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Mittwoch, 29. Mai 2024

Spiele dein Leben und lebe dein Spiel - die acht Spieltypen


 
Als Mensch bist du ein soziales Wesen. Du lebst in einem Familienverband, einer Nachbarschaft einer Stadt. Du bist vielleicht Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe. Du lädst ein zu Festen und Feiern und gehst unter die Menschen. Als kleines Kind hast du die ernsten Seiten im Leben noch nicht so wahrgenommen. Du hast gespielt. In der Familie, auf der Straße und im Kindergarten. Im Spielen hast du dich ins Leben eingeübt. Deinen Stress damit abgebaut, deine emotionale Intelligenz gesteigert oder Krisen bewältigt. Und in dieser Phase hast du deine Persönlichkeit herausgebildet. Du hast mit anderen Kindern wahrscheinlich nicht einfach nur so gespielt, sondern du hast in der Regel gerne eine ganz bestimmte Rolle eingenommen. Und eine dieser Rollen spielst du auch noch heute. Ich möchte dich einladen doch einmal zu schauen, wie dein Weg vom Sandkasten bis heute verlaufen ist.
Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

1. Typ: Der Witzbold
Der Witzbold steht gerne auf der Bühne und unterhält die Menschen. Er findet und erfindet lustige Szenen und bringt alle zum Lachen. Er bekommt mit, wenn es in einer Gruppe dicke Luft gibt und findet ein Ventil, alle zum Lachen zu bringen. Du kannst dir vorstellen, wenn diese Rolle in einer Familie nicht besetzt ist, wird es dort nie Komödien geben sondern verstärkt das Drama.
Magst du den Witzbold? Wie viele Anteile davon hast du in dir? Wann kommt er hervor? Wenn schon ein toller Witzbold in deiner Familie vorhanden ist, wirst du diese Rolle vielleicht eher im Kreis eines Vereines spielen. Dann hörst du manchmal den Kommentar: "Warum bist du immer so ernst? Bei deinen Freunden bist du so locker!"
Wenn du ein Witzbold bist von deinem tiefsten Wesen her, dann sei dankbar. Du hast die Gabe der Leichtigkeit. Du kannst andere zum Lachen bringen. Du nimmst das Leben nicht so schwer und findest schnell die positiven Seiten - auch in einem Konflikt oder einer Krise.

2. Typ - Die Bewegungsspielerin
Spielen heißt sich bewegen. Rennen, turnen, schwimmen. Es geht um die Freude, die entsteht, wenn sie sich beim Spielen bewegen darf. Brettspiele und herumsitzen ist nicht so prickelnd. Den Körper spüren, sich lebendig fühlen, das Gefühl von Freude und die innere Energie umsetzen in die Bewegung.
Bewegst du dich gerne? Findest du es schwer, lange Zeit herumzusitzen? Gehst du lieber zur Kaffeetafel oder zu einer Tanzparty? Auch, wenn du nicht mehr so viel herumturnst: Vielleicht findest du Staubsaugen oder Putzen deswegen toll, weil du dich dabei ordentlich bewegen kannst. Von außen betrachtet wirkst du vielleicht wie ein total fleißiger Mensch ob im Haus oder im Garten. Immer bei der Arbeit. Aber eigentlich bist du nur eine Bewegungsspielerin.
Wenn du vorwiegend Freude an der Bewegung hast, dann sei dankbar! Du hast es geschafft, ganz in deinem Körper anzukommen. Das schafft nicht jeder! Du kannst mit deiner Lebendigkeit andere Menschen anstecken, endlich von der Lethargie aufzustehen und am Leben teilzunehmen. Das drückst du nämlich aus: Ich bin dabei! Auf jeden Fall! Du lebst die pure Energie! Darum: Spiele dein Leben und lebe dein ganz persönliches Spiel!

3. Typ: Der Forscher
Der Forscher ist neugierig. Er möchte gerne etwas Neues entdecken. Fremde Wälder, unbekannte Tiere, komplizierte Spiele. Überall sieht er eine Herausforderung, den Dingen auf den Grund zu gehen. Schenke ihm ein Fernglas und sofort ist der Entdeckerdrang geweckt. Forscher erklären dir gerne die Zusammenhänge in der Welt, die Funktion von Geräten und die Vielfalt der Welt der Dinosaurier.
Bist du auch so ein Forscher, eine Forscherin? Interessierst du dich für die Welt der Gewürze und probierst aus, welches zu welchem Gericht passt? Fährst du gerne in den Urlaub fernab der Touristenhochburgen? Suchst du Fossilien und ließt Bücher über den Klimawandel? Beschäftigst du dich mit der Wirksamkeit von Globuli oder dringst ein in die Geheimnisse deiner Waschmaschine? Möchtest du gerne ein neues Küchengerät erfinden und damit einen wichtigen Beitrag leisten für die Menschheit?
Wenn du so ein Forscher bist, dann sei dankbar. Du gehörst zu den Menschen, die dabei helfen, das Leben auf diesem Planeten besser zu verstehen. Du sorgst am Ende dafür, dass meine Alltagsabläufe leichter werden, weil ich nicht mehr mit der Hand waschen muss und ich trotz Kurzsichtigkeit mit meiner Brille dich erkennen kann. Auch wenn du dafür noch keinen Nobelpreis verdient hast - dein Haushalt wird nach den neuesten Erkenntnissen von Umweltfreundlichkeit und Technik ausgestattet sein. Forsche weiter! Spiele dein leben und lebe dein Spiel!

4. Typ: Die Wettkämpferin
Die Wettkämpferin sucht die Herausforderung. Den Vergleich. Gegen oder mit anderen Menschen, gegen oder mit der Natur. Rennen um zu gewinnen. Sie fordert heraus, sie kämpft und lässt sich nicht unterkriegen. Wenn alles aussichtslos erscheint mobilisiert sie immer noch eine Kraft - und hat Freude daran. Kampf ist ihr Spiel. Sich messen und sich selbst beweisen. Den inneren Schweinehund überwinden und am Ende die Faust in die Luft zu stemmen. "Ja!" Sie lieben Rekorde und achten auf das Einhalten der Regeln. Sonst ist ja kein Vergleich möglich. Sie nehmen gerne an Wettkämpfen teil und fiebern bei Olympiaden mit.
Bist du so eine Wettkämpferin? Triumphierst du, wenn du den günstigsten Handwerker gefunden hast? Gehst du beim Rudelwandern gerne vorweg und klopfst dir heimlich auf die Schulter wenn du zuerst oben auf dem Berg angekommen bist? Forderst du als Erwachsene immer noch gerne Kinder zum Wettkampf heraus? Wer ist Erster! Eroberst du dir gerne den ersten Platz in der Warteschlange im Supermarkt? 
Wenn du die Qualitäten einer Wettkämpferin lebst, sei dankbar. Du lässt dich nicht unterkriegen. Du stellst dich dem Leben, das nicht immer nur ein Geschenk ist. Wenn es darum geht, für deine Familie einen Platz am Büffet zu erobern, ergatterst du den besten Platz. Du gehst nicht ohne Schnäppchen nach Hause und stellst dich bei einer Lohnerhöhung nicht hinten an. Du weißt, was du kannst und bist stolz auf deine Leistung. Du achtest darauf, dass in deiner Familie die Spielregeln eingehalten werden und das die Gerechtigkeit nicht verliert. Entfalte deine Kraft! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!

5. Typ: Der Direktor
Der Direktor organisiert gerne ein Spiel. Er sammelt Spieler um sich, schlägt vor, hält den Laden zusammen und besitzt Leitungsqualitäten. Er trommelt die Kinder einer Straße zusammen und bekommt heraus, was alle gemeinsam spielen wollen. Wenn er den Hut aufhat und im Mittelpunkt steht, geht es ihm gut. Er entscheidet, wann das Spiel beginnt und wann es endet. Dann ist er stolz auf sich, weil das Spiel ohne ihn nicht stattgefunden hätte. Erinnerst du dich daran, dass du manchmal frustriert nach Hause gekommen bist? "Immer will der ... bestimmen." Du bist lediglich einem Direktor begegnet.
Organisierst du gerne den Urlaub? Fragst, wer will wo hin. Hast den Überblick über die Koffer. Planst ordentlich den ganzen Urlaub? Mit einer ordentlichen Liste? Bist du schon einmal Vorsitzende in einem Verein gewesen? Wurdest du als Klassensprecher in deiner Schullaufbahn gerne vorgeschlagen? Bist du die Person, die die Familie zusammenhält? Schauen alle immer zuerst auf dich wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen? Ergreifst du gerne bei einem Problemen das erste Wort und nimmst Zettel und Stift in die Hand?

