Machst du auch solche Listen, auf die du schreibst, was du noch alles zu tun hast? Wie viele Punkte stehen denn da so drauf? Priorisierst du oder schreibst du einfach wahllos alles herunter. Machst du so eine Liste, weil du nur einfach vergesslich bist? Oder brauchst du Strategien, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Oder liebst du einfach nur die vielen durchgestrichenen Sätze, wenn du am Ende alles erledigt hast? Bist vielleicht angetrieben von dem inneren Glaubenssatz:"Wenn ich meine To-do-Liste abgearbeitet habe geht es mir gut und ich fühle mich frei?"
Dann solltest du dir überlegen, ob du doch ein Sklave deines Ehrgeizes oder deines schlechten Gewissens oder deiner Verantwortungsübertreibung bist. Vielleicht bist du aber auch einfach nur ein Listenjunkie. Du machst eine Liste für den Einkauf, für den Koffer, für die Woche und für das Jahr. Dann schaust du auf deine Listen und arbeitest sie ab und bist dabei sehr wichtig. Oder du freust dich einfach, wenn etwas erledigt ist und der Druck in deinem Kopf und in deinem Körper verschwindet. Du liebst es, in dir ein reines und ruhiges Gewissen zu erzeugen.
Mach das ruhig so. Das ist ganz in "Ordnung"! Es hilft dir und kann ein Geländer sein in der Unübersichtlichkeit des Lebens. Ich lade dich trotzdem ein, mal eine "Not-to-do Liste" zu machen. Da steht drauf: Ich muss nicht aufräumen. Ich muss mein Konzept nicht fertig bekommen. Ich muss nicht einkaufen gehen. Ich muss nicht die Wäsche waschen... Also eine lange Liste von Dingen, die du nicht machen musst. Und wenn du diese Liste nicht abarbeiten musst, musst du diese Liste auch gar nicht erst schreiben. Es würde ausreichen, wenn du auf einen Zettel schreibst: Not-to-do! Und? Wie fühlt es sich an, wenn du durch die Wohnung läufst und überall einen Post-it hinklebst mit der Überschrift "Not-to-do". Spürst du, wie dein Freiraum wächst? Oder spürst du eher das schlechte Gewissen, das dir sagt: "So geht das aber nicht!" Nein, so geht das wirklich nicht. So funktioniert leider eine solche Liste auch gar nicht. Du würdest an alle deine "To dos" vorbeilaufen, wo jetzt klebt: "Not to do" und du wärest ständig konfrontiert mit den unerledigten Dingen.
Ich selbst mache das so. Ich setze mich hin und schließe die Augen. Dann sehe ich nicht mehr die "To dos". Sie sind noch nicht verschwunden, weil ich sie ja noch denken kann. Aber ich sehe sie nicht mehr. Ich gehe in mein Herz und schreibe dort in schönen Buchstaben flüsternd: "Not to do!" Mein Herz genießt für einen Augenblick den Freiraum, der entsteht. Und mit diesem Freiraum im Inneren mache ich dann manche Sachen von der "To-do Liste". Ich arbeite weiter mit solchen Listen aber nie ohne die andere Liste, die genauso wahr ist. Es gibt nichts zu tun!
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Mittwoch, 30. Juni 2021
Dienstag, 29. Juni 2021
Die Macht der Gewohnheit
In meinem „früheren“ Leben konnte ich es mir leisten, jeden Tag einen
Mittagschlaf zu halten. Meine „Heilige Stunde“. Als Seelsorger hatte ich keinen
festen 8 Stunden Arbeitstag, sondern es verteilte sich von 08.00 Uhr bis 22.00
Uhr. Meine Idee war, wenn ich jeden Mittag eine Pause mache von einer Stunde,
kann ich den Tag gut bewältigen. Irgendwann war ich der festen Überzeugung,
dass mein Körper diese Zeit dringend braucht. Regelmäßig nach dem Mittagessen
fuhr mein System herunter und schaltete auf Standby.
Als ich meine Tätigkeit wechselte verschwanden dieser Glaubenssatz und
diese Körpererfahrung über Nacht. Der Mittagschlaf war ein Teil meiner
Identität. Das gehörte zu meinem Leben dazu. Eine Gewohnheit mit viel Macht. Mich
zog etwas in die Horizontale. Dann war es nicht mehr möglich und ehrlicherweise
auch gar nicht nötig.
Es macht Sinn, diesem Phänomen ein wenig neugierig auf die Spur zu
kommen. Nichts ist sofort eine Gewohnheit. Es gibt immer ein erstes Mal. Ich
kaufe am Samstag auf dem Markt ein. Dafür fahre ich zuerst zur Tanke und kaufe
die Tageszeitung. Dann geht es weiter zum Brotstand und zu den Eiern. Ich
schließe mit einem kleinen Blumenstrauß für 3,50 Euro. Mit dem Bauernbrot fing
alles an. Später kamen dann die Eier dazu und noch später die Tageszeitung. Ich
absolviere an jedem Samstag diese Tour fast zur gleichen Zeit und treffe auch
ganz bestimmte Menschen immer wieder. Die Frau am Käsestand greift schon zum
Gouda und der Eierhändler wartet schon auf meine leere Eierschachtel. Je länger
ich das mache, desto gewohnter wird für mich dieser Gang.
Das, was zu Beginn neu und „ungewohnt“ ist wird im Laufe der Zeit zu
einer „Gewohnheit.“ Da steckt das Wort „wohnen“ drin. Ich möchte also so leben,
dass es sich wohnlich anfühlt. Dass ich den Tag stressfrei leben kann. Dass es
sicher ist und dass ich mich darauf verlassen kann. Die Gewohnheit steigert
mein Wohlbefinden. Die Erde kreist um die Sonne und der Tag hat vierundzwanzig
Stunden und mein Schlüssel passt zu meiner Haustür.
Je mehr Gewohnheiten ich sammeln kann, desto sicherer fühle ich mich.
Alles geht seinen gewohnten Gang vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Ich
richte mir mein Leben wohnlich ein. Und? Bekommst du so wie ich in diesem Moment
eine leichte Beklemmung? Oder denkst du: Ich mach das auch so ähnlich?
Wie! Wo bleibt die Spontaneität. Das Leben! Das Abenteuer! Die neuen
Möglichkeiten! Na ja, das ist halt der Preis. Möchtest du Sicherheit oder
lieber Autonomie? Viele Gewohnheiten garantieren dir ein dauerhaft sicheres
Lebensgefühl. Wenige Gewohnheiten geben dir Platz und Zeit für viele Abenteuer.
Du könntest also in dich gehen und überprüfen, wo deine genauen Bedürfnisse
liegen. Du machst dir dann eine bunte Tüte von strukturierenden Gewohnheiten
und Freiräumen für deine Abenteuer. Der gewohnte Gang am Samstag zum Markt und
anschließend einen Ausflug.
Das würde aber voraussetzen, dass da jemand ist, der das jeweils neu
entscheidet. Es muss jemanden geben, der eine Gewohnheit ablegt oder verändert.
Es müsste dir also bewusst werden, dass du dir etwas angewöhnt hast und dass du
dir es wieder abgewöhnen kannst. Coaches und Trainer sind ja für solche
Veränderungsprozesse spezialisiert.
Wenn ich mich und meine Gewohnheiten durchdenke komme ich allerdings zu
einem erschreckenden Ergebnis. Ein Teil der Gewohnheiten hat sich selbständig
gemacht. Manche Gewohnheiten stoßen mich regelmäßig an und erinnern mich daran,
dass ich jetzt gefälligst etwas zu tun habe. Sie verlangen von mir den Gang auf
den Markt. Wenn ich eine Andeutung mache, dass ich darauf auch einmal
verzichten könnte, taucht da eine innere Stimme auf. „Willst du das wirklich?
Möchtest du den freien Samstag wirklich beginnen mit trockenem Brot und ohne
Eier und Tageszeitung! Weißt du, wie es dir gehen wird, wenn du es nicht
machst? Muss ich dich an deine schlechte Laune erinnern, die du unweigerlich
bekommen wirst? Warum willst du dir selbst den Samstag verderben? Fahr los und
dann hast du es hinter dir. Es ist doch so schön mit all diesen wunderbaren
Dingen am Frühstückstisch zu sitzen. Du kannst doch da so unglaublich entspannen!
Das fühlt sich doch so wohnlich an! Brauchen wir das nicht alle so ab und zu?“
Die Stimme hört nicht auf und ich ergebe mich.
Wenn das so ist – habe ich dann die Gewohnheit oder hat die Gewohnheit
mich! Die Antwort ist eindeutig. Und darin liegt die Macht der Gewohnheit. Sie
ködert sich bei dir ein für ein erstes Mal und verschafft dir Befriedigung.
Dann säuselt sie dir vor, dass du es immer haben kannst. Und dass es ganz
leicht ist. Und schon wird aus dem ersten ein zweites Mal und ein drittes
Mal... und dann zeigt sich die Gewohnheit in ihrer größten Ausdehnung und geht
nicht wieder weg. Die Verwandtschaft von Gewohnheit und Sucht liegen eng beieinander.
Der Unterschied zeigt sich nur noch in den gesundheitlichen Folgen. Die
Gewohnheit hat so viel Macht über uns, weil wir das Gewohnte als wohnlich
empfinden. Wir mögen Wohlbefinden und Sicherheit. Und wenn du dich auf dem Sofa
eingerichtet hast kommst du so leicht nicht wieder hoch. Das würde Energie und
Anstrengung bedeuten.
Viele Gewohnheiten pflegen wir, die uns überhaupt nicht mehr bewusst
sind. Wir machen es einfach. Wir haben die Gewohnheiten unserer Vorfahren
übernommen und machen weiter. Überprüf einmal deine Gewohnheiten und frage
dich, woher sie kommen. Wo legst du vor dem Schlafengehen deine Sachen hin? Wie
verabschiedest du dich? Wie kochst du deinen Kaffee? In welcher Reihenfolge
bereitest du dein Frühstück vor? Hast du deine Kinder getauft, weil es so
gewohnt war und auch noch in der richtigen Konfession? Beschenkst du deine
Lieblingsmenschen am Geburtstag oder wenn du katholisch bist am Namenstag? Was
von dem, was du tust ist Gewohnheit und was ist eine Herzensentscheidung.
Gewohnheiten sind völlig in Ordnung und es gibt sehr schöne und
entspannende, die ich nicht missen möchte. Es geht mir nur um die Macht, die
sie haben und die ihnen nicht zusteht. Manchmal werden Gewohnheiten auch zu
einem Zwang und fühlen sich nicht mehr wohnlich an. Manchmal ist es einfach
gut, es zu erkennen und sich davon zu verabschieden. Dann wir dir bewusst, dass
die Zeit abgelaufen ist und die Zeit wird reif für ein neues erstes Mal.
Schließ mal deine Augen und betrachte deine Lebenswaage der letzten Monate. Wie
viel Gewohnheit und wie viel erstes oder zweites Mal kannst du entdecken? Bist
du mit dem Ergebnis zufrieden? Fühlt es sich für dich gut an? Egal, wohin es
pendelt und ob es ausgeglichen ist. Du kannst das ja frei entscheiden. Du
darfst dich einrichten in dem Gewohnten oder auch das Abenteuer wagen. Du bist
ja dein Regisseur. Aber entziehe der Gewohnheit ihre Mächtigkeit und nimm dir
das Leben wieder.
Montag, 28. Juni 2021
Wer ordentlich drückt kann kräftig bewegen!
Auf
einer Toilette in einem Museum fand ich diesen Hinweis: "Die
Druckspülung bitte lange gedrückt halten!" "lange gedrückt" in roter
Signalfarbe mit Ausrufezeichen. Da wollte ich doch mal die Druckspülung
testen. Ich habe draufgedrückt und es kam Wasser. Kurz reichte aus. So
fand ich. Länger drücken ginge auch. Aber lange drücken? Wie lange? Eine
Stunde? Fünf Minuten?
Drei Erkenntnisse nehme ich mit. Lang oder kurz drückt eher eine Gefühlsqualität aus. Da hat jeder Mensch ein anderes Maß. Wenn ich es eilig habe, dann sind fünf Minuten für mich sehr lang. Wenn ich ein spannendes Buch lese sind zwei Stunden für mich sehr kurz.
Die zweite Erkenntnis: Manchmal gibt es keine schnellen Ergebnisse. Ich muss etwas lange genug machen. Lange genug den Topf putzen bis er sauber ist. Lange genug schreiben bis der Gedanke fertig gedacht ist. Lange genug Geduld haben mit einem Handwerker, den ich beauftragt habe. Lange genug warten, bis der Kaffee durchgelaufen ist. Lange genug den Kuchen im Ofen lassen bis er gar ist. Zugleich kann es auch zu lange sein. Dann bin ich über einen gewissen Punkt hinausgegangen. Habe den richtigen Zeitpunkt verpasst. Ich stelle mir einen Zeitstrahl vor. Auf diesem Zeitstrahl gibt es eine erste Markierung mit dem Hinweis: "lange genug" und einen zweiten Hinweis "zu lange". Dazwischen gibt es die Momente, die richtig sind.
Wohin tendierst du, wenn du dein Leben betrachtest? Bist du geduldig und lässt dir lange genug Zeit? Oder gehörst du zu denen, die den Kuchen kurz vor fertig herausnehmen. Kurz vor fertig die Arbeit beenden? Oder verpasst du den Augenblick und bist kurz nach "zu lange". Das Sonderangebot ist nicht mehr da! Der Kuchen etwas angekokelt. Der Bus vor deiner Nase weggefahren? Wo befindet sich dein "Lieblingszeitpunkt"?
Die dritte Erkenntnis: Manchmal muss ich drücken! Es tut sich nicht von allein. Ich kann vor der Kloschüssel warten und es kommt kein Wasser - es sei denn, es gibt eine Lichtschranke. Ich muss den Knopf drücken. An der Waschmaschine, am PC, am Kaffeeautomaten. Ich muss selber etwas machen. Ohne mein Signal geht es nicht los. Den Knopf an der Waschmaschine drücke ich in der Regel sofort. Ich kenne die Programme und es läuft. Aber am Fahrkartenautomaten fällt es mir schwer den richtigen Knopf zu drücken. Den Knopf, wenn es darum geht, das Geld zu bezahlen. Habe ich den richtigen Tarif? Den günstigsten? Wenn ich fahren will muss ich drücken. Es ist hilfreich, dabei nicht zu viel nachzudenken. Sich entscheiden bevor die Bedenken kommen. Wenn die Bedenken kommen und mächtig werden drücke ich die Knöpfe nicht mehr. Ich drücke nicht und es bleibt ein unbefriedigendes Gefühl übrig. Wer drückt bringt was in Bewegung!
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Drei Erkenntnisse nehme ich mit. Lang oder kurz drückt eher eine Gefühlsqualität aus. Da hat jeder Mensch ein anderes Maß. Wenn ich es eilig habe, dann sind fünf Minuten für mich sehr lang. Wenn ich ein spannendes Buch lese sind zwei Stunden für mich sehr kurz.
Die zweite Erkenntnis: Manchmal gibt es keine schnellen Ergebnisse. Ich muss etwas lange genug machen. Lange genug den Topf putzen bis er sauber ist. Lange genug schreiben bis der Gedanke fertig gedacht ist. Lange genug Geduld haben mit einem Handwerker, den ich beauftragt habe. Lange genug warten, bis der Kaffee durchgelaufen ist. Lange genug den Kuchen im Ofen lassen bis er gar ist. Zugleich kann es auch zu lange sein. Dann bin ich über einen gewissen Punkt hinausgegangen. Habe den richtigen Zeitpunkt verpasst. Ich stelle mir einen Zeitstrahl vor. Auf diesem Zeitstrahl gibt es eine erste Markierung mit dem Hinweis: "lange genug" und einen zweiten Hinweis "zu lange". Dazwischen gibt es die Momente, die richtig sind.
Wohin tendierst du, wenn du dein Leben betrachtest? Bist du geduldig und lässt dir lange genug Zeit? Oder gehörst du zu denen, die den Kuchen kurz vor fertig herausnehmen. Kurz vor fertig die Arbeit beenden? Oder verpasst du den Augenblick und bist kurz nach "zu lange". Das Sonderangebot ist nicht mehr da! Der Kuchen etwas angekokelt. Der Bus vor deiner Nase weggefahren? Wo befindet sich dein "Lieblingszeitpunkt"?
Die dritte Erkenntnis: Manchmal muss ich drücken! Es tut sich nicht von allein. Ich kann vor der Kloschüssel warten und es kommt kein Wasser - es sei denn, es gibt eine Lichtschranke. Ich muss den Knopf drücken. An der Waschmaschine, am PC, am Kaffeeautomaten. Ich muss selber etwas machen. Ohne mein Signal geht es nicht los. Den Knopf an der Waschmaschine drücke ich in der Regel sofort. Ich kenne die Programme und es läuft. Aber am Fahrkartenautomaten fällt es mir schwer den richtigen Knopf zu drücken. Den Knopf, wenn es darum geht, das Geld zu bezahlen. Habe ich den richtigen Tarif? Den günstigsten? Wenn ich fahren will muss ich drücken. Es ist hilfreich, dabei nicht zu viel nachzudenken. Sich entscheiden bevor die Bedenken kommen. Wenn die Bedenken kommen und mächtig werden drücke ich die Knöpfe nicht mehr. Ich drücke nicht und es bleibt ein unbefriedigendes Gefühl übrig. Wer drückt bringt was in Bewegung!
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Samstag, 26. Juni 2021
Das schafe Schaf zu sein ist eigentlich gar nicht so übel. Vor allem wenn man sich die weißen Schafe einmal etwas genauer ansieht.
Genau! Sieh dir doch einmal die weißen Schafe etwas genauer an. Sie tönen so laut von der Moral und davon, wie die Welt auszusehen hat. Und wie man sich richtig verhält. Schau einmal genau hin, wenn sich die weißen Schafe melden. Jesus sagte einmal: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein." Wo findest du heute die Steinewerfer? In der Politik, in der Kirche oder in der Familie!
Die weißen Schafe von heute sind nur ein wenig geschickter. Sie geben sogar ihre kleinen schwarzen Flecken zu. Machen sie aber zugleich harmlos und verallgemeinern. "Jeder hat seinen dunklen Fleck und seine Schattenseite..." Dann kommt das "ABER"! Wenn das "ABER" kommt, dann geht es los.
Dann wird es interessant und du kannst genauer hinschauen. Wenn die weißen Schafe dann über die schwarzen herziehen. Als ob das Selbsteingeständnis eine Erlaubnis wäre.
"Ich bin ja zum Glück nicht so schlimm!" Die Kirche spricht ja auch gerne davon, dass sie eine "Kirche der Sünder" sei. Glaubt sie das wirklich? Oder ist es nur ein Totschlagsatz? Es lohnt sich der genaue Blick auf die weißen Schafe. Dafür braucht es ein wenig Geduld und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen.
Und wenn du genauer hinschaust wirst du wieder feststellen, dass jeder Mensch eine Mischung ist. Aus schwarz und weiß und ganz viel grau. Und hoffentlich mit vielen bunten Tupfen!
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Die weißen Schafe von heute sind nur ein wenig geschickter. Sie geben sogar ihre kleinen schwarzen Flecken zu. Machen sie aber zugleich harmlos und verallgemeinern. "Jeder hat seinen dunklen Fleck und seine Schattenseite..." Dann kommt das "ABER"! Wenn das "ABER" kommt, dann geht es los.
Dann wird es interessant und du kannst genauer hinschauen. Wenn die weißen Schafe dann über die schwarzen herziehen. Als ob das Selbsteingeständnis eine Erlaubnis wäre.
"Ich bin ja zum Glück nicht so schlimm!" Die Kirche spricht ja auch gerne davon, dass sie eine "Kirche der Sünder" sei. Glaubt sie das wirklich? Oder ist es nur ein Totschlagsatz? Es lohnt sich der genaue Blick auf die weißen Schafe. Dafür braucht es ein wenig Geduld und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen.
Und wenn du genauer hinschaust wirst du wieder feststellen, dass jeder Mensch eine Mischung ist. Aus schwarz und weiß und ganz viel grau. Und hoffentlich mit vielen bunten Tupfen!
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Freitag, 25. Juni 2021
Ich bin vielleicht das scharze Schaf der Familie, aber ich habe die geilste Wolle!
Es findet sich immer etwas Positives, oder? Wenn schon schwarzes Schaf, dann sehe ich meine guten Seiten. Auch die haben eine Berechtigung, gewürdigt zu werden. Jeder Mensch hat irgendwo eine kostbare und total liebenswerte Seite. Mir sagte mal ein Ausbilder: "So toll, wie die Leute sagen, dass du bist, bist du nicht. Aber so schlecht, wie die Leute sagen, dass du bist, bist du auch nicht."
Du kannst von außen als schwarzes Schaf gesehen werden oder siehst dich selber so! Dabei bist du einfach nur anders. Du bist auf keinen Fall nur unsympathisch. Du hast deine geile Wolle. Die zeichnet dich aus! Wenn du in deiner Familie ein schwarzes Schaf sein solltest: Weißt du, worin die Qualität deiner "Wolle" besteht? Was deinen Wert ausmacht?
Vielleicht ist es aber besser, das Bild überhaupt zu streichen. Damit aufhören, diesen Unterschied zu machen. Als ob Menschen weiß oder schwarz wären. Menschen sind bunt und sie sind grau. Jeder ist eine Mischung von vielen Farben. Das Bild vom Schaf verführt. Das schwarze Schaf ist eine Erfindung der Gleichmacher. Gleiche Schafe sind besser zu händeln. Das schwarze Schaf ist ein Instrument der Macht. Die Mächtigen definieren, wer schwarz oder weiß ist und instrumentalisieren dann die Weißen, die Schwarzen auszugrenzen. Dann müssen sie es nicht einmal selber machen.
Die Frage ist eher interessant, ob es sich um ein echtes Schaf handelt oder einen Wof im Schafspelz! Jedes schwarze Schaf ist mir da sehr willkommen. Es ist wenigstens echt und ehrlich. Und es geht ein Risiko ein. Das Risiko, nicht dazuzugehören und seinen eigenen Weg zu gehen.
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Du kannst von außen als schwarzes Schaf gesehen werden oder siehst dich selber so! Dabei bist du einfach nur anders. Du bist auf keinen Fall nur unsympathisch. Du hast deine geile Wolle. Die zeichnet dich aus! Wenn du in deiner Familie ein schwarzes Schaf sein solltest: Weißt du, worin die Qualität deiner "Wolle" besteht? Was deinen Wert ausmacht?
Vielleicht ist es aber besser, das Bild überhaupt zu streichen. Damit aufhören, diesen Unterschied zu machen. Als ob Menschen weiß oder schwarz wären. Menschen sind bunt und sie sind grau. Jeder ist eine Mischung von vielen Farben. Das Bild vom Schaf verführt. Das schwarze Schaf ist eine Erfindung der Gleichmacher. Gleiche Schafe sind besser zu händeln. Das schwarze Schaf ist ein Instrument der Macht. Die Mächtigen definieren, wer schwarz oder weiß ist und instrumentalisieren dann die Weißen, die Schwarzen auszugrenzen. Dann müssen sie es nicht einmal selber machen.
Die Frage ist eher interessant, ob es sich um ein echtes Schaf handelt oder einen Wof im Schafspelz! Jedes schwarze Schaf ist mir da sehr willkommen. Es ist wenigstens echt und ehrlich. Und es geht ein Risiko ein. Das Risiko, nicht dazuzugehören und seinen eigenen Weg zu gehen.
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Donnerstag, 24. Juni 2021
Ein schwarzes Schaf findet sich immer.
Super Idee. Ich werde eingeladen und fühle mich nicht wohl. Vielleicht, weil ich einfach nicht gut zurecht bin. Weil ich gerade irgendwelche Sorgen habe und keine Lösungen finden für meine Probleme. Ich bin eingeladen und fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Was mache ich? Ich finde ein schwarzes Schaf. Garantiert!
Da sehe ich doch diesen lauten Schwätzer. Unerträglich, wie er die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Alle hängen an seinen Lippen, obwohl er eigentlich nur dummes Zeug erzählt. Was für ein Egoist. Was für ein Schaumschläger! Dabei habe ich gerade solche Sorgen. Der verbreitet hier gute Laune, die ich gar nicht haben möchte. Wegen meiner Probleme! Diesen Schwätzer wähle ich jetzt aus als schwarzes Schaf. Ich werte ihn einfach ab und fange schon mal an, ihn zu isolieren. Ich wende mich meinem Nachbarn zu und sage ihm, wie unerträglich laut doch der da hinten ist. Ich sammle die weißen Schafe still und leise um mich herum bis dieser Schwätzer isoliert ist. Und wenn er nicht mitmacht, dann finde ich ein anderes. Oder mein Nachbar neben mir hat eine wunderbare Idee für ein schwarzes Schaf in der eingeladenen Abendgesellschaft. Hauptsache, dass ich meine Sorgen und mein negatives Lebensgefühlt nicht mehr spüren muss. Wofür sind schwarze Schafe denn da?
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Da sehe ich doch diesen lauten Schwätzer. Unerträglich, wie er die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht. Alle hängen an seinen Lippen, obwohl er eigentlich nur dummes Zeug erzählt. Was für ein Egoist. Was für ein Schaumschläger! Dabei habe ich gerade solche Sorgen. Der verbreitet hier gute Laune, die ich gar nicht haben möchte. Wegen meiner Probleme! Diesen Schwätzer wähle ich jetzt aus als schwarzes Schaf. Ich werte ihn einfach ab und fange schon mal an, ihn zu isolieren. Ich wende mich meinem Nachbarn zu und sage ihm, wie unerträglich laut doch der da hinten ist. Ich sammle die weißen Schafe still und leise um mich herum bis dieser Schwätzer isoliert ist. Und wenn er nicht mitmacht, dann finde ich ein anderes. Oder mein Nachbar neben mir hat eine wunderbare Idee für ein schwarzes Schaf in der eingeladenen Abendgesellschaft. Hauptsache, dass ich meine Sorgen und mein negatives Lebensgefühlt nicht mehr spüren muss. Wofür sind schwarze Schafe denn da?
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Mittwoch, 23. Juni 2021
Die Familie trifft sich heute, um zu überlegen, wie man mit dem schwarzen Schaf in der Familie umgeht. Gott sei Dank bin ich nicht eingeladen.
In meiner Familie gab es ein schwarzes Schaf. Ich werde es hier nicht näher benennen. Sonst liest das jemand aus meiner Familie und fragt sich, wen ich wohl meine ;-) Aber vielleicht bin ich ja auch das schwarze Schaf. Ich wusste es bislang nur nicht. Woran könnte ich denn erkennen, dass ich ein solches bin? Daran, dass ich sozial unverträglich bin? Ein Trinker? Einer, der permanent Gift verspritzt? Oder daran, dass niemand mit mir Kontakt haben möchte?
Wer nie eingeladen wird ist vielleicht doch ein schwarzes Schaf. Schwarze Schafe möchte man ja nicht dabei haben. Sie bewirken, dass die weißen Schafe sich nicht mehr wohl fühlen. Sie stören einfach durch ihre andere Art. Ich war einmal in einer Gruppe das schwarze Schaf. Ich glaube es zumindest. Eigenartig war, dass es mir niemand gesagt hat. Es fühlte sich nur komisch an. Ich war wohl ein schwarzes Schaf mitten unter weißen Schafen in der Meinung, dass ich auch ein weißes Schaf war. Die anderen haben mich aber nicht so gesehen. Aber es bleibt eine Vermutung. In jeder Gruppe entwickelt sich nach meiner Erfahrung jemand, der diese Rolle übernehmen muss. Das eine schwarze Schaf lässt die anderen weißen Schafe näher zusammenrücken. "Wie gut, dass wir so gut sind! Und nicht wie der! Wenn alle so wären, wo wären wir dann?" Jede Gruppe benötigt für ein gutes Gruppenfeeling ein schwarzes Schaf. Es sei denn, die Gruppe ist schon höher entwickelt und sieht jedes Schaf als Gewinn an, egal welche Farbe es hat.
Aber schwarzes Schaf in einer Familie zu sein, ist nicht sehr dankbar. Besser, du weißt es nicht und bleibst unbewusst, aber zufrieden mit dir. Es soll ja auch glückliche schwarze Schafe geben!
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Wer nie eingeladen wird ist vielleicht doch ein schwarzes Schaf. Schwarze Schafe möchte man ja nicht dabei haben. Sie bewirken, dass die weißen Schafe sich nicht mehr wohl fühlen. Sie stören einfach durch ihre andere Art. Ich war einmal in einer Gruppe das schwarze Schaf. Ich glaube es zumindest. Eigenartig war, dass es mir niemand gesagt hat. Es fühlte sich nur komisch an. Ich war wohl ein schwarzes Schaf mitten unter weißen Schafen in der Meinung, dass ich auch ein weißes Schaf war. Die anderen haben mich aber nicht so gesehen. Aber es bleibt eine Vermutung. In jeder Gruppe entwickelt sich nach meiner Erfahrung jemand, der diese Rolle übernehmen muss. Das eine schwarze Schaf lässt die anderen weißen Schafe näher zusammenrücken. "Wie gut, dass wir so gut sind! Und nicht wie der! Wenn alle so wären, wo wären wir dann?" Jede Gruppe benötigt für ein gutes Gruppenfeeling ein schwarzes Schaf. Es sei denn, die Gruppe ist schon höher entwickelt und sieht jedes Schaf als Gewinn an, egal welche Farbe es hat.
Aber schwarzes Schaf in einer Familie zu sein, ist nicht sehr dankbar. Besser, du weißt es nicht und bleibst unbewusst, aber zufrieden mit dir. Es soll ja auch glückliche schwarze Schafe geben!
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Dienstag, 22. Juni 2021
Das einzig lebenswerte Abenteuer kann für den modernen Menschen nur noch innen zu finden sein. (Carl Gustav Jung)
Wir erobern uns die Welt nach außen hin. Wir reisen und fliegen, wohin wir wollen. Persönlich oder virtuell. Dort, wo wir nicht hinkommen können wir uns Berichte anschauen. Per Video dabei sein. Mit google maps kann ich in das Restaurant Aziya nach Astana in Kasachstan reisen und weiß, dass das das Essen dort lecker ist, aber die Klimaanlage nicht gut funktioniert. Bis zu diesem Augenblick wusste ich nicht einmal den Namen des Restaurants. Ich bin mal eben virtuell da hingeflogen. Die Portionen sind groß und deftig und die Menschen an den Tischen sehen glücklich aus. Ich könnte jetzt auch nach Peking oder Hameln reisen und hätte ähnlich Erlebnisse.
C.G. Jung empfahl schon damals, dass es für den modernen Menschen im Außen kein Abenteuer mehr zu erleben gäbe. Aber innen können wir sie finden. Schließ deine Augen und atme tief ein und aus. Beobachte deinen Atem dabei. Wenn du die Augen schließt wendet sich dein Blick automatisch nach innen. Du nimmst das Außen nicht mehr wahr. Und wenn du deine Gedanken beobachtest, den Atem wahrnimmst und mit deiner Aufmerksamkeit in den eigenen Körper gehst wirst du merken, dass sich dort auch eine Welt befindet. Du wirst etwas fühlen und du wirst Gedanken und Bilder bekommen. Und wenn du stiller wirst und länger und länger bei dir bleibst und immer mehr zur Ruhe kommst, werden sich die Bilder verändern, das Körpergefühl wird sich auch verändern. Du wirst dich fragen, ob du immer noch derselbe oder dieselbe bist. Wo du jetzt ganz anders und anderes siehst, fühlst und denkst. Du wirst vielleicht auf die Frag stoßen: Wer ist das "Ich", das da gerade denkt, fühlt und wahrnimmt. Wenn du zu diesem Teil einen Zugang bekommst wird deine Reise eine völlig neue Wendung bekommen. Ein unglaubliches Abenteuer. Im Innen ist die Welt so unendlich wie im Außen. Dafür musst du nicht verreisen. Sich bewegen ist sogar schädlich. Ganz still sitzen und immer stiller werden. Es kann nicht still genug sein. Und nur noch atmen und wahrnehmen. In dem Bereich deines Körpers, wo sich dein Herz befindet kannst du den Raum entdecken, wo deine gesamte Innenwelt Platz findet und von dem du aus überall hin reisen kannst. Du kannst sogar süchtig danach werden. Nach dem Abenteuer der Reise nach innen. Die meisten Menschen haben Angst davor. Sie steigen ins Auto oder in den Flieger aber nur nicht nach innen.
Die Welt der geöffneten Augen bietet ja auch so viel an. Du wirst ständig abgelenkt und umgeleitet und alles fordert von dir Antwort und Herausforderung. Alles will dich verführen und verlocken. Das meiste davon kennst du schon. Noch eine Hose, noch ein technisches Gerät, noch ein Haus. Kennst du schon! Aber kennst du das, was in dir wohnt?
C.G. Jung empfahl schon damals, dass es für den modernen Menschen im Außen kein Abenteuer mehr zu erleben gäbe. Aber innen können wir sie finden. Schließ deine Augen und atme tief ein und aus. Beobachte deinen Atem dabei. Wenn du die Augen schließt wendet sich dein Blick automatisch nach innen. Du nimmst das Außen nicht mehr wahr. Und wenn du deine Gedanken beobachtest, den Atem wahrnimmst und mit deiner Aufmerksamkeit in den eigenen Körper gehst wirst du merken, dass sich dort auch eine Welt befindet. Du wirst etwas fühlen und du wirst Gedanken und Bilder bekommen. Und wenn du stiller wirst und länger und länger bei dir bleibst und immer mehr zur Ruhe kommst, werden sich die Bilder verändern, das Körpergefühl wird sich auch verändern. Du wirst dich fragen, ob du immer noch derselbe oder dieselbe bist. Wo du jetzt ganz anders und anderes siehst, fühlst und denkst. Du wirst vielleicht auf die Frag stoßen: Wer ist das "Ich", das da gerade denkt, fühlt und wahrnimmt. Wenn du zu diesem Teil einen Zugang bekommst wird deine Reise eine völlig neue Wendung bekommen. Ein unglaubliches Abenteuer. Im Innen ist die Welt so unendlich wie im Außen. Dafür musst du nicht verreisen. Sich bewegen ist sogar schädlich. Ganz still sitzen und immer stiller werden. Es kann nicht still genug sein. Und nur noch atmen und wahrnehmen. In dem Bereich deines Körpers, wo sich dein Herz befindet kannst du den Raum entdecken, wo deine gesamte Innenwelt Platz findet und von dem du aus überall hin reisen kannst. Du kannst sogar süchtig danach werden. Nach dem Abenteuer der Reise nach innen. Die meisten Menschen haben Angst davor. Sie steigen ins Auto oder in den Flieger aber nur nicht nach innen.
Die Welt der geöffneten Augen bietet ja auch so viel an. Du wirst ständig abgelenkt und umgeleitet und alles fordert von dir Antwort und Herausforderung. Alles will dich verführen und verlocken. Das meiste davon kennst du schon. Noch eine Hose, noch ein technisches Gerät, noch ein Haus. Kennst du schon! Aber kennst du das, was in dir wohnt?
Montag, 21. Juni 2021
Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe.
So ganz stimmt das für mich nicht. Es gibt Orte, wo der Himmel mir eher blasser erscheint und Orte, wo es tief blau ist. An manchen Orten gibt es den ganzen Sommer über keine Wolken und woanders ist es ständig grau.
Dennoch stimmt etwas an dieser Idee. Wo immer du hingehst nimmst du dich selber mit. Du mit deiner Persönlichkeit wirst dich nicht einfach verändern. Du nimmst deine Sorgen und Nöte mit. Deine Kindheitserfahrungen und alle Ereignisse des Alltags.
Und zugleich stimmt es wieder nicht. Mit allem, was und wer du bist, tauchst du ein in eine neue und fremde Welt. Dein Leben kann eine neue Einfärbung erhalten. Du wirst ein bisschen milder. Dir gelingt es, in der fremden Umgebung dich mehr zu öffnen. Ein wenig anders zu sein als zu hause. Du spürst in dir einen kleinen Unterschied, der dich optimistisch stimmt. Du bist gar nicht nur und immer angespannt. Du bist nicht nur und immer sparsam. Manchmal kannst du großzügig sein und dich auch ein wenig entspannen.
Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe? Vielleicht! Aber die kleinen Schattierungen und Nuancen machen den Unterschied aus!
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Dennoch stimmt etwas an dieser Idee. Wo immer du hingehst nimmst du dich selber mit. Du mit deiner Persönlichkeit wirst dich nicht einfach verändern. Du nimmst deine Sorgen und Nöte mit. Deine Kindheitserfahrungen und alle Ereignisse des Alltags.
Und zugleich stimmt es wieder nicht. Mit allem, was und wer du bist, tauchst du ein in eine neue und fremde Welt. Dein Leben kann eine neue Einfärbung erhalten. Du wirst ein bisschen milder. Dir gelingt es, in der fremden Umgebung dich mehr zu öffnen. Ein wenig anders zu sein als zu hause. Du spürst in dir einen kleinen Unterschied, der dich optimistisch stimmt. Du bist gar nicht nur und immer angespannt. Du bist nicht nur und immer sparsam. Manchmal kannst du großzügig sein und dich auch ein wenig entspannen.
Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe? Vielleicht! Aber die kleinen Schattierungen und Nuancen machen den Unterschied aus!
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Samstag, 19. Juni 2021
Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen. Viktor Frankl
Am Sonntag war ich in einem wunderbaren Natursee mit einer kleinen Freibadanlage. Dort gab es ein Drei Meter Brett und vier Mädchen wollten von dort hinabspringen. Für alle war es der erste Sprung vom Brett. Sie waren sehr aufgeregt und erzählten sich von ihrer Angst. Zwischendurch wollten alle wieder die Treppe hinuntersteigen, weil die Angst in der Aufregung immer stärker wurde. Da fasste sich ein Mädchen ein Herz und löste sich von der Gruppenangst: "Ich springe!" Und bevor die Freundinnen ihre Sorgen ausdrücken konnten stellte sie sich an den Rand des Brettes und sprang. An diese Szene musste ich denken als den Satz von Viktor Frankl las. "Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen." Gehe ich mit meinen Bildern und Gefühlen in die Angst, in die Unmöglichkeit oder gehe in mein Potential.
Das Mädchen hat sich einfach von der Gruppenangst gelöst und mit und trotz ihrer Angst einen Entschluss gefasst. Und dann hat sie es gemacht. Es ist eine solche Freude, wenn Menschen in ihre Kraft kommen. Die anderen sind auch gesprungen. Jede musste für einen Moment in den eigenen Mut und in die eigenen Ressourcen gehen. Wenn es darauf ankommt, kann die Gruppe dich fördern und unterstützen und die größte Angst abfedern. Aber springen musst du selbst. Unter der Angst steckt in dir die Energie und die Kraft der Gestaltung. Um dahin zu kommen brauchst du den Mut. Menschen ohne Angst brauchen keinen Mut. Sie machen einfach!
Oft gibt es einen Außenimpuls, der dich behindert. Es ist gefährlich, was du da vorhast! Was sagen die Leute, wenn du das jetzt machst! Das Geschehen im Außen bewertest du und dann bleibst du passiv. Es sei denn, du erinnerst dich daran, dass es ja in dir die Lust, die Kraft, die Ressource, die Zuversicht und das Verlangen gibt. Die Sehnsucht, unbedingt dein Leben zu leben. Wenn du es dann machst, weißt du, dass es genau richtig war.
Das Mädchen, dass zuerst gesprungen ist, wird ihrer Familie und allen Freunden in dieser Woche davon erzählen. Und wenn ihre Lehrerin fragt, was das schönste Ferienerlebnis war, werden die anderen von Mallorca erzählen und sie von der Überwindung der Angst und dem Sprung ins Wasser. Und sie wird wissen: "Das bin ich! Das steckt in mir!"
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Das Mädchen hat sich einfach von der Gruppenangst gelöst und mit und trotz ihrer Angst einen Entschluss gefasst. Und dann hat sie es gemacht. Es ist eine solche Freude, wenn Menschen in ihre Kraft kommen. Die anderen sind auch gesprungen. Jede musste für einen Moment in den eigenen Mut und in die eigenen Ressourcen gehen. Wenn es darauf ankommt, kann die Gruppe dich fördern und unterstützen und die größte Angst abfedern. Aber springen musst du selbst. Unter der Angst steckt in dir die Energie und die Kraft der Gestaltung. Um dahin zu kommen brauchst du den Mut. Menschen ohne Angst brauchen keinen Mut. Sie machen einfach!
Oft gibt es einen Außenimpuls, der dich behindert. Es ist gefährlich, was du da vorhast! Was sagen die Leute, wenn du das jetzt machst! Das Geschehen im Außen bewertest du und dann bleibst du passiv. Es sei denn, du erinnerst dich daran, dass es ja in dir die Lust, die Kraft, die Ressource, die Zuversicht und das Verlangen gibt. Die Sehnsucht, unbedingt dein Leben zu leben. Wenn du es dann machst, weißt du, dass es genau richtig war.
Das Mädchen, dass zuerst gesprungen ist, wird ihrer Familie und allen Freunden in dieser Woche davon erzählen. Und wenn ihre Lehrerin fragt, was das schönste Ferienerlebnis war, werden die anderen von Mallorca erzählen und sie von der Überwindung der Angst und dem Sprung ins Wasser. Und sie wird wissen: "Das bin ich! Das steckt in mir!"
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Freitag, 18. Juni 2021
Der Mensch handelt nicht nur gemäß dem, was er ist, sondern er wird auch, wie er handelt. Viktor Frankl
Welche Wirklichkeit ist wirklicher? Handeln aus dem Sein oder im Handeln erst werden?
Mir begegnen manchmal Menschen die sagen: "Ich bin so!" Und weil sie "so" sind, handeln sie entsprechend. Sie haben von sich eine Vorstellung entwickelt, was zu ihrem sein dazu gehört. Jemand denkt von sich, dass er unbedingt Sicherheit braucht. Darum kocht er nur ihm bekannte Rezepte. Fährt in de Urlaub an Orte, wo er sicher ist, nicht negativ überrascht zu werden. Er hat klare Vorstellungen davon, dass er alles so macht, wie es seinem Dasein auf der Welt entspricht. Das fühlt sich leider sehr festgelegt an und gibt wenig Spielraum zur Weiterentwicklung. So jemand probiert nicht einfach etwas neues aus. Das könnte gefährlich sein und das Bedürfnis nach Sicherheit gefährden.
Vikotr Frankl lädt ein, einmal diesen Glaubenssatz umzudrehen. Wenn du handelst, wird es auch dein Sein prägen. Stell dir vor, dass du nur dir bekannte Dinge isst. Du gehst zum Büffet und entscheidest dich für Kartoffelsalat mit Würstchen. Die Oliven und die Okraschoten lässt du liegen, weil du sie nicht kennst und weil du sie vielleicht nicht verträgst oder sie einfach nicht zu deinem Leben dazu gehören. Du bist halt ein westdeutscher Flachländer, der Kartoffelsalat mit Würstchen liebt.
Jetzt stellst du dir vor, dass du zum Büffet gehst und ohne Nachdenken nur Dinge nimmst, die du nicht kennst. Wie ein Forscher wirst du neugierig auf Oliven beißen und dich auf völlig unbekannte Geschmacksrichtungen einlassen. Viktor Frankl meint, dass dich das verändern würde. Du würdest feststellen, dass du gar nicht ein westdeutsches Landei bist, sondern ein Weltbürger, der die Geschmacksexplosionen liebt. Dein Handeln verändert dein Sein. Handeln entsprechend deinem Sein gibt dir Sicherheit. Als Handelnder in unbekanntem Terrain erweiterst du dein Sein. Damit stillst du deinen Wunsch nach Autonomie. Dafür ist es gut, nicht immer an die Folgen zu denken. Die Gefahr besteht dann, dass du nicht mehr deinen Impulsen folgst und für alles erst eine Versicherung abschließt. Dann magst du gut versichert sterben können, aber du verpasst das Leben!
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Mir begegnen manchmal Menschen die sagen: "Ich bin so!" Und weil sie "so" sind, handeln sie entsprechend. Sie haben von sich eine Vorstellung entwickelt, was zu ihrem sein dazu gehört. Jemand denkt von sich, dass er unbedingt Sicherheit braucht. Darum kocht er nur ihm bekannte Rezepte. Fährt in de Urlaub an Orte, wo er sicher ist, nicht negativ überrascht zu werden. Er hat klare Vorstellungen davon, dass er alles so macht, wie es seinem Dasein auf der Welt entspricht. Das fühlt sich leider sehr festgelegt an und gibt wenig Spielraum zur Weiterentwicklung. So jemand probiert nicht einfach etwas neues aus. Das könnte gefährlich sein und das Bedürfnis nach Sicherheit gefährden.
Vikotr Frankl lädt ein, einmal diesen Glaubenssatz umzudrehen. Wenn du handelst, wird es auch dein Sein prägen. Stell dir vor, dass du nur dir bekannte Dinge isst. Du gehst zum Büffet und entscheidest dich für Kartoffelsalat mit Würstchen. Die Oliven und die Okraschoten lässt du liegen, weil du sie nicht kennst und weil du sie vielleicht nicht verträgst oder sie einfach nicht zu deinem Leben dazu gehören. Du bist halt ein westdeutscher Flachländer, der Kartoffelsalat mit Würstchen liebt.
Jetzt stellst du dir vor, dass du zum Büffet gehst und ohne Nachdenken nur Dinge nimmst, die du nicht kennst. Wie ein Forscher wirst du neugierig auf Oliven beißen und dich auf völlig unbekannte Geschmacksrichtungen einlassen. Viktor Frankl meint, dass dich das verändern würde. Du würdest feststellen, dass du gar nicht ein westdeutsches Landei bist, sondern ein Weltbürger, der die Geschmacksexplosionen liebt. Dein Handeln verändert dein Sein. Handeln entsprechend deinem Sein gibt dir Sicherheit. Als Handelnder in unbekanntem Terrain erweiterst du dein Sein. Damit stillst du deinen Wunsch nach Autonomie. Dafür ist es gut, nicht immer an die Folgen zu denken. Die Gefahr besteht dann, dass du nicht mehr deinen Impulsen folgst und für alles erst eine Versicherung abschließt. Dann magst du gut versichert sterben können, aber du verpasst das Leben!
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Donnerstag, 17. Juni 2021
Ich gehe dann mal Offline. Man sieht sich im wahren Leben!
Jetzt bin ich gerade Online. Ich schreibe diese Sätze und sehe, wenn in meinem Mailprogramm eine Botschaft ankommt. Bei Facebook bin ich gerade nicht und auch Xing liegt nicht auf Abruf. Smarthone und Laptop mit allen sozialen Netzwerken können mich sehr beschäftigen. Ich bin wo immer ich bin und bin Online. Ich bin weltweit verbunden und vernetzt. Ich habe viele Freunde und kenne viele Seiten im Netz. Ich reagiere und bekomme Reaktionen. Ich bekomme den Eindruck, dass ich wichtig bin. Ich bin ein Teil eines großen digitalen Abenteuers.
Wenn es da nicht die schmerzliche Seite gäbe. Ich bin allein vor und mit meinem Gerät. Da gibt es keine körperliche Dimension mehr. Alles nur für den Verstand, für die Augen und für die Finger. Wie sähe mein Leben aus, wenn ich komplett Offline ginge. Ginge das noch in dieser Zeit? Ade Facebook und alle anderen Portale? Sich im wahren Leben zu sehen? Es braucht eine neue Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, diese Dimension nicht zu verlieren. Freund an Freund, Körper an Körper. Gemeinsam Kaffee trinken. Lachen und schwätzen und mit allen Sinnen sich gegenseitig wahrnehmen. Mit Haut und Haar leben und sich begegnen. Anrufen und die Stimme hören und selber sprechen. Merken, dass wir Menschen mulitdimensionale sinnenfreudige Wesen sind. Sich verabreden und treffen auf dem Marktplatz oder in der Fußgängerzone. Also, jetzt gehe ich wieder Offline, reibe mir die Hände und gehe hinaus in die Welt. Mal schauen, wie es windet, riecht und begegnet.
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Mittwoch, 16. Juni 2021
Geduld bedeutet, dass man immer weitblickend das Ziel im Auge behält. Ungeduld bedeutet, dass man kurzfristig nicht die Bestimmung begreift. (Rumi)
Ich kann mein Leben weitblickend betrachten oder kurzfristig. Manchmal bin ich sehr kurzfristig. Kurzfristig sind so viele Aufgaben zu erledigen. Mal eben noch die Wäsche waschen und schnell einkaufen gehen. Dann mal eben noch die Schuhe putzen und einen bestimmten Menschen anrufen. Wenn ich bestimmte Dinge nicht kurzfristig mache gehen sie verloren und dann stehe ich da. Wenn ich mein Leben in der Kurzfristigkeit einrichte dann fühle ich mich getrieben. Und diese Getriebenheit äußert sich dann in der Ungeduld. Gepaart mit einer dauerhaften inneren Unruhe. Was muss ich alles noch erledigen bevor ich mich ausruhen kann.
Wenn ich aber weitblickend das Ziel im Auge behalte, dann breitet sich automatisch Geduld in mir aus. Erst am Ende meines Lebens muss ich die Ziele erreichen. Ich habe also noch unendlich viel Zeit. Auch, wenn ich morgen diese Welt verlasse werde ich nicht unruhig. Denn in meinem Weitblick schaue ich zum Horizont. Der Blick geht in die Weite und in die Ferne. Das macht mich großzügig, langmütig und sehr geduldig. Es gibt nichts zu tun! Ich kann heute mal den ersten Schritt machen und dann eine Pause. Ich habe ja so unendlich viel Zeit. Ich verlangsame meine Schritte. Mein Denken. Meine Pläne. Ich werde nicht untätig. Ich behalte das Ziel fest im Auge. Ich weiche nicht ab. Aber es muss nicht sofort sein.
Ich lade dich ein, mit mir einen größeren Freiraum einzunehmen. Das Herz zu weiten. Die großen Ziele ins Auge zu fassen und aufmerksam den nächsten Schritt zu gehen. Zugleich merke ich, wie mein Atem ruhiger wird. Ich kann loslassen und weiß, dass morgen auch noch ein Tag ist. Eine neue Chance.
