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Dienstag, 25. August 2015
Kannste so machen, dann ist es halt Kacke.
Ich stelle mir einen Sohn vor, der seiner Mutter erzählt, was er jetzt vorhat. Die Mutter kennt ihren Sohn und schlägt die Hände über den Kopf zusammen. "Lernt der denn nie dazu? Das kann nicht mein Sohn sein! So oft habe ich ihm schon gesagt! Wann versteht er denn endlich! Ich kann ja sagen was ich will, der hört ja eh nicht! Alle meine Unterstützung ist zwecklos!"
Dann kommt die Resignation: "Kannste so machen, dann ist es halt Kacke." Das erspart jede weitere Erklärung. "Soll er doch machen! Ist ja schließlich sein Leben! Ich würde ihm die "Kacke" ja ersparen, aber..."
Da gibt es ja die Perfektionisten. Die schon immer alles genau wissen. Die wissen, dass da Kacke bei herauskommt. Die Menschen mit den tollen Lebenserfahrungen und Schlaubergereien. In Klammern gehöre ich wohl auch dazu. Wir meinen es ja nur gut. Mit uns und mit allen anderen.
Ein Perfektionist hat eine klare Vorstellung davon, wie etwas zu gehen hat. Erst kommt A, dann B, dann C. Alles sehr sorgfältig und möglichst fehlerfrei. Das Prinzip heißt: "Kacke" vermeiden. Um jeden Preis. "Kacke" ist halt "Kacke". Müll! Überflüssig! Abfall! Wird nicht mehr gebraucht!
Ich möchte ein Plädoyer geben für diese Kacke! Daraus wird Humus, oder? Die Systemiker sagen: "Wo die Scheiße ist, ist auch ein Kamel!" Alle Dinge haben auch ihre positive Seite.
Wenn der Sohnemann sich zu seinem "Unglück", zu seiner "Kacke" entscheidet, wer weiß wofür das gut ist? Er sammelt Erfahrungen und Erkenntnisse! Und am Ende kommt total etwas schönes dabei heraus. Vielleicht nicht sofort, aber später. Auch Kacke braucht Zeit, bis daraus fruchtbarer Humus entsteht. Geben wir dem Ganzen also ein wenig Zeit, sich zu entwickeln.
www.matthias-koenning.de
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