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Mittwoch, 27. März 2019

Du wunderbares Einzelstück!


Immer wieder finde ich sie: Die Einzelstücke! Dieser Pullover ist ein Einzelstück. Er wurde nur einmal hergestellt. Diese Skulptur ist auch ein Einzelstück!
Auf Weihnachts- oder Handwerksmärkten finde ich Stände mit lauter Einzelstücken. Jeder Kuchen, den ich backe, ist ein Einzelstück. Einzelstücke heben sich aus der Masse des Gewöhnlichen hervor. Da steckt ein unglaublicher Reichtum drin! Eine kreative Idee. Sorgfalt. Zeit. Geduld. Kompetenz. Inspiration. Handwerkliches Geschick. Gedanken. Ideen. Schweiß. Ärger. Widrigkeiten. Freude. Liebe. Ganz viel von der Persönlichkeit des Schöpfenden.
Im Einzelstück offenbart sich der Schöpfer, die Schöpferin! Jedes Einzelstück ist ein Hinweis darauf, dass die Massenwaren uns noch nicht völlig überflutet haben. Jedes Einzelstück gibt ein Zeugnis von Einmaligkeit, Unverwechselbarkeit und Originalität.
Mehr noch als jeder Schrank, jede Skulptur, jeder Kuchen und jedes Bastelstück. Mehr noch als jedes Haus und jedes Kleidungsstück oder sonst von Menschen geschaffenes Objekt bist du ein Einzelstück. Du bist ein Einzelstück in hoher Potenz. In einer anderen Dimension. Nicht von Menschenhand gestrickt, aber dennoch mit Idee und unglaublicher Präzision. Du bist ein unglaubliches Einzelstück.
Wenn nicht schon Eines an meiner Seite wäre, das mein Leben ausfüllt, würde ich dich wählen. Weil auch du ein so kostbares Einzelstück bist. Für dich ließe ich alle meine "materiellen Einzelstücke" liegen und stehen. Sie kommen mir bedeutungslos vor, wenn ich dich anschaue. Du Einzelstück! Du geheimnisvolles Etwas! Du Unbegreifliches! Du Wunder! Du Wundervolles!
Und? empfindest du dich aus so? Oder liebst du deinen "einmaligen Strickpullover" mehr als dich selbst! Du und ich, wir sind beide unglaubliche Einzelstücke! Happy day!
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Samstag, 23. März 2019

Denke immer nur an die Meile, die vor dir liegt. Nicht an die Meile danach. (aus Dänemark)


Ich erlebe viele Menschen, die versuchen, die Probleme von übermorgen zu lösen. Je größer die Kontrollzone, desto stärker das Gefühl von Sicherheit. Wenn ich mich jetzt schon einstelle auf übermorgen, dann habe ich morgen keine Sorgen. Klingt logisch und sehr fürsorglich mit sich selbst, oder?
Aber wenn ich das Übermorgen vorbereite, dann lauert das Unglück vielleicht in der Zeitspanne nach dem Übermorgen. Also auch diese Meile noch bedenken und die Meile danach. Ich sollte mein Leben bis zum letzten Tag bedenken, dann bin ich total sicher, oder?

Ich wäre nur noch mit Vorbereitungen für irgendein Morgen beschäftigt. Ich würde gar nicht mehr leben! Mein Leben wäre voll ohne dass ich leben würde. Denke immer nur an die Meile, die vor dir liegt. Nicht an die Meile, die danach kommt. Händel dein Leben in überschaubaren Portionen. Die Meile, die du jetzt gerade gehst. Die Aufmerksamkeit für diesen Schritt. Für diesen Augenblick. Lebe jetzt!

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Freitag, 15. März 2019

Das Unmögliche schaffen!

Manche Aufträge sind einfach unmöglich! Ein Elefant kann nicht auf einem Seil balancieren über einen Abgrund. Das Seil wird ihn nicht tragen. Da steht dann jemand davor oder dahinter und ruft: "Du schaffst das!"
Manchmal betrachtest du eine Anfrage, eine Aufgabe, einen Auftrag und denkst: Das geht gar nicht! Die Voraussetzungen stimmen nicht. Das Geld stimmt nicht. Deine Ressourcen stimmen nicht. Den Auftraggeber mag ich nicht. Ich kann das nicht! Die Summe heißt: Es geht nicht! Und wenn dein Bauch klar und deutlich Nein! sagt, dann verabschiede dich davon. Das war nichts für dich!

Manchmal jedoch bekommst du eine Aufgabe und es schleichen sich viele "wenn" und "aber" ein. Dein Bauch sagt dir: Fühlt sich eigentlich richtig an. Dein Kopf sagt dir: Zu viel, zu schwierig, zu...
Da können sich schnell Hürden aufbauen, die unüberwindlich erscheinen. Auch das wirkt wie ein Seil über den Abrund und du bist der Elefant.

Manchmal hast du nur ein Seil und manchmal gibt es einen breiten Weg. Manchmal erscheint dir der breite Weg aber wie ein Seil und du glaubst, dass du es nicht schaffst. Darum ist folgende Prüfung wichtig: Arbeitest du mit einem festen Weg oder mit einem Seil, das nicht trägt? Bei deiner Prüfung stellt sich vielleicht heraus, dass nur deine Angst den Weg zum Seil gemacht hat oder deine Unzulänglichkeit und deine behindernden Glaubenssätze.

Und manchmal geschieht auch das Wunder. Du gehst einfach los. Du fragst nicht nach Weg oder Seil über den Abgrund. Du gehst einfach. Und es geschieht das Wunder. Du kommst an! Du hast keine Erlärung dafür. Die Logik spricht dagegen. Aber du hast es geschafft!
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Samstag, 9. März 2019

Schmecke das Leben, es ist köstlich!

In einem Café hängt ein Bild an der Wand von El van Leersum. Zwei Männer und zwei Frauen genießen und schwelgen. "Schmecke das Leben, es ist köstlich!" So die Bildunterschrift.

Manchmal dreht sich der Kopf und ich beschäftige mich den ganzen Tag mit dem Lösen von Problemen. Was machst du hier? Wie antwortest du da? Wem sagst du was in welcher Situation? Was sind die Auswirkungen? Während des Nachdenkens decke ich den Tisch, esse mein Brot und trinke den Kaffee. Später am Tag kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie viele Brote ich gegessen habe mit welchem Belag. Ich war zu sehr mit dem Denken beschäftigt.

Dabei habe ich doch nur dieses eine Leben. Vielleicht nur diesen einen Tag! Vielleicht mein letzter! "Schmecke das Leben, es ist köstlich!" Ich schmecke die Sonne! Ich schmecke den Regen! Ich schmecke die Vögel auf dem Rasen! Ich schmecke!
Ich schwelge und staune! Ich genieße und setze mich mitten hinein in das Leben. Ich schaue mir die üppigen Leute auf dem Bild an und proste ihnen zu. Schön, dass ich da bin! Schön, dass du da bist! Willkommen im Leben!
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Donnerstag, 7. März 2019

Mache den Tag einzigartig!

Im gleichen Bekleidungsgeschäft mit den BH's und dem Spruch an der Wand von Coco Chanel (vergleiche die letzten beiden Artikel) sehe ich eine Plastikfrau auf einem Regal, schwebend über Augenhöhe. Sie sitzt in Meditationshaltung da wie ein Buddha und trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck: "Make the day unique" - "Mache den Tag einzigartig".
Ich bleibe stehen und überlege, ob der heutige Tag einzigartig ist. In der Damenabteilung von Unterwäsche und Nachthemden. Habe ich den heutigen Tag einzigartig gemacht? Der ist ja übrigens schon wieder ein paar Wochen her.
Also hier die Einladung: Mache den Tag einzigartig. Was fällt dir dazu ein, wenn du das hörst? Ins Kino gehen und einen tollen Film anschauen? Die Sonne genießen? Die Lebensmittel bewusst auswählen? Besonders freundlich und zugewandt mit den Menschen umgehen? Dankbarkeit empfinden für das Geschenk des Lebens? Was macht deinen Tag einzigartig?
Ich habe übrigens festgestellt, dass ich nur die ganz besonders wichtigen Tage als einzigartig in Erinnerung behalten habe. Ein Tag kann einzigartig sein und dennoch hast du ihn nach wenigen Tagen vergessen. Ich erinnere mich aber noch sehr genau an die einzigartigen Tage, an denen mein Herz in die Hose gerutscht ist. Ich kann lückenlos seit meiner Grundschulzeit viele Tage aufzählen, an denen etwas Einzigartiges und zugleich Katastrophenhaftes passierte.
Katastrophen machen wir ja nicht selber. Sie überfallen uns. Darum bleiben sie uns auch so in Erinnerung. Die negativen Dinge im Leben speichern sich viel tiefer ein. Dennoch kann ich heute den Tag einzigartig machen. Mich jetzt freuen. In diesem Augenblick. Voll da sein. Ohne große Pläne. Es braucht kein Kino dafür und kein tolles Essen. Ich bin sowieso einzigartig. Dessen kann ich mir bewusst werden. Es ist wichtig, dass die Katastrophenereignisse im Leben ein Gegengewicht erhalten. Sonst wird der Tag düster und die Stimmung depressiv. Also jetzt liegt es an dir: "Mache den Tag einzigartig!"
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Samstag, 2. März 2019