Wenn du dir gerne den Hut aufsetzt und Verantwortung übernehmen kannst, dann sei dankbar. Ohne dich würde es im Umfeld wahrscheinlich sehr chaotisch sein. Jeder macht was er will und vor allem fehlt da jemand mit Überblick. Du sorgst dafür, dass nicht Zeit sinnlos vertan wird. Du weißt genau, wer in deiner Familie wo am richtigen Platz ist. Unter deiner Anleitung geht es total sicher und entspannt von A nach B. In deinem Garten wachsen und gedeihen die Pflanzen, weil du die richtigen Orte kennst, einen guten Plan hast und den Überblick nicht verlierst. Dabei ist das für dich keine Anstrengung, sondern Ausdruck deiner Freude und deines Spielens. Also setze den Hut auf und übernimm die Verantwortung. Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!

6. Typ: Die Sammlerin
Die Sammlerin sammelt: Glanzbilder, Murmeln, Bücher, Puppen, Kastanien. Das Sammeln selbst ist ihre Leidenschaft und der stolze Blick auf die Vollständigkeit. Ohne Sammelkinder gäbe es keine Fotoalben für Sportmeisterschaften. Sammlerinnen laufen mit hell wachen Augen durch die Gegend. Sie prüfen ständig, ob dieses oder jenes noch passend für die Sammlung wäre. Sie kennen sich aus in ihrer Umgebung und wissen um verborgene Plätze. Sie können hervorragend auf Dinge aufpassen, so dass nichts kaputt geht. Sie entwickeln Ordnungssysteme und haben immer einen reichen Vorrat.
Sammelst du gerne Vorräte, so dass es nie Mangel gibt. Könnte ich dich fragen, ob du dieses oder jenes hättest und du würdest deine Schränke öffnen und hättest tatsächlich etwas? Ich würde bei dir eine ganz bestimmte Schraube finden, eine Batterie, ein Pflaster und leere Dosen in unterschiedlichen Größen. Ich könnte zu dir mit meinem Butterbrot kommen und du hättest eine Tüte für mich? Ich könnte dich besuchen und etwas bewundern, was ich in dieser Fülle noch nicht gesehen habe? Tassen aus China oder Knöpfe aus Holz? Oder wenn ich mit dir ein Lied singen wollte, dann hättest du bestimmt den Liedtext irgendwo in deiner Sammlung...
Wenn du so viel Freude an den Dingen dieser Welt hast und so viel Geduld, dann sei dankbar. Du sorgst dafür, dass es auf dieser Welt Fülle und keinen Mangel gibt. Du liebst die kleinen und großen Kostbarkeiten und hast einen Sinn für Wertschätzung. Du kannst auch Freunde und Freundinnen sammeln und gehst behutsam mit ihnen um. Bei dir ist jeder Mensch gut aufgehoben, weil du den Wert erkennen kannst. Du streichelst und liebkost die Welt und siehst sie in ihrer wunderbaren Größe. Erfreue dich an den kostbaren Gütern dieser Welt! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!

7. Typ: Der Künstler
Ein Künstlerkind erfindet neue Spiele. Es kann auch spielen ohne etwas. Die Phantasie reicht aus. Es malt Kreidefelder auf der Straße und schlüpft in andere Rollen, wenn es einen Hut aufhat oder sich das Gesicht bemalt. Der Künstler singt gerne und findet Melodien oder neue Strophen zu alten Liedern. Er ist ein kreativer Kopf und in seiner Gegenwart kommt keine Langeweile auf. Und auch ein kaputtes Spielzeug ist für sie noch von hohem Wert, weil sie einfach damit ein neues Spiel erfinden.
Erfindest du neue Rezepte? Ist deine Wohnung einmalig und unverwechselbar? Keine Möbel von der Stange? Und wenn Möbel, dann wenigstens so verändert, dass sie wie ein Unikat wirken? Sind die Bilder an deiner Wand von dir selbst gemalt und du freust dich, wenn Besuchern das auffällt? Machst du aus allem, was du tust, letztlich ein Kunstwerk? Du füllst das Gemüse nicht einfach in eine Schüssel, sondern du arrangierst es? Du achtest auf die Zusammenstellung der Farben und Formen? Dich schmerzt es in den Augen, wenn jemand Kleidung trägt, die von der Farbzusammenstellung her nicht passt?
Wenn du durch dein Gestalten die Welt schöner machen kannst, dann sei dankbar. Du sorgst dafür, dass es heller und bunter wird. Du trägst dazu bei, dass die Menschen sich wohlfühlen und weiterentwickeln. Du sorgst dafür, dass es Räume der Zweckfreiheit gibt. Wo es nur auf das Dasein ankommt. Mit dir erstarrt das Leben nicht im Alltag und in der Routine. Mit dir wird die Welt farbenfroh. Gestalte also mit deinen Händen und mit deiner Phantasie! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!


Der 8. Typ: Die Geschichtenerzählerin
Sie liebt es, Geschichten zu erzählen und auch in ihnen abzutauchen in Form von Büchern und Filmen. Sie kann Menschen in ihren Bann ziehen und hilft, aus langweiligen Welten zu flüchten in Länder von Abenteuer und Phantasie. Rollenspiele sind ihre Leidenschaft und sie kann nie genug davon bekommen, Vater, Mutter und Kind zu spielen. Sie kann durch ihre Erzählungen trösten, aufmuntern, erheitern und Spannung erzeugen. Sie ist die Meisterin des Klavierspielens mit den Gefühlen. 
Erzählst du gerne etwas von dem, was du erlebt hast? Breitest du dich dabei episch aus? Kannst du einen Spannungsbogen aufbauen? Die Zuhörer neugierig machen, sie in deinen Bann ziehen? Hören die Menschen dir gerne zu und bist du bei Gesellschaften zu gewissen Zeiten der Mittelpunkt, um den sich alles dreht? Kannst du eigene Erlebnisse ein wenig ausschmücken und kreativ aufbauschen? Kannst du dich in Bücher verlieren und Menschen davon begeistern? Kommen Kinder auf dich zu und fragen dich, ob du ihnen eine Geschichte erzählst?
Wenn du etwas zu sagen hast und das in Form von Geschichten erzählen kannst, dann sei dankbar. Auch wenn wir nicht mehr am Abend am Lagerfeuer sitzen brauchen die Menschen Geschichten. Du kannst damit trösten und aufheitern. Du kannst die Seele deiner Zuhörer berühren  so dass sie wieder Mut fassen und sich aufrichten. Du sorgst für heilsame Tränen und stiftest Gemeinschaft, wenn die Menschen sich um dich versammeln. Du erschaffst neue und fremde Welten und sorgst für Abwechslung vom eintönigen Alltag. Du kommst ohne Technik oder Schnickschnack aus. Du bist da und fängst an zu sprechen. Und schon sind alle gefangen in deinem Bannkreis. Erzähle und berühre! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!


www.matthias-koenning.de

Dienstag, 28. Mai 2024

Die Geschichtenerzählerin - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

Der 8. Typ: Die Geschichtenerzählerin
Sie liebt es, Geschichten zu erzählen und auch in ihnen abzutauchen in Form von Büchern und Filmen. Sie kann Menschen in ihren Bann ziehen und hilft, aus langweiligen Welten zu flüchten in Länder von Abenteuer und Phantasie. Rollenspiele sind ihre Leidenschaft und sie kann nie genug davon bekommen, Vater, Mutter und Kind zu spielen. Sie kann durch ihre Erzählungen trösten, aufmuntern, erheitern und Spannung erzeugen. Sie ist die Meisterin des Klavierspielens mit den Gefühlen.

Erzählst du gerne etwas von dem, was du erlebt hast? Breitest du dich dabei episch aus? Kannst du einen Spannungsbogen aufbauen? Die Zuhörer neugierig machen, sie in deinen Bann ziehen? Hören die Menschen dir gerne zu und bist du bei Gesellschaften zu gewissen Zeiten der Mittelpunkt, um den sich alles dreht? Kannst du eigene Erlebnisse ein wenig ausschmücken und kreativ aufbauschen? Kannst du dich in Bücher verlieren und Menschen davon begeistern? Kommen Kinder auf dich zu und fragen dich, ob du ihnen eine Geschichte erzählst?

Wenn du etwas zu sagen hast und das in Form von Geschichten erzählen kannst, dann sei dankbar. Auch wenn wir nicht mehr am Abend am Lagerfeuer sitzen brauchen die Menschen Geschichten. Du kannst damit trösten und aufheitern. Du kannst die Seele deiner Zuhörer berühren  so dass sie wieder Mut fassen und sich aufrichten. Du sorgst für heilsame Tränen und stiftest Gemeinschaft, wenn die Menschen sich um dich versammeln. Du erschaffst neue und fremde Welten und sorgst für Abwechslung vom eintönigen Alltag. Du kommst ohne Technik oder Schnickschnack aus. Du bist da und fängst an zu sprechen. Und schon sind alle gefangen in deinem Bannkreis. Erzähle und berühre! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!
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Montag, 27. Mai 2024

Der Künstler - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

7. Typ: Der Künstler
Ein Künstlerkind erfindet neue Spiele. Es kann auch spielen ohne etwas. Die Phantasie reicht aus. Es malt Kreidefelder auf der Straße und schlüpft in andere Rollen, wenn es einen Hut aufhat oder sich das Gesicht bemalt. Der Künstler singt gerne und findet Melodien oder neue Strophen zu alten Liedern. Er ist ein kreativer Kopf und in seiner Gegenwart kommt keine Langeweile auf. Und auch ein kaputtes Spielzeug ist für sie noch von hohem Wert, weil sie einfach damit ein neues Spiel erfinden.

Erfindest du neue Rezepte? Ist deine Wohnung einmalig und unverwechselbar? Keine Möbel von der Stange? Und wenn Möbel, dann wenigstens so verändert, dass sie wie ein Unikat wirken? Sind die Bilder an deiner Wand von dir selbst gemalt und du freust dich, wenn Besuchern das auffällt? Machst du aus allem, was du tust, letztlich ein Kunstwerk? Du füllst das Gemüse nicht einfach in eine Schüssel, sondern du arrangierst es? Du achtest auf die Zusammenstellung der Farben und Formen? Dich schmerzt es in den Augen, wenn jemand Kleidung trägt, die von der Farbzusammenstellung her nicht passt?

Wenn du durch dein Gestalten die Welt schöner machen kannst, dann sei dankbar. Du sorgst dafür, dass es heller und bunter wird. Du trägst dazu bei, dass die Menschen sich wohlfühlen und weiterentwickeln. Du sorgst dafür, dass es Räume der Zweckfreiheit gibt. Wo es nur auf das Dasein ankommt. Mit dir erstarrt das Leben nicht im Alltag und in der Routine. Mit dir wird die Welt farbenfroh. Gestalte also mit deinen Händen und mit deiner Phantasie! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!
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Samstag, 25. Mai 2024

Die Sammlerin - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

6. Typ: Die Sammlerin
Die Sammlerin sammelt: Glanzbilder, Murmeln, Bücher, Puppen, Kastanien. Das Sammeln selbst ist ihre Leidenschaft und der stolze Blick auf die Vollständigkeit. Ohne Sammelkinder gäbe es keine Fotoalben für Sportmeisterschaften. Sammlerinnen laufen mit hell wachen Augen durch die Gegend. Sie prüfen ständig, ob dieses oder jenes noch passend für die Sammlung wäre. Sie kennen sich aus in ihrer Umgebung und wissen um verborgene Plätze. Sie können hervorragend auf Dinge aufpassen, so dass nichts kaputt geht. Sie entwickeln Ordnungssysteme und haben immer einen reichen Vorrat.

Sammelst du gerne Vorräte, so dass es nie Mangel gibt. Könnte ich dich fragen, ob du dieses oder jenes hättest und du würdest deine Schränke öffnen und hättest tatsächlich etwas? Ich würde bei dir eine ganz bestimmte Schraube finden, eine Batterie, ein Pflaster und leere Dosen in unterschiedlichen Größen. Ich könnte zu dir mit meinem Butterbrot kommen und du hättest eine Tüte für mich? Ich könnte dich besuchen und etwas bewundern, was ich in dieser Fülle noch nicht gesehen habe? Tassen aus China oder Knöpfe aus Holz? Oder wenn ich mit dir ein Lied singen wollte, dann hättest du bestimmt den Liedtext irgendwo in deiner Sammlung...

Wenn du so viel Freude an den Dingen dieser Welt hast und so viel Geduld, dann sei dankbar. Du sorgst dafür, dass es auf dieser Welt Fülle und keinen Mangel gibt. Du liebst die kleinen und großen Kostbarkeiten und hast einen Sinn für Wertschätzung. Du kannst auch Freunde und Freundinnen sammeln und gehst behutsam mit ihnen um. Bei dir ist jeder Mensch gut aufgehoben, weil du den Wert erkennen kannst. Du streichelst und liebkost die Welt und siehst sie in ihrer wunderbaren Größe. Erfreue dich an den kostbaren Gütern dieser Welt! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!
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Freitag, 24. Mai 2024

Der Direktor - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

5. Typ: Der Direktor
Der Direktor organisiert gerne ein Spiel. Er sammelt Spieler um sich, schlägt vor, hält den Laden zusammen und besitzt Leitungsqualitäten. Er trommelt die Kinder einer Straße zusammen und bekommt heraus, was alle gemeinsam spielen wollen. Wenn er den Hut aufhat und im Mittelpunkt steht, geht es ihm gut. Er entscheidet, wann das Spiel beginnt und wann es endet. Dann ist er stolz auf sich, weil das Spiel ohne ihn nicht stattgefunden hätte. Erinnerst du dich daran, dass du manchmal frustriert nach Hause gekommen bist? "Immer will der ... bestimmen." Du bist lediglich einem Direktor begegnet.

Organisierst du gerne den Urlaub? Fragst, wer will wo hin. Hast den Überblick über die Koffer. Denkst den ganzen Urlaub durch und gehst mit deinen Listen alle kritischen Punkte durch? Bist du schon einmal Vorsitzende in einem Verein gewesen? Wurdest du als Klassensprecher in deiner Schullaufbahn gerne vorgeschlagen? Bist du die Person, die die Familie zusammenhält? Schauen alle immer zuerst auf dich wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen? Ergreifst du gerne bei einem Problem das erste Wort und nimmst Zettel und Stift in die Hand?

Wenn du dir gerne den Hut aufsetzt und Verantwortung übernehmen kannst, dann sei dankbar. Ohne dich würde es im Umfeld wahrscheinlich sehr chaotisch sein. Jeder macht was er will und vor allem fehlt da jemand mit Überblick. Du sorgst dafür, dass nicht Zeit sinnlos vertan wird. Du weißt genau, wer in deiner Familie wo am richtigen Platz ist. Unter deiner Anleitung geht es total sicher und entspannt von A nach B. In deinem Garten wachsen und gedeihen die Pflanzen, weil du die richtigen Orte kennst, einen guten Plan hast und den Überblick nicht verlierst. Dabei ist das für dich keine Anstrengung, sondern Ausdruck deiner Freude und deines Spielens. Also setze den Hut auf und übernimm die Verantwortung. Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!
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Donnerstag, 23. Mai 2024

Die Wettkämfperin - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

4. Typ: Die Wettkämpferin
Die Wettkämpferin sucht die Herausforderung. Den Vergleich. Gegen oder mit anderen Menschen, gegen oder mit der Natur. Rennen um zu gewinnen. Sie fordert heraus, sie kämpft und lässt sich nicht unterkriegen. Wenn alles aussichtslos erscheint mobilisiert sie immer noch eine Kraft - und hat Freude daran. Kampf ist ihr Spiel. Sich messen und sich selbst beweisen. Den inneren Schweinehund überwinden und am Ende die Faust in die Luft zu stemmen. "Ja!"
Sie liebe Rekorde und achten auf das Einhalten der Regeln. Sonst ist ja kein Vergleich möglich. Sie nehmen gerne an Wettkämpfen teil und fiebern bei Olympiaden mit.

Bist du so eine Wettkämpferin? Triumphierst du, wenn du den günstigsten Handwerker gefunden hast? Gehst du beim Rudelwandern gerne vorweg und klopfst dir heimlich auf die Schulter wenn du zuerst oben auf dem Berg angekommen bist? Forderst du als Erwachsene immer noch gerne Kinder zum Wettkampf heraus? Wer ist Erster! Eroberst du dir gerne den ersten Platz in der Warteschlange im Supermarkt? 

Wenn du die Qualitäten einer Wettkämpferin lebst, sei dankbar. Du lässt dich nicht unterkriegen. Du stellst dich dem Leben, das nicht immer nur ein Geschenk ist. Wenn es darum geht, für deine Familie einen Platz am Buffet zu erobern, ergatterst du den besten Platz. Du gehst nicht ohne Schnäppchen nach Hause und stellst dich bei einer Lohnerhöhung nicht hinten an. Du weißt, was du kannst und bist stolz auf deine Leistung. Du achtest darauf, dass in deiner Familie die Spielregeln eingehalten werden und das die Gerechtigkeit nicht verliert. Entfalte deine Kraft! Spiele dein Leben und lebe dein Spiel!
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Mittwoch, 22. Mai 2024

Der Forscher - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

3. Typ: Der Forscher
Der Forscher ist neugierig. Er möchte gerne etwas neues entdecken. Fremde Wälder, unbekannte Tiere, komplizierte Spiele. Überall sieht er eine Herausforderung, den Dingen auf den Grund zu gehen. Schenke ihm ein Fernglas und sofort ist der Entdeckerdrang geweckt. Forscher erklären dir gerne die Zusammenhänge in der Welt, die Funktion von Geräten und die Vielfalt der Welt der Dinosaurier.

