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Freitag, 18. Juli 2014

Gott ist in uns daheim, wir sind in der Fremde. (Meister Eckhart)



Welch tiefe Weisheit! Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in den Urlaub fahren, um dem Alltag zu entfliehen. Zugleich wollen wir unsere Beschränkungen hinter uns lassen. Die Sorgen bleiben zu Hause. Die Wehwehchen, die häuslichen Baustellen und alles, was wir nicht an uns und um uns mögen. Ironischerweise lassen wir dann das scheinbar negativ Vertraute hinter uns und fahren in die Fremde. Da stellen wir dann fest, wie heimatlos wir auf einmal sind. Das Vertraute ist nicht da! Wir nehmen uns selbst immer mit, egal wohin. Wir nehmen unsere Ängste mit, unsere Sorgen und unsere Eigenschaften. Wenn ich zu Hause geizig bin, werde ich nicht auf einmal großzügig nur, weil ich mich an einem anderen Ort befinde.
Manchmal spürst du, wie fremd du dir selber bist. Wer bin ich eigentlich? Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr Familienmutter oder Vater bin. Was bleibt von mir, wenn ich in Rente gehe. Was bleibt von mir, wenn ich mein Haus oder meine Wohnung wegdenke? Bist du dann noch in dir „daheim“?
Meister Eckhart gibt uns einen wichtigen spirituellen Hinweis. Gott ist in uns daheim. Wenn wir das registrieren, in uns aufnehmen, uns damit vertraut machen, dem nachspüren und unsere Aufmerksamkeit dahin lenken, dann breitet sich auf einmal in uns Frieden aus. Du bist von jetzt auf gleich daheim, zu Hause in dir.
Stell dir vor, Gott wohnt in dir und du bist auf der Suche nach ihm. Das Einfachste kommt dir dabei nicht in den Sinn. Du gehst den Weg nach innen in dein Herz und – kommst an.

www.matthias-koenning.de 

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