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Mittwoch, 31. Januar 2024

Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain)


Wie wunderbar. Irgendwie sind wir alle verrückt. Und die Welt ist ein absurdes und wunderbares Theater. In der Regel laufe ich den ganzen Tag herum mit klaren Wertvorstellungen. Komme pünktlich zur Arbeit! Dokumentiere sorgfältig! Schließe dein Fahrrad ab! Kaufe nur so viel ein, dass die Lebensmittel nicht verderben und das Geld für den Monat reicht! Sei nicht verschwenderisch! Wechsel täglich die Unterwäsche! Trinke deinen Kaffee nur aus sauberen Tassen! Nimm ein Spülmittel, das die Umwelt nicht belastet!
Ich könnte eine Tagesdeklination machen mit Hunderten von Regeln und Verhaltensmaßnahmen. Immer schön im Einklang sein mit sich selbst und den Werten der Gesellschaft. Nicht anecken mit der Familie und den Nachbarn. Heil durch den Tag kommen mit der Erlaubnis, am nächsten Tag wieder aufzuwachen. Wie verrückt ist das eigentlich?
Da steht neben mir an der Ampel ein junger Mann im dicken Mantel, während es draußen 25 Grad warm ist. Er stinkt, seine Haare sind ungewaschen, er schlurft und grinst schief durch die Gegend. Der könnte doch was aus seinem Leben machen, oder? Sein Fahrrad abschließen, aus sauberen Tassen Kaffee trinken und sorgfältig seine Arbeit dokumentieren. Macht der bestimmt nicht. Wie verrückt ist der eigentlich!
Ich fürchte, wir sind beide verrückt. Nur auf ganz verschiedene Art und Weise. Wenn wir nebeneinander an der Ampel stehen muss der junge Mann mich für sehr verrückt halten. Aus seiner Sicht bin ich ein totaler Spießbürger und mehr oder weniger jetzt schon tot. Wenn wir alle verrückt sind, dann können wir die Wirklichkeit gut ertragen und können aufhören, sie zu bewerten. Ich kann einfach machen und mir nicht so viel dabei denken. In diesem Sinne: Verrück dich doch mal ein Stück!

Dienstag, 30. Januar 2024

Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen. (Mark Twain)


Was geschieht, wenn du das Ziel aus den Augen verlierst? Wenn du dich auf ein Ziel fokussierst hast du zugleich mit im Blick, was du dafür brauchst. Alle deine Handlungen sind diesem Ziel zugeordnet. Und ue lebst von der Energie, unbedingt das Ziel zu erreichen.
Wenn du das Ziel aus den Augen verlierst, geht dir auch ein großer Teil der Energie verloren. Du fängst an, dich zu verzetteln. Du erledigst Aufgaben, die vielleicht gar nicht sinnvoll sind. Es wird immer anstrengender weil du von deinen Reserven lebst.
Welche Ziele verfolgst du im Moment? Oder von welchen Visionen lebst du? Was möchtest du unbedingt noch machen bevor du dieses Leben beendest? Vielleicht kommt es nicht darauf an das Ziel zu erreichen. Es geht darum, es in den Blick zu nehmen.
Du möchtest zum Beispiel gelassener werden. Wenn du jetzt in diesem Augenblick etwas vorhast kannst du dich fragen, ob es dem Ziel der Gelassenheit dient oder ob es dich eher davon abbringt. Du musst eine Aufgabe erledigen und dir fallen tausend Sachen ein, die dazu gehören. Du wirst hektisch und fahrig. Wenn du aber das Ziel hast, gelassener zu werden, würde es Sinn machen diesen Aspekt immer im Fokus der Aufmerksamkeit zu haben.
Ab wann fange ich an hektisch zu werden? Was verträgt mein System noch? Wann lege ich einen Gedankenstopp ein? Wann bin ich erschöpft? Schaffe ich es, so mit mir umzugehen, dass ich nie in den Bereich von Stress gelange?
Ziele können auch verführerisch sein. Wenn ich mein Ziel zu stark fokussiere. Wenn ich etwas total und unbedingt will. Quasi mit aller Gewalt und totaler Ausschließlichkeit. Dann werde ich blind für meine Ressourcen und Möglichkeiten. Ich verfolge also mein Ziel im Rahmen meiner Ressourcen und Fähigkeiten und sorge gut für mich. Ich verliere das Ziel nicht aus den Augen - muss es aber auch nicht erreichen.
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Montag, 29. Januar 2024

Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal. (Mark Twain)


Was du von dir denkst, bestimmt dein Schicksal. Du kannst durch dein Denken die Wirklichkeit gestalten und beeinflussen. Hast du einmal überprüft, ob das stimmt? Hattest du schon mal einen Gedanken und wenig später geschah plötzlich etwas?
Was würden wir denken, wenn wir um die Wirkmächtigkeit unserer Gedanken wüssten. Stell dir vor, dass du zu einer Geburtstagsfeier eingeladen wirst. Du magst deinen Gastgeber nicht wirklich so besonders. Du glaubst, dass er nicht gut für dich sorgen wird. Die Getränke werden nicht gekühlt sein und es gibt nicht genug zu essen. Ein anderer Gast wird es bestimmt schaffen dir den Tag zu verderben. Was glaubst du, wird passieren, wenn du diese Gedanken denkst? Wirst du damit den Ablauf der Feier beeinflussen können? Vielleicht nicht eins zu eins. Nicht nach genauer Bestellung. Aber du wirst auf diese Feier gehen und am Ende des Abends den Eindruck haben ,genau das bekommen zu haben, was du vorher bestellst hast.
Noch intensiver wird diese Erfahrung, wie du über dich selber denkst. Denkst du schlecht über dich, dann gibst du dir ständig emotionale Peitschenhiebe. Du machst dich selber damit fertig. Denkst du liebevoll und wohlwollend über dich, beschenkst du dich selber mit lauter Glückshormonen. Du kannst das selber entscheiden! Vielleicht werde ich nicht Millionär, wenn ich gut über mich denke. Aber es wird mir mit und ohne Geld gut gehen. Ich bin ja im Einklang mit mir und mit meinem Leben.
Heute werde ich übrigens Spargelrisotto kochen. Wenn ich mir das jetzt vorstelle, läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen. Es fühlt sich an, als würde ich jetzt schon essen. Ich sitze hier und schreibe und zugleich esse ich gedanklich Spargelrisotto. Und? Womit kannst du dich heute beflügeln?

Samstag, 27. Januar 2024

Hab viel Geld in deinen Taschen, aber keines im Herzen. (Weisheit der Sufi)


Im Rahmen einer Predigt habe ich einmal einen Fünf Euro Schein verbrannt. Ich wollte damit ein kleines Experiment machen. Wie stark ist das Herz von uns Menschen mit dem Geld verbunden. Und - wie war die Reaktion? Wenn Menschen sich an meine Predigten erinnern, dann vor allem an diese Aktion. Da gingen die Wogen hoch! Geld verbrennen? Wie kann man so was machen! Erklären hätte auch ausgereicht! Damit hätte man helfen können!
Der Schrei der Herzen war unüberhörbar. Es waren meine eigenen fünf Euro. Das wurde schnell ignoriert. Ehrlich gesagt: Mir tat es auch Leid um das Geld. Ein wenig. Was habe ich in meiner Tasche und was in meinem Herzen?
Die Sufi empfehlen, da einen Unterschied zu machen. Was du in deinem Herzen trägst prägt dich. Macht dein Leben aus. Bestimmt dein Denken und Handeln. Was du in den Taschen trägst, wandert ohne große Emotionen. Du steckst was rein und holst was raus.
Ich könnte also leicht sagen, dass mein Geld nicht am Herzen klebt. Das sagt der Verstand. Aber wenn du das Geld verbrennst meldet sich vielleicht das Herz. Dann weißt du, wo dein Geld sich wirklich befindet. Warum befindet es sich so oft im Herzen? Es geht um dein Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn du genug Geld hast glaubst du, dass du nicht verhungern musst. Darum hältst du dein Geld fest. Damit du auf keinen Fall verhungerst. Deine eiserne Reserve!
Wenn das Geld wertlos wird hast du allerdings nichts mehr davon. Ich plädiere für echte Werte, die ich im Herzen platziere. Du bist mir zum Beispiel wervoll. Dich platziere ich gerne im Herzen. Und neben dir auch meine Menschen, die mir nahe sind. Die an meinem Herzen wohnen.
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Freitag, 26. Januar 2024

Wenn du dir eine Perle wünschst, such sie nicht in einer Wasserlache. Wer Perlen finden will, muss bis zum Grund des Meeres tauchen. (Rumi)

Perlen findest du nicht in einer Wasserlache sondern auf dem Grund des Meeres. Ich sehe darin eine Einladung, meine eigenen Lebensperlen zu suchen. Ich stelle mich vor den Spiegel und sehe zuerst das, was ich auch in einer Wasserlache sehen würde. Ich sehe mein Gesicht mit den Augen, der Nase, dem Mund. Ich nehme die Haut wahr und meine Haare. Ich kann die Oberflächen erkennen. In einer Wasserlache sehe ich den Untergrund, Blätter, vielleicht Insekten. Es ist nicht sehr aufregend.
Ich schaue in mein Gesicht und was ich sehe, ist nicht wirklich aufregend. Es sei denn, dass ich mich mit den kritischen Augen der Schönheitsindustrie betrachte. Dann könnte ich viele "negative" Punkte feststellen und ordentlich an mir herumdoktern. Wahrscheinlich werde ich keine "Perle" entdecken, denn die befinden sich ja am Grund des Meeres.
Wenn ich also die Perlen meines Wesens finden möchte werde ich diese nicht im Spiegel sehen. Dazu muss ich meine Augen schließen und den Weg nach innen gehen. Ich gehe mit meiner Aufmerksamkeit in die innere Tiefe oder Weite und bin achtsam. Ich will nichts und habe auch kein Werkzeug dabei. Ich gehe tauchen. Ich tauche und tauche - immer tiefer. Ich tauche durch meine Gedanken, durch Wut und Ärger, durch Trauer und Angst und die Schmerzen in der Tiefe. Und dann taucht sie wie von selbst auf - die Perle. Und, worin besteht die Qualität deiner Perle? Du wirst es herausfinden wenn du in deine Tiefe tauchst.
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Donnerstag, 25. Januar 2024

Leider lebt niemand in der Welt, wie sie wünschenswert wäre, sondern in der wirklichen Welt. (Carl Gustav Jung)

Da gibt es die wirkliche Welt und die Welt, von der du träumst. Eigenartig, nicht wahr? Ich sitze in meinem Büro und träume davon, dass ich gerne einen größeren Raum hätte und mehr Platz für meine Bücher. Dass ich einen neuen Schreibtisch bräuchte und einen Stuhl, auf dem ich mich gut entspannen kann. Dass es bessere Lichtverhältnisse geben sollte und dass mein Büro an der Straße liegt und ich mich nicht gut konzentrieren kann. Und wenn du mich fragst, wie es mir in meinem Büro geht, dann würde ich sagen: "Eigentlich ist alles in Ordnung. Ich kann dort arbeiten."
Es tauchen immer zwei Zustände parallel auf. Der eine Zustand äußert sich in der Sehnsucht, im Wunsch und im Mangel. Der andere Zustand nimmt die Wirklichkeit wahr, wie sie ist und es ist in Ordnung. So ist es nun einmal. Das Wahrnehmen der "wünschenswerten" Welt fühlt sich manchmal sehr schmerzhaft an. Ich hätte so gerne! Wie schön wäre es, wenn...! Dann kann es passieren, dass mein Herz resigniert. "Ach, es ist ja so aussichtslos!"
Manchmal geschieht aber auch ein Aufwachen und ein Wunder und ein Aufstehen. Was hindert mich daran, diese wünschenswerte Welt zu verwirklichen? Ich bin doch Schöpfer. Ich bin doch ein Gott! Ich kann verwandeln und verändern. Zu allen Zeiten haben das Millionen von Menschen gemacht. Die wirkliche Welt nicht einfach hinnehmen, sondern sie verändern. Am Anfang der Veränderung steht die Sehnsucht und die Vision, in die hinein du schöpferisch wirken kannst.
Manchmal kann der Wunsch aber zu groß sein. Zu unrealistisch. Nicht im Bereich deiner Macht und deiner Möglichkeiten. Da könntest du dann aber einverstanden sein und vertrauen, dass es auf dieser Welt noch andere Götter gibt, die auch etwas bewirken können.
Und so sind wir als Menschen einfach gestrickt. Wir leben in unserer wirklichen Welt wie sie ist und träumen und arbeiten an der Welt, die wünschenswert wäre.
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Mittwoch, 24. Januar 2024

Mehr Wertschätzung!



Wir sollten öfter loben. Das wird so leicht dahin gesagt. Manche mögen kein Lob und auch kein Lob erteilen. Im Lob steckt eine Wertung: "Das hast du gut gemacht." Welch eine Anmaßung. Als ob ich bewerten könnte, ob jemand etwas gut gemacht hat. Wenn ich werte, werde ich zum Maßstab. Beim Loben gibt es einen Lobenden und einen Gelobten, bzw. einen getadelten, wenn die Leistung nicht gut ist. Es gibt eben kein "Gut" ohne "Schlecht". Loben schafft ein Oben und Unten. Oben ist der Lobende und unten befindet sich der Gelobte. Lob schafft einen Rangunterschied. Darin liegt ein Stück Entwürdigung.

Wertschätzung dagegen beinhaltet ähnliches aber zugleich völlig verschiedenes. Wertschätzung geschieht auf Augenhöhe. Da heißt es auch nicht mehr: "Das hast du gut gemacht." Sondern: "Das, was du gemacht hast, findet meine Anerkennung." "Du hast dich eingebracht." "Das gefällt mir." "Das mag ich!" "Hast du das für mich gemacht?" "Da hast du ganz schön viel Arbeit drin gesteckt." Wertschätzung hat etwas zu tun mit Würdigung, mit Respekt. Sogar, wenn etwas in meinen Augen nicht gelungen ist, kann ich es wertschätzen. Ich mag die Entschlüsse der Regierung nicht gut heißen, aber ich kann würdigen, dass sie sich intensiv mit den Fragen auseinandergesetzt haben. Ich kann mit den Zeugnisses meines Kindes nicht einverstanden sein, aber ich kann wertschätzen, wie viel Arbeit und Mühe dahinter steckte. Die Wertschätzung gibt uns einen inneren Anschub, mehr von dem zu zeigen, was gewürdigt wird. So wünsche ich dir ein waches Herz für jedes Engagement.

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Dienstag, 23. Januar 2024

Der Huckel auf der f und auf der j Taste

Vor ein paar Tagen habe ich meine Tastatur gereinigt. Da fiel mir zum ersten Mal auf, dass die Buchstaben f und j einen kleinen Huckel haben. Das ist mir noch nie aufgefallen. Mir war klar, dass die Huckel mit Absicht da waren.
Ich wollte googeln und dann fiel es mir von selbst ein. Das hatte ich doch vor vielen Jahren einmal gelernt. 10 Finger Blindsystem. Du legst den linken Zeigefinger auf das F und den rechten auf das J und schon kannst du die übrigen Finger sortieren und ab geht die Post. Die sensiblen Finger finden sofort die richtigen Tasten und ich brauche nicht hinschauen. Nicht mal zu Beginn. Ich fühle schon die ersten zwei Tasten. Ich könnte im völlig dunklen Raum sitzen und würde die Orientierung nicht verlieren. Ich weiß immer und sofort, wie ich einen Text schreiben muss. Zeigefinger auf F und J.
Du kleinen und ganz unauffälligen Huckel zeigen mir den Weg. Daran kann ich mich orientieren. Immer!
Die Gangschaltung am Auto ist immer rechts von mir. An der Haustür finde ich ein Klingelschild. Die Geldscheine werden je nach Wert immer größer. Wo ich auch hinschaue, ich kann mich orientieren. Das gibt mir Halt und Sicherheit. So habe ich den Kopf frei zum Nachdenken. Ich könnte ja mal bewusst darauf achten, wo es die kleinen "Hilfshuckel" in meinem Leben gibt. Die ich in der Regel übersehe. Die mich unterstützen dass mein Leben nicht zum Dschungel wird.
Der Mensch an meiner Seite ist für mich auch manchmal so ein F oder J Huckel. Fürsorglich und an so kleine Macken erinnernd, wo es juckt. So ein Huckel ist klein und steht nicht im Weg. Ist aber sehr hilfreich zur Orientierung.

Montag, 22. Januar 2024

Da, wo ich herkomme...

Da, wo ich herkomme, leben die Menschen von Zwiebeln.
Da, wo ich herkomme, klebt der Lehm an den Schuhen.
Da, wo ich herkomme, spart man mit dem Geld, den Worten und auch sonst.

Da, wo ich herkomme... In Gesprächsrunden fällt manchmal dieser Satz. Jemand, der das sagt, erzählt zunächst einmal nichts von dem konkreten Ort, sondern nur von "da, wo er herkommt". Da höre ich dann heraus: Das hat mich geprägt! Das gehört zu mir! Das sind meine Wurzeln! Jemand, der so spricht ist nicht mehr da, wo er herkommt, sondern ist jetzt wo ganz anders. Vielleicht in der Fremde?
Viel seltener sprechen wir von da, wo ich jetzt bin. Das muss ich nicht erzählen, denn das teilst du aktuell in deiner Erzählrunde. Auch selten sprechen wir von da, wo ich hingehe. Davon sprechen wir vielleicht einmal im Urlaub, aber eher nicht. Wir gehen davon aus, dass wir da sind, wo wir sind. Da, wo ich hingehe hört sich auch sehr philosophisch und spirituell an. Jesus spricht im Johannesevangelium einmal über seinen Tod und verwendet genau diese Worte: "Da, wo ich hingehe..."
Ich bleibe noch einmal bei dem Satz: "Da, wo ich herkomme..." In mir sperrt sich da etwas. Wo komme ich denn eigentlich her. Ist der Ort, an dem ich zur Welt komme und wo ich die ersten Jahre verbringe so ausschlaggebend? Komme ich da wirklich her? Komme ich nicht aus dem Bauch meiner Mutter? Dann hießen manche Sätze anders, etwa so: "Da, wo ich herkomme war es kuschelig, warm und feucht." "Da, wo ich herkomme, gab es ein regelmäßiges Klopfen, dass ich später als Herzschlag identifizieren konnte." Bislang teilen wir Menschen alle diese Erfahrung: Wir alle kommen aus dem Bauch unserer Mutter. Wir reden darüber nicht, weil wir keine Erinnerung daran haben. Vielleicht schämen wir uns auch dafür?! Die Herkunft und die Zeit im Bauch unserer Mutter hat uns auf jeden Fall mehr geprägt als der Ort, an dem wir zur Welt kamen.
Geht es noch eine Stufe zurück? Wo war ich vor der "im Bauch der Mutter Zeit"? Da, wo ich herkomme, gibt es die absolute Einheit, Liebe und Verbindung. Da, wo ich herkomme, hat das Wort Ewigkeit seinen Anfang. Da, wo ich wirklich herkomme, davon wüsste ich gerne mehr.

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Samstag, 20. Januar 2024

Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen. (Rahel Antonie Friederike Varnhagen von Ense)

 

Ein Spruch auf einer modernen Postkarte? Nein, eine Aussage von einer Berliner Salondame, die vor 200 Jahren lebte und sich für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzte.
"Was machen Sie?" -  "Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen. " Ich habe einmal einen Film über die Yanomami gesehen. Das kam mir so ursprünglich vor. So nah bei sich selbst, bei der Natur und bei den Menschen. So stelle ich mir das Leben im Paradies vor. Das Leben bestimmt von selbst die Themen. Wenn ich Hunger habe esse ich. Wenn ein Mensch da ist bin ich gemeinsam mit ihm. Wenn die Sonne scheint halte ich den Bauch da hin.
Wenn ich das wirklich so täte! Ich esse wenn ich keinen Hunger habe und kann mit Menschen nicht gut zusammen sein. Ich schütze mich vor der Sonne wenn sie das und sehne sie herbei, wenn sie sich nicht blicken lässt.
"Was machen Sie?" - "Nichts." Ich mache immer etwas. Ich achte darauf, immer alles richtig zu machen. Im richtigen Rhythmus und zur richtigen Zeit. Ich führe dadurch ein anstrengendes Leben. Das Nichts leiste ich mir nicht einmal im Urlaub. Höchstens mal für einen Tag oder für eine Stunde. Frau Varnhagen von Ense lässt das Leben auf sich regnen. Sie setzt sich dem Leben aus. Sie muss da nicht extra was machen. Vielleicht geht sie auf die Straße und dann begegnen ihr schon die Themen. Ein Hund, eine Sonne, ein Hunger, eine Lust! Vielleicht ist es möglich, auch heute in der Zivilisation wie ein Yanomami zu leben. Im Einklang mit sich, mit den Menschen, mit der Natur. Der Regen ist da und ich auch. Einfach zulassen und nichts weiter machen. Darin liegt schon genug Stoff für das Leben.
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Freitag, 19. Januar 2024

Eigentlich würde ich lieber Ja sagen.

Ich habe Nein gesagt.
Ich werde nicht zur Geburtstagsfeier gehen.
Ich bin sauer auf meinen Gastgeber.
Der hat mir nicht einmal zu meinem Geburtstag gratuliert.
Der hat mich nur eingeladen, weil er ein Selbstdarsteller ist.
Er umgibt sich gerne mit vielen Menschen weil er zeigen will, wie beliebt er ist.

Ich wollte kein schmückendes Beiwerk sein.
Ich wollte mich nicht missbrauchen lassen.
Der hat sich bisher noch nie bei mir entschuldigt.
Im letzten Jahr war ich noch dort.
Und alle haben ihn bewundert.
Das tolle Haus, die tolle Familie, der tolle Hund, das tolle Essen. Toll!

Er hatte nicht mal mein Geschenk ausgepackt.
Kurz gratuliert und schon wieder weg!
Ich hätte im letzten Jahr schon Nein sagen sollen.
Aber mein Nein musste wohl noch wachsen und klarer werden.
In diesem Jahr habe ich Nein gesagt.
Ich habe Nein gesagt ohne eine Begründung.
Damit es ordentlich weh tut.
Darf ich dich einladen?
Nein!

Aber eigentlich...
Eigentlich würde ich lieber Ja sagen.
In dem Nein steckt so viel Kränkung.
Die ist nicht weggegangen.
Ich habe Nein gesagt und die Kränkung ist geblieben.

Daraus habe ich gelernt.
Ich sage weiterhin Nein. Das fühlt sich richtig an.
Aber wenn ich eigentlich lieber Ja sagen würde,
sage ich nicht mehr Nein.
Ich arbeite dann an dem "eigentlich" bis es klar wird.

Bis Kopf, Herz und Bauch übereinstimmen.
Dann gibt es manchmal interessante Lösungen.
Ich sage Ja aber mit Vorbehalt.
Ich sage Nein aber mit Möglichkeit, dass es noch Ja werden kann.
Ich sage Nein und springe trotzdem über meinen Schatten.
Ich sage Ja und mache dennoch Nein.
Ich befreie mich vom Diktat von Ja oder Nein und frage nach meinen Bedürfnissen.
Wenn ich da angekommen bin, lässt sich vieles leicher klären.

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Donnerstag, 18. Januar 2024

Die Liebe macht den, der von ihr trunken, gleichgültig gegen Ehre und Schande. (Mohammed Ben el-Hosein Ben Musa el-Esd)

Dieses Wort stammt von einem sufischen Mystiker aus dem Mittelalter. Ich möchte den Satz einmal von hinten her aufdröseln.
Du stellst dich einer Aufgabe und hoffst, dass du sie gut erfüllen kannst. Vielleicht sagt dir jemand: "Das hast du gut gemacht!" Dann fühlst du dich bestätigt und richtest dich auf. "Ja, das bin ich! Das habe ich geschafft!" In alter Sprache formuliert vermehrst du so deine Ehre. Die Menschen ehren und achten dich für das, was du geleistet hast. Umgekehrt könnte dir auch jemand sagen: "Das war ein Satz mit X!" Dann bist du gekränkt und fühlst dich beschämt. In alter Sprache ausgedrückt hieße das, dass du Schande in deinem Leben angehäuft hast.
Ständig erfüllst du irgendwelche Aufgaben und ständig kommentieren Menschen das, was du tust. Sie bewerten: Das hast du gut gemacht oder das hast du schlecht gemacht. Oder in alter Sprache: Ehre oder Schande. Da kann es geschehen, dass deine Aufmerksamkeit häufig bei dem Gedanken oder bei der Angst ist: "Bloß keine Schande! Hoffentlich viel Ehre!" So bist du nie bei deiner Aufgabe sondern immer schon bei der Bewertung am Ende. Die Erfüllung deiner Aufgaben wird dann begleitet von deiner Angst und deiner Sorge: "Hilfe! Genüge ich?!" Dann bist du schon raus aus dem "Flow". Es fließt nicht mehr und deine Arbeit wird wirklich zur harten "Arbeit".
Der sufische Mystiker nun glaubt, dass sich mit dir etwas fundamental ändert, wenn du an einer ganz bestimmten Schraube drehst. "Sei in der Liebe!" Wenn du in der Liebe bist, dann bist du im Flow, dann fließt es und du wirst gleichgültig gegenüber den Bewertungen deiner Umgebung. Du "bist" einfach. Zugleich gibt es noch eine Steigerung: Trunken sein von der Liebe. So, wie der Alkohol deine Sinne benebelt, verändert die Liebe dein Gemüt. Die Liebe macht dich unabhängig von menschlichen Urteilen und Verurteilungen. Du kommst dir vor wie im Paradies. Die Unzulänglichkeiten und Fehler treten zurück. Daraus folgt für mich so etwas wie eine Grundhaltung: "Bevor du mit deiner Arbeit beginnst, versetze dich in den Zustand der Liebe." Geht das so einfach? Nicht immer nach meiner Erfahrung. Aber du kannst jetzt etwas dafür tun, indem du beginnst mit der Veränderung deines Bewusstseins. Sei dir ständig bewusst, dass du ein Gottesgeschenk bist, dass du dafür nichts tun musst und dass es völlig ausreicht, einfach nur dazusein.
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Mittwoch, 17. Januar 2024

Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind. (Meister Eckhart 1260 - 1327)

Worüber denkst du den ganzen Tag nach? Darüber, was du jetzt tun sollst? Ständig sind wir doch damit beschäftigt, nicht wahr? Welche Aufgaben muss ich erledigen? Was unbedingt heute, was kann ich verschieben? Wie bewertet das meine Familie, mein Arbeitskollege? Wie mache ich die Dinge richtig! Mache ich es lieber so oder doch anders?
Was sage ich wem in welcher Art und Weise, dass er es ja auch freundlich aufnimmt und nicht missversteht. Unsere Gedanken sind vom Morgen bis zum Abend mit dem "Tun" beschäftigt. Das strengt uns an und das führt zu stresshaften Situationen. Immer unter Adrenalin und Cortisol. Immer in der Anspannung und Anstrengung alles richtig zu machen. Zu gefallen. Sich zu beeilen.
Wenn ich aber die Frage stelle: "Wer darf ich sein!" Dann kehrt ganz plötzlich Ruhe ein im System. Wenn ich diese Frage stelle, dann kann ich mich hinsetzen und aufhören mit dem Tun. Ich höre auch auf zu werten und zu bewerten. Ich betrachte mich in meinem Dasein. Wer bin ich eigentlich? Vor jedem Tun? Ich trete einen Schritt zurück und komme zur Ruhe. Erst darf ich fragen, wer ich bin! Ich erfahre eine Selbstbestätigung in mir ohne jedes Tun. Ich bin, also ist es gut!
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Dienstag, 16. Januar 2024

Wenn du gut hinhörst, wird immer irgendwo ein Vogel singen.