Bist du auch so ein Forscher, eine Forscherin? Interessierst du dich für die Welt der Gewürze und probierst aus, welches zu welchem Gericht passt? Fährst du gerne in den Urlaub fernab der Touristenhochburgen? Suchst du Fossilien und liest Bücher über den Klimawandel? Beschäftigst du dich mit der Wirksamkeit von Globuli oder dringst ein in die Geheimnisse deiner Waschmaschine? Möchtest du gerne ein neues Küchengerät erfinden und damit einen wichtigen Beitrag leisten für die Menschheit?

Wenn du so ein Forscher bist, dann sei dankbar. Du gehörst zu den Menschen, die dabei helfen, das Leben auf diesem Planeten besser zu verstehen. Du sorgst am Ende dafür, dass meine Alltagsabläufe leichter werden, weil ich nicht mehr mit der Hand waschen muss und ich trotz Kurzsichtigkeit mit meiner Brille dich erkennen kann. Auch wenn du dafür noch keinen Nobelpreis verdient hast - dein Haushalt wird nach den neuesten Erkenntnissen von Umweltfreundlichkeit und Technik ausgestattet sein. Forsche weiter! Spiele dein leben und lebe dein Spiel!
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Dienstag, 21. Mai 2024

Die Bewegungsspielerin - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

2. Typ - Die Bewegungsspielerin

Spielen heißt sich bewegen. Rennen, turnen, schwimmen. Es geht um die Freude, die entsteht, wenn sie sich beim Spielen bewegen darf. Brettspiele und herumsitzen ist nicht so prickelnd. Den Körper spüren, sich lebendig fühlen, das Gefühl von Freude und die innere Energie umsetzen in die Bewegung.

Bewegst du dich gerne? Findest du es schwer, lange Zeit herumzusitzen? Gehst du lieber zur Kaffeetafel oder zu einer Tanzparty? Auch, wenn du nicht mehr so viel herumturnst: Vielleicht findest du Staubsaugen oder Putzen deswegen toll, weil du dich dabei ordentlich bewegen kannst. Von außen betrachtet wirkst du vielleicht wie ein total fleißiger Mensch ob im Haus oder im Garten, immer bei der Arbeit. Aber eigentlich bist du nur eine Bewegungsspielerin.

Wenn du vorwiegend Freude an der Bewegung hast, dann sei dankbar! Du hast es geschafft, ganz in deinem Körper anzukommen. Das schafft nicht jeder! Du kannst mit deiner Lebendigkeit andere Menschen anstecken, endlich von der Lethargie aufzustehen und am Leben teilzunehmen. Das drückst du nämlich aus: Ich bin dabei! Auf jeden Fall! Du lebst die pure Energie! Darum: Spiele dein Leben und lebe dein ganz persönliches Spiel!
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Montag, 20. Mai 2024

Der Witzbold - Spiele dein Leben - lebe dein Spiel!


Als Mensch bist du ein soziales Wesen. Du lebst in einem Familienverband, einer Nachbarschaft einer Stadt. Du bist vielleicht Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe. Du lädst ein zu Festen und Feiern und gehst unter die Menschen.
Als kleines Kind hast du die ernsten Seiten im Leben noch nicht so wahrgenommen. Du hast gespielt. In der Familie, auf der Straße und im Kindergarten. Im Spielen hast du dich ins Leben eingeübt. Hast deinen Stress damit abgebaut, deine emotionale Intelligenz gesteigert oder Krisen bewältigt. Und in dieser Phase hast du deine Persönlichkeit herausgebildet. Du hast mit anderen Kindern wahrscheinlich nicht einfach nur so gespielt, sondern du hast in der Regel gerne eine ganz bestimmte Rolle eingenommen. Und eine dieser Rollen spielst du auch noch heute. Ich möchte dich einladen doch einmal zu schauen, wie dein Weg vom Sandkasten bis heute verlaufen ist.
Der amerikanische Begründer des Institutes für Spielen Stuart Brown unterscheidet 8 Spieltypen. Du wirst feststellen, dass du wahrscheinlich nicht nur einem einzigen Typ entsprichst, sondern mehrere in dir vereinigst. Vielleicht wird dir bei der Beschäftigung damit auch klar, warum du mit dem einen oder anderen Menschen heute als Erwachsener besser oder auch schlechter klar kommst. Wo also findest du dich wieder?

1. Typ: Der Witzbold

Der Witzbold steht gerne auf der Bühne und unterhält die Menschen. Er findet und erfindet lustige Szenen und bringt alle zum Lachen. Er bekommt mit, wenn es in einer Gruppe dicke Luft gibt und findet ein Ventil, alle zum Lachen zu bringen. Du kannst dir vorstellen, wenn diese Rolle in einer Familie nicht besetzt ist, wird es dort nie Komödien geben sondern verstärkt das Drama.

Magst du den Witzbold? Wie viele Anteile davon hast du in dir? Wann kommt er hervor? Wenn schon ein toller Witzbold in deiner Familie vorhanden ist, wirst du diese Rolle vielleicht eher im Kreis eines Vereines spielen. Dann hörst du manchmal den Kommentar: "Warum bist du immer so ernst? Bei deinen Freunden bist du so locker!"

Wenn du ein Witzbold bist von deinem tiefsten Wesen her, dann sei dankbar. Du hast die Gabe der Leichtigkeit. Du kannst andere zum Lachen bringen. Du nimmst das Leben nicht so schwer und findest schnell die positiven Seiten - auch in einem Konflikt oder einer Krise.
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Samstag, 18. Mai 2024

Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi)


Das Unmögliche zu schaffen ist eine große Herausforderung. Das Unmögliche zeichnet sich darin aus, dass es halt unmöglich ist - jenseits meiner Möglichkeiten. Ich kann unmöglich Frieden in Syrien schaffen. Es ist unmöglich für mich, meinen Chef auszutauschen. Ich kann mir keine anderen Eltern aussuchen. Und ich kann das Gerät, das die Lottozahlen zaubert, nicht beeinflussen. Tausende von Dingen entziehen sich meinen Möglichkeiten. Wenn ich das Unmögliche aber unbedingt will, dann renne ich da wie gegen eine Wand. Ich frustriere mich ständig selbst und gerate schnell in eine tiefe Depression.
Franz von Assisi empfiehlt mir, erst das Notwendige zu tun. Also das, was die Not wendet. Ich kann dafür sorgen, dass ich Wasser bekomme für meinen Durst. Ein Stück Brot für meinen Hunger. Eine Umarmung von einem Menschen, der mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Wenn ich mich um das Notwendige kümmere, dann sorge ich erst einmal gut für mich. Ich sammle im übertragenen Sinne Sonnenstrahlen. Ich bewege meine Seele im Raum von Erfüllung und nicht von Mangel.
Allein darin liegt das große Geheimnis: Ich frustriere mich nicht angesichts der Unmöglichkeiten, sondern ich beginne mit dem, wo ich beginnen kann.
Wenn ich einmal angefangen habe, mich um das Notwendige zu kümmern, sehe ich die Möglichkeiten. Wenn der erste Schritt geht, dann geht irgendwo und irgendwie auch noch ein zweiter Schritt. Eben ein möglicher Schritt. Ich gehe Schritt für Schritt und Möglichkeit für Möglichkeit. Ich bewege mich immer mehr im Bereich von Leben, Liebe und Fülle. Und ohne, dass ich dafür extra arbeite eröffnet sich der Raum der Unmöglichkeit. Die Unmöglichkeit wird dir geschenkt.
Franz von Assisi zeigt mir, wie menschliches und göttliches zusammenwirken kann. Die göttlichen Seiten in mir erschaffen das Unmögliche. Sie sind aber darauf angewiesen, dass ich mit meinen menschlichen Möglichkeiten arbeite. Ich kann mich nicht einfach resigniert hinsetzen und warten, dass das Wunder geschieht. Das Wunder zeigt sich oder auch nicht im Gehen meines Weges. Wie bei einer Wanderung gehst du um eine Biege und es öffnet sich ein neuer Blick. Wenn du das Notwendige zuerst tust, hast du schon alles gemacht. Die Not ist vorüber. Du kannst aufatmen und gelassen weitergehen. Für heute wünsche ich dir viel Wunder und die Freude und die Kraft für die notwendenden Schritte.
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Freitag, 17. Mai 2024

Wenn jeder bekommt was er braucht, wird Gerechtigkeit überflüssig. (neudeutsche Weisheit)

