Wenn ich mich selber beobachte stelle ich fest, dass ich oft
auf den Boden schaue, wenn ich traurig bin. Dann sehe ich nur die wenigen Quadratmeter
um mich herum. So eng, wie es sich in meinem Herzen anfühlt, so eng sieht dann
meine Umgebung aus.
Wenn ich mit der Trauer und Enge im Herzen mich aufrichte
und mein Blickfeld ausweite geschieht fast sofort eine Verwandlung. Die
Veränderung des „Augenblicks“ bewirkt eine Gefühlsveränderung. Wenn es im Außen
weit wird, wird es auch im Innen weit.
Oft erleben wir unser Leben begrenzt. In der Trauer werden
die Grenzen enger abgesteckt. Wir wollen für uns sein. Wir möchten uns
schützen. Wir fühlen uns getrennt von den anderen Menschen und von der Welt.
Wenn wir uns jedoch freuen wird der Raum weiter, die engen
Grenzen werden gesprengt. Du richtest dich so weit auf, dass du den Horizont
siehst. Da kommt der Punkt, wo die Erde aufhört und der Himmel beginnt.
Zunächst scheint da noch ein Unterschied zu bestehen. Hier die Erde, dann der
Himmel. Wenn am Horizont der tiefen Freude jedoch Himmel und Erde ineinander
übergehen, veränderst du noch einmal deinen Blick. Du fixierst nicht mehr den
Übergang, sondern siehst das Ganze. Das Ganze zu sehen und wahrzunehmen macht
dich zugleich innerlich Ganz, „Ganzheitlich“ und verbunden. Hebe also deinen
Blick und die Grenzen verschwinden.
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