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Montag, 6. Februar 2023

Leben ist das, was uns passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen.

Du machst dir einen tollen Plan. Du planst deinen Geburtstag. Du planst deinen Einkauf mit Zettel und Zeiten. Du planst die Suche nach der großen Liebe. Du planst deine Schule und deine berufliche Karriere. Du planst deinen Tag und die Abfolge deiner Mahlzeiten. Du planst die Erziehung deiner Kinder und den Bau deines Hauses. Du planst den nächsten und den übernächsten Urlaub und den Kauf deines nächsten Autos und Laptops.
Du planst und planst und planst. Während du planst geht das Leben links und rechts von dir weiter und du bist nicht dabei. Du hockst vor deinen Plänen. Du stellst fest, dass das Leben was anderes mit dir vorhat als du planst. Aber Planen gibt dir doch so viel Sicherheit. Du weißt dann wengistens, wann es wo mit wem hingeht. Du kannst entspannen.
Du kannst es aber auch umgekehrt machen. Du fängst an, dich zu entspannen. Wenn du entspannt bist, dann kann das Leben dich treiben ohne dass du verkrampfst. Du bewegst dich im Strom der Ereignisse. Du erlebst und schaust hier und schaust da. Du nimmst teil an dem, was gerade so läuft. Du setzt deine eigenen Akzente dabei und genießt. Es gibt nichts zu tun! Du bist ja im Tun, indem du tust, was dem Sein entpricht.
So völlig planlos oder ohne Pläne kann ich leider auch nicht. Aber wenn ich sie mache, dann nicht so ausführlich. Ich nehme sie auch nicht so wichtig. Ich darf sie wieder verändern. Wenn es um die Alternative geht von Leben oder Planen weiß ich, wofür ich mich entscheide. Und du?
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Samstag, 4. Februar 2023

Alt genug um es besser zu wissen - Jung genug um es nochmal zu tun!

Eigentlich sollte ich wissen, dass ich beim Kauf einer Kaffeemaschine die Qualität und den Preis prüfe.
Eigentlich bin ich alt genug um zu wissen, dass man rechtzeitig tankt, bevor der Sprit ausgeht.
Eigenttlich bin ich alt genug um genau hinzuschauen, in wen ich mich verliebe.
Eigentlich sollte ich genau wissen, wie viel Alkohol ich am Abend vertrage bevor ich die Kontrolle verliere.
Eigentlich bin ich alt genug um es besser zu wissen.

Wenn wir also alt genug sind werden wir alles besser wissen.
Wir werden Besserwisser!
Wir werden besserwisserisch!

Dann werden wir starr.
Wir werden unbeweglich.
Wir setzen immer und überall unsere Kompetenzen fachgerecht um.
Wir werden immer perfekter.
Wir lernen immer schneller und immer besser aus unseren Fehlern.

Ich könnte mit anderen Worten auch sagen: Wir werden routinierter und töter.
Vieleicht auch nur fast - wenn nicht?

Bevor du gestorben bist an deinem "Alterswissen" kannst du einen Test machen.

Du bist jung genug, um es nochmal zu tun!
Verliebe dich noch einmal.
Fahr mal deinen Tank leer bis nichts mehr geht.
Kauf eine Maschine ohne jede Prüfung.
Mit dem Alkohol bin ich an dieser Stelle mal etwas zurückhaltend.

Bevor du stirbst könntest du die Chancen nutzen, die du hast.
Du lebst heute!
Du lebst nur einmal!
Vielleicht hast du deine Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft.
Du denkst, dass du in deinem Alter so etwas nicht mehr machen darfst.
Das darfst du nur, solange du noch jung bist.
Junge Menschen dürfen und ältere Menschen müssen das nicht mehr.

Mit vierzig Jahren feierte ich meinen ersten Kindergeburtstag!
Topfschlagen, Eierlaufen und Sackhüpfen.
Besser mit vierzig als ohne Kindergeburtstag zu sterben.

Blätter doch mal in deinem Leben zurück.
Wo bist du heute alt genug um es besser zu wissen.
Und wo bist du jung genug um es nochmal zu tun?

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Freitag, 3. Februar 2023

Man muss die Schuld auch mal bei anderen suchen.