Der Nachtisch wurde bei uns zu Hause stets gerecht verteilt. Die große Schüssel mit Quark kam auf den Tisch, dazu die kleinen Dessertteller. Dann nahm Mutter einen großen Löffel und zählte ab. Fünf Löffel für jeden. Wir fünf Kinder verfolgten mit den Augen das Schauspiel. Schafft Mutter es, alles gerecht zu verteilen? Wir hätten die Teller auf eine Waage stellen müssen, dann hätten wir es wirklich gewusst. So mussten wir unseren Augen und den Fähigkeiten der Mutter vertrauen.
"Das ist nicht gerecht!" Diesen Protestruf habe ich im Laufe meines Lebens so häufig gehört sei es von Kindern oder Erwachsenen. Das Leben ist eine Tummelwiese von großen und kleinen Ungerechtigkeiten. Immer wieder fühlen Menschen sich ungerecht behandelt. Der Andere hat mehr bekommen als ich! Der Eine lebt im materiellen Wohlstand, obwohl er es "nicht verdient" hat und der Andere lebt in Armut, wo er doch so fleißig ist.
Die Dessertverteilung habe ich als Kind zwar als sehr gerecht empfunden. Es war aber auch anstrengend! Du musstest immer deine Augen aufmachen. Du musstest messen, zählen, abwiegen und vergleichen.
Dabei gerät völlig aus dem Bewusstsein, dass du vielleicht gar nicht so viel möchtest oder brauchst. Aber du nimmst dir den gerechten Anteil, damit du nicht übervorteilt wirst.
Ich glaube nicht, dass es möglich ist, die Welt gerecht zu gestalten. Gerechtigkeit bleibt subjektiv, ist abhängig vom jeweiligen Beobachter. Du hast Glück oder weniger Glück. Du lebst im falschen Land auf dem falschen Kontinent. Du lebst in der benachteiligten oder privilegierten Schicht. Am Thema Gerechtigkeit kannst du ein ganzes Leben abarbeiten.
Jetzt stell dir einmal die Alternative vor am Beispiel meiner Quarkschüssel. Jeder am Tisch bekommt so viel wie er braucht. Was wird geschehen? Macht die Angst sich breit, dass es für mich nicht genug gibt? Dass jemand vor mir den Teller sich vollmacht ohne Rücksicht auf Verluste? Wenn mein Nachbar ein solch großes Bedürfnis hat und so viel braucht, warum nicht? Mag er es doch nehmen!
So einfach wird es doch nicht gehen. Es würde Sinn machen, vorher darüber zu sprechen, was jeder braucht. Dann kann man abschätzen, ob der Vorrat reicht. Es geht dann darum, das einzelne Bedürfnis in den Blick zu nehmen und das Gesamtbedürfnis aller. Das muss besprochen und verhandelt werden. Ich habe die erstaunliche Feststellung gemacht, dass es bei solchen Experimenten immer mehr als genug war!
Wenn am Ende dann jeder bekommt was er braucht, wird Gerechtigkeit überflüssig. Der Wunsch nach Gerechtigkeit schaltet sich ja erst ein, wenn das Bedürfnis des Einzelnen nicht genug berücksichtigt wird. Ist es sinnvoll, für eine gerechte Welt zu kämpfen? Oder macht es mehr Sinn, sich dafür einzusetzen, dass jeder das bekommt, was er zum Leben braucht. Ich glaube nicht, dass ich die Welt gerechter machen kann, aber ich kann meine Augen und mein Herz öffnen für die Bedürfnisse der Menschen, mit denen ich Kontakt habe.
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Donnerstag, 16. Mai 2024

Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (Laotse)

Eine Einladung am Silvestergag! In der Wahrnehmung der Raupe erleben wir das Ende der Welt. Die Raupe lebt in dem Bewusstsein, dass sie ihr Leben beendet mit dem Einpuppen. Sie kann in der Raupenexistenz nicht wahrnehmen, dass sie eigentlich ein Schmetterling ist.
Am Silvestertag sind wir es gewohnt, Rückblick zu halten. Wie war 2021? Was hat dich erfreut? Wo war es schwer? Wofür bist du dankbar? Was möchtest du loslassen? Rückblick ist der Blick in die Vergangenheit. Es ist vergangen. Nicht mehr existent.
Ich kann den Silvestertag aber auch sehen als den Zeitpunkt der Verpuppung. Ich verpuppe mich heute und wache morgen als Schmetterling auf. Ich bin also eigentlich ein verborgener Schmetterling. Worin besteht der Unterschied, wenn ich mich als Raupe wahrnehme oder als Schmetterling? Wie werde ich mich fühlen und wie nehme ich die Welt wahr in dem Einen oder in dem Anderen? Als Schmetterling werde ich ich mich leicht fühlen und durch das neue Jahr fliegen und schweben. Ich werde Blumen erobern und Welten erkunden. Ich werde mich satt trinken an Farben und Düften. Ich werde meine enge Welt verlassen und mich auf das Abenteuer Leben einlassen. Das werde ich 2022 auf jeden Fall machen. Und heute am Silvestergag entscheide ich mich dafür. Ich entscheide mich dafür, auf jeden Fall ein Schmetterling zu sein. Nur noch einmal schlafen und ich breche die Verpuppung auf. Zugleich warte ich nicht bis morgen. Auch wenn ich noch eine Puppe bin, lebe ich im Bewusstsein eines Schmetterlings.
Mögest du mit Leichtigkeit in den Tag und in die Nacht gehen. Dich verpuppen und wieder aufwachen. Du bist ein göttlicher Schmetterling in einmaligen Farben und Formen.
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Mittwoch, 15. Mai 2024

Die Schönheit im Herzen eines Menschen ist erhabener als diejenige, die man mit Augen sehen kann. (Khalil Gibran)


Ich verlasse mich zu oft auf meine Augen. Die sind inzwischen unheimlich geschult und beeinflusst von Medien und Werbung. Ständig sehe ich, was meinen Augen gefallen soll. Welche Farben passen zusammen. Was ist modern. Was muss Frau, Mann tragen. Ich sehe Kitsch in den Billigshops und Edles in Designerläden. Meine Augen werden ständig herausgefordert, etwas schön zu finden.
Meine Augen werden überflutet.
Auch Menschen werden "schön" gemacht. Wie groß oder klein dürfen sie sein und wie dick oder dünn? Wie ist das Gesicht geformt, wie die Haarfarbe? Ich sehe manchmal auf Zeitschriftencovers Frauen, die einen Schönheitspreis gewonnen haben. Ich frage mich, warum diese so außergewöhnlich schön sein sollen. Warum schöner als andere?
Khalil Gibran betrachtet die Schönheit im Herzen eines Menschen. Die findet er erhaben. Das gefällt mir sehr. Ich sehe viele Menschen an und sehe im Gesicht und in den Augen ihre Geschichte. Sehr ausdruckstark und total lebendig und sehr liebenswert. Sie wirken so, als öffneten sie ihr Herz und geben mir die Erlaubnis, da reinschauen zu dürfen.
Ach, könnten wir das doch alle. Die Schönheit im Herzen der Menschen sehen! Ich bin mir sicher, dass es nur schöne Herzen gibt. Ich sitze gerade im Zug und die Sitzplatzreservierung ist ausgefallen. Eine ältere Frau, die nicht reserviert hat fragt mich gerade, ob sie sich setzen dürfe. Sie musste schon einmal von einem Platz aufstehen. Ich schaue in ihr Gesicht und nehme freundliche Gelassneheit wahr und eine warme und wärmende Zugewandtheit. Das empfinde ich als Geschenk.
So manche werbetechnisch schöne Menschen darf ich nicht ins Herz schauen. Ich würde es gerne. Aber da gibt es einen Verschluss. Gibran empfindet die Schönheit im Herzen der Menschen "erhaben". Wenn du dich erhaben fühlst, dann macht dich das größer. Die Schönheit des Gegenüber macht dich also selber schöner. Mögen viele Menschen dir die Erlaubnis geben, ihre innere Schönheit mit dir zu teilen, so dass du wächst und deine eigene Liebenswürdigkeit darin entdecken kannst.
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Dienstag, 14. Mai 2024

Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern eures Wissens schlummert. (Khalil Gibran)


Auf welche Sätze reagierst du? Wann wirst du allergisch? Wann ärgerst du dich dich? In welchen Situationen freust du dich? Es kann nur etwas auf fruchtbarem Boden fallen, wenn es eine Resonanz gibt. Sonst wärest du gleichgültig.
Oft lese ich in einem Buch und denke: Woher kennt der Autor meine eigenen Gedanken? Das, was er schreibt, habe ich selber immer schon gedacht! Endlich lese ich es schwarz auf weiß. In meinem Theologiestudium habe ich viele Bücher gelesen. Viele fand ich totlangweilig. Es weckte in mir keine Resonanz. Ich fand, daß theologische Bücher spannend sein müssten. Schließlich geht es um Gott. Alles, was mit Gott zu tun hat, stellte ich mir völlig außergewöhnlich vor. Jeden Roman fand ich aber interessanter. Da konnte ich mich drin verlieren. Aber sich verlieren in ein theologisches Buch?
Dann las ich die "Strukturen des Bösen" von Eugen Drewermann. Sicher kein spannendes Buch für einen "Nichttheologen". Aber mir fielen damals fast die Augen aus dem Kopf. So kann man auch Theologie machen? Da spricht jemand von Angst und Liebe. Da wurde die Theologie auf einmal existentiell. Es ging um Leben und Tod. Eugen Drewermann hatte etwas angesprochen, was ich immer schon dachte. Ich wurde auf einmal lebendig. Andere Mitstudenten konnten mit Drewermann nichts anfangen. Überzogen! Fremd! Unwissenschaftlich! Sie ahnten wahrscheinlich irgendeine Häresie zwischen den Zeilen.
Es schlummert etwas in mir. Gedankenfetzen, Ideen, Bilder, Archetypen. Ich bin kein unbeschriebenes Blatt. In Geheimtinte steht da schon etwas geschrieben. Wenn ich mir dessen nicht bewusst bin, werde ich immer im Außen schauen. Dabei wäre es gut, wenn ich für mich die Verantwortung übernehmen würde. Es ist mein Boden, auf dem etwas fällt.
Manche denken ja: "Du hast mich verführt. Du bist Schuld!" Dabei kann ich nur verführt werden, wenn ich verführbar bin. Ich stelle mir vor, dass ich die Geheimtinte auf meinen Lebenspapieren mehr und mehr sichtbar mache. Dann reagiere ich nicht mehr automatisch! Ich kann mich neu entscheiden. Meine Aufgabe besteht darin, das Dämmern zu beenden. Und dazu habe ich ein ganzes Leben lang Zeit.
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Montag, 13. Mai 2024

Ohne die Liebe ist jedes Opfer Last, jede Musik nur Geräusch, und jeder Tanz macht Mühe. (Rumi)

Wie verändert sich dein Leben, wenn die Liebe hinzukommt?
Deine Opfer sind keine Last mehr.
Deine Musik nicht nur ein Geräusch.
Dein Tanz keine mühsamen Schritte.

Mit der Liebe hört die Anstrengung auf. Du kriechst nicht mehr am Boden dahin. Du schwebst und fliegst. Du wirst berührt von der Ewigkeit und das Göttliche fließt durch dich hindurch. Alles ist Geschenk.
Manchmal spürst du die Schwere. Die Sorge. Das Kriechen. Die Anstrengung. Wo setzt du dann an, wenn du etwas verändern möchtest? Beginnst du bei der Verminderung der Anstrengung? Beim Trainieren im Kriechen? Beim Verringern der Sorgen? Beim Abladen des Schweren?
Rumi gibt mir eine andere Empfehlung. Lass die Liebe in dein Herz. Die Liebe ist die geheime Kraft, die alles bewirkt. Die Quelle. Über dein Herz und über die Liebe bist du an die ewige Quelle angeschlossen. Dort ist das Leben ein wunderbarer Tanz und eine göttliche Musik.
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Samstag, 11. Mai 2024

Geh in dein Herz und sei ewig!


Im Zuge habe ich eine Radiosendung gehört über die indische Religion der Jains. Dort suchen die Eltern für die Kinder den Ehepartner aus. Interessant fand ich den Kommentar des interviewten Mannes dazu. Er sagte: "Das ist ganz gut, dass unsere Eltern den Ehepartner aussuchen. Dann wird man nicht so schnell zu einem Opfer der Liebe!"
Wer seine Partnerin, seinen Partner aussucht kann also schnell zu einem "Opfer der Liebe" werden. Nach unserer westlichen Gedankenvorstellung bedeutet die Liebe doch Freiheit oder nicht? Wir schätzen es, dass wir uns verlieben dürfen und dass die Liebe gelebt wird. Menschen heiraten, weil sie sich von ganzem Herzen lieben und eine große Sehnsucht haben, das Leben miteinander zu verbringen.
Der Mann aus dem Interview kennt dieses Prinzip sicherlich auch. Er sieht, wie die Menschen um ihn herum aus Liebe heiraten. Vielleicht schaut er aber mit einem anderen Blick darauf. Was sieht er wohl? Er sieht vielleicht, dass Menschen sich verlieben. Sie blicken sich an mit der rosaroten Brille. Sie wachen auf und stellen fest, dass die Liebe nicht mehr da ist. Sie fangen vielleicht sogar an sich zu hassen. Aus Liebe wird Abneigung und Hass! Die Liebe verspricht Glück bis in Ewigkeit. Sie zeigt sich wie eine Krake. Bist du in ihren Fängen verschlingt sie dich mit Haut und Haaren. Du wirst zum "Opfer der Liebe". Unser indischer Freund kommt zu dem Schluss: Es ist besser, sich nicht zu verlieben oder diese Form der Liebe zu leben. Am Ende gehst du darin unter.
Ich finde diese Sichtweise gar nicht so verkehrt. Wenn die Eltern die Ehepartner aussuchen, sozusagen ohne Liebe und aus praktischen Erwägungen gibt es nicht die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Den Kindern wird viel Unglück erspart. Die erste Liebe setzt sich eh nur zusammen aus Hormonen und rosaroter Farbe. Wenn die verschwindet beginnt die Realität und das eigentliche Leben. Da treffen wir dann wieder unseren indischen Jain, der dieses Kapitel einfach überspringt.
Was lehrt mich das? Die Freiheit der Liebe bleibt für mich ein hohes Gut, muss es aber nicht sein! Das Aussuchen durch die Eltern finde ich nicht so prickelnd, muss aber nicht zwangsläufig schlecht sein.
Ich finde es aber interessant, einmal mit den Jains-Augen einen anderen Blick auf die Liebe zu werfen. Die Erkenntins daraus: Achte drauf, dass du die Liebe lebst und nicht zu ihrem "Opfer" wirst! Zum Opfer wird es, wenn du verkrampft daran festhältst und etwas erzwingen willst was nur freiwillig geht.
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Freitag, 10. Mai 2024

Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht


Stell dir vor, dass du am Morgen aufwachst. In der Nacht ist ein Wunder geschehen. Eine Fee kam und hat dieses Wunder bewirkt. Die Fee hat das Wunder bewirkt, dass niemand in deiner Familie dir mehr Vorwürfe macht. Es gibt keine Sätze wie: "Du hättest aber..." "Du solltest..." "Du müsstest..." "Hast du noch nicht..." Woran würdest du merken, dass dieses Wunder eingetreten ist? Was würden deine Familienmitglieder stattdessen sagen. Wie würden sie aussehen? Wie auf dich wirken?

Vielleicht kommt dir dein Heim freundlicher vor. Zugewandter? Wohlmeinender? Und wenn dir niemand einen Vorwurf mehr macht und alle sich gegenseitig ermutigen und bestätigen - wie würdest du dann reagieren? Was würde sich bei dir ändern? Welche Sätze würdest du sagen? Wie würdest du dich fühlen?

Jetzt stell dir vor: Du gehst morgen ins Bett und wachst am nächsten Morgen auf. Du stellst fest, dass die Fee tatsächlich in der Nacht dieses Wunder bewirkt. Du wirst am Morgen aufwachen und dieses Wunder an dir bemerken. Du wirst keine Vorwürfe mehr machen. Es ist geradezu unmöglich für dich, einen Vorwurf zu formulieren. Du bist voller Verständnis und Mitgefühl. "Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht!" las ich auf einer Spruchkarte. Zunächst dachte ich an einen anderen Menschen, der uns so annimmt wie wir sind. Und einer, der uns keine Vorwürfe macht. Diesen Menschen zu finden ist nicht leicht. Ist eher ein Geschenk! Und wenn du keinen Menschen mit dieser Qualität hast? Gehst du in den Mangel?

Wenn die Fee kommt und das Wunder bewirkt, dass du morgen in dir keine Vorwürfe mehr hörst dann hast du einen Menschen gefunden, der dir keine Vorwürfe mehr macht. Du selbst! Du machst dir keine Vorwürfe mehr! Fängt nicht alles damit an, dass wir gnädig mit unserem inneren Kritiker umgehen? Wenn wir aufhören mit unseren Selbstvorwürfen wird das etwas verändern. Die anderen werden auch aufhören, uns Vorwürfe zu machen. Wir alle brauchen jemanden, der uns keine Vorwürfe macht! Fang doch einfach mit dir selber an!
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Donnerstag, 9. Mai 2024

Man kann sich wohl den Weg wählen, aber nicht die Menschen, denen man begegnet. (A. Schnitzler)


Oft wähle ich mir einen Weg. Ich gehe spazieren. Ich fahre zum Einkaufen. Ich suche mir einen Urlaubsort. Wenn ich unterwegs bin dann rechne ich auch damit, jemanden zu treffen. Und ich stelle fest, dass ich mich freue. Ich freue mich über all die "Zufallsmenschen". Die Menschen, dir mir heute zufallen. Die in mein Leben einfallen.
Wenn ich immer zu Hause bleiben würde, dann würde ich all diese Menschen nie treffen. Es gibt total viele Menschen, denen ich gerne begegne. "Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie schön, dich mal wieder zu treffen." Manchmal gehe ich einkaufen im Supermarkt meiner Wahl, weil ich weiß, dass ich dort jemanden treffen werde. Auf diesem Weg bin ich schon zu Handwerkerempfehlungen gekommen. Wichtige Hinweise zur Gesundheit. Sonderangebote usw. Den Weg wähle ich, wen ich treffe, das weiß ich nicht. Aber die Menschen, die ich treffe, machen meinen Alltag bunt. Ein Lächeln, ein Gruß und manchmal auch eine Umarmung. Alle Begegnungen sagen mir: Ich gehöre dazu!
Manchmal begegne ich aber auch Menschen, die ich eigentlich nicht treffen möchte. Menschen, die mich gekränkt haben. Bewusst oder unbewusst. Da suche ich manchmal einen sicheren Weg, um bestimmten Menschen aus dem Weg zu gehen. Und auf einmal kommen sie mir entgegen. Zum Glück gibt es nicht viele davon. Ich muss also nicht so sehr aufpassen. Aber ein paar Menschen gibt es schon. Die möchte ich nicht treffen. Geht es dir auch so?
Und jetzt fasse ich einen Entschluss! Ab heute bin ich bereit, jedem Menschen zu begegnen. Ich höre auch, mich gekränkt zu fühlen. Ich gewinne die innere Freiheit wieder. Ich lasse das Vergangene vergangen sein und nehme meinen Platz ein. Dieser Weg gehört mir und wer immer mir über den Weg läuft, ist willkommen. "Jeder!" Irgendwann ist auch mal Schluss mit der Kränkung. Und ich beschließe hiermit auch, dass ich die Menschen in die Augen schaue, die ich gekränkt habe. Ich war mal Opfer und ich war auch Täter. Vermutlich wird das auch in Zukunft so sein. Ich atme tief durch und mache mich auf den Weg. Werde ich dich treffen? Bist du mir freundlich gesinnt? Habe ich dich oder hast du mich mal gekränkt? Ich wünsche dir und mir Frieden auf dem Weg!
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Mittwoch, 8. Mai 2024

Man kann in ein Kind nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


Kannst du dich an die vielen Erziehungsversuche deiner Eltern noch erinnern?

Was sagt man denn, wenn man etwas geschenkt bekommt?
Sitz gerade!
Das ist die falsche Hand!
Putz dir die Nase!
Hör auf zu schreien!
Putz dir die Zähne!
Hast du dir schon die Hände gewaschen!
Mach deine Hausaufgaben!
Sei höflich!
Schrei hier nicht rum!

Ich erlebe öfter mal verzweifelte Eltern, die unermüdlich etwas in ihre Kinder hineinprügeln. Hoffentlich nicht mit dem Stock. Aber verbal reicht ja auch schon.
Mir gefällt die Idee von Astrid Lindgren, dass wir Menschen gestreichelt werden möchten. Streichle doch mal etwas aus jemandem heraus. Wie schön das wohl ist?!
Streicheln ist eine Einladung und kein Befehl. Ich wäre als Kind gerne mal verlockt worden. Ich hätte mir mehr Einladungen gewünscht. Wenn ich eingeladen werde, dann mache ich unglaublich gerne etwas. Es ist mir dann sogar eine große Freude. Ich werde gewürdigt und als Mensch behandelt. Das ist es! Wir behandeln die Kinder oft wie Abhängige oder wie Sklaven. Wie können sie da etwas von der menschlichen Würde lernen? Jedes Kind und jeder Mensch hat eine große Würde. Eine Würde mit göttlicher Abstammung. Ich bin unverfügbar und ich habe kein Recht, etwas in einen Menschen hineinzuprügeln. Ich erzeuge damit nur Widerstand, Ärger, Angst und Ohnmacht. Gefühle, die sich in die Haut einbrennen. Oder in irgendein anderes Körperorgan.
Ich möchte lieber gestreichelt werden. Da kann ich erkennen, dass ich einen Wert habe, dass ich in den Augen der Menschen kostbar bin. Niemand muss mich zwingen. Da kann ich zu einem störrischen Esel werden. Als Kind war ich ohnmächtig. Und in der Abhängigkeit von meinen Eltern habe ich gehorcht. Aber ich habe es mir gemerkt und heimlich eine Rechnung aufgestellt. "Wenn ich groß bin, dann..."
Heute kann ich mich dafür entscheiden, etwas herauszustreicheln. Das schafft Verbindung und Freude! Die Gewalt darf ich zurücklassen. Ich möchte da keine Energie mehr hinzufügen. Das schadet meiner Seele. Irgendwann ist es gut, einen Schlussstrich zu ziehen und zum Streicheln zu wechseln.
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Dienstag, 7. Mai 2024

Faulsein ist wunderschön (Pippi Langstrumpf)


Fleiß stand in meiner Kindheit ganz oben in der Liste der Tugenden. "Sei fleißig in der Schule!" Dann bekommst du gute Noten. Mit den guten Noten bekommst du einen tollen Schulabschluss. Kannst studieren oder dich bewerben. Du hast gute bis sehr gute Berufsaussichten. Du verdienst Geld und kannst dir etwas leisten. Du wirst unabhängig und liegst niemandem auf der Tasche. Wer fleißig ist hat alle Chancen zum Reichtum.
Nur: Fleißig sein ist auf die Dauer ganz schön anstrengend. Da fehlt manchmal die Freude. Schnell wirst du zum Streber abgestempelt. Pippi Langstrumpf gibt die Empfehlung, dass du morgen auch noch fleißig sein kannst.
Faulsein ist wunderschön! Eine tolle Empfehlung! Pippi Langstrumpf spricht aus Erfahrung. Sie ist faul und findet das eben wunderschön. Sie hat kein schlechtes Gewissen! Darum könnte ich nicht entspannt faul sein. Ich hätte das schlechte Gewissen. Ich würde auf meinem Sofa sitzen und mit den Fingern auf der Lehne trommeln. Ich würde mit den Zähnen knirschen und vor mich grummelig murmeln: "Faulsein ist nicht wunderschön..." Ich bewundere Pippi, dass sie das so aus voller Überzeugung sogar singen kann. Eine tolle Weltanschauung. Sie sagt ja nicht, ob das moralisch in Ordnung ist oder nicht. Sie spricht davon, dass es sich einfach toll anfühlt.
Faul sein bekommt immer so eine schlechte Bewertung. Fleiß ist gut und Faul sein ist schlecht! Das finde ich auch nicht in Ordnung. Ich könnte doch mal dazulernen. Das schlechte Gewissen ist lediglich ein Überbleibsel aus der Kindheit. Da sitzen noch Mama und Papa und die Lehrer im Nacken. Das mit dem Fleiß ist ihre Überzeugung und ich habe sie übernommen.
Ich lasse mich also von Pippi Langstrumpf angrinsen und zurufen: "Faulsein ist wunderschön!" Und mache heute mal ein wenig mit!
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Montag, 6. Mai 2024

Der Mensch handelt nicht nur gemäß dem, was er ist, sondern er wird auch, wie er handelt. Viktor Frankl

Welche Wirklichkeit ist wirklicher? Handeln aus dem Sein oder im Handeln erst werden?
Mir begegnen manchmal Menschen die sagen: "Ich bin so!" Und weil sie "so" sind, handeln sie entsprechend. Sie haben von sich eine Vorstellung entwickelt, was zu ihrem sein dazu gehört. Jemand denkt von sich, dass er unbedingt Sicherheit braucht. Darum kocht er nur ihm bekannte Rezepte. Fährt in de Urlaub an Orte, wo er sicher ist, nicht negativ überrascht zu werden. Er hat klare Vorstellungen davon, dass er alles so macht, wie es seinem Dasein auf der Welt entspricht. Das fühlt sich leider sehr festgelegt an und gibt wenig Spielraum zur Weiterentwicklung. So jemand probiert nicht einfach etwas neues aus. Das könnte gefährlich sein und das Bedürfnis nach Sicherheit gefährden.
Vikotr Frankl lädt ein, einmal diesen Glaubenssatz umzudrehen. Wenn du handelst, wird es auch dein Sein prägen. Stell dir vor, dass du nur dir bekannte Dinge isst. Du gehst zum Büffet und entscheidest dich für Kartoffelsalat mit Würstchen. Die Oliven und die Okraschoten lässt du liegen, weil du sie nicht kennst und weil du sie vielleicht nicht verträgst oder sie einfach nicht zu deinem Leben dazu gehören. Du bist halt ein westdeutscher Flachländer, der Kartoffelsalat mit Würstchen liebt.
Jetzt stellst du dir vor, dass du zum Büffet gehst und ohne Nachdenken nur Dinge nimmst, die du nicht kennst. Wie ein Forscher wirst du neugierig auf Oliven beißen und dich auf völlig unbekannte Geschmacksrichtungen einlassen. Viktor Frankl meint, dass dich das verändern würde. Du würdest feststellen, dass du gar nicht ein westdeutsches Landei bist, sondern ein Weltbürger, der die Geschmacksexplosionen liebt. Dein Handeln verändert dein Sein. Handeln entsprechend deinem Sein gibt dir Sicherheit. Als Handelnder in unbekanntem Terrain erweiterst du dein Sein. Damit stillst du deinen Wunsch nach Autonomie. Dafür ist es gut, nicht immer an die Folgen zu denken. Die Gefahr besteht dann, dass du nicht mehr deinen Impulsen folgst und für alles erst eine Versicherung abschließt. Dann magst du gut versichert sterben können, aber du verpasst das Leben!
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Samstag, 4. Mai 2024

Man sollte viel öfter einen Mutausbruch haben.

