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Mittwoch, 19. Oktober 2022

Wäre das Wort ›Danke‹ das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen. (Meister Eckhart 1260 - 1327)

Wenn du Danke sagen könntest, so dieses Wort als Gebet genügen. Wie einfach! Es braucht nicht mehr. Keine langen Sätze. Keine verschraubten Gottesvorstellungen. Einfach danken!

Es ist so einfach und doch das Ergebnis eines langen Weges. Als kleines Kind haben deine Eltern dir ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Du hast dich gefreut. Du warst im Kontakt. Es hat dein Herz bewegt und deinen ganzen Körper durchströmt. Wie ein Energiestrom durchzog es dein ganzes Wesen. Du kanntest das Wort "Danke!" noch nicht, aber du warst innerlich erfüllt von einem Zustand der Allverbundenheit.

Dann wurdest du älter und hast vielleicht festgestellt, dass du nicht so ganz in Ordnung warst. Deine Eltern haben dich nicht mehr nur liebevoll angeschaut. Auch mal kritisch! Mit einem Stirnrunzeln. Mit harschen Worten. In dir breitete sich mehr und mehr ein Gedanke aus, dass du nicht richtig warst. Etwas war falsch mit dir und war falsch mit der Welt. Die ersten großen und kleinen Trübungen. Und du solltest vor allem immer "Danke!" sagen als Erziehungsmaßnahme. Danken ohne das Gefühl der Allverbundenheit.

Jetzt bist du vielleicht schon seit vielen Jahren erwachsen und erinnerst dich an diesen Zustand der dankbaren Allverbundenheit. Du erinnerst dich aber auch an all die zerstörten Verbindungsfäden. Deine Zustände von Trennung und Isolation.

Du kannst zurückkehren zum "Dankbewusstsein". Du "denkst" "dankend" daran zurück, dass du verbunden bist. Verbunden mit allem, was ist. Die Welt ist freundlich zu dir. Die Menschen sind freundlich zu dir. Du darfst freundlich zu dir selbst sein. Du kannst dich hinstellen, Augen und Herz öffnen und es in dein Bewusstsein wieder einsinken lassen mit einem Lächeln. "Ich bin verbunden!" Das Wort "Danke!" wird wieder zu dem, was einmal war. Das bestätigenden Wort einer inneren Erfahrung. Wie "Amen!" oder "Ja!" oder "Wow!"
www.matthias-koenning.de

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