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Donnerstag, 6. November 2014

Baby on board

Immer wieder fahre ich hinter Autos her mit dem Aufkleber "baby on board". Klar, ein wichtiger Hinweis, dass ich mich umsichtig im Straßenverkehr verhalte. Ich möchte ja das Leben des Babys vor mir nicht in Gefahr bringen. Es möge gut behütet und geschützt sein, auch durch mein eigenes Verhalten.
Für mich gibt es jedoch noch einen tieferen Sinn. Ich habe ständig mindestens ein "Baby on board". Ich spreche dabei von den kleinen Kindern in meinem Inneren. Mein Kleiner in mir erschreckt sich, wenn ich möglicherweise den Haustürschlüssel vergesse. Dann hat er Angst, ausgesperrt zu sein und die Nacht draußen verbringen zu müssen. Wenn ich das Portemonnaie verlege, hat er Angst, verhungern zu müssen, weil ja das Geld weg ist. Wenn ich unterwegs bin hat er Angst, rechtzeitig ein Hotel zu finden. Wenn ich beim Wandern über eine Kuhweide gehe hat er Angst, vom wilden Stier angegriffen zu werden, weil er Stiere von Kühen nicht unterscheiden kann.
Also, bei mir gibt es ständig ein "Baby on board". Kennst du dein Baby? Weißt du, was es braucht, damit es sich sicher und geborgen fühlt. Wie oft meldet es sich am Tag bei dir und zu welchen Gelegenheiten? Wo sitzt es in deinem Körper? Bei mir sitzt es im Bauch. Wenn da auf einmal Panik oder Angst auftaucht, dann weiß ich schon: Es ist der Kleine in meinem Bauch, der will beruhigt und gestreichelt werden.
Wenn vor mir ein Auto fährt mit dem Aufkleber "baby on board" dann nicke ich freundlich zurück. Bei mir gibt es auch ein "Baby on board". Ich will behutsam sein!
www.matthias-koenning.de

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