Ich neige schon nicht zu Wutausbrüchen. Ich breche selten aus. Ich lebe ein sehr geordnetes und strukturiertes Leben. Ich sorge dafür, dass mein Ärger nicht zu hoch wird und dass ich ihn ordentlich kanalisiere. Ich fühle ihn und ich spreche ihn aus. Ich bemühe mich um einen äußerst professionellen Umgang damit. Aber ich breche nicht einfach aus. Ich würde auch nicht aus einem Gefängnis ausbrechen. Brechen wäre mir viel zu brutal. Es entspricht mir gar nicht. Ich drängel mich auch nicht vor an der Kasse und benutze meine Ellenbogen. Ich setze mich auch nicht einfach durch auf Kosten anderer. Und ich finde Menschen, die ihre Gefühle gar nicht kontrollieren können äußerst anstrengend. Sie beherrschen so schnell das ganze Feld.
Aber bei manchen Aufgaben taucht da so eine Angst auf. Unerlaubt schwimmen im Baggersee. In ein fremdes Land reisen, wo ich nichts verstehe. In ein Sternerestaurant gehen und nicht wissen, wie man sich benimmt und was ich da bestellen kann. Einfach auf wildfremde Leute zugehen und sie ansprechen. Dinge tun, die ich noch nie gemacht habe. Da will ich manchmal etwas und nehme mir allen Mut zusammen und dann.. kehre ich einen Zentimeter davor wieder um. Was mir dann fehlt? So ein richtiger Mutausbruch. Wenn ich den hätte, würde ich mich schreiend auf das Neue stürzen. Die Angst niederbrüllen und einfach machen. Aber ich neige nicht zu Ausbrüchen. Ich neige zu winzig kleinen Schrittchen und habe dafür die Energie einer Schlaftablette. Aber ich werde es schaffen, bis zum Ende meines Lebens einen ordentlichen Mutausbruch hinzubekommen. In der letzten Stunde meines Lebens werde ich schreien bevor mein Herz stillsteht. Ich beame mich in das neue Leben nach dem Tod hinein und werde mein Ding machen. Das nehme ich mir fest vor. Und ich gebe mir die Freiheit, bis dahin ein wenig zu üben.
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Freitag, 3. Mai 2024

Tu was du willst, aber nicht weil du musst.

Rahel Varnhagen von Ense wurde gefragt: "Was machen Sie?"  Sie antwortete: "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen."
"Was machen Sie?" -  "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen. " Ich habe einmal einen Film über die Yanomami gesehen. Das kam mir so ursprünglich vor. So nah bei sich selbst, bei der Natur und bei den Menschen. So stelle ich mir das Leben im Paradies vor. Das Leben bestimmt von selbst die Themen. Wenn ich Hunger habe esse ich. Wenn ein Mensch da ist bin ich gemeinsam mit ihm. Wenn die Sonne scheint halte ich den Bauch da hin.Wenn ich das wirklich so täte! Ich esse wenn ich keinen Hunger habe und kann mit Menschen nicht gut zusammen sein. Ich schütze mich vor der Sonne wenn sie kommt und sehne sie herbei, wenn sie sich nicht blicken lässt.
"Was machen Sie?" - "Nichts." Ich mache immer etwas. Ich achte darauf, immer alles richtig zu machen. Im richtigen Rhythmus und zur richtigen Zeit. Ich führe dadurch ein anstrengendes Leben. Das Nichts leiste ich mir nicht einmal im Urlaub. Höchstens mal für einen Tag oder für eine Stunde. Frau Varnhagen von Ense lässt das Leben auf sich regnen. Sie setzt sich dem Leben aus. Sie muss da nicht extra was machen. Vielleicht geht sie auf die Straße und dann begegnen ihr schon die Themen. Ein Hund, eine Sonne, ein Hunger, eine Lust! Vielleicht ist es möglich, auch heute in der Zivilisation wie ein Yanomami zu leben. Im Einklang mit sich, mit den Menschen, mit der Natur. Der Regen ist da und ich auch. Einfach zulassen und nichts weiter machen. Darin liegt schon genug Stoff für das Leben.

Wie sähe dein Leben aus, wenn es nichts mehr zu tun gäbe? Dahinter steckt für mich der Gedanke des "Müssens". Mein Leben als einen Ablauf von Zwängen. Eine Sklavenidentität. Jemand befiehlt und ich gehorche. Einem Vorgesetzten oder einer inneren Stimme. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, dann hören die Stimmen auf, die da "müssen" rufen. Dann kann ich tun ohne dass ich denke, dass ich was tue. Dann würde mir jemand sagen: "Ständig tust du etwas!" Und du würdest antworten: Wirklich? Kommt es dir so vor? Ich fühle mich völlig tiefenentspannt. So, als hätte ich schon lange nicht mehr etwas getan."


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Donnerstag, 2. Mai 2024

Die Familie trifft sich heute, um zu überlegen, wie man mit dem schwarzen Schaf in der Familie umgeht. Gott sei Dank bin ich nicht eingeladen.

In meiner Familie gab es ein schwarzes Schaf. Ich werde es hier nicht näher benennen. Sonst liest das jemand aus meiner Familie und fragt sich, wen ich wohl meine ;-) Aber vielleicht bin ich ja auch das schwarze Schaf. Ich wusste es bislang nur nicht. Woran könnte ich denn erkennen, dass ich ein solches bin? Daran, dass ich sozial unverträglich bin? Ein Trinker? Einer, der permanent Gift verspritzt? Oder daran, dass niemand mit mir Kontakt haben möchte?
Wer nie eingeladen wird ist vielleicht doch ein schwarzes Schaf. Schwarze Schafe möchte man ja nicht dabei haben. Sie bewirken, dass die weißen Schafe sich nicht mehr wohl fühlen. Sie stören einfach durch ihre andere Art. Ich war einmal in einer Gruppe das schwarze Schaf. Ich glaube es zumindest. Eigenartig war, dass es mir niemand gesagt hat. Es fühlte sich nur komisch an. Ich war wohl ein schwarzes Schaf mitten unter weißen Schafen in der Meinung, dass ich auch ein weißes Schaf war. Die anderen haben mich aber nicht so gesehen. Aber es bleibt eine Vermutung. In jeder Gruppe entwickelt sich nach meiner Erfahrung jemand, der diese Rolle übernehmen muss. Das eine schwarze Schaf lässt die anderen weißen Schafe näher zusammenrücken. "Wie gut, dass wir so gut sind! Und nicht wie der! Wenn alle so wären, wo wären wir dann?" Jede Gruppe benötigt für ein gutes Gruppenfeeling ein schwarzes Schaf. Es sei denn, die Gruppe ist schon höher entwickelt und sieht jedes Schaf als Gewinn an, egal welche Farbe es hat.
Aber schwarzes Schaf in einer Familie zu sein, ist nicht sehr dankbar. Besser, du weißt es nicht und bleibst unbewusst, aber zufrieden mit dir. Es soll ja auch glückliche schwarze Schafe geben!
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Mittwoch, 1. Mai 2024

Ein schwarzes Schaf findet sich immer.

Super Idee. Ich werde eingeladen und fühle mich nicht wohl. Vielleicht, weil ich einfach nicht gut zurecht bin. Weil ich gerade irgendwelche Sorgen habe und keine Lösungen finden für meine Probleme. Ich bin eingeladen und fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Was mache ich? Ich finde ein schwarzes Schaf. Garantiert!
Da sehe ich doch diesen lauten Schwätzer. Unerträglich, wie er die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Alle hängen an seinen Lippen, obwohl er eigentlich nur dummes Zeug erzählt. Was für ein Egoist. Was für ein Schaumschläger! Dabei habe ich gerade solche Sorgen. Der verbreitet hier gute Laune, die ich gar nicht haben möchte. Wegen meiner Probleme! Diesen Schwätzer wähle ich jetzt aus als schwarzes Schaf. Ich werte ihn einfach ab und fange schon mal an, ihn zu isolieren. Ich wende mich meinem Nachbarn zu und sage ihm, wie unerträglich laut doch der da hinten ist. Ich sammle die weißen Schafe still und leise um mich herum bis dieser Schwätzer isoliert ist. Und wenn er nicht mitmacht, dann finde ich ein anderes. Oder mein Nachbar neben mir hat eine wunderbare Idee für ein schwarzes Schaf in der eingeladenen Abendgesellschaft. Hauptsache, dass ich meine Sorgen und mein negatives Lebensgefühlt nicht mehr spüren muss. Wofür sind schwarze Schafe denn da?
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