Im Hintergrund nehme ich viele Geräusche wahr. Ich sitze und lese inmitten von einem Geräuscheteppich. Wenn ich auf mein Buch achte bekomme ich nur mit, dass da etwas mein Ohr erreicht, aber nicht was genau. Es it halt mehr oder weniger laut oder leise. Wenn es zu laut wird kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Oder auch wenn plötzlich eine Stimme besonders laut wird fällt mir die Konzentration immer schwerer.
Ich kann mich aber auch hinsetzen und gezielt hören. Ich möchte jetzt den Autos zuhören, die vor meiner Tür vorbeifahren. Je länger ich lausche, desto mehr höre ich die Unterschiede. Jeder Motor klingt anders. Ich kann mich auch entscheiden, ein bestimmtes Geräusch hören zu wollen. Ich kann sitzen und warten bis ich den Ruf eines Kindes höre. Dann bin ich im Hören ausgerichtet.
Vielleicht muss ich auf ein Kind lange warten. Aber auf einen Vogel wahrscheinlich nicht. Draußen fliegen "noch" immer irgendwo Vögel herum und melden sich ab und zu. Wenn ich also einen Vogel hören möchte werde ich sehr wahrscheinlich nicht so lange warten müssen.
Ein schönes Bild für den Umgang mit der Zuversicht. Bist du im Alltag zuversichtlich? Dass du dein Arbeitspensum schaffst. Dass es noch genug Kaffee im Schrank gibt. Dass deine Kräfte reichen. Dass du deine Ziele erreichen wirst. Dass du deine Freundschaften aufrecht erhalten kannst. Wie zuversichtlich bist du? So zuverlässig, wie du von irgendwo her einen Vogel hören kannst so zuverlässig kann deine Zuversicht sein. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass es eine Lösung gibt. Du weißt noch nicht welche, aber es gibt eine im Universum.
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Montag, 15. Januar 2024

Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen ein. Lorenz Oken (1779 - 1851)

So erlebe ich unsere Wirklichkeit. Ständig bekommt das Auge Futter. Ich sehe Menschen, Straßen, Häuser und Pflanzen. Ich sehe aber auch Geschäfte und Werbebotschaften. Ständig drängt sich mir etwas auf. Schau mich an! Schau hin! Bilder über Bilder. Der Bewegungsimpuls lautet: Komm zu mir und schau mich an. Eine Bewegung von mir weg und hin zu dem, was ich sehe. Und weil die Welt mir immer wieder neue Bilder entgegenwirft ist mein Auge ständig herausgefordert. Erst, wenn ich die Augen schließe, tritt eine Pause ein. Welche Erholung! Aber so ist das Auge und das Sehen gestrickt.
Das Ohr hat eine andere Aufgabe. Da kommt die Welt zu mir. Ich muss nichts aktiv machen. Ich kann sitzen und abwarten. Und ich kann mich entscheiden, was ich einlasse und was draußen bleibt. Die Eindrücke beim Hören sind stiller, einfacher, klarer. Bei einem Vortrag höre ich Wort für Wort. Ich kann bei einem Satz verweilen und die anderen Sätze ausschalten. Auf eigenartige Weise ist das Sehen laut und das Hören leise. Ich kann die Ohren nicht verschließen. Sie sind mein ganzes Leben lang geöffnet. Die Ohren geben mir den Hinweis, dass die Welt zu mir kommt. Dabei kann ich ruhig sitzen und mich entspannen. Ich muss nichts aktiv machen. Mit den Augen gehe ich in die Welt. Mit den Ohren kommt die Welt zu mir. Das Sehen kann zur Zerstreuung führen, das Hören in die Sammlung. Wir könnten wieder stärker Hörende werden und diese Qualität neu entdecken.
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Samstag, 13. Januar 2024

Einfach mal mitschwingen!

Vielleicht lebst du nicht allein, sondern mit anderen Menschen zusammen. Das ist häufig sehr beglückend und schön, manchmal aber auch voller Spannungen. Eine der Ursachen liegt aus meiner Sicht in einem Mangel an Synchronizität. Wir schwingen alle unterschiedlich.
Zwei Menschen gehen aus und der Eine hat in Windeseile Schuhe und Mantel an und der Andere benötigt gefühlte ewige Zeiten. Ich will dabei die Rolle nicht auf Mann und Frau festlegen. Oder beim Essen ist der eine viel früher fertig als der andere. Du stellst einfach fest, dass jeder Mensch so seine ganz eigenen Zeitabläufe hat. Dein Tag kann sich zäh und langsam anfühlen oder rasch und voll. Die Uhr zeigt allen die gleiche Zeit an. Der Tag behält seine 24 Stunden. Die gefühlte Zeit unterscheidet sich jedoch mächtig von den gemessenen Stunden.
Beim Meditieren erlebe ich es häufig, dass für Einige die halbe Stunde schnell verfliegt und andere schon nach zehn Minuten unruhig werden. Diese unterschiedlichen Zeitgefühlt können im Zusammenleben manchmal zu Konflikten führen.
Der erste Schritt für dich könnte heißen: Werde dir bewusst, wie du selbst deine Zeiten und Abläufe empfindest und gestaltest.
Der zweite Schritt heißt: Beobachte, wie deine Umgebung das erlebt im Unterschied zu dir.
Der dritte Schritt heißt: Überlege, ob du hin und wieder dich dem Zeittempo der anderen angleichen könntest. Führt das zu mehr Harmonie und Ausgewogenheit?
Es kann sein, dass dein Gegenüber dankbar dafür ist, dass du mit Ihm oder Ihr stärker synchron schwingst!

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Freitag, 12. Januar 2024

Ich würde mich ja gern entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.

Das höre ich öfter mal. "Der hat sich nicht einmal entschuldigt! Ich habe ihm gesagt, dass er mir das nicht antun durfte und das mich das total gekränkt hat. Bis heute warte ich auf eine Entschuldigung. Wenn er das täte, dann könnte ich raus aus meiner Kränkung. Aber solange der sich nicht entschuldigt, rede ich kein Wort mehr mit ihm."
Dieser andere ist sich vielleicht gar keiner Schuld bewusst. Oder er wollte bewusst kränken, weil er zuvor gekränkt wurde. Kränkung und Gegenkränkung. Aber das stimmt schon. Wenn ich sage: "Es tut mir leid!" dann heißt das übersetzt vom Wort "leidtun": "Ich leide darunter, dass ich dir das jetzt angetan habe. Ich habe dir Leid zugefügt und so für Unfrieden gesorgt." Das Gespür für Leid ist die Voraussetzung für den Frieden verbunden mit dem Wunsch, das Leiden zu lindern oder zu beseitigen. Wenn ich mich entschuldige, dann wünsche ich mir, dass die für alle Beteiligten leidvolle Situation beendet wird. Ich beseitige das entstandene "Schuld-" oder "Leidenspaket". Ich räume auf. Ich kann es nicht ungeschehen machen. Es bleiben Narben zurück. Aber ich kann als Mitverursacher Salbe auf die Wunde streichen und dafür sorgen, dass das Leid gemildert wird.
Eine Entschuldigung ohne diese innere Versöhnungsarbeit entspricht zwar den Konventionen, ist aber nicht sehr wertvoll, wenn das Herz nicht mitschwingt. Vielleicht kennst du auch das Gefühl bei dir, wenn sich jemand entschuldigt, aber da kommt nichts bei dir an. Da kann es geschehen, dass du dich danach noch gekränkter fühlst. Also noch "kränker" als vor der Kränkung. Und wenn der andere sich nicht entschuldigen möchte dann auch, weil dieser das intuitiv weiß. "Wenn ich mich jetzt pro forma entschuldige, wird es nicht ankommen und verstärke das Leid. Also sage ich lieber nichts und schweige und hoffe, dass es irgendwann weitergeht."
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Donnerstag, 11. Januar 2024

Entspannter mit der Angst sein

 


Nur sehr wenige Menschen haben nie Angst. Das wiederum ist für andere sehr beängstigend. Jemandem zu begegnen, der mitten in Gefahren hineingeht ohne Zittern und Stocken.

Eigentlich haben alle Menschen Angst. Nur mit unterschiedlichen Themen verknüpft. Angst vor einem Virus, vor dem Fallen, vor zu viel Nähe, vor zu wenig Nähe, vor Verlusten. Wir können das Leben so wahrnehmen, dass ständig das Etikett Angst dran klebt. Zum Glück sind wir Meister im Bewältigen, Wegschieben, Ablenken, medikamentös Herunterregeln, Gewöhnen und Ignorieren. Und großartig, wer ein breites Spektrum an Bewältigungsstrategien beherrscht. Magst du mal einer vielleicht ungewöhnlichen Idee folgen

In der Regel gibt es eine Situation wie das Auftauchen eines Virus, ein steiler Abhang vor mir oder eine menschliche Bedrohung mit der Stimme oder der Faust. Ganz schnell reagiert unser autonomes Nervensystem mit Kampf, Flucht oder Erstarren. Dann gibt es einen Gedanken: „Wie kann ich das jetzt einschätzen? Wie gefährlich ist es? Habe ich noch Zeit für eine angemessene Reaktion?“ Zugleich wird in unserem Körper etwas ausgelöst das wir schnell mit einem Gefühlsnamen bezeichnen: „Angst!“ Oft beschäftigt uns dann der Gedanke, was wir tun sollen und wie wir das unangenehme Gefühl wieder loswerden. Irgendwann entsteht das Grübel-Karussell, das immer wiederkehrende Angstgefühl und die Angst vor der Angst. Dieses dicke Paket ist uns im Laufe der Jahre sehr vertraut und wir tun viel dafür, das zu vermeiden.

Wie wäre es, wenn wir mal für einen Augenblick nur kurz den Gedanken zulassen und nicht sofort uns von der Angst verschlingen lassen sondern beim Körper selbst bleiben. Genauer bei dem, was das, was gerade geschieht, wo in unserem Körper auslöst? Wie geht das, was geschieht dabei, und inwiefern kann das hilfreich sein?

Es gibt immer eine Reaktion im Körper. Wir schwitzen, hören auf zu atmen, im Brustbereich kann sich etwas zusammenziehen, der Hals kann sich zugeschnürt anfühlen. Da gibt es ein Klopfen oder Pochen, Es wird warm oder kalt. Es fühlt sich bei Gefahren besonders unangenehm an. Anstatt zu denken können wir in den Körper hineinspüren.

Du schließt die Augen und denkst kurz an dein Thema. Dann reagiert der Körper und du beobachtest und nimmst wahr, was da gerade auftaucht. Du stellst dir vor, dass du dich einfach danebensetzt in einem Abstand, wie es sich besser anfühlt. Vielleicht magst du ganz nah dran sein oder lieber weiter weg. Dann beobachtest du das, was sich da im Körper zeigt. Wie groß ist es? Hat es eine Farbe oder eine Form? Verändert es sich oder wandert es? Du kannst mit dem, was da auftaucht, Kontakt aufnehmen. Du kannst „Hallo?“ sagen und abwarten, ob dieser Teil im Körper reagiert. Dann taucht vielleicht ein Impuls auf. Du möchtest tiefer atmen oder seufzen. Oder die Hand da hinlegen und spüren, ob es dadurch leichter wird. Du kannst die Position der Wahrnehmung verändern, indem du wieder näher ran gehst oder weiter weg. Du bleibst einfach dabei, ohne etwas damit zu machen. Du wirst vielleicht erfahren, dass das Unangenehme ein wenig zurückweicht. Dass es sich ein wenig angenehmer anfühlt. Dass es dir gut tut, in der Ohnmacht etwas machen zu können.

Eine angstauslösende Situation führt häufig in eine Hilflosigkeit. Die „Arbeit“ mit dem Körper unterstützt dich dabei, wieder handlungsfähig zu werden. Im Körper zeigt sich die ganze Wahrheit auf völlig ehrliche Art und Weise. Es lohnt sich, eher zu spüren als ständig die gleichen Gedanken zu denken und dann unangenehme Gefühle zu bekommen. Die Idee heißt also: Weder weg von der Angst noch Angriff oder Erstarrung. Sondern sich freundlich danebensetzen und spüren, ob mehr und mehr ein kleiner Freiraum entstehen kann.

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Mittwoch, 10. Januar 2024

Braucht den Tag noch jemand ... oder kann der weg?

Beim letzten Umzug tauchte ständig die Frage auf: "Brauchst du das noch oder kann das weg?" Ich habe festgestellt, dass ich viel mehr Dinge nicht mehr brauche als Dinge, die ich brauche. Mehrere Wagenladungen gingen weg - ab ins soziale Kaufhaus.
Nach unserem Umzug schaue ich mich um und muss zugeben, dass ich nicht mutig genug war. Ich konnte mich nicht von meinen Büchern trennen. Brauchen tue ich sie eigentlich nicht mehr. Ich entscheide mich in der Regel immer für die neuen noch ungelesenen Bücher. Davon sind immer genug da, so dass die gelesenen Bücher im Regal verstauben.
Für die Wohnlichkeit reicht auch eine schöne Tapete, eine Blume oder ein Bild. Das ist doch ein Gesetz, oder? Was nicht mehr gebraucht wird kann weg! Kurz vor Mitternacht muss sich ja auch der Tag verabschieden. Er wird nicht mehr gebraucht. Eine Sekunde nach Mitternacht ist der vorherige Tag völlig überflüssig. Der neue Tag ist da und los geht es.
Obwohl - es gibt Tage, da denke ich schon beim Frühstück, dass ich den Tag nicht möchte. Da liegt so viel Unangenehmes vor mir. Oder es könnte langweilig oder stressig werden. Wenn ich den Tag dann ablegen könnte wie ein Kleidungsstück oder wegwerfen könnte in die Mülltonne - dann könnte ich es mir doch leichter machen. Kann ich aber nicht! Ich kann den Tag nicht wegmachen. Unerbittlich sagt er mir: Sekunde für Sekunde!
Ist der Tag also der Herr über mein Leben und ich bin sein Sklave? Ich glaube nicht. Wenn ich an die unangenehmen Dinge denke, die heute vor mir liegen, kann ich meine Einstellung dazu ändern. Wenn ich Angst vor Langeweile habe dann kann ich mir spannende Ausflüge ausdenken oder in einen Hochseilgarten gehen. Ich bin mal zum Empfang auf eine Hochzeit gegangen wozu ich nicht eingeladen war und wo ich niemanden kannte. Das war überhaupt nicht langweilig!
Braucht den Tag noch jemand ... oder kann der weg? Auch wenn du ihn nicht mehr brauchst, er kann nicht weg. Selbst wenn er wollte. Wenn der Tag reden könnte würde er sagen: "Carpe diem!"
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Dienstag, 9. Januar 2024

Gestalte dein Leben, jeden Tag!

Du schaust am Ende der Woche auf deinen Kalender und hältst dir vor Augen, was alles auf dich zukommt. Am Morgen schaust du auf den Tag und überlegst, was du alles erledigen musst. Unter erledigen verstehe ich die Vorstellung, dass wir bestimmte Pflichtaufgaben haben. Von diesen so genannten Pflichten kommen einige zusammen. Essen zubereiten, einkaufen, putzen, aufräumen, waschen usw. Manchmal arbeitest du dich durch diese Aufgaben und hakst in Gedanken ab, was du geschafft hast. Das Wort "erledigen" drückt dabei eine Menge aus. Am Ende bist du erledigt und erschöpft von deinen Pflichten. Du freust dich auf deine freie Zeit und lebst in der Dualität, im Gegensatz von Arbeit und Vergnügen.
Wenn du das Wort "erledigen" nun ersetzt durch "gestalten" betonst du deine Freiheit und deine Kreativität. Du entscheidest, was du machst und wann du es machst. Du entscheidest auch, ob du es mit Liebe tust oder mit Widerwillen. Du kannst die Aufgaben so gestalten wie Kinder ihre Spiele spielen. Der Tag ist ein Geschenk und darfst ihn für dein Vergnügen mit Inhalt und Freude füllen.
In der Bibel wird die Geschichte von Adam und Eva im Paradies erzählt. Vor dem "Sündenfall" mussten sie auch im Garten arbeiten, aber sie vergnügten sich. Nach dem "Sündenfall" verwandelte sich der Tag in Mühsal und Plage. Ob es Mühsal und Plage ist oder Freude, Siel und Vergnügen - diese Entscheidung findet in deinem Kopf und in deinem Herzen statt.
Je bewusster du den Beginn des Tages beginnst und in den Tag hineinmeditierst, desto eher hast du die Chance, die lebensfrohe Seite in den Blick zu nehmen. Vielleicht geht das nicht zu hundert Prozent, aber vom Grundsatz her ist eine Veränderung immer möglich.

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Montag, 8. Januar 2024

Sei einfach du selbst!


Sei einfach du selbst! Die Einladung klingt verlockend. Alle anderen gibt es schon. Da schwimmt ein Fisch gegen den Strom um deutlich zu machen, dass er sich unterscheidet. Dieser Fisch ist rot und die anderen Fische sind alle blau. Die anderen sind gleichförmig und schwimmen alle in eine Richtung. Sei einfach du selbst! In rot und die eigene unabhängige Richtung einnehmen.
Wie gesagt, die Einladung klingt verlockend. Doch wer ist dieses "du selbst"? Macht es meine Kleidung aus, mein Verhalten, mein Besitz, meine Art und Weise, da zu sein? Meine eigenen Meinungen, die auch mal gegen den Strom gehen dürfen? Bin das ich selbst?
Ich schaue in mich hinein und stelle fest, dass es unglaublich viele Glaubenssätze meiner Eltern in mir gibt. "Das kannst du nicht!" - "Du musst perfekt sein!" - "Du bist ein Pechvogel" - "Das geht so nicht!" Und immer wieder habe ich versucht, da etwas zu korrigieren. Meine Eltern waren ja viel klüger als ich. Ich wollte ja auch, dass sie mich lieb haben. Und ich hatte geglaubt, wenn ich alles so mache, wie meine Eltern es sich vorstellen, dann werde ich sehr geliebt. Erst als Erwachsener habe ich gemerkt, vie viele Anteile meiner Eltern in mir sind und wie wenig ich weiß, wer ich denn selber bin. Die Rechung heißt: "Ich selbst" - "Anteil der frühkindlichen Autoritäten" = ?
Sei einfach du selbst! Jeder Mensch auf dieser Welt steht in der Verantwortung der "Selbstwerdung". Auch die anderen sind nicht einfach einheitsblaue Fische. Sie alle sind sie selbst! Es stimmt, dass wir von unserem Elternhaus, der Schule und der Kirche geprägt sind. Geschenk und Hypothek zugleich. Dennoch bleibt die Verantwortung und Aufgabe bei dir, daraus etwas zu machen. Du kannst alte Glaubensmuster hinterfragen, verändern und sogar auflösen. Du bist wie ein Rohdiamant, der immer wieder an sich arbeitet, bis er sich von allen Seiten her in Vollkommenheit zeigt. Und diese Vollkommenheit gab es schon von Anfang an. Du musst nur wiederherstellen, wie du vom Ursprung her gedacht warst. Werde also die und der, die und der du bist und immer schon warst!
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Samstag, 6. Januar 2024

Deine königlichen Gaben...




Die Gaben der Weisen aus dem Morgenland für das Jesuskind bestanden aus Gold, Weihrauch und Myrrhe. So erzählt es uns das Matthäusevangelium. Dazu gibt es natürlich die entsprechenden spirituellen Deutungen. Gold steht für die Königswürde von Jesus, Weihrauch für sein Priestertum und Myrrhe für seine Heilfähigkeiten.  
Die Geschichte der Magier, Weisen oder Könige mit ihren wunderbaren Geschenken inspiriert mich zum Nachdenken. Diese Gaben unterscheiden sich von den üblichen Geschenken. Ich möchte mit dir mal einen Vergleich anstellen. Wenn du selber einem Freund oder einem Familienmitglied zum Geburtstag etwas schenkst suchst du ein Präsent aus? Aber nach welchen Kriterien? Schaust du in erster Linie, worüber sich jemand freuen würde? Oder fragst du dich, ob ihm etwas fehlt oder nützlich wäre. Überlegst du, was zu diesem Menschen passen könnte? Vielleicht verschenkst du auch etwas, was diese Person so noch nicht besitzt. Ein Buch, Blumen, ein Bild oder irgendeinen anderen Gegenstand. Oder eine Einladung zu einem Ereignis oder einen Gutschein. Durch dein Geschenk machst du das Leben des Beschenkten reicher. Du fügst also in der Regel etwas hinzu.
Wie war das bei den Königen aus dem Morgenland? Haben sie auch etwas zum Kind hinzugefügt? Etwas, was das Kind reicher machte? Wenn ich die Armut im Stall betrachte könnte es so sein.
Mich beschäftigt aber ein anderer Gedanke. Sie haben kein Geschenk im traditionellen Sinne mitgebracht. Sie wollten nicht das Leben von Jesus bereichern sondern eher etwas verdeutlichen. Sie haben etwas sichtbar gemacht, was bislang unsichtbar oder verborgen war. Sie haben durch ihre Gabe deutlich gemacht, wie sie dieses Kind wahrnehmen oder sehen. Sie sehen nicht mit ihren leiblichen Augen das arme Kind in der Krippe sondern mit dem Herzen und ihrer Weisheit den König, den Priester und den Heiler. Sie sagen also nicht: „Wie niedlich dieser Kleine! Ach welch ein süßes Kind!“ Sie sehen vorweg, was in diesem Kind steckt und wohin es sich entwickeln wird.  
Und diesen Gedanken finde ich interessant. Es kommt nicht auf die materielle Qualität der Gaben an. Nicht einmal der symbolische Wert ist wichtig. Es kommt darauf an, was die Weisen in diesem Kind Jesus sehen.
Spannend wird jetzt die Übersetzung auf dein und mein Leben. Stell dich doch einmal vor einen Spiegel und betrachte dich darin. Was oder wen siehst du? Welche Qualitäten nimmst du bei dir wahr. Kannst du so weit gehen, dass du in dir eine Königin, eine Priesterin oder einen Heiler siehst?
Oder siehst du einfach nur einen Mann oder eine Frau in einem bestimmten Alter mit mehr oder weniger Falten und grauen oder sonstigen Haaren. Siehst du die Spuren deiner Lebensgeschichte oder deine derzeitige psychische Verfassung?
Oder kannst du in den Spiegel schauen und entdeckst dort deine ganz ureigene Qualität. „Ich bin ein Zuhörer, eine Zuhörerin.“ „Ich bin ein Tröster, eine Trösterin.“ „Ich spiele mein Leben mit Leidenschaft und genieße alles was ist.“
Worin liegt also deine Qualität jenseits von Bewertung von richtig und falsch oder gut und schlecht. Was gehört so richtig zu dir. Ordnest du die Welt? Erfindest du? Machst du Beziehungen? Gestaltest du etwas mit Materialien oder besitzt du eine grüne Hand? Oder bist du vielleicht sogar ähnlich „gestrickt“ wie Jesus? Du blickst in den Spiegel und siehst erneut und jetzt noch aufmerksamer hin. Königin? Heilerin? Zuhörer? Tröster? Göttin? Findest du es vermessen, so über dich zu denken?
Was hat Jesus wohl bei sich wahrgenommen, wenn er sich gespürt hat. Sah er in sich auch den König, den Priester und den Heiler? Oder war er angewiesen auf das, was andere in ihm sahen oder über ihn sagten?
Ich vermute, dass es eher ein Wechselspiel ist. Wir brauchen ein Gegenüber, dass uns etwas widerspiegelt. Deine Freundin oder dein Freund sagt dir: „Du bist ein guter Zuhörer. Das schätze ich.“ Dann nimmst du den Gedanken auf und prüfst ihn. „Ja, wo du das sagst, kann ich dem zustimmen. Das könnte gut sein.“ Danach achtest du darauf und stellst mehr und mehr fest, dass du wirklich gut zuhören kannst. Und so baust du diese Qualität aus allein durch deine Aufmerksamkeit.
Wie viele Qualitäten und Fähigkeiten mögen in uns schlummern, die noch nicht zum Leben erweckt wurden. Du selber bist blind für dich, weil du nur die Runzeln und Macken siehst. Und die anderen haben es bei dir noch nicht gesehen oder dir nie gesagt. Oder du warst nie in einer Lebenssituation, wo diese Qualität gefragt war.
Haben deine Eltern früher deine Qualitäten gesehen und diese gefördert? Wunderbar, wenn ja! Oder wurde nur nach den Notwendigkeiten gefragt wie: „Mach ordentlich deine Schule! Sei aufmerksam. Sei höflich! Fall nicht auf!“ Wer hat dich im Leben außerhalb des Elternhauses sonst auf deine Gaben aufmerksam gemacht? Wer waren deine Förderer und Entwicklungshelfer?
Vielleicht möchtest du die Chance in diesem Jahr nutzen und dich weiterentwickeln. Du könntest ja mal vertraute oder auch fremde Menschen fragen: „Welche Qualitäten siehst du in mir? Was nimmst du bei mir wahr?“ Es braucht allerdings ein wenig Mut, solche ungewöhnlichen Fragen zu stellen.
Vielleicht könnte umgekehrt dein nächstes Geschenk für einen Menschen auch eine königliche Gabe wie bei den Weisen des Morgenlandes sein. Du gibst also kein „materielles“ Geschenk sondern eher ein Symbol. Verschenke z.B. eine Schachtel Streichhölzer mit dem Satz: „Wenn ich mit dir zusammen bin, dann gibt es immer sehr zündende Ideen, weil du so lebendig bist. Danke für diese Gabe, an der ich Anteil haben darf.“ Oder du schenkst eine Kerze mit den Worten: „Wenn ich bei dir bin, dann strahlst du immer eine so willkommene Wärme aus, die mir gut tut.“
Du überlegst also, welche Qualitäten sehe ich bei meinem Gegenüber. Wie kann ich das, was ich sehe ausdrücken mit einem Symbol und mit entsprechenden Worten.
Je mehr du deine eigenen Gaben kennst, desto bewusster kannst du sie einsetzen und damit arbeiten. Es wäre doch schade, wenn du am Ende des Lebens für immer deine Augen schließt und in der Anderswelt aufwachst. Von dort aus siehst du auf einmal das Potential, dass in dir zu Lebzeiten schlummerte und nie geweckt wurde. Du würdest denken: „Wenn ich das gewusst hätte, wäre mein Leben anders verlaufen.“
Ich möchte dich zu Beginn des neuen Jahres einladen zu einer Entdeckungsreise. Finde deine eigenen königlichen oder göttlichen Gaben. Da werden die kritischen Stimmen auftauchen wie: „Sei nicht überheblich! Das ist aber ganz schön nazistisch! Eigenlob stinkt!“ Du wirst deine eigenen Hindernisgedanken und Sätze bestimmt kennen. Lass dich davon nicht beeindrucken. Diese Sätze stehen wie Wächter vor einer Schatzhöhle und verhindern, dass du deine Gaben entdeckst.
Sei gewiss: Sie sind auf jeden Fall da. Ohne jeden Zweifel! Du bist voller königlicher Qualitäten! Du kannst dir beim Entdecken nur selbst im Wege sein. Stell dich vor den Spiegel und bitte darum, dass du deine inneren Qualitäten wahrnehmen darfst. Bitte deine selbstzerstörerischen „Dämonen“ darum, für einen Moment mal Pause zu machen und zur Seite zu treten. Sieh die Schönheit deiner Augen und die Würde deiner Lebensgeschichte. Blicke in deine Fähigkeiten, grenzenlos zu lieben. Schau dich an oder spüre in dich hinein und wisse, dass du mit der göttlichen Quelle verbunden bist.
Stelle dir vor, dass jede Träne, die du vor Freude oder auch vor Trauer weinst ihren Ursprung in Gott hat. Mit diesen Tränen spülst du deine Qualitäten frei, so dass sie wie ein Diamant sichtbar werden. Du strahlst dich im Spiegel an und verstärkst damit die Idee, dass diese Erde in Wirklichkeit ein Paradies ist.
Die alten irischen Segen haben oft zum Inhalt, dass du die Welt und dich selbst wohlwollend wahrnimmst. Sei selbst wie ein alter irischer Segen voller Geschichte und Kraft. So brauchst du kein Segenswort von außen. Du bist selbst ein fleischgewordener Segen. Für dich, für deine Umgebung und für die Welt.  

