Translate

Donnerstag, 15. Oktober 2015

9. Station: Die Verweigerung der Rückkehr - Die zwölf Elemente der Heldenreise nach Campbell


Viele Filme, Romane und Legenden folgen einem Schema, das vielen Menschen unbekannt und verborgen ist. So folgen "Krieg der Sterne" oder "Harry Potter" auch einem solchen Schema. Der Mythenforscher Josef Cambell hat sogenannte "Heldenreisen" untersucht und herausgefunden, warum und wieso ein Heldenepos funktioniert und uns als Leser oder Hörer fasziniert.
Wenn wir Helden- oder auch Heiligengeschichten lesen kann es geschehen, dass wir uns damit identifizieren. Möchtest du dich nicht auch manchmal herausheben aus der Masse der vielen Milliarden Menschen. Möchtest du nicht in einer vorborgenen Ecke deines Herzens etwas Besonderes sein? Ein wenig Harry Potter oder Pippi Langstrumpf? Oder eher Winnetou oder Luke Skywalker?

Ich möchte dich einladen, mit mir die zwölf Stationen dieser Reise zu durchwandern und zugleich fruchtbar zu machen für deinen eigenen Lebensweg. Die heutige neunte Station heißt:

Die Verweigerung der Rückkehr
Mit dem Sieg scheint die Heldenreise zu Ende zu sein. Es gibt doch nichts mehr zu erzählen. Aber - der Held ist erschöpft. Er darf sich jedoch nur kurz ausruhen. Er möchte am Ort seiner Entlohnung bleiben. Er möchte nicht zurück in den tristen Alltag. Es gibt viele Gründe, warum der Held nicht zurückkehren mag. Vielleicht hat er zu viel verloren auf dem Hinweg oder er verliert zu viel auf dem Rückweg. Es kann aber auch sein, dass der wirkliche und eigentliche Einsatz noch kommt. Der Einsatz, vor dem er sich drückt. Es geht um die Bewältigung des Alltags. Dort wartet ja die reale Aufgabe jenseits des Traumes. In den Märchen geht es ja auch immer darum, dass der Held sich einer Lebensaufgabe stellen muss. Die Prinzessin muss erwachsen werden. Der Jüngling muss seine Königsqualität finden. Die Helden machen sich also auf eine Traumreise und bewältigen dort ihre Konflikte. Sie erwachen am nächsten Morgen und erinnern sich an die Impulse, die aus dem Traum kommen. Am Ende zeigt sich die Heldenreise wie ein Traum, der darauf hinweist, dass das eigentliche Leben noch auf die Bewältigung wartet.

Der Impuls für dich:
Denke noch einmal an deine eigenen "Lebensabenteuer!" Wo wolltest du auch gerne die Ergebnisse festhalten und dich darin einrichten? Es ist nicht so leicht, nach dem Höhepunkt wieder in den Alltag zurückzukehren. Da gibt es am letzten Urlaubstag den Impuls: "Ich will hierbleiben und nicht zurück!" Da möchtest du, dass ein Fest nicht zu Ende geht, weil es so schön ist.
Und da gibt es auch die Ebenen in deinem Leben von Traum und Wirklichkeit. Wann hört der Traum auf und wann fängt die Wirklichkeit an. In deinen Tagträumen bist du eine Heldin und ein Held und im wirklichen Leben läufst du vor den Problemen davon. Du löst die Aufgaben nur im Tagtraum statt dich dem Leben zu stellen. Der Tagtraum will dir helfen, dass du deine Ressourcen und Fähigkeiten sammelst. Der zweite Schritt der Umsetzung wäre schon hilfreich. Aber wer möchte schon gerne vom bestandenen Heldentraum erwachen und sich dann dem echten Leben stellen? Die Verweigerung der Rückkehr ist verständlich, nicht wahr? Ruh also noch ein  wenig aus. Aber dann...?!
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen