Wer du immer schon warst, voll und ganz bist und wer du
außerdem werden könntest.
Du Verständniserzeuger!
Ich habe ein ganz großes Verständnis für dich. Du erzählst
mir deine Geschichte. Ich fühle mit. Es schwingt hin und her. Was ist jetzt
passiert? Und dann? Und wie hast du dich dabei gefühlt? Und danach – wie hat
sich das verändert? Was hast du da gedacht. Was hast du gemacht und was hättest
du viel lieber gemacht.
Dann gleiche ich die Bilder ab mit meinen Vorerfahrungen.
Mit meinen potentiellen Ängsten und Freuden. Es gibt eine Wiedererkennung: „Das
kenne ich auch! Ich bin nicht allein!“ Du erzählst mir dein Erlebnis und
während du erzählst erzeugst du bei mir Verständnis. Du besitzt diese Gabe,
mein Verständnis zu vergrößern. Dadurch weitest du mein Herz. Auch das Erzählen
deines Leides macht mich nicht kleiner. Es weitet mein Verständnis. Ich werde
größer. Eigenartig, nicht?
Manche erzählen mir etwas und in mir spüre ich kein
Verständnis. So sehr ich mich auch anstrenge. Ich empfinde kein Verständnis.
Ich bekomme auch noch ein schlechtes Gewissen. Der erzählt mir von seinem Leid
und ich fühle mich distanziert und kalt. Was geschieht da wohl nur? Wenn mir
jemand von seinem Leben erzählt und ich spüre kein Verständniswachstum, dann
grabe ich so ein Loch unter der Geschichte. Ich gehe in meine eigene
Verständnislosigkeit und stecke in einem Gedanken. „Ach so ist das! Wenn ich es
fühlen würde, dann würde es sich ja total schrecklich anfühlen. Schmerzhafte
Gefühle sind wirklich schmerzhaft.“ Und plötzlich springt mein Verständnis an!
Da gibt es etwas unter der harten Schicht des Verstandes. Und weißt du, es ist
so wunderbar, dieses Geschenk zu entdecken bei sich selbst und auch bei dir –
du prächtige Verständniserzeugerin und du begabter Verständniserzeuger!
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