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Mittwoch, 24. Juni 2015

Zähneputzen für die Seele - Leben und Arbeiten in Balance - Der vierte Teil


Mit diesem Artikel möchte ich dich einladen zu einem kleinen Onlinekurs mit dem Thema: Leben und Arbeiten in Balance. Manche Menschen fahren zu Einkehrtagen ins Kloster oder nehmen sich eine Auszeit in der südlichen Sonne. 
Das ist sehr hilfreich und gut, wenn das Leben dir eine solche Möglichkeit gibt. Ich möchte dich aber einladen, deinen Alltag zu überprüfen und je nach Umständen, die Weichen wieder neu zu stellen. Es wird also in den kommenden Tagen einen Gedanken geben, den ich weiterspinnen werde wie das Netz einer Spinne. Du wirst dann den ganzen Tag Zeit haben, den jeweiligen Abschnitt auf dich einwirken zu lassen. In diesem Sinne wünsch ich dir eine stärkenden Begegnung mit dir selbst und viel Erfolg beim Finden deiner Balance.


Das Geheimnis der inneren Balance
Vom Problemlösungsdrang hin zur Wohlfühlbalance


Ich möchte Ihnen zwei Sätzen sagen und Sie beobachten einmal, was in Ihnen vorgeht, wenn Sie diese beiden Sätze hören. Der erste Satz heißt:

„Wenn ich alle meine Probleme gelöst habe dann geht es mir gut.“
Ich wiederhole noch einmal: Wenn ich alle meine Probleme gelöst habe dann geht es mir gut.

Lassen Sie diesen Satz für einen Moment auf sich wirken. (kurze Pause)

Gehen wir ins Detail und wenden uns dem diesem ersten Satz zu:
„Wenn ich alle meine Probleme gelöst habe dann geht es mir gut.“

Jetzt stellen Sie sich doch bitte einmal alle Ihre Aufgaben vor. Die Alltäglichen, die Aufgeschobenen, die Dringenden, die Unerledigten, die Großen, die Kleinen, die Überflüssigen, die Eigenen, die der Anderen!  

Stellen Sie sich diesen Berg vor! Was müssen Sie da gerade bewältigen?

Jetzt geht es darum, dass Sie sich alle Probleme vor Augen halten. Dafür suchen Sie Lösungen und anschließend geht es Ihnen besser oder sogar gut. Machen wir das einmal praktisch mit dem folgenden Aufgabenblatt.


Sie haben eine Liste vor sich liegen und ich darf Sie bitten, hinter jeder Aussage eine Zahl zu schreiben.  Sie haben für die Auswertung eine innere Skala von 1-10.
1 - heißt: Es gibt nichts zu tun.  Mein Leben befindet sich im grünen Bereich.
10 - heißt:  Eine dicke Baustelle. Da muss ich echt dran arbeiten. Das werde ich nie schaffen!

Wahrscheinlich werden Sie bei vielen Aussagen irgendwo dazwischen liegen.

Ich hoffe, Sie können mir noch folgen und sind jetzt nicht beeindruckt, abgelenkt und vereinnahmt durch Ihre vielen Aufgaben, Sorgen und Problemen

Da gibt es ja Aufgaben, die lösen keinen Stress aus, sondern Freude. Sie möchten z.B. Ihren Urlaub planen. Denken Sie doch jetzt mal an Ihren Urlaub.

Was müssen Sie da noch alles für tun? Und? Macht es Freude oder bekommen Sie Beklemmungen? Der erste Urlaubstag rückt näher und Sie haben noch keine Unterkunft. Außerdem haben Sie sich mit der Familie noch nicht wirklich geeinigt, wohin Sie reisen möchten. Ihre Ehefrau und Sie können sich wohl einigen, aber ihre Kinder, die wollen wo ganz anders hin. Die wollen vielleicht schon gar nicht mehr mit! Vielleicht haben Sie gar keine Lust mehr auf Urlaub! Und außerdem wartet da noch eine ganze Menge Arbeit auf Sie. Werden Sie alle Aufgaben noch vor dem Urlaub erledigt haben? Ist da nicht noch ein kleiner Konflikt mit dem Chef? Und außerdem die Sorge um Ihre Gesundheit? Da gibt es doch seit Wochen schon dieses Kratzen im Hals. Vor kurzem haben Sie einen Artikel in der Zeitung gelesen, dass man Körpersymptome beachten sollte, weil sie sich chronifizieren könnten und die Auswirkungen und Folgen dann?

Das sind jetzt meine für Sie fantasierten Probleme. Sie können noch einmal auf Ihr Arbeitsblatt schauen und meine Gedanken dazu nehmen. Ich bitte Sie also jetzt, dass Sie in sich gehen, nachdenken und sich noch einmal einfühlen. Können Sie sich vielleicht noch ein wenig mehr da hereinsteigern?

Noch einmal der erste Satz:
„Wenn ich alle meine Probleme gelöst habe, dann geht es mir gut.“

Das klingt doch sehr logisch oder? Jetzt habe ich Sie darin unterstützt, ein Bewusstsein für alle Ihr Sorgen und Nöte zu entwickeln oder zu vertiefen. Vielleicht ist es mir auch nicht gelungen, weil ich nicht gut genug war, oder weil Sie gut in den Widerstand gegangen sind.
Wenn ich könnte, würde ich in kurzer Zeit Ihnen allen ein schlechtes Gewissen machen und am Ende hätten Sie Probleme, von denen Sie im Augenblick noch gar keine Ahnung von Anwesenheit haben. Ein kleiner Versuch?
Wann haben Sie Ihrer Frau, Ihrem Mann zuletzt ein wirklich liebevolles Wort gesagt? Wann waren Sie wirklich und ich meine wirklich zum letzten Mal mit Ihrer vollen Aufmerksamkeit bei Ihr oder bei Ihm? Mit welcher Lebensfrage beschäftigt sich Ihr Partner gerade besonders? Wissen Sie das wirklich?
Wenn Sie jetzt feststellen, dass Sie das nicht wissen, wie nah empfinden Sie Ihre Beziehung jetzt in diesem Augenblick bei einer Skala von 1-10? Alles noch gut? Oder ist Ihre Beziehung gefährdet? Haben Sie jetzt ein Problem, von dem Sie vorher keine Ahnung hatten?
Ein Problem wird ja erst zu einem Problem, wenn eine ganz normal zu bewältigende Aufgabe schwer wiegt oder  sich schwierig anfühlt. Wenn eine Sorge in meinem Kopf kreist und mir schlaflose Nächte bereitet. Wenn ich unglücklich oder unzufrieden bin. Ein Problem entsteht erst, wenn ich es als Problem empfinde. Ich wähle ein Beispiel:
Der Eine redet nicht mehr mit seiner Frau hat aber kein Problem, weil ihn das nicht stört. Seine Ehefrau hingegen kann ein großes Problem damit haben, weil sie an ihrer Beziehung zweifelt.
Es kann sein, dass Sie viele Aufgaben zu bewältigen haben aber kein Problem darin sehen. Und es kann sein, dass sie viele Aufgaben zu bewältigen haben aber lauter Probleme darin entdecken. Je nachdem können Sie mit vielen Aufgaben total unglücklich oder äußerst zufrieden sein. 
Morgen geht es weiter mit dem zweiten Satz!

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