr die Taube auf dem Dach ganz besonders hoch einschätze...
Wenn ich die Wärme des Spatzes in meiner Hand voller Freude spüre...

Dann bin ich bereit für die Königin des Alltags!
Die Königin für jeden Tag!
Die Königin für die Stunde, wo ich sie brauche!
Die Königin in ihrem inneren Reichtum und in ihrer Armut zugleich!
Die Königin für das Teilen einer Tasse Kaffee!
Und die Königin für einen Spaziergang Hand in Hand...

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Mittwoch, 27. Januar 2016

Himmlische Schwestern

Eine "Schwester" sitzt entspannt auf ihrem Stuhl und schaut sich freundlich um. Eine andere andere "Schwester" zeigt in den Himmel nach dem Motto: "Von da komme ich her!" oder "Schau, da geht es hin!" oder "Schau mal da hoch!"
Ich schaue die "himmlischen Schwestern" an und ich freue mich. Herrlich! Wie sie so einfach nur da sind. Freu dich einfach! Die Flügel weisen darauf hin, dass da an der Tradition der Engel angeknüpft wird. Immerhin sind die Flügel aus Gold. Der Rest jedoch ist bunt und die Wangen leuchten rot.
Vielleicht sind diese Figuren die "himmlischen Schwestern" der Engel und der Menschen zugleich.
Ich wünsche dir eine "himmlische Schwester" an deiner Seite, die strahlt, die mit den Füßen wippt und die Leichtigkeit in dein Leben bringt. Eine himmlisch-irdische Schwester mit dem Herzen am richtigen Platz, mit hoher Sternenqualität im Sinne von Anbindung an die "obere Welt".
So eine Pippi Langstrumpf a la widde widde wit! Ein wenig Nonsens! Ein wenig Ausbrechen und Querdenken! Ein wenig so, dass nichts zusammenpasst, aber total stimmig ist. In dir selber steckt ein kleines Kind, ein Junge oder/und ein Mädchen, das diese Qualitäten besitzt.
Dieses Kind wurde dir im Laufe der Entwicklung zum Erwachsenen abtrainiert.  Oder springst du heute noch in Pfützen, isst Eis bis du Bauchweh bekommst. Grinst fremde Menschen auf der Straße an und bohrst in der Nase, wenn dir danach ist... Welche dieser Qualitäten schlummern noch in dir.
Ich stelle mich vor diesen "himmlischen Schwestern" hin und spüre den Schalk im Nacken. Diese Engel stehen in einer Buchhandlung und flüstern mir ins Ohr: "Nimm ein Buch aus dem Regal und mach einfach ein Eselsohr dran! Nimm ein Notitzblatt und schreibe darauf: Du bist ein Schatz. Dann legst du diesen Zettel in irgendein Buch und freust dich einen Ast ab, wenn er von einem Leser entdeckt wird." Diese himmlischen Schwestern! Wenn ich jetzt nicht gehe, dann mache ich das doch tatsächlich!
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Dienstag, 26. Januar 2016

Die stillen Katastrophen


In den Medien erscheinen ständig die lauten Katastrophen. Krieg in Syrien, Konflikte in der Ukraine. Flüchtlingsströme in Europa. Lautstarke Auseinandersetzungen um den richtigen Weg in der Politik.
Diese Medienberichte nerven mich zunehmend. Es geht immer um die, die sich lautstark bermerkbar machen können.
Ich möchte hinweisen auf die stillen Katastrophen. Von denen spricht kaum jemand. Da muss ich lange im Internet suchen, bis ich Informationen dazu finde. Die öffentlichen Medien ersparen sich diese. Ich spreche von den vielen Millionen, die nicht genug zum Leben haben, die verhungern. Ich spreche von der ungerechten Verteilung des Wassers und der Vorstellung, Rechte darauf erwerben zu können. Ich spreche von den indigenen Völkern, denen man immer noch das Land stiehlt. Ich spreche von den Menschen, die jeden Tag mehrere Jobs bedienen und dennoch ihre Familien nicht ernähren können. Ich spreche von der zunehmenden Zubetonierung unseres Planeten. Ich spreche von den überflüssigen Konsumgütern und den Nahrungsmitteln, die wir wegwerfen. Ich spreche davon, dass wir in unserer aufgeklärten und superzivilisierten Gesellschaft es nicht hinbekommen, die Güter der Welt gerechter zu verteilen. Ich spreche von den Kindern, die vom Elternhaus und vom sozialen Umfeld her zu wenig Möglichkeiten erhalten, sich persönlich entfalten zu können. Ich spreche von all den Katastrophen, die nicht medienkonform sind. Vielleicht bedrohen diese unseren Planeten viel mehr als die "lauten" Katastrophen, über die jeder spricht und über die jeder noch wieder etwas besseres weiß. Im alten Rom hat mit mit Brot und Spielen die Bevölkerung von den eigentlichen Problemen abgelenkt! Was sind heute Brot und Spiele?
Und mich erschreckt, dass ich von vielen stillen Katastrophen nichts weiß! Sie ereignen sich und niemand hat eine Ahnung davon. Ich werde mal meine Antennen ausfahren. Meine Augen und mein Herz sensibilisieren! Das Spiel ist übrigens vertraut. Schon in der Schule wurden die stillen Kinder nicht bemerkt. Sie rutschten irgendwie dadurch. Die stillen und so wertvollen Kinder, die etwas mehr Beachtung und Aufmerksamkeit verdient hätten, weil auch sie Menschen sind.
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Montag, 25. Januar 2016

Sich verlocken lassen!


In einem Bekleidungsgeschäft in Wien gab es einen riesigen Andrang. Ich schaute hinein und wunderte mich über all die vielen Menschen auf engem Raum. Das machte mich neugierig und ich betrat den Laden. Die Kleidung fand ich weder außergewöhnlich noch günstig.
Aber mir fiel der Spruch an der Wand auf: "Wenn Sie mögen was Sie hier sehen, werden Sie lieben was Sie oben erwartet." Vielleicht sollte ich motiviert werden, auch in das obere Stockwerk zu gehen. Ich soll auf keinen Fall das Geschäft verlassen ohne alles gesehen zu haben. Außerdem wird es eine Steigerung geben. Wie bei einer Fernseh-Show. Das Leben läuft auf einen Höhepunkt zu. Die Karten werden erst nach und nach offengelegt. Ich zeige nicht sofort alles, was ich habe. Im ersten Stock werde ich mögen was ich sehe. Aber im zweiten Stock wird das Mögen zum Lieben. Das ist ein Versprechen. Da gibt es eine Verheißung! Ich werde verlockt!
Ich bin natürlich nach oben gegangen. Ich wollte wissen, was sich dort befand. Leider wurde ich ernüchtert. Gleiches Konzept, ähnliche Kleidung! Für bestimmte Kundinnen aber bestimmt das Paradies.
Eigentlich ging es mir nur um das Muster. Das kommt mir so vertraut vor. Ich komme als Mensch auf diese Welt und staune. Ich mag, was ich sehe! Die Sonne, die Berge, das Meer, die Tiere und die Menschen! Ich mag wirklich ganz viel von dem, was ich sehe! Ich bin ganz oft sogar begeistert! Jetzt stelle ich mir ein Spruchband vor das am Himmel erscheint. Drauf steht: "Wenn Sie mögen, was Sie hier sehen, werden Sie lieben was Sie oben erwartet!" Das könnte mir doch große Lust auf den Himmel machen oder auf das Leben nach diesem Leben. Ich mag das Leben auf dieser Welt. Wenn ich das Leben hier und jetzt mag, dann werde ich das Leben nach dem Leben auch mögen. Das Leben jetzt scheint nur ein Vorgeschmack zu sein auf die Zukunft!
Der Koch bringt mir eine kleine Kostprobe seiner Kunst. "Nur mal zum probieren!" Ich weiß schon! Wenn mir diese kleine Probe schmeckt, wie wird mir dann das ganze Menü schmecken? Paradiesisch!
Der Spruch an der Wand sagt mir: Das Leben ist eine einzige Verlockung. Immer gibt es etwas, das dich einlädt! Es gibt immer etwas Interessantes zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu spüren. Was wird mich noch heute erwarten?!
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Samstag, 23. Januar 2016

Wenn du mal eine Nacht darüber schläfst...

was du zu tun beabsichtigst,
als dich von dem wachhalten zu lassen,
was du getan hast.

(Igbo)



Bevor du eine Entscheidung triffst, von der Glück oder Unglück anderer Menschen abhängt, schlaf mal eine Nacht drüber. Nicht alles muss sofort entschieden werden. Bedenke alles, wiege es hin und her und dann lass es wieder los. Schiebe es in den kosmischen Brutkasten und belass es dort für eine Weile.
Wenn du zu schnell handelst und dabei Menschen verletzt oder kränkst, nur weil du es zu eilig hattest, musst du den Preis der schlaflosen Nächte zahlen.
Die Art deiner Nächte kann ein wichtiger Hinweis sein, wie gelassen du mit deinem Leben umgehst. Kannst du gut loslassen? Deine Gedanken, deine Pläne, dein möglicherweise schlechtes Gewissen?

Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wachhalten zu lassen, was du getan hast.

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Freitag, 22. Januar 2016

Danken ohne Moral!




Nicht dafür!
War doch selbstverständlich!
War doch nur eine Kleinigkeit!

Eine Hand wäscht die andere!
Wofür?
Lass gut sein!

Hätte ich auch für dich gemacht!
Du musst mir nicht danken!
Ist schon in Ordnung!
Mach keine große Sache daraus!

Gerne!

Diese Sätze sind dir bestimmt geläufig, oder? Wie reagierst du in der Regel, wenn sich jemand bei dir bedankt? Welchen Satz bevorzugst du?
Oder gehörst du vielleicht zu denen, die geschickt Situationen vermeiden, in denen man sich bedanken  müsste? Darum tust du im Vorfeld alles für deine Unabhängigkeit. Du kannst alles, kaufst dir alles vom eigenen Geld und kannst dir inzwischen alles leisten und brauchst niemanden mehr zu fragen! Beim Wort „Danken“ schwingt eine Fülle von nicht immer angenehmen Ge-„danken“ mit.
Zugleich ist der Oktober mit den Erntefesten dem Danken gewidmet. Mit dem Danken verbindet jeder so seine eigene manchmal auch traumatische Kindheitsgeschichte. Ich erinnere mich ungern an frühere Besuche der Verwandtschaft. Die Tante brachte uns fünf Kindern eine Tafel Schokolade mit. Meine Gedanken fingen sofort an zu kreisen. Diese Schokolade mag keiner von uns! Und außerdem - wie soll man 24 Stücke auf fünf Kinder verteilen? Wer verzichtet heute? Während ich mit diesen Überlegungen beschäftigt war, kam garantiert von den Eltern der Erziehungs- und Killerspruch: „Und?! Was sagt man, wenn man etwas geschenkt bekommt?!“ Ohne weiteres Nachdenken kam der Dank dann pro forma und anerzogen.
Doch der Dank ist kein Wort und entsteht nicht im Kopf. Der Dank kommt aus dem Herzen. Zum Danke sagen gehört unbedingt das dazugehörige Empfinden. Sonst wirkt der Dank schal und gezwungen.
Ich möchte mit dir noch einen Schritt weitergehen. Wenn du etwas von jemandem bekommst, entsteht schnell der Eindruck, dass du damit etwas schuldest, etwas wieder gutmachen und etwas zurückgeben musst. Nicht umsonst entstehen so die Kreisläufe von Besuchen und Gegenbesuchen, von Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken im Modus: Da komm ich nie wieder raus! Auch die Wirtschaft arbeitet mit diesen Gesetzen. Am Käsestand darfst du ein Stück Käse probieren (geschenkt!). Dafür kaufst du dann zum Ausgleich irgendetwas ein. Die Eltern schenken dir das Leben und du musst im Laufe der Zeit für den Ausgleich sorgen, indem du im Alter für sie sorgst.
Wenn du „Danke“ sagst, dann nimmst du von jemandem etwas als unverdientes Geschenk an, das dir bislang nicht gehörte. Quasi automatisch entsteht in dir das Gefühl: Ich muss es wieder gut machen. Ich muss für den Ausgleich sorgen. Ich bringe mich in eine Schuld. Dieses Gefühl möchte ich auf jeden Fall verhindern. Ich reduziere es auf ein Minimum, dass mir jemand etwas schenkt. Lieber schenke ich selber und sorge dafür, dass andere mir etwas schuldig sind.
Vielleicht findest du meine Gedanken geschraubt und du gehörst eher zu den Menschen, die sich ganz einfach nur freuen. Du gehörst zu denen, die gerne etwas annehmen und verschenken. Du machst das alles ohne Hintergedanken oder Befürchtungen. Herzlichen Glückwunsch! Du bist schon an der Schwelle des Paradieses angekommen!
Ich glaube, dass wir Menschen uns immer im Kreislauf befinden von „Geben“ und „Nehmen“. Wir können es gar nicht verhindern. Niemand ist eine Insel und kann für sich allein existieren. Es wäre gut, wenn wir das „Geben und Nehmen“ herauskatapultieren aus dem Schuldgedankenkreislauf. Stattdessen möchte ich dich einladen, es auf die Beziehungsebene zu heben. Du beschenkst mich und ich beschenke dich als Ausdruck unserer Verbindung und als Bekräftigung unserer Freundschaft.
Zugleich ist es hilfreich, sich vorzustellen, dass wir als Menschen alle  ausnahmslos abhängig sind. Wir brauchten Eltern, um auf diese Welt zu gelangen. Wir benötigen Nahrungsmittel, Wärme und Zuwendung. Wir sind durch und durch bedürftig, mal mehr, mal weniger. Erkenne es und stehe dazu! Gott sei Dank sind wir in unserer Bedürftigkeit an eine unerschöpfliche und geschenkte Quelle angebunden, die wir Gott nennen. Sein Geschenk des Lebens ist der Ausdruck seiner Liebe. Im Psalm 100 wird dies deutlich.
 Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! / Dient dem Herrn mit Freude! Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
Erkennt: Der Herr allein ist Gott. / Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, sein Volk und die Herde seiner Weide.
Tretet mit Dank durch seine Tore ein! / Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! Dankt ihm, preist seinen Namen!
Denn der Herr ist gütig, / ewig währt seine Huld, von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.
Nicht zuletzt geht es darum, in das Mitschwingen mit der gesamten Schöpfung zu gelangen. Wenn dein Herz schwingt im Glücksgefühl, wenn dein Körper tanzt, wenn deine Seele „Ja!“ jubiliert, dann ist das die „gelebte Dankbarkeit“ jenseits von jedem moralischen Druck des Danke sagen müssen. 

Donnerstag, 21. Januar 2016

Rechtsfreie Räume in der Quengelzone


Vor einem Feiertag ging ich einkaufen im Supermarkt. An der Kasse vor mir ein junges Paar. Die Frau hielt zwei gleich aussehende Pakete ihrem Mann entgegen. Ich konnte den Inhalt nicht genau erkennen. Die Frau verglich die beiden Pakete. Hielt das Eine hoch und dann wieder das Andere. Ihre Augen sagten: "Brauchen wir wirklich beide Teile?" Dann entschied sie sich dazu, ein Teil wieder in den Einkaufswagen zu legen und den anderen Teil "entsorgte" sie im Kaugummiständer an der Kasse.
"Das ist aber dreist!" war mein erster Gedanke. Kann die das nicht ordentlich zurückbringen dahin, wo sie es hergeholt hat? Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung der sogenannten Quengelzone. Da lag ein einsamer Beutel Mandarinen auf der Eistruhe, eine Salami zwischen Rasierklingen, ein Tüte Chips auf einer anderen freien Fläche. Da müssen im Laufe des Tages mindestens acht Leute Teile ihres Einkaufs entsorgt haben.
Ich zähle dieses Erlebnis mal zu den Stressphänomenen vor einem Feiertag. Die Menschen vergessen ihre guten Manieren. Sie kaufen zu viel. Sie kaufen falsch ein. Sie benehmen sich rücksichtsloser als sonst. Sie schubsen, drängen sich vor, werden unaufmerksam, haben den Anderen nicht mehr im Blick. Sie denken nicht daran, dass irgendjemand im Supermarkt hinterher wieder alles zurücksortieren muss. Der eine oder andere verirrte Jogurt landet vielleicht sogar im Müll.
Mir erzählte einmal eine Kassiererin folgende Geschichte. Ihre Supermarktette hatte eine "tolle" Werbeaktion. Jeder Kunde, der ein Produkt entdeckte, wo das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, bekam das gleiche Produkt für umsonst. Die Verantwortlichen sparten so die Kontrolle der Produkte, denn diesen Job übernahmen ja die Kunden. Die Kunden waren in der "Geiz ist geil" Mentalität scharf darauf, solche abgelaufenen Lebensmittel zu entdecken.
Jetzt gab es besonders findige Kunden, die einen Quark im Kühlregal ganz nach hinten und nach unten stellten. Sie kamen regelmäßig in den Supermarkt um diesen Quark immer wieder so zu verstecken, dass sie am Ende triumphierend an der Kasse den abgelaufenen Quark präsentieren konnten. Ich mochte diese Geschichte kaum glauben.
Kann es sein, dass wir uns immer wieder im Leben "Schlachtfelder" aussuchen, wo wir unseren Ärger und unsere Aggressionen scheinbar legitim ausagieren können? Wir schaffen uns rechtsfreie Räume und tun da, was wir wollen. Supermärkte scheinen dafür besonders gut geeignet zu sein.
Es braucht eine permanente Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, behutsam mit sich, mit anderen Menschen und mit den Dingen umzugehen. Zugleich erschreckt es mich manchmal, wie schnell der Wolf in uns durchkommt. Wir sind genervt. Keifen jemanden an. Stellen etwas achtlos in die Quengelzone zurück. Gehen bei Rot über die Ampel. Drängeln uns vor. Missachten den Freiraum des anderen. Diesen Wolf gibt es in uns. Der ist einfach da. Manchmal wünsche ich mir da ein geeignetes Zähmungsprogramm. Wie wäre es, wenn wir überall so kleine Wolfsecken einrichten. In den Supermärkten, im Wohnzimmer, im Straßenverkehr. Mit Legitimation! Mit Erlaubnis!
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Freitag, 8. Januar 2016

Immer auf der falschen Party!


Du bist zu einer Party eingeladen. Und noch zu einer anderen Party. Dann hast du noch eine Alternative. Du entscheidest dich für die erste Party. Du kommst an und denkst: Ich habe einen Fehler gemacht! Die andere Party wäre viel besser gewesen.
Ich kenne diese Erfahrung noch aus meinen Jugendzeiten. Das Leben ist kurz. Ich habe so viele Möglichkeiten. Ich will mich nicht für eine entscheiden. Ich könnte doch in kurzer Zeit ganz viel machen. Zugleich stelle ich fest, dass ich immer auf der falschen Party bin. Ich stehe in der falschen Schlange am Supermarkt. Ich entscheide mich beim Lotto für die falschen Zahlen. Ich buche zu früh und überteuert meinen nächsten Urlaub. Die andere Ferienwohnung wäre viel besser gewesen.
Da führe ich nun ein Leben und wollte viel lieber ein ganz anderes haben. Immer auf der falschen Party! Da kommst du schnell in einen Mangel. Der falsche Beruf, das falsche Auto, die falschen Freunde!
Ja, es wird immer eine noch bessere Möglichkeit geben. Für alles! Aber könntest du die bessere Möglichkeit genießen wenn du sie hättest oder würdest du beim Besseren wieder zu etwas noch Besserem hinstreben?
Du kannst nichts falsch machen! Du bist auf der richtigen Party! Immer! Mach die Augen auf und genieße, nimm wahr, beobachte, sage Ja! Du hast die richtigen Freunde, denn du hast sie gewählt. Es ist dein Leben und es findet heute und es findet jetzt statt. Du bist immer auf der richtigen Party!

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Donnerstag, 7. Januar 2016

Der wahre Lohn eines guten Werkes liegt stets in diesem selbst. (Ägypten)



Die erste Einseitigkeit: Tue Gutes und rede darüber. Erst das darüber Reden macht die gute Tat wertvoll.

Die zweite Einseitigkeit: Erst wenn mein Werk gewürdigt wird, vielleicht sogar auch mit dem entsprechenden Lohn, erhält es seinen Wert.



Die erste Grundaussage: Ja, es ist wichtig, gute Taten ins Wort zu bringen, sie zu würdigen und entsprechend zu entlohnen.

Die zweite Grundaussage: Ja, im guten Werk selbst liegt der wahre Lohn.


Schlussfolgerung: Wenn du gute Werke schaffst mit dem „Lohn“ der inneren Freude, bist du nicht mehr abhängig vom „Lohn“, der von außen kommt. Der „Lohn“ von außen wird dann zu einer freiwilligen und zusätzlichen Gabe. Das ist dann das Tüpfelchen auf dem I und das Sahnehäubchen für deine Seele. 
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Mittwoch, 6. Januar 2016

Die Könige waren noch nicht da!


Das Weihnachtsfest kannst du erst abschließen wenn die Könige da waren. Heute kommen sie. Sie sind zu dritt und haben einen abenteuerlichen Weg hinter sich. Sie bringen kostbare Geschenke. Vielleicht nicht so praktisch für ein kleines Kind, aber sehr symbolträchtig. Sie huldigen einem König!
Aber bis heute waren die Könige noch nicht da. Die Engel hatten wir schon und auch die Hirten. Alle waren da an der Krippe. Nur nicht die Könige. Auf irgendjemanden muss man immer warten. Der Postbote war noch nicht da! Der Lohn ist noch nicht auf dem Konto angekommen. Ein wichtiges Schreiben ist noch unterwegs. Immer gibt es einen letzten Gast. Irgendjemand sorgt immer dafür, dass es ncht weitergeht.
Ungeduldig warte ich oft auf die Letzten bei einer Wanderung. Wenn du schon angekommen bist musst du wohl oder übel warten. Du wartest auf die Könige oder auf Postbeamte. Mich erinnert das auch an den Heilgen Abend meiner Kindheit. War das Christkind schon da? Nein, du musst noch warten! Wie lange denn? Bald! Bald! Nur noch kurze Zeit. Wenn das Christkind nur nicht zu spät kommt.
Die Könige könnten das Kind in der Krippe verpassen. Sie sollten sich beeilen, sonst baue ich die Krippe wieder ab. Die nächsten Ereignisse künden sich schon an! Karneval, der Frühling, oder der nächste Urlaub!
Die Könige erinnern mich daran, nicht so schnell in die Zukunft zu hüpfen. Gemach, gemach! Die Könige sind noch nicht da! Dann warten wir auf sie! Ich nutze die Zeit und freue mich. Lese ein Buch. Schreibe einen Text. Ruhe mich aus. Lass die Seele nachkommen. Hat Weihnachten schon stattgefunden?
Ich habe noch Zeit. Die König waren noch nicht da! Aber sie werden kommen. Ganz bestimmt! Die sind doch weise und kennen sich mit Sternen aus. Vielleicht ein wenig langsam. Aber sie kommen an! Dann fasse ich mich mal in Geduld. Ich staube die Krippenfiguren ab und stelle sie gleich zu Maria, Josef und dem Kind!
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Dienstag, 5. Januar 2016

