Translate

Donnerstag, 27. Juli 2023

Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich toll bin.


Als Kinder saßen wir früher am Küchentisch und sprachen über Verwandte, Nachbarn und Freunde. Und es wurde verglichen. Vor allem die Noten in der Schule. Wer war besser und wer war schlechter. Meine Eltern waren sehr stolz, wenn Verwandte sagten: "Ihr habt eure Kinder aber gut erzogen." Eine Tante sagte sogar einmal zu meiner Mutter: "Ich habe lieber deine Fünf als die Eine von deiner Schwägerin."
Meine Eltern konnten es nicht ausstehen, wenn jemand eingebildet war. Lehrer waren eingebildet, Ärzte und auch der Pastor. Ich könnte jetzt noch eine Liste erstellen der vielen eingebildeten Menschen in unserem Dorf. Dazu gehörte auch der Dorfpolizist. Mein Gott, war der eingebildet. Dabei wussten alle, dass er ein aler Nazi war.
Meine Eltern waren so froh, dass wir nicht eingebildet waren. Eine gute Note in der Schule war Pflicht, Schuldigkeit und Verdienst. Man hüte sich vor Einbildung. Die schreckliche Strafe wird folgen. Wir waren überhaupt nicht eingebildet. Wir kamen mit wenig Geld aus und waren alle gut in der Schule. Wir haben alle Aufgaben und Arbeiten im Familienalltag gelöst. Aber wir waren nie dabei eingebildet.
Wir waren also überhaupt nicht eingebildet. Zumindest nicht sichtbar. Unsichtbar waren wir aber die eingebildetsten Menschen im Dorf. Eine perfide Form von Einblidung. Eine unsichtbare Einbildung. Die Einbildung, eine perfekte Familie zu sein. Alles funktionierte wie am Schnürchen.
"Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich toll bin." Mir geht es um das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen. Ich bin in Ordnung, so wie ich bin. Mit dem, was ich kann und noch mehr mit dem was ich nicht kann. Ich bin in Ordnung jenseits meines Könnens. Ich bin toll und du auch! Du musst nichts dafür leisten und dich nicht verstecken. Und es ist gesund, sich nicht ständig zu vergleichen und sich immer zu bewerten. Dieses Bewerten macht dich krank in deiner Seele.
Lehne dich gelassen zurück. Lege die Hände in den Schoß. Heute weiß ich, dass ich toll bin!
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen