An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in
den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der
Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in
der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche
Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich
verweilen.
Einmal nicht Raum als Substantiv, sondern als Verb. Wir räumen! Wenn wir räumen, dann sortieren wir die Gegenstände des Raumes. Wir fügen ein. Wir entfernen. Wir sortieren um. Wir gestalten den Raum.
Räumen ist die Art und Weise mit dem Raum umzugehen oder im
Raum da zu sein. Wir füllen auf, wir schaffen Platz. Die Kunst des Räumens
besteht darin, den Raum zu gestalten. Du wirst dir deines Raumes bewusst. Nimm
einmal deine Wohnräume bewusst wahr. Vielleicht möchtest du ein wenig räumen?
Raum gestalten? Räume den Tisch ein wenig nach links oder nach rechts. Mehr in
die Mitte oder mehr an den Rand. Räume die Sachen in den Schränken. Räume
chaotisch oder räume mehr sortiert. Räume die Bilder an deiner Wand. Räume auch
mal ein wenig schräg! Kannst du es aushalten?
Bei dem Verb „räumen“ denken wir oft an „aufräumen“. Als wir
Kinder waren haben uns die Eltern genervt. „Räum auf!“ Dann haben wir wieder
unsere Kinder genervt als Erwachsene: „Räum auf!“ Dabei könnte räumen sehr lustvoll
sein! Räumen ist letztlich ein schöpferischer Prozess. Räumen schafft Räume! Am
Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war wüst und leer. Dann
räumte er auf, indem er das Licht von der Finsternis schied.
An Weihnachten erinnern wir uns daran, wie Gott wieder
einmal räumte und Platz schuf in einem Stall. Wie räumst du? Wie ist das Thema
für dich besetzt? Magst du räumen? Lustvoll? Oder mit nervigen Erinnerungen an
die Kindheit. Vielleicht ist es gut, für Neues ein wenig Platz zu schaffen und
dafür umzuräumen.
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