Zu Beginn des neuen Jahres: Die Kunst der kleinen Schritte!


Vielleicht planst du zu Beginn des neuen Jahres große Dinge. Wenn sie zu groß sind können sie schnell im Sande verlaufen. Vielleicht gibt es auch eine Alternative zu den überfordernden Zielen. In einem Gebet spricht spricht Antoine de Saint-Exupéry von der Kunst der kleinen Schritte.

Die Kunst der kleinen Schritte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um die Kraft für den Alltag.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.
Mach mich sicher in der rechten Zeiteinteilung.
Schenk’ mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden,
was erstrangig und was zweitrangig ist.
Schenk’ mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen.
Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.
Schick’ mir im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat,
die Wahrheit in Liebe zu sagen.
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten
und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.
Verleihe mir die nötige Phantasie,
im rechten Augenblick ein Päckchen Güte
mit oder ohne Worte an der richtigen Stelle abzugeben.
Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern das, was ich brauche.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.

Ich kenne Menschen, die stecken sich große Ziele. Vor einiger Zeit erzählte mir eine Frau, dass sie jetzt ernsthaft abnehmen will. Fünfzehn Kilo sind ihr Ziel. Sie hatte es schon so oft versucht und stets war sie gescheitert. So hat sie im Laufe der Jahre sich gut kennengelernt mit ihren Hürden und Hindernissen. "Das Ziel war zu schwer!" "Der Weg war so lang!" "Ich habe mich überfordert!" "Ich konnte nicht durchhalten!" "Ich wusste nicht, was da wirklich auf mich zu kam!" 
Wenn du ein großes Ziel hast, dann siehst du auch die möglichen Hindernisse auf diesem Weg. Das könnte dazu führen, dass du gar nicht erst los läufst. Du schaffst es ja eh nicht. Warum erst anfangen! Du siehst, dass du wirklich einen langen Atem brauchst und viel Geduld. Du musst mit Rückschlägen klar kommen. Es kann sein, dass der Weg gar nicht richtig für dich ist. Dein Ziel ist gepflastert mit Wenns und Abers. 
Was bewirkt da die Kunst der kleinen Schritte? Wenn du dich auf den jetzigen Schritt konzentrierst und diesem Schritt deine volle Aufmerksamkeit schenkst, kannst du diesen Schritt gehen. Nur diesen Schritt, nicht mehr! Du schaust nicht auf das Ziel und hast auch nicht mehr die Hürden und Hindernisse im Blick. Jedes Abnehmen beginnt mit dem ersten Gramm. Es kommt also jetzt und in diesem Augenblick auf das eine Gramm an. Auf nicht mehr und nicht weniger. Du beschäftigst dich nur mit diesem einen Gramm. 
Erst dann und wirklich erst dann, wenn du das erste Gramm geschafft hast, beschäftigst du dich mit dem zweiten Gramm. Nicht früher! Am zweiten Gramm könnte nämlich eine unüberwindliche Hürde kleben. 
Die Kunst der kleinen Schritte ist wirklich eine Kunst. Die Kunst heißt: Im Hier und Jetzt sein! Das Kleine wertschätzen! Im Augenblick leben! Das Leben auskosten! 
Bislang hatte die Frau, die abnehmen wollte, immer von den großen Zielen gelebt. Die konnte sie leider nie erreichen. Dann fiel ihr ein, dass das mit dem Abnehmen für ihr ganzes Leben stand. Sie konnte sich nicht von ihrer schrecklichen Freundin trennen. Sie konnte ihren verstorbenen Vater nicht loslassen. Dann stellte sie fest, dass sie ihrer schrecklichen Freundin heute eine Absage geben konnte. Sie war gerade jetzt frei von Trauer um ihren Vater. Sie merkte, das ging eigentlich ganz leicht. Der kleine Schritt geht leicht, wenn man sich darauf einlässt und sich vom Großen und Ganzen verabschieden mag. 
Der kleine Schritt geht schwer, wenn man alle Wenns und Abers und Konsequenzen daran fest klebt. Wie gut und beruhigend, dass ein Schritt so klein ist, dass du locker wieder zurück gehen kannst, wenn es nicht passt. 

