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Montag, 25. September 2023

Die Stille ist nicht leer, sie ist voller Antworten.

Ich liebe die Stille. Wenn ich sitze und nichts mache. Es gibt keinen Impuls, etwas erledigen zu müssen. Kein inneres Drängen. Ich sitze und so nach und nach wird es still um mich herum und in mir. Die Stille breitet sich aus, wenn sie darf und den Raum bekommt. Ich verabschiede die Außenwelt und sage ihr, dass ich eine Pause mache. Ich sage aber auch, dass ich wiederkomme.
Das Versprechen, dass ich wiederkomme hilft, dass die Welt mich in Ruhe lässt. Dann sitze ich und lade die Stille ein. Hilfreich finde ich es, die Augen dabei zu schließen und auf den Atem zu achten.
Der Atem kommt und geht. Es gibt nichts zu tun. Wenn ich Fragen habe kommen keine Antworten. Beim Fragen entsteht schnell so ein Druck, dass da jetzt Antworten kommen müssten.
Also keine zielgerichtete Stille machen um Antworten auf Fragen zu finden. Wenn ich in die Stille gehe und nichts frage, dann tauchen oft Bilder oder Gedanken oder Gefühle auf. Ich weiß nicht, woher sie kommen. Ich staune dann über die Fülle der Antworten und dass sie wie von selber fließen. Quasi ohne Bestellung. Ich bekomme Antworten zu Fragen, die ich noch gar nicht hatte. Die aber demnächst kommen werden. Ich bekomme überraschende Antworten zu Problemen, auf die ich mit dem Verstand nie gekommen wäre. Dabei gibt es oft einen Tenor, der da heißt: Das ist alles gar nicht so wichtig. Du kannst es so machen, aber auch anders. Hänge dein Herz nicht da dran.
Die Stille fühlt sich dann an wie ein Angelplatz im Meer. Es kann etwas kommen, aber es muss nicht. Es gibt keine Enttäuschung, weil es keine Erwartung gibt. Die Stille ist eine erwartungsfreie Zone. Du ruhst dich darin aus und wachst erfrischt wieder auf - mal mit einem Impuls und oft auch ohne. Es bleibt die Zufriedenheit im Erleben der Stille.
www.matthias-koenning.de

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