Welch tiefe Weisheit! Manchmal habe ich den Eindruck, dass
wir in den Urlaub fahren, um dem Alltag zu entfliehen. Zugleich wollen wir
unsere Beschränkungen hinter uns lassen. Die Sorgen bleiben zu Hause. Die
Wehwehchen, die häuslichen Baustellen und alles, was wir nicht an uns und um
uns mögen. Ironischerweise lassen wir dann das scheinbar negativ Vertraute
hinter uns und fahren in die Fremde. Da stellen wir dann fest, wie heimatlos
wir auf einmal sind. Das Vertraute ist nicht da! Wir nehmen uns selbst immer
mit, egal wohin. Wir nehmen unsere Ängste mit, unsere Sorgen und unsere
Eigenschaften. Wenn ich zu Hause geizig bin, werde ich nicht auf einmal
großzügig nur, weil ich mich an einem anderen Ort befinde.
Manchmal spürst du, wie fremd du dir selber bist. Wer bin
ich eigentlich? Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr Familienmutter oder
Vater bin. Was bleibt von mir, wenn ich in Rente gehe. Was bleibt von mir, wenn
ich mein Haus oder meine Wohnung wegdenke? Bist du dann noch in dir „daheim“?
Meister Eckhart gibt uns einen wichtigen spirituellen
Hinweis. Gott ist in uns daheim. Wenn wir das registrieren, in uns aufnehmen,
uns damit vertraut machen, dem nachspüren und unsere Aufmerksamkeit dahin
lenken, dann breitet sich auf einmal in uns Frieden aus. Du bist von jetzt auf
gleich daheim, zu Hause in dir.
Stell dir vor, Gott wohnt in dir und du bist auf der Suche
nach ihm. Das Einfachste kommt dir dabei nicht in den Sinn. Du gehst den Weg
nach innen in dein Herz und – kommst an.
www.matthias-koenning.de
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