Mit diesem Artikel möchte ich dich einladen zu einem kleinen Onlinekurs mit dem Thema: Leben und Arbeiten in Balance. Manche Menschen fahren zu Einkehrtagen ins Kloster oder nehmen sich eine Auszeit in der südlichen Sonne.
Das ist sehr hilfreich und gut, wenn das Leben dir eine solche Möglichkeit gibt. Ich möchte dich aber einladen, deinen Alltag zu überprüfen und je nach Umständen, die Weichen wieder neu zu stellen. Es wird also in den kommenden Tagen einen Gedanken geben, den ich weiterspinnen werde wie das Netz einer Spinne. Du wirst dann den ganzen Tag Zeit haben, den jeweiligen Abschnitt auf dich einwirken zu lassen. In diesem Sinne wünsch ich dir eine stärkenden Begegnung mit dir selbst und viel Erfolg beim Finden deiner Balance.
Ich lasse los...
Wir tendieren dazu, alles festzuhalten. Wir halten
Freundschaften fest, Besitz, Gesundheit, Geld. Wir haben Angst vor Verlusten.
Verluste schaffen uns, machen uns fertig, lähmen uns. Wenn Sie sich im
täglichen Loslassen üben müssen Sie weniger Lasten mit durchs Leben schleppen.
Hören Sie auf zu bewerten und zu beurteilen. Nehmen Sie die
Dinge so, wie Sie kommen
Dazu keine Erklärungen, sondern eine Geschichte.
Der chinesische Bauer
In einem Dorf in China, nicht ganz klein, aber auch nicht
groß, lebte ein Bauer – nicht arm, aber auch nicht reich, nicht sehr alt, aber
auch nicht mehr jung, der hatte ein Pferd. Und weil er der einzige Bauer im
Dorf war, der ein Pferd hatte, sagten die Leute im Dorf: „oh, so ein schönes
Pferd, hat der ein Glück!“
Und der Bauer antwortete: „Wer weiß?!“
Eines Tages, eines ganz normalen Tages,
keiner weiß weshalb, brach das Pferd des Bauern aus seiner Koppel aus und lief
weg. Der Bauer sah es noch davongaloppieren, aber er konnte es nicht mehr
einfangen. Am Abend standen die Leute des Dorfes am Zaun der leeren Koppel,
manche grinsten ein bisschen schadenfreudig, und sagten: "Oh der arme
Bauer, jetzt ist sein einziges Pferd weggelaufen. Jetzt hat er kein Pferd mehr,
der Arme!" Der Bauer hörte das wohl und murmelte nur: "Wer
weiß?!"
Ein paar Tage später, sah man morgens
auf der Koppel des Bauern das schöne Pferd, wie es mit einer wilden Stute im
Spiel hin und herjagte: sie war ihm aus den Bergen gefolgt. Groß war der Neid
der Nachbarn, die sagten: "Oh, was hat der doch für ein Glück, der
Bauer!" Aber der Bauer sagte nur: "Wer weiß?!"
Eines schönen Tages im Sommer dann
stieg der einzige Sohn des Bauer auf das Pferd, um es zu reiten. Schnell war er
nicht mehr alleine, das halbe Dorf schaute zu, wie er stolz auf dem schönen
Pferd ritt. "Aah, wie hat der es gut!" Aber plötzlich schreckte das
Pferd, bäumte sich auf und der Sohn, der einzige Sohn des Bauern fiel hinunter
und brach sich das Bein, in viele kleine Stücke, bis zur Hüfte. Und die
Nachbarn schrien auf und sagten: "Oh, der arme Bauer: Sein einziger Sohn! Ob er jemals wieder wird richtig gehen können?
So ein Pech!" Aber der Bauer sagte nur: "Wer weiß?!"
Einige Zeit später schreckte das ganze
Dorf aus dem Schlaf, als gegen Morgen ein wildes Getrappel durch die Straßen
lief. Die Soldaten des Herrschers kamen in das Dorf geritten und holten alle
Jungen und Männer aus dem Bett, um sie mitzunehmen in den Krieg. Der Sohn des
Bauern konnte nicht mitgehen. Und so mancher saß daheim und sagte: "Was
hat der für ein Glück!" Aber der Bauer murmelte nur: "Wer
weiß?!"
Und die Moral von der Geschichte ... "Wer
weiß?!"
(Quelle unbekannt)
www.matthias-koenning.de
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