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Mittwoch, 7. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 7. Weniger müssen


Es macht Sinn, sich von Zeit zu Zeit vom Alltagsgeschäft zurückzuziehen. Auch wenn du im Außen alle Termine wahrnimmst und deine Aufgaben erfüllst, kannst du innerlich in die Klausur gehen. Du kannst dich befragen, ob du mit dir und der Welt noch stimmig bist. Gibt es ein Ja auf allen Ebenen? Im Denken, im Fühlen und im Bauch?
In diesen adventlichen Tagen kannst du dein Leben unter der Perspektive deiner Herzensqualität betrachten. Du hältst die Zeit innerlich an und schaust, wovon du mehr und wovon du weniger tun kannst. Heute geht es um:

7. Weniger müssen

Da fallen mir die vielen "müssen" und "sollen" Sätze ein, die ich im Laufe des Tages ausspreche und höre. "Ich muss los, sonst verpasse ich den Zug." "Ich muss da noch anrufen, sonst ist er weg." "Ich muss heute unbedingt einen Zahnarzttermin ausmachen. Ich habe ihn schon so lange verschoben." Ich muss, ich muss, ich muss... Ich spüre, wie der Ärger in mir wächst. Oft werde ich getrieben von diesem Satz. Als ob eine Stimme in meinem Inneren sitzt, die erst Ruhe gibt, wenn ich alles erledigt habe. Müssen duldet keinen Aufschub. Müssen will sofort erledigt werden. Müssen erlaubt keine Pausen. Schließlich habe ich Verantwortung übernommen. Ich werde bezahlt. Ich habe etwas versprochen. Ich möchte nicht, dass die Menschen schlecht über mich denken. Müssen ist sehr mächtig.
Aber wenn ich in mein Herz schaue, dann nehme ich auch wahr, dass mich das "Müssen" traurig macht. Dass es mich erschöpft. Dass es in mir Ärger verursacht. Das ist kein Zustand, in dem ich leben möchte. Am Schluss komme ich mir vor wie ein Sklave. Aber als Mensch bin ich zur Freiheit berufen. Darum "putze" ich mein Herz und befreie es so nach und nach von den Ansprüchen, die "müssen" ständig stellt. Hier und da mache ich heute eine Ausnahme. Ich muss nicht!
www.matthias-koenning.de

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