In Beraterkreisen nennt man so etwas heute Resilienz, Word
erkennt das Wort zwar noch nicht, aber es meint „wachsen trotzt Widerstände.“
Da gibt es die eindrucksvolle Geschichte von dem arabischen Scheich, der aus
Boshaftigkeit in einer Oase einer kleinen und jungen Palme einen Stein in die
Krone legt, in der Hoffnung, dass der Baum daran zugrunde geht. Nach vielen
Jahren kommt er wieder und muss entdecken, dass der Stein die Palme nicht
zerstörte, sondern alle Widerstandkräfte mobilisierte. Aus dem gehandicapten
Pflänzchen wurde ein stattlicher Baum.
Mir war neu, dass diese Erkenntnis nicht modern ist, sondern
schon dem Dichter Goethe bekannt war. „Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt
werden, kann man Schönes bauen.“ Er geht sogar noch einen Schritt weiter als in
der Geschichte. Das, was ich als negativ betrachte verwandle ich in etwas
Nützlichem. Dahinter verbirgt sich die Idee der Umdeutung. Ein Geiziger ist
nicht geizig, sondern fähig, lange mit dem Geld auszukommen. Ein Fauler ist
nicht faul, sondern besitzt die Fähigkeit, Mußestunden als ein Geschenk des
Lebens für sich zu nutzen. Ein Schreihals trainiert erfolgreich seine
Stimmbänder und ein ADHS Kind leidet nicht an körperlicher Trägheit.
Wenn du deinen Weg gehst, gehört alles zu dem Weg, was dir
begegnet. Es gibt keinen steinlosen Weg im Leben. Alles hilft deiner
Weiterentwicklung und erzählt dir eine Geschichte. Streichle mal die Steine auf
deinem Weg und wende dich ihnen liebevoll zu.
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