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Montag, 18. September 2023

Alles, was du sehen kannst, hat seine Wurzeln in der Unsichtbaren Welt. Es mögen sich die Formen ändern, das Wesen bleibt dasselbe. (Rumi)

So, wie ich gestrickt bin, ist auch die Welt gestrickt. Ich komme aus dem Unsichtbaren. Ich komme von wo her vor dieser meiner körperlichen Existenz aus einer anderen Dimension. Ich lebe in dieser irdischen Wirklichkeit und habe keine Ahnung mehr von meinem "unsichtbaren" Ursprung.
Ich habe bewusste Gedanken und sehe und höre bewusst Dinge und weiß, dass ich hören und sehen kann. Ich bin mir meiner selbst bewusst. Daneben gibt es das große Feld des Unbewussten. Ich bin mir nur zum Teil meiner selbst bewusst. Aber das Unbewusste hat zugleich die Qualität des Unsichtbaren oder Verborgenen. Es wirkt aus dem Untergrund oder sogar aus einer völlig anderen Dimension zu der ich keinen Zugang habe mit meinem augenblicklichen Tagesbewusstsein.
Ich bin wie ein Blatt an einem Baum. Ich sehe einen Teil des Baumes, aber die Wurzeln sind mir verborgen. Ich weiß vielleicht nicht einmal davon. Es sei denn, ich frage als Blatt den Zweig, an dem ich stecken. Der Zweig wiederum fragt den kleinen Ast und dieser wiederum den größeren Ast. Der Ast fragt den Stamm und der Stamm nimmt Kontakt zu den Wurzeln auf. Ich als Blatt nehme also Kontakt auf und erforsche den Weg bis zu den Wurzeln. Das kann ich immerhin machen.
Ich sehe, dass ich zu etwas Größerem gehöre und kann dem nachgehen. Ich beobachte, dass ich ein Blatt bin und dass ich mich unterscheide vom Ast. Beide gehören wir zum Baum und müssen darum etwas miteinander zu tun haben. Wurzel, Stamm, Zweig und Blatt - wir gehören alle zum Baum. Auch wenn wir uns äußerlich unterscheiden. Die Augen nehmen im Außen den Unterschied wahr. Das Herz geht den Weg nach innen und nimmt die Wesensverwandtschaft wahr.
Was hat das für Auswirkungen im Alltag? Auch wenn die Menschen alle so unterschiedlich sind in ihrem Ausdruck und ihrer Art in der Welt zu sein, sind sie mir vom Wesen her verwandt. Wir gehören zusammen und sind Teil eines großen Ganzen. In diesen Gedanken hinein kann ich mich entspannen und loslassen. Ich bin kein vom Baum getrenntes Blatt, so oft sich das auch so anfühlt. Ich bin mit vielen anderen Blättern Teil eines Baumes und nehme dort meinen Platz ein. Niemand macht mir diesen Platz streitig. Nur ich mir selbst. Je mehr ich mich mit meinem Herzen verbinde, desto mehr bin ich in meinem Wesen zu hause und werde mir bewusst, dass alles mit allem zusammengehört!
www.matthias-koenning.de

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