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Sonntag, 29. Juni 2014

Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen. (China)



Alles beginnt mit deinem Wunsch nach frischem Wasser. Je weiter entfernt das Wasser von der Quelle ist, desto mehr Verunreinigungen enthält es. Wirklich frisch ist das Wasser nur an der Quelle.
Diese Erfahrung gilt auch für die Botschaften, die wir hören. Da hört jemand etwas und sagt es weiter, diese Person sagt die gleiche Botschaft ebenfalls weiter. Das Ergebnis zeigt sich am Ende oft wie bei dem Spiel „Stille Post“. Von der ursprünglichen Wahrheit ist nur noch wenig vorhanden. Wenn du die Originalbotschaft hören willst, dann geh zur Quelle.
Viele Menschen lesen gerne Bücher, aber bei Sachbüchern lieber die Zusammenfassung anstelle des Originals. Diese Zusammenfassung taucht dann leicht abgewandelt immer wieder auf und niemand liest mehr das Original.
Bei gewichtigen Büchern kann das fatale Auswirkungen haben. Da predigt jemand über eine Bibelstelle und du gehst mit der gehörten Botschaft im Ohr nach Hause. Überprüf es lieber und lies im Original nach. Für dich wird dort vielleicht etwas völlig anderes stehen. Jeder Mensch hört anders.
Jetzt spricht das chinesische Sprichwort die Wahrheit aus, dass man gegen den Strom schwimmen muss, um an die Quelle zu kommen. Das Original zu lesen erfordert Arbeit, Aufmerksamkeit und Zeit. Das geht nicht mal eben so. Will ich einer Wahrheit bis auf den Grund gehen, brauche ich Energie.
Manchen Menschen reicht zum Leben das Wasser, das gerade vorüberfließt. Dazu gehören die Informationen, die aus den Fernsehnachrichten kommen. Wenn du aber tiefer einsteigen willst, das Leben zu verstehen oder deine eigene Vergangenheit zu erforschen musst du dir schon die Mühe machen, in den Fluss hineinzuspringen und gegen den Strom schwimmen. Kein Zentimeter wird dir erspart. Zur Quelle kommst du nur wie Beppo der Straßenkehrer: Schritt für Schritt und Atemzug um Atemzug.  

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