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Montag, 7. September 2015

Das Leben wie ein Labyrinth...


Vor ein paar Wochen war ich in Dortmund zum Einkaufen. Ich wollte in der Fußgängerzone für einen Moment in der Petrikirche verweilen und stieß dort statt auf Kirchenbänke auf ein begehbares Labyrinth. Sehr eindrucksvoll und gelegt mit ausgesuchten Steinen. Zwischendurch brennende Kerzen zum Innehalten.
Wenn du beginnst, dann kommst du schnell in Richtung Mitte. Du glaubst, du bist fast da, da führt dich der Weg in einem weiten Bogen fern von der Mitte. Ich bin doch schon so nah dran! Muss ich noch die Schleife drehen? Die ersten Kurven gehst du noch frisch und hoffnungsvoll. Aber mit der Zeit willst du nur noch ankommen. Nicht noch eine Schleife! Das kennst du doch schon! Wann kommst du endlich einmal zur Mitte!
Du musst eigentlich nur weiterlaufen. Ein Labyrinth ist kein Irrgarten. Du kannst dich nicht verlaufen. Du gehst, bis du am Ziel bist. Und dann? Dann musst du wieder zurück! Den gleichen Weg. Ich war versucht, eine Abkürzung zu nehmen. Es wäre leicht gewesen! Einfach quer über die Steingrenzen hinweg das Labyrinth verlassen! Ich konnte es nicht. Im Leben kannst du ja auch nicht einfach so aussteigen. Du musst für die Folgen deines Weges die Verantwortung übernehmen.
Ich habe mich gewundert, wie schnell ich im Labyrinth "ich" bin. Der Schnelle, der Ungeduldige, der Neugierige, der Stolze, ... Ein paar Steine anordnen, loslaufen und schon begegnest du dir selbst. Zugleich wird mir deutlich, dass das Ganze ein Gleichnis ist. Ich gehe meinen Weg. Ich gehe ihn so, wie ich ihn gehe! Hauptsache ist, ich gehe! Wenn ich gehe, komme ich an! Irgendwann. Nur wenn ich nicht gehe, dann komme ich auch nicht an. Das Gehen allein reicht aus! Wenn nur das Gehen an sich immer so einfach wäre! Du wirst müde, resignierst, verlierst den Überblick, das Ziel aus den Augen. Das Gehen an sich ist Herausforderung genug. Mehr muss nicht sein! So wünsche ich dir Kraft und Energie für die Woche!
www.matthias-koenning.de

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