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Dienstag, 15. Juni 2021
Tu was du willst, aber nicht weil du musst.
Rahel Varnhagen von Ense wurde gefragt: "Was machen Sie?" Sie antwortete: "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen."
"Was machen Sie?" - "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen. " Ich habe einmal einen Film über die Yanomami gesehen. Das kam mir so ursprünglich vor. So nah bei sich selbst, bei der Natur und bei den Menschen. So stelle ich mir das Leben im Paradies vor. Das Leben bestimmt von selbst die Themen. Wenn ich Hunger habe esse ich. Wenn ein Mensch da ist bin ich gemeinsam mit ihm. Wenn die Sonne scheint halte ich den Bauch da hin.Wenn ich das wirklich so täte! Ich esse wenn ich keinen Hunger habe und kann mit Menschen nicht gut zusammen sein. Ich schütze mich vor der Sonne wenn sie kommt und sehne sie herbei, wenn sie sich nicht blicken lässt.
"Was machen Sie?" - "Nichts." Ich mache immer etwas. Ich achte darauf, immer alles richtig zu machen. Im richtigen Rhythmus und zur richtigen Zeit. Ich führe dadurch ein anstrengendes Leben. Das Nichts leiste ich mir nicht einmal im Urlaub. Höchstens mal für einen Tag oder für eine Stunde. Frau Varnhagen von Ense lässt das Leben auf sich regnen. Sie setzt sich dem Leben aus. Sie muss da nicht extra was machen. Vielleicht geht sie auf die Straße und dann begegnen ihr schon die Themen. Ein Hund, eine Sonne, ein Hunger, eine Lust! Vielleicht ist es möglich, auch heute in der Zivilisation wie ein Yanomami zu leben. Im Einklang mit sich, mit den Menschen, mit der Natur. Der Regen ist da und ich auch. Einfach zulassen und nichts weiter machen. Darin liegt schon genug Stoff für das Leben.
Wie sähe dein Leben aus, wenn es nichts mehr zu tun gäbe? Dahinter steckt für mich der Gedanke des "Müssens". Mein Leben als einen Ablauf von Zwängen. Eine Sklavenidentität. Jemand befiehlt und ich gehorche. Einem Vorgesetzten oder einer inneren Stimme. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, dann hören die Stimmen auf, die da "müssen" rufen. Dann kann ich tun ohne dass ich denke, dass ich was tue. Dann würde mir jemand sagen: "Ständig tust du etwas!" Und du würdest antworten: Wirklich? Kommt es dir so vor? Ich fühle mich völlig tiefenentspannt. So, als hätte ich schon lange nicht mehr etwas getan."
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"Was machen Sie?" - "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen. " Ich habe einmal einen Film über die Yanomami gesehen. Das kam mir so ursprünglich vor. So nah bei sich selbst, bei der Natur und bei den Menschen. So stelle ich mir das Leben im Paradies vor. Das Leben bestimmt von selbst die Themen. Wenn ich Hunger habe esse ich. Wenn ein Mensch da ist bin ich gemeinsam mit ihm. Wenn die Sonne scheint halte ich den Bauch da hin.Wenn ich das wirklich so täte! Ich esse wenn ich keinen Hunger habe und kann mit Menschen nicht gut zusammen sein. Ich schütze mich vor der Sonne wenn sie kommt und sehne sie herbei, wenn sie sich nicht blicken lässt.
"Was machen Sie?" - "Nichts." Ich mache immer etwas. Ich achte darauf, immer alles richtig zu machen. Im richtigen Rhythmus und zur richtigen Zeit. Ich führe dadurch ein anstrengendes Leben. Das Nichts leiste ich mir nicht einmal im Urlaub. Höchstens mal für einen Tag oder für eine Stunde. Frau Varnhagen von Ense lässt das Leben auf sich regnen. Sie setzt sich dem Leben aus. Sie muss da nicht extra was machen. Vielleicht geht sie auf die Straße und dann begegnen ihr schon die Themen. Ein Hund, eine Sonne, ein Hunger, eine Lust! Vielleicht ist es möglich, auch heute in der Zivilisation wie ein Yanomami zu leben. Im Einklang mit sich, mit den Menschen, mit der Natur. Der Regen ist da und ich auch. Einfach zulassen und nichts weiter machen. Darin liegt schon genug Stoff für das Leben.
Wie sähe dein Leben aus, wenn es nichts mehr zu tun gäbe? Dahinter steckt für mich der Gedanke des "Müssens". Mein Leben als einen Ablauf von Zwängen. Eine Sklavenidentität. Jemand befiehlt und ich gehorche. Einem Vorgesetzten oder einer inneren Stimme. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, dann hören die Stimmen auf, die da "müssen" rufen. Dann kann ich tun ohne dass ich denke, dass ich was tue. Dann würde mir jemand sagen: "Ständig tust du etwas!" Und du würdest antworten: Wirklich? Kommt es dir so vor? Ich fühle mich völlig tiefenentspannt. So, als hätte ich schon lange nicht mehr etwas getan."
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Samstag, 12. Juni 2021
Wenn es sich gut anfühlt, Kopf aus!
Du hast einen Wunsch, den du dir gerne erfüllen möchtest. Du möchtest vielleicht mit deinem Partner zum Italiener. Wie wunderbar! Leckere Pizza oder Pasta oder einen wunderbaren Salat! Für jeden ist etwas dabei. Da geht dir dein Herz auf und du bekommst auch noch einen kräftigen Rotwein und eine tolle Vorspeisenplatte und vor allem zum Schluss Tiramisu. Du reibst dir die Hände und das Wasser läuft dir im Mund zusammen. Du stellst dir auch noch vor, dass es im Restaurant gemütlich ist und dass du eine entspannte und schöne Zeit mit deinem Liebsten verbringst. Nach dem anstrengenden Tag endlich entspannen bei einem tollen Essen. Es fühlt sich herrlich an.
Du ahnst es schon? Dann kommt der Kopf. Der macht sich ein paar Gedanken und schon ist alles kaputt. In fünf Minuten. Beim Italiener gibt es immer Teig. Pizza oder Pasta ist immer aus Teig. Teig sind überflüssige Kohlenhydrate. Die gehen direkt auf die Hüfte. Außerdem ist es echt teuer, wenn du einen guten Wein trinkst und auch noch drei Gänge bestellst. Wer muss fahren und darf nicht trinken? Heute wollen sowieso alle zum Italiener und dann ist es dort auch noch so laut. Nichts mit Romantik. Für das Geld kannst du dir auch selber einen gesunden Salat kaufen.
So macht das der Kopf, der Verstand. Er macht dir alles kaputt wenn du ihn anstellst. Also, wenn du heute zum Italiener gehen möchtest dann erschaffe dir nur das wunderbare erste Bild und das tolle Gefühl. Dann musst du unbedingt sofort loslaufen und dich beim Italiener an den Tisch setzen und direkt bestellen. Erst, wenn du das gemacht hast, darfst du wieder nachdenken. Was hast du da nur wieder gemacht! Unnütz Geld ausgegeben! Aber das ist jetzt völlig egal. Du bekommst deine wunderbare fettige Pasta und den kräftigen Rotwein. Was soll dein Verstand jetzt machen? Er muss aufgeben und sich seinem Schicksal ergeben. Also, wenn es sich gut anfühlt - Kopf aus!
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Du ahnst es schon? Dann kommt der Kopf. Der macht sich ein paar Gedanken und schon ist alles kaputt. In fünf Minuten. Beim Italiener gibt es immer Teig. Pizza oder Pasta ist immer aus Teig. Teig sind überflüssige Kohlenhydrate. Die gehen direkt auf die Hüfte. Außerdem ist es echt teuer, wenn du einen guten Wein trinkst und auch noch drei Gänge bestellst. Wer muss fahren und darf nicht trinken? Heute wollen sowieso alle zum Italiener und dann ist es dort auch noch so laut. Nichts mit Romantik. Für das Geld kannst du dir auch selber einen gesunden Salat kaufen.
So macht das der Kopf, der Verstand. Er macht dir alles kaputt wenn du ihn anstellst. Also, wenn du heute zum Italiener gehen möchtest dann erschaffe dir nur das wunderbare erste Bild und das tolle Gefühl. Dann musst du unbedingt sofort loslaufen und dich beim Italiener an den Tisch setzen und direkt bestellen. Erst, wenn du das gemacht hast, darfst du wieder nachdenken. Was hast du da nur wieder gemacht! Unnütz Geld ausgegeben! Aber das ist jetzt völlig egal. Du bekommst deine wunderbare fettige Pasta und den kräftigen Rotwein. Was soll dein Verstand jetzt machen? Er muss aufgeben und sich seinem Schicksal ergeben. Also, wenn es sich gut anfühlt - Kopf aus!
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Freitag, 11. Juni 2021
Ich bin nicht interessiert mich mit jemandem zu konkurrieren - ich hoffe wir schaffen es alle.
Genau! Konkurrenz im alten Sinne schafft Stress. Wer ist besser? Es gibt Gewinner und Verlierer. Und niemand möchte gewinnen. Concurrere aus dem Lateinischen übersetzt heißt: Zusammen laufen. Also kein Gegensatz, sondern Gemeinschaft.
Das gefällt mir. Ich laufe mit dir und du läufst mit mir. Wir laufen auf Augenhöhe!
Anfang der Woche war ich auf einer Weiterbildung und wir sollten zu Beginn in Vierergruppen uns austauschen über ein Thema und gemeinsam dabei laufen. Da erinnerte ich mich an Tage im Benediktinerkloster vor vielen Jahren. Wenn vier Mönche gemeinsam einen Spaziergang machten gingen zwei vorwärts und zwei rückwärts. So konnten alle vier sich gegenseitig in die Augen schauen. Ich nenne das jetzt Benediktinerwalk. Das Tempo verlangsamt sich. Die vorwärts Gehenden achten auf die beiden vor sich, dass sie nicht ins Stolpern geraten. Die Rückwärtslaufenden üben sich ein in das Vertrauen. Vier können schnell konkurrieren im alten Muster. Wer ist klüger und wer hat die besseren Ideen. Besser sein führt schnell in die Einsamkeit. Der Erste kommt allein ins Ziel. Er hat zwar gewonnen, aber niemanden an seiner Seite.
Ich hoffe auch, dass wir es alle schaffen. Dass jeder ans Ziel kommt. Dass alle Menschen gut leben können. Dass für alle mehr als genug Liebe und Aufmerksamkeit da ist. Dafür möchte ich mich stark machen wo immer ich bin. Und ich glaube, dass Männer und Frauen dafür bestens geeignet sind, das gemeinsam hinzubekommen. Männer allein? Frauen allein? Ich bin gewiss: Wir schaffen das alle!
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Das gefällt mir. Ich laufe mit dir und du läufst mit mir. Wir laufen auf Augenhöhe!
Anfang der Woche war ich auf einer Weiterbildung und wir sollten zu Beginn in Vierergruppen uns austauschen über ein Thema und gemeinsam dabei laufen. Da erinnerte ich mich an Tage im Benediktinerkloster vor vielen Jahren. Wenn vier Mönche gemeinsam einen Spaziergang machten gingen zwei vorwärts und zwei rückwärts. So konnten alle vier sich gegenseitig in die Augen schauen. Ich nenne das jetzt Benediktinerwalk. Das Tempo verlangsamt sich. Die vorwärts Gehenden achten auf die beiden vor sich, dass sie nicht ins Stolpern geraten. Die Rückwärtslaufenden üben sich ein in das Vertrauen. Vier können schnell konkurrieren im alten Muster. Wer ist klüger und wer hat die besseren Ideen. Besser sein führt schnell in die Einsamkeit. Der Erste kommt allein ins Ziel. Er hat zwar gewonnen, aber niemanden an seiner Seite.
Ich hoffe auch, dass wir es alle schaffen. Dass jeder ans Ziel kommt. Dass alle Menschen gut leben können. Dass für alle mehr als genug Liebe und Aufmerksamkeit da ist. Dafür möchte ich mich stark machen wo immer ich bin. Und ich glaube, dass Männer und Frauen dafür bestens geeignet sind, das gemeinsam hinzubekommen. Männer allein? Frauen allein? Ich bin gewiss: Wir schaffen das alle!
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Donnerstag, 10. Juni 2021
Man sollte viel öfter einen Mutausbruch haben.
Ich neige schon nicht zu Wutausbrüchen. Ich breche selten aus. Ich lebe ein sehr geordnetes und strukturiertes Leben. Ich sorge dafür, dass mein Ärger nicht zu hoch wird und dass ich ihn ordentlich kanalisiere. Ich fühle ihn und ich spreche ihn aus. Ich bemühe mich um einen äußerst professionellen Umgang damit. Aber ich breche nicht einfach aus. Ich würde auch nicht aus einem Gefängnis ausbrechen. Brechen wäre mir viel zu brutal. Es entspricht mir gar nicht. Ich drängel mich auch nicht vor an der Kasse und benutze meine Ellenbogen. Ich setze mich auch nicht einfach durch auf Kosten anderer. Und ich finde Menschen, die ihre Gefühle gar nicht kontrollieren können äußerst anstrengend. Sie beherrschen so schnell das ganze Feld.
Aber bei manchen Aufgaben taucht da so eine Angst auf. Unerlaubt schwimmen im Baggersee. In ein fremdes Land reisen, wo ich nichts verstehe. In ein Sternerestaurant gehen und nicht wissen, wie man sich benimmt und was ich da bestellen kann. Einfach auf wildfremde Leute zugehen und sie ansprechen. Dinge tun, die ich noch nie gemacht habe. Da will ich manchmal etwas und nehme mir allen Mut zusammen und dann.. kehre ich einen Zentimeter davor wieder um. Was mir dann fehlt? So ein richtiger Mutausbruch. Wenn ich den hätte, würde ich mich schreiend auf das Neue stürzen. Die Angst niederbrüllen und einfach machen. Aber ich neige nicht zu Ausbrüchen. Ich neige zu winzig kleinen Schrittchen und habe dafür die Energie einer Schlaftablette. Aber ich werde es schaffen, bis zum Ende meines Lebens einen ordentlichen Mutausbruch hinzubekommen. In der letzten Stunde meines Lebens werde ich schreien bevor mein Herz stillsteht. Ich beame mich in das neue Leben nach dem Tod hinein und werde mein Ding machen. Das nehme ich mir fest vor. Und ich gebe mir die Freiheit, bis dahin ein wenig zu üben.
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Aber bei manchen Aufgaben taucht da so eine Angst auf. Unerlaubt schwimmen im Baggersee. In ein fremdes Land reisen, wo ich nichts verstehe. In ein Sternerestaurant gehen und nicht wissen, wie man sich benimmt und was ich da bestellen kann. Einfach auf wildfremde Leute zugehen und sie ansprechen. Dinge tun, die ich noch nie gemacht habe. Da will ich manchmal etwas und nehme mir allen Mut zusammen und dann.. kehre ich einen Zentimeter davor wieder um. Was mir dann fehlt? So ein richtiger Mutausbruch. Wenn ich den hätte, würde ich mich schreiend auf das Neue stürzen. Die Angst niederbrüllen und einfach machen. Aber ich neige nicht zu Ausbrüchen. Ich neige zu winzig kleinen Schrittchen und habe dafür die Energie einer Schlaftablette. Aber ich werde es schaffen, bis zum Ende meines Lebens einen ordentlichen Mutausbruch hinzubekommen. In der letzten Stunde meines Lebens werde ich schreien bevor mein Herz stillsteht. Ich beame mich in das neue Leben nach dem Tod hinein und werde mein Ding machen. Das nehme ich mir fest vor. Und ich gebe mir die Freiheit, bis dahin ein wenig zu üben.
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Dienstag, 8. Juni 2021
Surfen für die Seele
Den inneren Reichtum entdecken
Ähnlich wie in dem Buch „Zähneputzen für die Seele“ und "Himbeeren für die Seele" gibt es erneut eine Fülle von einladenden Gedanken und Anregungen, freundlicher und wohlwollender mit sich selbst umzugehen. Genug Material für eine gesunde Psychohygiene.
Viel-leichtes
Das Wort "vielleicht" verwenden wir wir ja in der Regel im Sinne von "möglicherweise". "Also, ich weiß noch nicht, ob ich morgen Zeit habe. Vielleicht komme ich, vielleicht aber auch nicht."
Wenn wir genauer auf das Wort schauen, dann steckt etwas ganz anderes dahinter. Ich höre das Wort "viel" und "leicht". Wir könnten es also auch verstehen als "Viel Leichtes".
Es fällt uns ja manchmal schwer, Entscheidungen zu treffen. Ich muss mich festlegen. Ich habe doch so viele Alternativen. Weiß ich, ob ich morgen noch das will, was ich heute möchte? "Vielleicht" ist ja morgen meine Stimmung eine ganz andere. "Vielleicht" habe ich noch nicht alles bedacht. "Vielleicht" entscheide ich mich ja falsch und hinterher bereue ich es. In diesem Sinne steckt da viel Schwanken in dem "Vielleicht". Es macht das Wort eher schwer und könnte auch heißen "Vielschwer". Entscheidungen können also "Vielschwer" fallen oder "Vielleicht". Die Alternative hieße also. Die Entscheidung zu fällen ist mir ganz "viel leicht"! Es fühlt sich gut und richtig an! Morgen werde ich mich "vielleicht" mit dir dir treffen! Es ist ganz leicht, sich mit dir zu treffen, da liegt ganz viel Leichtigkeit drin.
Merkwürdig, dass die vielen Entscheidungen, die uns so schwer fallen, sich mit "Viel-leicht-igkeit" tarnen, nicht wahr? Ich wünsche dir auf jeden Fall bei allen Entscheidungen eine gute Portion Leichtigkeit!
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Montag, 7. Juni 2021
Die Wende, die alles wendet!
Damals kämpften die Israeliten gegen die übermächtigen Philister. Ein Zweikampf gegen Goliath sollte alles entscheiden. Jeder kennt die Geschichte, wie David den Goliath besiegte mit seiner Steinschleuder. Der Stein brachte die Wende. Wie wäre die Geschichte der Israeliten verlaufen ohne David und seine Steinschleuder? Der Stein wurde zum Zeichen und Symbol, der den Wandel brachte von Resignation zu Zuversicht und Hoffnung.
Ich habe festgestellt, dass viele Menschen im übertragenen Sinne auch "ihren" Wendestein im Leben erfuhren. Da kam der Brief mit der Zusage für eine lebenslange Berufsanstellung. Da gab es ein Erschrecken bei einem Beinahe- Unfall, das Wachwerden und die Dankbarkeit dafür, dass das Leben noch eine neue Chance gab. Da gibt es die Frau, die bei einer Party, zu der sie gar nicht gehen wollte, den Mann ihres Lebens fand. Da bekommt das Kind nach einer Kette von Misserfolgen in der Schule endlich einen Lehrer, der genau der richtige Begleiter ist.
Kannst du den "Wendestein" deines Lebens benennen? Gibt es vielleicht sogar mehrere davon? Oder wartest du noch darauf? Wie kann ein solcher Stein in dein Leben kommen?
Ich glaube, dass diese Steine, die die Wende bringen, ständig in unserem Leben auftauchen. Wir erkennen sie nur oft nicht, weil wir nicht aufmerksam genug sind für die uns zugedachten Zeichen am Weg. So wünsche ich dir offene Augen und ein wachsames Herz für das Kleine und Unscheinbare, dass deinem Leben die positive Wendung gibt.
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Samstag, 5. Juni 2021
Wir wohnen Herz an Herz
In einem Gedicht von Rose Ausländer heißt es:
Wir wohnen
Wort an Wort
Sag mir
dein liebstes
Freund
meines heißt
DU
Es schafft Heimat, Wort an Wort zu wohnen. Da ist jemand da. In meiner Nähe. Dieser Mensch ist mir vertraut. Als Dichterin spricht Rose Ausländer natürlich mit Worten über "Worte". Worte sind ihre Quelle und ihre Nahrung. Das Wort "DU" schafft Nähe. Im Wort "DU" leuchtet die Freundschaft auf. Wird der Freund als Freund bewusst.
Ich wandle dieses wunderbare Gedicht heute um für dich.
Wir wohnen
Herz an Herz
Sag, was fühlst du
lieber Freund
ich spüre Wärme.
