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Freitag, 24. März 2017

Mit der Kraft des Herzens 22: Das Herz hat seine Grüde, die der Verstand nicht kennt. (Blaise Pascal)

Zu mir kommt eine Frau in die Beratung. "Mein Mutter ist alt geworden. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie. Sie kann sich kaum noch selbst versorgen. Was ich ihr auch sage, alles lehnt sie ab. Dabei ist sie noch ganz klar im Kopf. Es wäre doch viel vernünftiger, wenn ein Pflegedienst käme, oder wenigstens Essen auf Rädern. Wenn ich mit ihr über ein Pflegeheim spreche, dann will sie nichts davon wissen. Was soll ich ihr nur noch sagen?"
Ich erlebe oft, dass jemand zu mir kommt mit einem Problem und gute Lösungen weiß. Alles logisch, alles klar durchdacht, alles wirklich vernünftig. Alle Wenn und Aber wurden durchleuchtet. Alles Für und Wider wurde hin und herbewegt.
Trotzdem bleibt da eine Unsicherheit. Irgendetwas stimmt nicht. Warum folgst du nicht einfach dem Verstand der das alles so toll durchdacht hat? Ich habe da immer einen ganz kurzen Satz: "Das hast du vollkommen durchdacht..., aber es fühlt sich falsch an!" Da liegt der Haken. Das Herz sagt "NEIN". Das Herz fühlt etwas. Das Herz stellt andere Fragen. Es fragt sich zum Beispiel: "Bin ich glücklich mit dieser Lösung!" "Kann ich damit leben?" "Bin ich da mit mir in Übereinstimmung?" "Erfüllt die Lösung meine Bedürfnisse?" "Ist es sicher genug?"
So mag es ganz logisch sein, für die alt gewordene Mutter ein Betreuungskonzept zu entwickeln, welches den körperlichen und geistigen Bedürfnissen entspricht. Aber ist Mutter damit glücklich? Fühlt es sich für sie "richtig" an?
Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt. Wenn du eine Lösung für ein Thema suchst, dann befrage beide Institutionen in deinem Inneren. Befrage zuerst dein Herz und dann bitte den Verstand um Unterstützung, dafür auch "vernünfige" Gründe zu finden. Du wirst überrascht sein zu welchen Lösungen du kommst.
www.matthias-koenning.de



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