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Freitag, 14. August 2015

Mut braucht nur, wer Angst hat!


Ich sehe ein Kind vom 10 Meter Turm ins Wasser springen. Mutig?! Auf den ersten Blick ja! Du siehst Menschen, die von außen betrachtet etwas tun, das dir Respekt einflößt.
Mir hat geholfen, zum Thema Mut eine neue Zuordnung zu treffen. Stell dir zwei Kinder auf dem Sprungbrett vor. Das erste Kind hat große Angst. Das zweite Kind hat keine Angst. Das erste Kind überwindet die Angst und springt. Das zweite Kind springt auch. Von außen betrachtet gibt es keinen großen Unterschied, es sei denn, du kannst die Angst erkennen.
Aber eigentlich ist nur das erste Kind mutig. Es musste die Angst mit einkalkulieren, damit umgehen, überwinden oder ignorieren. Mut brauchen wir nur, wenn wir Angst haben. Sonst ist das, was wir tun, einfach selbstverständlich.
Da gibt es Menschen, die gehen einfach so in eine Boutique herein und stöbern zwischen den Ständern. Sie machen es selbstverständlich und mit großem Vergnügen. Andere müssen all ihren Mut zusammennehmen, um diesen Laden betreten zu können. Einen Laden zu betreten mag wohl objektiv gesehen nicht gefährlich sein. Aber jeder Mensch erlebt seine Ängste sehr subjektiv und anders.
In einem Laden könntest du angesprochen werden. Du wirst rot! Du kannst nicht antworten, weil du zu schüchtern oder verlegen bist! Du schämst dich deiner Sprachlosigkeit. Du hast die Vorstellung, dass du auch etwas kaufen müsstest. Dabei möchtest du eigentlich dein Geld sparen. Du möchtest nichts ausgeben. Du möchtest nur einmal schauen! Aber nur schauen? Was sagt da die Verkäuferin? Bei einer "Ladenbetretungsangst" können schon einige Dinge zusammenkommen, die es dir unmöglich machen, die Schwelle zu übertreten. Es sei denn: Du bist mutig!
Siehst du all die mutigen Menschen, die Tag für Tag sich überwinden und irgendeiner kleinen oder großen Angst in die Augen schauen müssen? Unsere öffentlichen Augen schauen bewundernd auf die Zirkusartisten, Sportler oder sonstigen Akrobaten. Die Tausenden von Angsthasen, die durch die Fußgängerzone laufen, müssen ihre Angst überwinden ohne dass jemand sie ermutigt oder bewundert.
Da gibt es die vielen Phobien, die du therapeutisch behandeln kannst. Von denen spreche ich hier nicht. Mir geht es um die versteckten und öffentlich unbekannten Ängste, die oft unseren Mut brauchen. Einem Menschen begegnen, mit dem du zerstritten bist!  Einen Yoghurt essen kurz nach dem Ablaufdatum! Das Auto im Parkhaus wiederzufinden! Mit dem Rad über einen Nagel zu fahren! Ausgelacht zu werden...
Und? Welcher Angst schaust du tagtäglich in die Augen und wo hast du schon großen Mut bewiesen, den niemand sieht außer dir? Meinen Respekt und meine Hochachtung!
www.matthias-koenning.de


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