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Donnerstag, 5. Dezember 2019

Die Kunst des Räumens - die 5. Tür im Advent



 
An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich verweilen.  

Einmal nicht Raum als Substantiv, sondern als Verb. Wir räumen! Wenn wir räumen, dann sortieren wir die Gegenstände des Raumes. Wir fügen ein. Wir entfernen. Wir sortieren um. Wir gestalten den Raum.
Räumen ist die Art und Weise mit dem Raum umzugehen oder im Raum da zu sein. Wir füllen auf, wir schaffen Platz. Die Kunst des Räumens besteht darin, den Raum zu gestalten. Du wirst dir deines Raumes bewusst. Nimm einmal deine Wohnräume bewusst wahr. Vielleicht möchtest du ein wenig räumen? Raum gestalten? Räume den Tisch ein wenig nach links oder nach rechts. Mehr in die Mitte oder mehr an den Rand. Räume die Sachen in den Schränken. Räume chaotisch oder räume mehr sortiert. Räume die Bilder an deiner Wand. Räume auch mal ein wenig schräg! Kannst du es aushalten?

Bei dem Verb „räumen“ denken wir oft an „aufräumen“. Als wir Kinder waren haben uns die Eltern genervt. „Räum auf!“ Dann haben wir wieder unsere Kinder genervt als Erwachsene: „Räum auf!“ Dabei könnte räumen sehr lustvoll sein! Räumen ist letztlich ein schöpferischer Prozess. Räumen schafft Räume! Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war wüst und leer. Dann räumte er auf, indem er das Licht von der Finsternis schied.

An Weihnachten erinnern wir uns daran, wie Gott wieder einmal räumte und Platz schuf in einem Stall. Wie räumst du? Wie ist das Thema für dich besetzt? Magst du räumen? Lustvoll? Oder mit nervigen Erinnerungen an die Kindheit. Vielleicht ist es gut, für Neues ein wenig Platz zu schaffen und dafür umzuräumen. 

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