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Samstag, 19. November 2022

Darf ich Ihnen das "Tschüss" anbieten?

Da gibt es in den Tagen von herbstlichen Viren diese innere Unruhe. Jeder Mensch, dem ich begegne, steht erst einmal im Verdacht. Ein Virusträger? Jemand, der mich potentiell infizieren und gefährden könnte? Da kann der beste Freund zum Feind werden. Familien könnten sich spalten.
Die Angst könnte bewirken, dass wir uns vereinzeln. Sich bloß nicht anstecken lassen. Den Virus aufhalten. Verlangsamen. Von uns Menschen wird im Moment viel verlangt. Den Alltag meistern, einfach weitermachen und zugleich diesen Virus im Auge haben. Dabei ist der ja unsichtbar.
Das ist kein Löwe, der brüllt! Vielleicht reibt sich der Virus in meinem Körper schon die Hände und flüstert mir zu: "Na, spürst du schon das Kratzen im Hals? Weißt du, wer da jetzt bei dir eingezogen ist?"
Die Realität braucht Sorgfalt, kluge Köpfe und sinnvolle Strategien. Aber wir Menschen sind nicht alle so analytisch. Wir sind eben auch gefühlsgesteuert. Da gibt es die Angst vor dem unsichtbaren Feind. Und ganz schnell wittere ich überall nur noch Gefahren. Ich lade dich ein, wieder Ruhe in dein System zu bringen. Du bist nicht allein! Die Welt besteht aus vielen Freunden und ist dir wohlgesonnen.
Zugleich gibt es Menschen, Dinge und Viren, die ich nicht in meiner Nähe haben möchte. Sehr verständlich. Gibt es einen Weg, das ein weniger leichter zu nehmen? Wie wäre es mit dem Spruch, den ich gelesen habe: "Darf ich Ihnen das "Tschüss" anbieten?" Dann weiß mein Gegenüber zumindest, dass ich keinen weiteren Wert auf Nähe lege. Ich mache das höflich, bestimmt und mit einer Prise Humor. "Hallo Virus, darf ich dir auch schon einmal das "Tschüss" anbieten?"

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