Freitag, 5. Januar 2024

Wenn du strauchelst, weil dir die Arbeit zu schwer wird, möge die Erde tanzen, um dir das Gleichgewicht wiederzugeben. (irischer Segensspruch)


Ich erinnere mich an meine ersten Erfahrungen mit der Telefonseelsorge. Ich saß am Telefon und war ganz aufgeregt. Hoffentlich war ich eine gute Hilfe für einen Menschen in Not. Dann kam die Katastrophe: Es rief ein Mann aus Bayern an und ich verstand kein Wort. Ich verlor den Kopf und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich versuchte, mir beim Hören einen Sinnzusammenhang zu erschließen. Dann traute ich mich, ihm zu sagen, dass ich ihn nicht verstehe. Daraufhin erklärte er mir sein Problem noch einmal, wieder in tiefstem bayrisch. In meiner Not kam ich auf die Idee, ihn zu bitten, für einen Norddeutschen etwas hochdeutscher zu reden. Da verstand er mein Problem und bemühte sich auf bayrisch-hochdeutsch. Ich verstand wieder nichts.
Während des Anrufs gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Du bist nicht geeignet für die Telefonseelsorge! Was ist, wenn er sich beschwert. Du kannst mit niemandem darüber reden. Du hast Vorurteile gegen Bayern. Was ist, wenn jetzt alle Anrufer aus Dialektgegenden anrufen. Was mach ich nur! Gebe ich diese Aufgabe auf?
Ich hatte wirklich den Eindruck zu straucheln. Diese Erfahrung wird sicher der Eine oder die Andere mit mir teilen. Auch im Beruf kommt es vor, dass du dich überfordert fühlst. Irgendwann kommt es zum Blackout. Schüler kennen das von einem Test und Trainer vor einem hochwichtigen Vortrag.
Es kommt dabei zu bestimmten Körperphänomenen. Du erstarrst, du wirst steif und du hörst auf zu atmen.
Wenn du strauchelst, weil dir die Arbeit zu schwer wird, möge die Erde tanzen. Mir gefällt das Bild. Wenn ich mich versteife könnte die Erde sich bewegen, damit ich wieder in meinen Rhythmus zurückfinde.
Wenn ich mich schon nicht mehr bewegen kann, dann bewegt sich die Welt um mich herum dennoch weiter. Die Erde hat ihren eigenen Tanz, das Leben pulsiert.
Wenn ich demnächst bei einer Überforderung kopflos werde gehe ich in die Achtsamkeit. Ich spüre den Boden, der mich trägt. Ich atme tief durch und lasse mich von den Geräuschen und Stimmen der Umgebung wieder einladen, am Spiel des Lebens teilzunehmen. Die Erde ist groß genug, für ein ständiges und zuverlässiges Gleichgewicht zu sorgen. 

Donnerstag, 4. Januar 2024

„Ich könnte schreien!“ - Mit Ärger und Wut angemessen umgehen

 


Kennst du das? Du befindest dich im Home-Office und konzentrierst dich auf deine Arbeit. Dann hast du ein wichtiges berufliches Telefonat und im Hintergrund hörst du das Zanken der Kinder oder das lautstarke Rufen: „Darf ich was Süßes!“

Dabei bist du schon früh aufgestanden und hast den Haushalt erledigt, die Kinder versorgt, die kranken Eltern angerufen und für diverse Familienmitglieder einen Termin vereinbart. Du hattest gehofft, dass du jetzt in Ruhe arbeiten kannst und weißt innerlich doch, dass das wahrscheinlich wieder einmal nicht klappen wird. Du spürst, wie in deinem Körper der Vulkan brodelt und dass beim ersten Schrei deines Kindes du nicht mehr an dich halten kannst. Und weil du eine fürsorgliche und gute Mutter bist rufst du dann so etwas „mildärgerliches“ wie: „Was habe ich euch gesagt? Worum habe ich euch gebeten?“

Aber eigentlich könntest du schreien. Du spürst diese Wut im Bauch. Dieses Gemisch von Fassungslosigkeit, Ärger und Resignation. Du könntest schreien und reißt dich trotzdem zusammen. Und dann verurteilst du dich vielleicht auch noch dafür. Du möchtest ja schließlich immer und überall professionell sein. Und nun? Magst du mit mir einmal näher hinschauen?

 

Hurra, du bist noch lebendig!

Solange du Wut und Ärger spürst, bist du noch lebendig und das ist gut so. Da spürst du in dir eine ordentliche Portion Leben. Es gibt berechtigte und gute Gründe für deinen Ärger. du willst Lösungen. Du packst an! Da ist eine Menge Potential in dir und das ist großartig. Das darfst du positiv würdigen und wertschätzen.

 

Der Ärger ruft nach Veränderung

Wenn du dich ärgerst dann ist das zunächst nur ein Ausdruck dafür, dass du gerade nicht einverstanden bist mit dem was abläuft. Du hättest es gerne anders. So, dass es für dich passt. Du spürst zum Beispiel dein Bedürfnis nach Ordnung, Struktur, Akzeptanz, Kontrolle oder was auch immer. Du lernst dich kennen als ein Mensch mit Grenzen. Du bist weder ein Roboter noch ein Supermensch. Du bist ein verletzbares Wesen und hast völlig zurecht eigene Bedürfnisse und Wünsche. Wenn der Ärger massiv auftaucht darfst du auf die innere Stimme hören, die sagt: „Mach etwas anders! Lass dir das nicht gefallen! Du hast auch Rechte!“ Wenn du dieses Bedürfnis nach mehr Freiraum spürst, kannst du es dir erst einmal eingestehen. Eigene Wünsche dürfen sein und brauchen Platz. Unbedingt!

 

Die erste Reaktion

Hast du dir schon mal so richtig Luft und Raum verschafft mit deiner Stimme? Herausgeschrien, was dich alles nervt? Großartig, wenn du das kannst! Such dir ein Gegenüber, der deinen Ärger gerne für eine Weile aushält und nicht sofort abwiegelt. Diesem Menschen sagst du kräftig, was so viel Ärger macht. Nimm keine Rücksicht! Gebrauche Kraftausdrücke und haue ein paar ordentlich Sätze heraus. Dein Gegenüber darf sagen: „Ja genau! Und was sonst noch?“

Wenn es einen Raum und eine Gelegenheit gibt, mal den ganzen Ärger herausposaunen zu dürfen kann sich der Wut-Nebel lichten und du gewinnst Klarheit. Vor allem beschimpfst du dann nicht die falschen Personen, die gerade in der Nähe sind. Deine Kinder, dein Mann oder deine Frau.

 

 

Die Bewertung

Wir bewerten unseren Ärger und die Wut oft negativ und verurteilen uns dafür. Dabei gibt es einen guten Grund, dass diese Gefühle kommen. Sie wollen uns einladen zur Veränderung und geben die dafür nötige Energie. Verzichte auf die negative Wertung und mach dich nicht zusätzlich fertig. Einfacher wird es, wenn du diese Energie für dich nutzt. Was möchtest du ändern? Was könntest du ändern? Und was wäre der erste Schritt?

 

Die präventive Arbeit

Stell dir vor, dass du in angespannten Zeiten wie in einem fahrenden Karussell sitzt. Ständig wirst du aufgefordert, die Pferde und Autos zu wechseln. Nie hast du Ruhe! Während du das erste Pferd reitest ruft das zweite, dass es auch mal drankommen möchte. Im Hintergrund hupt das Auto, dass es dein Verhalten total ungerecht findet. Was machst du? Du flitzt hin und her und hoffst, dass du irgendwie alle bedienen kannst. Und du wunderst dich, wenn du nach einer gewissen Zeit nur noch schreien möchtest? Du kannst nicht abspringen und die Karussellteilnehmer nicht verändern. Aussichtslos! Oder? Ich verrate dir ein kleines Geheimnis.

