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Donnerstag, 23. Februar 2017

Meine Freundschaftswoche: Verständnis ist aus, ab jetzt gibt es Konsequenzen!

So oft kommst du zu spät.
Ich kenne dich seit wir Kinder waren.
Da warst du so im Spielen verunken.
Dann rief deine Mutter dich und du hast gar nicht gehört.
Du warst in einer anderen Welt.
Deine Mutter hatte kein Verständnis dafür.

Das Essen stand auf dem Tisch.
Der Rest der Familie wartete.
Und wartete und ärgerte sich.
Die Rufe wurden lauter und ungeduldiger.
"Wenn du nicht sofort kommst...dann!"

Bis heute hängst du in irgendwelchen Tagträumen herum.
So hast du nie die Uhr im Blick.
Trödelst irgendwo herum.
Findest deine Schlüssel nicht.
Denkst, dass du mal ganz schnell noch was erledigen musst.
Wirst hier und da noch zusätzlich abgelenkt.
Und - kommst zu spät.
Wie in deiner Kindheit.

Wenn deine Eltern dich dafür bestraften hattest du eigentlich nichts verstanden.
Du hast nicht wirklich begriffen, was deine Eltern wollten.
Du hast doch einfach nur gespielt.
War doch kein Verbrechen!
Auch heute noch kannst du tief in "Etwas" versinken.
Ich kann das verstehen!
Ich kenne dich und weiß, dass du dich nie ändern wirst.
Weil du so bist, wie du bist.
Ich hatte immer Verständnis für dich!

Doch gestern! Gestern brauchte ich deine Unterstützung.
Du bist viel zu spät gekommen.
Von Minute zu Minute verschwand mein Verständnis und meine Not wuchs.
Du warst nicht da für mich!
Und ich hatte dich gebraucht!

Wenn meine Not mal ganz groß ist, kann mein Verständnis verschwinden.
Dann bin ich auch mal dran.
Mit meinen Bedürfnissen.
Dann ist die Gefahr groß, dass ich Konsequenzen ziehen möchte.
Konsequenz hört sich milder an als Strafe.
Eigentlich möchte ich bestrafen!
Für den Ausgleich.
Für die Gerechtigkeit.
Für den Schmerz und den Ärger.

Dann sage ich jedoch "Stop!"
Meine Freundschaft ist wichtiger.
Wie kann ich reden und was kann ich tun, was die Freundschaft stärkt
und nicht beendet.
Es ist meine Kränkung! Und meine Kränkung steht in meiner Verwantwortung.
Ich kann die Kränkung wahrnehmen.
Den Schmerz spüren.
Den Ärger durchlaufen lassen.
Und - dennoch in der Freundschaft bleiben.
www.matthias-koenning.de 

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