Montag, 4. Januar 2016

Von der Konfliktlösung zum sich lösen von den Konflikten


Hast du viele Konflikte mit in das neue Jahr gerettet? Oder konntest du vorher noch ein paar von diesen Dingern lösen? Wenn ja, schön für dich und ich freue mich.
Konflikte sind lästig, ärgerlich, beklemmend, das Leben einschränkend. Sie machen bisweilen hilflos und traurig. Konflikte wünsche ich höchstens meinen Feinden, aber nicht mir selbst.
Wie gut, wenn es mir gelingt, meine Konflikte zu klären oder zu lösen. Ich kann aufatmen und wieder aufleben. Der Himmel wird wieder klar und mein Herz lebt in Frieden.

Jetzt habe ich den Satz gehört: Von der Konfliktlösung zum sich lösen von den Konflikten. Das gefällt mir. Ich ignoriere die Konflikte. Ich löse mich von ihnen. Sie kleben wie eine Klette an mir. Ich muss ja nicht jeden Konflikt lösen. Wenn ich mich von den Konflikten löse, dann bin ich sie ja auch los. Es gibt also mehrere Wege, mit Konflikten umzugehen. Ich hänge die Konflikte nicht mehr so hoch! Sie bestimmen nicht mehr mein ganzes Leben und beeinflussen mein Wohlgefühl.

Ich kann mich dafür entscheiden, trotz, mit und in den Konflikten heiter und gelassen zu sein. Ich nehme ihnen die emotionale Spitze. Ich lege den Herd trocken. Ich lass mich da nicht mehr so tief hineinziehen. Ich löse mich mal von einem Konflikt. Probeweise! Dann löse ich mich von den nächsten Konflikten. Ich kann mitten in tiefen Konfliktmöglichkeiten stecken und bleibe völlig unberührt davon. Ich habe mich ja von den Konflikten gelöst, statt die Konflikte zu lösen. Nicht der Konflikt ist das Problem, sondern dass ich die Situation konflikthaft erlebe.

Ich glaube, wenn ich jetzt weiterschreibe, bekomme ich einen dicken Konflikt mit dem Konflikt! Mit dem Konflikt an sich! "Du verdammter Konflikt! Verschwinde endlich aus meinem Leben! Du machst es mir zur Hölle!"
Wie kann ich mich jetzt davon lösen?! ;-)
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Sonntag, 3. Januar 2016

Ein gesegnetes neues Jahr!



Geh deinen Weg

Irischer Segen aus dem Jahre 1692, auch für das neue Jahr
Geh deinen Weg ruhig - mitten in Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.

Steh mit allen auf gutem Fuße, wenn es geht,
aber gib dich selber nicht auf dabei.

Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und hör die anderen auch an,
selbst die Unwissenden, Dummen - sie haben auch ihre Geschichte.

Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für dein Gemüt.

Wenn du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, dass Eitelkeit und Bitterkeit dich erwarten.
Denn es wird immer größere und geringere Menschen geben als dich.

Freu dich an deinen Erfolgen und Plänen.
Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.

Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften.
Die Welt ist voll Tricks und Betrug.
Aber werde nicht blind für das, was dir an Tugend begegnet.

Sei du selber - vor allem:
heuchle keine Zuneigung, wo du sie nicht spürst.
Doch denke nicht verächtlich von der Liebe, wo sie sich wieder regt.
Sie erfährt soviel Entzauberung, erträgt soviel Dürre
und wächst doch voller Ausdauer, immer neu, wie das Gras.

Nimm den Ratschluss deiner Jahre mit Freundlichkeit an.
Und gib deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.

Pflege die Kräfte deines Gemüts,
damit es dich schützen kann, wenn Unglück dich trifft,
aber überfordere dich nicht durch Wunschträume.
Viele Ängste entstehen durch Enttäuschung und Verlorenheit.



Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von dir.
Im Übrigen aber sei freundlich und sanft zu dir selbst.

Du bist ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger wie die Bäume und Sterne es sind.
Du hast ein Recht darauf, hier zu sein.
Und ob du es merkst oder nicht -
ohne Zweifel entfaltet sich die Schöpfung so, wie sie es soll.

Lebe in Frieden mit Gott, wie du ihn jetzt für dich begreifst.
Und was auch immer deine Mühen und Träume sind
in der lärmenden Verwirrung des Lebens -
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.