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Freitag, 4. Juni 2021
Die Tragik meines Lebens besteht darin, dass ich theoretisch weiss, wann ich besser nichts sagen sollte. Und dann höre ich mich reden.
Ich kann manchmal einfach nicht den Mund halten. Ich weiß genau, dass ich es nicht sagen sollte. Aber es sagt irgendwie in mir. Dann fange ich an und weiß, dass ich besser sofort stoppe. Ich führe mich selber in eine unglückliche oder peinliche Situation hinein. Schon der erste Satz wird schief. Den will ich korrigieren und verschlimmbessere mich Satz für Satz. Es wird immer schräger und ich finde keinen Stoppknopf.
Hinterher und auch vorher weiß ich genau, was ich wann sagen kann. Und wann ich auf jeden Fall schweige und mich nicht einmische. Ein großer Teil von mir hält sich auch daran. Ich halte den Mund! Ich mische mich nicht ein! Wie gesagt - ein großer Teil von mir! Aber ein winzig kleiner Teil von mir in der enfernten Herzecke gibt ein Signal an das Gehirn. Das wiederum an meinen Mund und schon lege ich los. Dieser große Teil von mir schaut erstaunt und erschrocken zu! Was macht der da! Ist der verrückt?
Und wie geht das los? Mit dem Wort "Eigentlich" zum Beispiel. "Eigentlich wollte ich mich heute zurückhalten. Man muss ja nicht immer und überall seinen Senf dazugeben. Aber jetzt, gerade in diesem Augenblick muss ich mich doch mal eben kurz melden und was sagen." Das sind dann die zwei nächsten Worte: "mal eben" und "kurz". Alle diese Worte suggerieren, dass ich eigentlich schweige. Ist ja nur mal eben! Ich werde diese Worte "eigentlich", "mal eben" und "kurz" aus meinem Wortschatz streichen. Dann werde ich da sitzen und nicht mehr tragisch sein. Ich werde schweigen können...bis in mir das "Ja, aber" auftaucht!
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Hinterher und auch vorher weiß ich genau, was ich wann sagen kann. Und wann ich auf jeden Fall schweige und mich nicht einmische. Ein großer Teil von mir hält sich auch daran. Ich halte den Mund! Ich mische mich nicht ein! Wie gesagt - ein großer Teil von mir! Aber ein winzig kleiner Teil von mir in der enfernten Herzecke gibt ein Signal an das Gehirn. Das wiederum an meinen Mund und schon lege ich los. Dieser große Teil von mir schaut erstaunt und erschrocken zu! Was macht der da! Ist der verrückt?
Und wie geht das los? Mit dem Wort "Eigentlich" zum Beispiel. "Eigentlich wollte ich mich heute zurückhalten. Man muss ja nicht immer und überall seinen Senf dazugeben. Aber jetzt, gerade in diesem Augenblick muss ich mich doch mal eben kurz melden und was sagen." Das sind dann die zwei nächsten Worte: "mal eben" und "kurz". Alle diese Worte suggerieren, dass ich eigentlich schweige. Ist ja nur mal eben! Ich werde diese Worte "eigentlich", "mal eben" und "kurz" aus meinem Wortschatz streichen. Dann werde ich da sitzen und nicht mehr tragisch sein. Ich werde schweigen können...bis in mir das "Ja, aber" auftaucht!
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Donnerstag, 3. Juni 2021
Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt. (Mark Twain)
Ich musste einen Vortrag halten und bekam viel Zustimmung. Ein Mann meldete sich aber und sagte, er sei nicht mit allen meinen Äußerungen einverstanden. Er zweifelte außerdem meine Glaubwürdigkeit an. Mein erster Gedanke war: "Du A.." Habe ich natürlich nicht gesagt. Ich habe eine wunderbare intellektuelle Erklärung abgegeben. Ich war freundlich zu dem Mann und habe ihm gedankt für seinen Mut und seine Ehrlichkeit.
Auf dem Rückweg spukten die Sätze dieses Mannes ständig in meinem Hirn herum. Was hat er eigentlich gewollt? Warum war er so aggressiv? Was habe ich bei ihm ausgelöst? Hätte er das nicht etwas freundlicher sagen können? War das nicht zu einseitig? Ich kam gedanklich nicht von ihm los. Aber ich wurde plötzlich immer schlagfertiger. Auf einmal hatte ich alle Sätze im Kopf, die ich ihm eigentlich und viel lieber hätte sagen wollen. Schade! Warum sind mir diese wunderbaren Sätze nicht vorher eingefallen. Ich hätte den Mann fertig gemacht? Mit unglaublicher Eleganz! So, dass er es nicht einmal gemerkt hätte! Ich werde mir meine Sätze merken und der nächste, der so ähnlich redet, wird sie dann abbekommen. Mit voller Wucht!
Hat das schon mal funktioniert? Noch nie! Meine Schlagfertigkeit kommt immer zu spät. Nie dann, wenn ich sie brauche. Wenn ich heiter und gelöst bin ist das kein Problem. Beim lockeren Spaziergang mit Freunden geht das mit der Schlagfertigkeit ganz leicht. Aber nicht dann, wenn mich jemand ansticht. Aber wenn mir dann im Nachhinein die klugen Sätze kommen fühlt sich das an, als würde ich Eiterpickel ausdrücken. Raus mit dem emotionalen Dreck. Ich mache eine ordentliche Selbstreinigung, bis es nichts mehr zu denken gibt. Oder hätte ich doch bei meinem ersten Gedanken bleiben sollen, bei dem ich am Ende wieder ankomme: "Du A..."! Besser nicht. Jetzt habe ich die Voraussetzung, dass ich diesem Menschen noch einmal begegnen kann. Ich habe mir es mit ihm nicht verdorben. Ich kann die Brücke noch wieder bauen. Das ist auch nicht verkehrt.
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Mittwoch, 2. Juni 2021
Sei realistisch. Plane ein Wunder!
Wunder kann man nicht planen oder? Sie kommen einem zugeflogen! Sie haben nichts mit Realismus zu tun. Wenn ich mein Problem nicht lösen kann dann sprechen die Tatsachen dagegen. Es ist halt nichts möglich trotz meines intensiven Nachdenkens.
Sei realistisch. Es ist wie es ist. Nimm die Realität an. Dann hast du es leichter mit dir. Stell dich der Wirklichkeit. Wenn du Tatsachen akzeptieren kannst, geht es dir besser mit dir selbst. Du hörst auf mit unrealistischen Wünschen, die sich doch nicht erfüllen lassen. Die Wirklichkeit spricht dagegen.
Das stimmt so! Und zugleich lebst du dann in einer Wirklichkeit, die dich einschränkt.
Der Satz auf der Spruchkarte stimmt eben auch. Sei realistisch. Plane ein Wunder! Ja, du kannst ein Wunder planen! Du kannst einplanen, dass ein Wunder passieren darf. Du kannst dem Wunder dein Herz öffnen. Du kannst es für möglich halten. Du kannst dich auf das Wunder ausrichten, damit es zu dir kommen kann. Du kannst dem Wunder eine Erlaubnis erteilen. Und das ist sehr realistisch! Wenn du das machst verändert es deine Aufmerksamkeitsrichtung. Du richtest dich nicht mehr auf das Problem aus, sondern auf die Lösung. Du wirst lösungsbewusst. Du kommst weg von einem passiven Grundgefühl hin zu einem aktiven Handlungswillen. Du verlässt die Opferrolle und wirst zum Schöpfer. Und? Welches Wunder planst du gerade?
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Dienstag, 1. Juni 2021
Verlier nicht den Kontakt!
Ich
fahre diesem LKW hinterher und sehe das Plakat: "Don't lose touch!" Ein
Mann hängt an der Tür und hat die Beine angezogen. Den Kontakt zum
Boden verloren.
Manchmal verlierst du den Bodenkontakt. Den Blick für die Realität. Der Boden trägt nicht mehr. Er wird dir unter den Füßen weggezogen. Arbeitsplatz gekündigt, Ehe zerbrochen, Freundschaft beendet, Krankheit. Verlier nicht den Kontakt! Mit beiden Füßen auf dem Boden stehen gibt Halt und Sicherheit. Schön, wenn uns das geschenkt wird.
Doch manchmal musst du loslassen. Dich irgendwo dranhängen. Der Boden fließt weg. Alles entpuppt sich nur als vorläufige Sicherheit. Wenn du dich irgendwo dranhängst, dann kannst du dich auch fortbewegen. Vom Boden, der nicht mehr tragfähig ist. Immerhin besitzt du neben den Füßen auch noch Arme und Hände. Die sind flexibel. Die können spontan reagieren.
Die Füße sagen: "Hier stehe ich! Ich habe Halt. Das gibt Sicherheit!" Die Hände sagen: "Hier bewege ich mich. Da greife ich hin. Das Leben sortiert sich ständig neu!" Wie gut, dass wir Hände und Füßen haben, die gemeinsam oder auch abwechselnd dafür sorgen, dass wir im Kontakt bleiben.
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Manchmal verlierst du den Bodenkontakt. Den Blick für die Realität. Der Boden trägt nicht mehr. Er wird dir unter den Füßen weggezogen. Arbeitsplatz gekündigt, Ehe zerbrochen, Freundschaft beendet, Krankheit. Verlier nicht den Kontakt! Mit beiden Füßen auf dem Boden stehen gibt Halt und Sicherheit. Schön, wenn uns das geschenkt wird.
Doch manchmal musst du loslassen. Dich irgendwo dranhängen. Der Boden fließt weg. Alles entpuppt sich nur als vorläufige Sicherheit. Wenn du dich irgendwo dranhängst, dann kannst du dich auch fortbewegen. Vom Boden, der nicht mehr tragfähig ist. Immerhin besitzt du neben den Füßen auch noch Arme und Hände. Die sind flexibel. Die können spontan reagieren.
Die Füße sagen: "Hier stehe ich! Ich habe Halt. Das gibt Sicherheit!" Die Hände sagen: "Hier bewege ich mich. Da greife ich hin. Das Leben sortiert sich ständig neu!" Wie gut, dass wir Hände und Füßen haben, die gemeinsam oder auch abwechselnd dafür sorgen, dass wir im Kontakt bleiben.
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