Plagt dich auch manchmal das schlechte Gewissen?
Du hast nicht aufgepasst. Du hast dich nicht genug gekümmert. Du hast etwas nicht richtig gemacht. Du warst zu früh oder zu spät. Du hast nicht das Richtige angezogen. Du hast einen vergesslichen Eindruck gemacht. Du warst nicht ganz da. Du hast etwas vergessen. Gefällt dir meine Liste? Kannst du noch was hinzufügen?
Ich könnte stundenlang weiterschreiben. Da meldet sich ständig diese überflüssige Simme in mir, die mich ermahnt und erinnert. Ich kann sie manchmal nicht ertragen. Sie zeigt mit dem Finger auf mich und sagt mir mit strengen Augen: "Du bist schuldig!" Ja, ich trage die Schuld, dass etwas nicht mehr funktioniert, dass meine Familie unglücklich ist, dass es nicht bei der Arbeit läuft. Ich trage die Schuld! Wer möchte schon mit Schuld und Schulden herumlaufen. Wer Schulden hat, muss zurückzahlen. Der erhobende Zeigefinger droht nämlich weiter: "Mach das nie wieder! Mach das schön wieder gut! Sonst..." Klar möchte ich keine Folgen tragen, nicht ausgeschlossen werden. Ich möchte nicht aus dem Paradies verbannt werden. Die Stimme in mir hört aber erst auf, wenn ich mich entschuldige, wenn ich etwas wieder gut mache. Schrecklich! Sie hört nicht einmal auf, wenn alles wieder gut ist. Da bleibt der drohende Zeigefinger mit dem "nie wieder!"
Da lese ich auf der Spruchkarte: "Man muss die Schuld auch mal bei anderen suchen." Das ist doch wirklich mal eine Entlastung. Warum immer ich? Jeder trägt doch etwas zum Geschehen in der Welt bei. Warum nicht die anderen! Wenn die Schuld haben, bin ich befreit! Super! Die anderen haben sich nicht genug gekümmert. Die anderen sind nicht richtig. Was habe ich damit zu tun!
Eine schöne Abwechslung! Dennoch beschleicht mich der Gedanke nach einer Alternative. Ein Leben jenseits von Schuld und schlechtem Gewissen. Schulden müssen zurückgezahlt werden. Da klebt ein Gewicht an mir oder an anderen. Da muss etwas ausgeglichen werden. Sonst stimmt die Welt nicht. Ich plädiere für einen Schuldenerlass. Grundsätzlich. Jeden Tag wieder neu. Durch ein Wort bin ich sie los. Ich spreche dich frei von allen Schulden. Ich mich selbst auch. Mache ich einfach. Du sprichst dich auch frei. Dann ereignet sich das Wunder und wir leben wie Adam und Eva am ersten Tag im Paradies.
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Donnerstag, 2. Februar 2023

Das bin ja ich!

Wir besuchen eine Stadt im Weserbergland und ich stehe plötzlich vor einer Buchhandlung und lese meinen Namen: "Buchhandlung Matthias". Ich liebe Buchhandlungen und fühle mich sofort willkommen und zuhause. Matthias? Das bin ja ich! Ich gehe hinein und nehme das eine oder andere Buch in die Hand, streiche über die Postkarten und schnuppere die Atmosphäre. Nur durch den Namen fühlt es sich so an, als sei alles meins. Es gibt keine Fremdheit zwischen den Gegenständen und mir. Ich nehme kein Buch in die Hand und denke, dass ich aufpassen müsste. Es gehört mir ja schon. Ich kann damit machen was ich will. Und nur, weil die Buchhandlung so heißt wie ich. Dabei gehört sie ja einem anderen Matthias. Jetzt gehe ich auf Google Suche und finde diesen fremden Matthias. Und staune! Da gibt es einen Peter, Stefan und eine Rabea. Sie heißen alle Matthias - aber mit Nachnamen. Wie schön! Ein Matthias mit Vornamen trifft Matthias mit Nachnamen. Verdoppelung von Matthias. Ob es in der Familie einen Matthias Matthias gibt?
Ich gehe zurück zu meinem Gefühl, als ich in der Buchhandlung stand. Zu diesem Bewusstsein: Das bin ja ich! Manchmal stehe ich vor dem Spiegel und schaue mich fragend an. Den kenne ich nicht. Ich habe ihn anders in Erinnerung. Weniger grau und weniger faltig. Ich fremdel ein wenig mit mir. Da sagt mir jemand, dass mir mein Pullover gut steht und die Farbe zu mir passt. Dann werde ich verlegen und fühle mich nicht so wohl. Aber ich lese den Namen an der Buchhandlung, gehe hinein und weiß: Das bin ja ich! Da gibt es keine Bewertung, keine Kritik, kein Urteil. Ich habe nichts gemacht. Weder im Negativen, noch im Positiven. Ich war einfach nur da!
Wie sähe wohl unser Leben aus, wenn wir im Dauerzustand fühlen, denken und empfinden. "Das bin ja ich!" Ich wünsche mir mehr davon.
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Mittwoch, 1. Februar 2023

Das Leben im eleganten Spagat!

In einer Boutique sehe ich zwischen Shirts und Schals eine füllige aus Holz geschnitzte Frau im eleganten Spagat. Die Hände hält sie über den Kopf zusammen und unterstreicht damit ihre aufrechte Haltung. Sie nutzt den Freiraum und den Platz, den sie zur Verfügung hat. Da steht viel um sie herum - und sie macht ihren Spagat. Sie macht einfach ihr Ding. Die Frau im Spagat begeistert mich. Ich kann mir von ihr etwas abschauen.
Inmitten von Trubel, Widrigkeiten, Menschenansammlungen, Stresszuständen, Überforderungen, Sinnlosigkeiten, Abgründen, Angst- und Panikzuständen, medialen Hypes und engen Zeitfenstern einfach nicht mitmachen. Nichts von alledem! Ich sehe mich in der Fußgängerzone auf einer kleinen Matte sitzen und meditieren. Ich bin bei mir und spüre in mich hinein. Ich werde nicht abgelenkt sondern spüre ganz und gar meine auftauchenden Bedürfnisse, meine Verbindungen, meine Lust am Leben. Ich lache über das, was die Welt so wichtig findet und mache nicht mit. Mit Eleganz präsentiere ich meine Fähigkeiten und meinen Schatten. Ich schäme mich nicht für meinen Bauch, sondern setze ihn elegant in Szene. Schau mal, was ich zu bieten habe.
In mir tauchen Bilder von Kinder auf, die ein kleines Kunststück vorführen und nach den Eltern schauen: "Mama, schau mal, was ich kann!" Dabei ist nicht die Bestätigung wichtig, sondern nur die Übertragung des Lebensgefühls. Wie herrlich! Das Leben ein Geschenk!
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