Jedes Karussell hat einen Mittelpunkt. In diesem Mittelpunkt dreht sich nichts und du findest absoluten Stillstand. Du kannst dort einen Stuhl hinstellen und dich draufsetzen. Da hast du deine Ruhe. Du könntest also ab und zu einfach mal in die Mitte gehen und kurz Pause machen. Du siehst, dass das Karussell weiterfährt und du winkst ein wenig allen Herausforderungen zu. Du sagst, dass du gleich wieder einsteigen wirst, aber jetzt machst du kurz eine Pause. Prävention bedeutet: Wenn du so viel Verantwortung trägst, dass es manchmal einfach zu viel wird und dass du sowieso nicht alles bedienen kannst - dann darfst du wenigstens für einen Moment gut zu dir selber sein. Nicht nur am Ende des Tages, sondern immer wieder mal kurz zwischendurch. Qualitative Mini - Auszeiten!

Dafür suchst du dir im realen Alltag einen Stuhl und setzt dich. Du schließt die Augen und stellst dir vor, dass du in der Mitte des Karussells sitzt und unsichtbar wirst. Du atmest tief ein und aus und gibst dir die Erlaubnis, im Ausatmen alles loszulassen. Jede Anspannung im Körper. Je öfter du das machst, desto weniger gibt es die Vulkansituation, dass du schreien müsstest.

Ich wünsche dir solche Punkte, wo es dir gelingt, innere Ruhe und Frieden zu finden. Und wenn nicht, dann wenigstens einen Menschen, der dir lustvoll zuhören mag und gerne für dich zu einer Klagemauer wird, wenn du mal so richtig loslegst. Ein Mensch, der auf gute Tipps und Ratschläge verzichtet und keine Lösungen anbietet, die du sowieso schon kennst.

 

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Mittwoch, 3. Januar 2024

Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis (Platon)


Alles hat einen Anfang! Auch die Erkenntnis fängt mit etwas an. Wie läuft ein Erkenntnisprozess? Ich werde zuerst mit einer Idee konfrontiert oder einem Ereignis. Das Erlebte verarbeite ich und ich denke darüber nach. Am Ende des Denkprozesses gibt es ein Ergebnis: Die Erkenntnis.
Jetzt hat Platon eine interessante Idee. Am Ende steht die Erkenntnis und am Anfang ist das Staunen. Das "Staunen" ist eine wunderbare Gabe für uns Menschen. Wann hast du das letzte Mal gestaunt? Kinder staunen ständig! Wenn du ihnen etwas erzählst, dann werden die Augen ganz groß und sie sperren den Mund auf. Sie sagen laut: "Oooooh!" und "Aaaaaah!" Sie sind ganz außer sich und völlig erfüllt von dem Erleben. Sie saugen das Gesehene oder Gehörte förmlich in sich auf. Sie erschaudern und sind tief bewegt. Sie wollen mehr davon. Sie wollen es tiefer erfassen.
Wir Erwachsenen sind da schon viel abgebrühter. Es muss schon ein Smartphone mit besonderen technischen Raffinessen sein, das uns staunen lässt. Wenn ich im Urlaub ans Meer fahre dann staune ich über die Weite! Wenn ich in die Berge fahre dann staune ich über die Erhabenheit! Wenn ich dann jeden Tag aufs Meer schaue verändert es sich schon. Das Staunen wird geringer, die Selbstverständlichkeit wächst. Wir tauschen das "Staunen" gegen die "Macht der Gewohnheit." Ja, die Gewohnheiten sind auf die Dauer mächtiger als das Staunen. Schade eigentlich! Wenn wir nicht mehr staunen können nach Platon, dann hören auch die Erkenntnisse auf. Wir nehmen ja nichts mehr wirklich wahr. Wir gehen daran vorbei.
Du kannst ja auch nicht immer ans Meer oder in die Berge fahren damit du mal staunen kannst. Manche Menschen brauchen immer den letzten Kick damit sie sich das Staunen erhalten können, und das "Ooooh"-Gefühl. Wenn ich heute wieder verstärkt staunen möchte dann braucht es mehr Aufmerksamkeit. Ich blicke in den Garten und schaue mir die Eibe an. Das mache ich über einen längeren Zeitraum. Ich beobachte die Meisen, die darin herumhüpfen und Beeren picken. Ich nehme die Schönheit des Baumes wahr und vertiefe mich in das immerwährende Grün. Ich merke, wie das Staunen sich so langsam im Körper ausbreitet. Ich lebe Seite an Seite mit einem Baum, der jeden Tag ganz zuverlässig an seinem Platz steht. Jahr für Jahr! Jeden Tag und ohne Ausnahme steht er da in seinem Grün und gibt mir Schatten und den Vögeln Nahrung.
Meine Aufmerksamkeit geht jetzt am Frühstückstisch zu meinem Lieblingsbäcker. Ich mag sein Brot. Ich kann es jeden Tag essen. Mir wird es nicht überdrüssig. Er backt es zuverlässig jeden Tag für mich. Ich staune über die Kontinuität. Kuchen kann ich nur ab und zu genießen. Frischen Brot mag ich jeden Tag. Und wiederum breitet sich ein langsames und stetiges Staunen aus.
"Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis." Das hieße für mich, bei jedem Anfang dem Staunen mehr Chancen zu geben, wenn sich in mir so ein Gewohnheitsgefühl breitgemacht hat. Ich lade dich ein zum Staunen über all die vielen Anfangssituationen, die dir geschenkt werden im Leben.
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Dienstag, 2. Januar 2024

Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Carolos Ruiz Zafon


Stell dir vor, dass es im Dachgeschoss deiner Seele ein Geheimnis gibt. Du hältst es unter Verschluss. Du kennst es selbst nicht, Du hast diese Kiste nie geöffnet und verbirgst den Schlüssel vor dir selbst. Du achtest darauf, dass niemand sonst von diesem Geheimnis etwas weiß. Du vermutest nämlich, wenn du deine geheime Kiste öffnen würdest, dann käme da ein schreckliches Gespenst heraus. Du würdest etwas entdecken, für das du dich so schämst, dass es tödlich endet. Oder du hättest die Angst, nicht mehr bestehen zu können vor deinen Lieblingsmenschen und vor der Umwelt.
Du hältst es lieber verschlossen, damit auch ja nichts geschieht. Du verschließt es so, dass du sogar nicht mehr weißt, dass es sich im Dachgeschoss befindet. Du würdest jedem Menschen sagen: Ich habe keine Geheimnisse! Und du würdest dir sogar selber glauben. Aber vielleicht ahnst du, dass es ein Geheimnis gibt und du vermutest, dass es eher unangenehm ist. Und dann? Dann verhältst du dich so, als ob du etwas verstecken müsstest. Du würdest durch die Gegend laufen wie jemand, der etwas versteckt. Du wärest betont freundlich oder ausgelassen, damit man deine Angst nicht spürt. Du würdest so eine Mischung versprühen von scheinbarer Gelassenheit, auffälliger Unauffälligkeit, betont ruhiger unruhiger Blick. "Hoffentlich sieht es niemand!"
"Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss." meint Zafon. Wie beruhigend! Ich bin damit nicht allein. Du hast es! Ich habe es. Alle haben es. Alle laufen mit einem Geheimnis herum. Dann können wir ja auch aufhören uns zu verstecken. Das ist auf die Dauer nämlich ganz schön anstrengend. Und wer weiß! Vielleicht ist das Geheimnis ja etwas unglaublich Liebevolles. Etwas, das ich gut öffnen könnte! Etwas, das zu mir gehört und das gerne angenommen und gesehen werden möchte. Etwas, das nach Integration ruft! "Hallo, hier bin ich! Magst du mich?"
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Montag, 1. Januar 2024

Leg' ein Ohr auf die Erde – dann ist das andere für den Himmel offen.

Ein interessanter Gedanke. Hörst du horizontal oder vertikal? In der aufrechten Position hören wir ja horizontal. Wir bekommen mit, was wir auf Augenhöhe sehen. Wir sehen und hören. Oder wir hören und schauen hin und die Ohren sind parallel ausgerichtet. Oder wir hören von rechts oder von links. Wie prägt das unser Bewusstsein? Machen wir es wie die Hasen? Wir richten unsere Ohren aus auf mögliche Gefahren? Wir hören ein Auto und passen auf, dass es uns nicht erwischt. Wir hören einen Menschen und achten darauf, ob seine Stimme uns gegenüber aggressiv ist. Wir sind aber auch ganz Ohr bei einem Gespräch. Auf Augenhöhe höre ich hin, was mein Gegenüber mir sagt.
Was verändert sich jedoch, wenn ich vertikal höre. Mit einem Ohr an der Erde und mit dem anderen Ohr in den Himmel? Wie ein Indianer nutze ich die Erde selbst als Übertragungsmittel. Da klingt es vielleicht dumpfer, entfernter und verschwommener. Ich höre die Stimmen aus der Erde und das Gras wachsen. Ich höre die irdischen Dinge.
Und ich habe die Möglichkeit, die himmlischen Botschaften zu hören. Mit einem Ohr bin ich nach oben hin ausgerichtet. Ein Ohr frei haben für den Himmel! Das ist wohl die Botschaft des Tages. Im horizontalen und vertikalen Hören habe ich vier Ohren. Drei davon sind der Erde zugewandt und ein Ohr dem Himmel. Eine irdische Übermacht. Da können himmlische Botschaften schnell untertauchen. Ich stelle mir vor, dass ich mich einfach auf das vertikale Ohr ausrichte. Die anderen drei Ohren verschließe ich und richte mich nur auf das vierte Ohr aus. Was würde ich da hören? Ich bin überzeugt davon, dass ich im vertikalen Hören vor allem Herzensbotschaften empfange. "Wie schön, dass es dich gibt."
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