Wie wäre es mit mehr Kür als Pflicht?!


Beim Eislaufen und beim Tanzen gibt es zwei Programme. Es gibt die Pflicht und es gibt die Kür. Dein Leben teilst du manchmal auch so ein. Die verfplichtende Arbeit und die Freizeitkür. Beide kämpfen häufig miteinander. Die Pflicht hat die Angst, nicht erfüllt zu werden und die Kür hat die Sorge, dass die Freude zu kurz kommt.
Am Morgen schaust du in der Regel auf den Tag und überlegst, was du alles erledigen musst. Unter erledigen verstehe ich die Vorstellung, dass wir bestimmte Pflichtaufgaben haben. Von diesen so genannten Pflichten kommen einige zusammen. Essen zubereiten, einkaufen, putzen, aufräumen, waschen usw. Manchmal arbeitest du dich durch diese Aufgaben und hakst in Gedanken ab, was du geschafft hast. Das Wort "erledigen" drückt dabei eine Menge aus. Am Ende bist du erledigt und erschöpft von deinen Pflichten. Du freust dich auf deine freie Zeit und lebst in der Dualität, im Gegensatz von Arbeit und Vergnügen.
Wenn du das Wort "erledigen" nun ersetzt durch "gestalten" betonst du deine Freiheit und deine Kreativität. Du entscheidest, was du machst und wann du es machst. Du entscheidest auch, ob du es mit Liebe tust oder mit Widerwillen. Du kannst die Aufgaben so gestalten wie Kinder ihre Spiele spielen. Der Tag ist ein Geschenk und darfst ihn für dein Vergnügen mit Inhalt und Freude füllen.
In der Bibel wird die Geschichte von Adam und Eva im Paradies erzählt. Vor dem "Sündenfall" mussten sie auch im Garten arbeiten, aber sie vergnügten sich. Nach dem "Sündenfall" verwandelte sich der Tag in Mühsal und Plage. Ob es Mühsal und Plage ist oder Freude, Siel und Vergnügen - diese Entscheidung findet in deinem Kopf und in deinem Herzen statt.
Je bewusster du den Beginn des Tages beginnst und in den Tag hineinmeditierst, desto eher hast du die Chance, die lebensfrohe Seite in den Blick zu nehmen. Vielleicht geht das nicht zu hundert Prozent, aber vom Grundsatz her ist eine Veränderung immer möglich.
Letztlich geht es wirklich um die Kunst, Pflichten in Küren zu verwandeln und am Ende die Dualität aufzuheben. Mark Twain erzählt von Tom Sawyer, der aus Strafe einen Zaun streichen "muss". Da müssen verwandelt er in ein Privileg und lässt alle Freunde und Bekannte dafür bezahlen, dass sie auch ein Stück Zaun streichen dürfen. Wer über den Dingen oder sich außerhalb stellt kann das Leben neue erfinden.
Vom Ende des Lebens her betrachtet hören ja mit dem Tod alle Pflichten auf und es beginnt die Kür des Himmels. Wenn du in diese Kür nicht eingeübt bist und nur die Pflichten kennst, wie wirst du den Himmel genießen können? Stell dir vor, dass Petrus dich an der Himmelspforte begrüßt und dich gerne an diesen Ort willkommen heißt. Du gehst dort auf und ab und brauchst nichts zu tun. Du darfst da sein und genießen. Innerlich jedoch treibt dich eine gewisse Unruhe voran und dir wird bewusst: Du suchst die Pflichten. Du kannst nicht ohne sie auskommen! Dann gehst du zu Petrus und erzählst ihm von deinem Leiden. Dieser antwortet dann: "Ah, alles klar. Du hast dich nur vertan! Du wolltest eigentlich in die Hölle! Die befindet sich ein Stockwerk tiefer!"

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