Mit all ihrem Trug, ihrer Plackerei und ihren zerronnenen Träumen -
die Welt ist immer noch schön!


gefunden bei Hermann Multhaupt

Alle guten Wünsche für das Jahr 2016!

Freitag, 1. Januar 2016

Irischer Segen zum neuen Jahr





Möge Gott dir im neuen Jahr
mehr Zeit schenken
zu danken als zu klagen.

Mögen deine Freunde nach Tagen,
aber dein Kummer nach Stunden zählen.

Mögen die Zeiten selten sein,
an denen du deine Freunde entbehrst,
und kurz die Augenblicke
in der Gesellschaft von Dummköpfen.

Mögen alle Tränen des kommenden Jahres
Tränen der Freude sein.

1. Wunsch und Segen: Mehr Zeit zu danken als zu klagen 

Du siehst den Mangel viel schneller? Du nimmst wahr, was dir fehlt? Leider brennt sich das Misslingen oft viel schneller in unser Herz als das Gelingen. Du stehst vor dem Spiegel und siehst deine Fehler und Schwächen. 
Welche Weisheit braucht es, da in einen Wandel zu kommen? Wofür magst du dich dankbar fühlen? Es geht nicht um die Kopfdankbarkeit. Das klingt mir zu moralisch. Wie kannst du "Seinsdankbar" werden? Was übersiehst du ständig an deiner Sonnenseite, weil deine Aufmerksamkeit nicht darauf gerichtet ist?
Mehr Zeit zu danken heißt: Lass die Zeit nicht unbewusst verstreichen. Stolper nicht in deine Tage hinein. Halte inne! Was tust du da jetzt gerade deinem Geist an, wenn du in diese Klagen hineingehst? Stell dich vor den Spiegel und staune: "Das bin ich!"

2. Wunsch und Segen: Mehr Freunde und weniger Kummer

Ich habe manchmal Kummer. Du auch? Herzeleid! Das geschieht einfach. Da hat niemand etwas angestellt. Da gibt es keine Schuld. Ich habe einfach Kummer. Liebeskummer, Fernwehkummer, Heimwehkummer. Der Kummer ist mit Leid und Tränen verbunden.
Da freue ich mich, wenn mich jemand einfach nur hält. Für mich da ist. Eine Freundin. Ein Freund. Ein freundliches Mitglied meiner Familie. Je mehr ich davon hab, in desto mehr Armen kann ich mich mit meinem Kummer ausruhen. So wünsche ich dir viele Arme, die dich im richtigen Augenblick halten. Zum Glück gibt es im Kummer genügend Kümmerer.

3. Wunsch und Segen: Viel Zeit mit Menschen, die dir gut tun

Du kannst nicht immer mit Menschen zusammensein, die dir gut tun. Die Welt ist so groß! Da gibt es immer wieder solche Exemplare dazwischen, die so anders sind. Sie gehen dir auf die Nerven, sie ärgern dich. Sie beachten dich nicht oder zu viel. Sie lassen sich nicht abschütteln und sind aufdringlich. Sie sind zu laut oder zu leise. Sie rauben dir die Energie ohne dass du es merkst. Sie erscheinen wie von einem anderen Stern. Du verstehst sie einfach nicht und sie dich auch nicht. Mit all diesen Menschen verbringst du Zeit. Oft nicht freiwillig!
Daneben gibt es Menschen, da kannst du dich einfach ausruhen und da sein. Es fühlt sich an wie Ankommen und wie Heimat. Und du vermisst sie, wenn sie weg sind. Und gerade dann brauchst du sie besonders. Schließe deine Augen und besuche mit Hilfe deiner Vorstellungskraft diese guten Freundinnen und Freunde. Nicken ihnen freundlich zu und verbinde dich mit ihnen. Verbring einfach ein wenig Zeit mit ihnen und stärke so die Freundschaft.

4. Wunsch und Segen: Habe Tränen der Freude

Die Tränen der Freude bringen dich in den Zustand der Verbundenheit. Das ist das größte Glück, das wir Menschen erfahren können. Tränen der Freude sind ein tiefer Ausdruck der Liebe. Manchmal gibt es leider auch den Zustand der Trennung. Dann sind wir uns fremd. Die Welt ist uns fremd. Die Freunde sind uns fremd. 
Die Tränen der Freude kommen zu dir wie ein Geschenk. Sie sind einfach da, wenn du dein Herz öffnest. Zugleich kannst du den Herzensboden dafür vorbereiten. Wenn du dich immer verschließt, dann kann nichts fließen. Dann spürst du nur den Kloß im Hals. Ich wünsche dir, dass alle diese Klöße sich schnell auflösen, damit du nichts festhalten musst, was fließen möchte. 

Ein gesegnetes neues Jahr!

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