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Montag, 25. März 2024

Möge das Leben dich lehren dir selbst ein guter Freund zu sein. (Irischer Segensspruch)


Bist du dir selbst ein guter Freund/ eine gute Freundin? Ich kenne viele Menschen, mich eingeschlossen, die sich selber oftmals sehr kritisch betrachten. Du bist nicht klug genug, du hast diese oder jene Aufgabe nicht optimal erfüllt. Du bist keine wunderbare Ehefrau oder kein aufmerksamer Ehemann. Du fährst mit deinem Wagen zu langsam oder zu schnell. Du beachtest alle Verkehrsregeln supergenau und nahezu penetrant oder du hältst die Regeln alle nur so ungefähr ein. Du schaust dir deine Schulzeugnisse über die Jahre an und erinnerst dich an all die Fächer, in denen du besser hättest abschneiden können, wenn du nur genug geübt hättest. Dir kommen all die Tests vor Augen, die du nicht wichtig genommen hast und überlegst, wo du stehen würdest, wenn du immer die optimale Lösung gefunden hättest auf deinem Weg.
Du gehst zurück in die Vergangenheit und betrachtest deine Gegenwart. Beim Einkauf hast du das Salz vergessen. Die Kartoffeln haben heute fünf Minuten zu lange gekocht, du hast dir beim Essen ein paar Saucenspritzer auf dein frisch gewaschenes Hemd eingehandelt. Du hast dem einen  nicht aufmerksam zugehört und jemand anderem bist du auf die Nerven gegangen.
Du ärgerst dich über deine Schusseligkeit und dein Unvermögen. Kannst du dir trotzdem ein guter Freund, eine gute Freundin sein? Wie oft erlebe ich es, dass ein Freund mir sein Unvermögen beichtet: „Ich habe vergessen dich anzurufen.“ „Ich muss dir doch noch dein Buch zurückgeben, das du mir geliehen hast.“ Dann antworte ich: „Ist doch nicht so schlimm!“
 Kann ich mir das auch selber sagen? Ist doch nicht so schlimm? In wie viele Fallen musst doch noch tappen. Wie viele Dinge müssen dir noch misslingen bis du anfängst, dich dafür zu verurteilen? Möge das Leben dich lehren, dir selbst ein guter Freund zu sein. 
 

Samstag, 23. März 2024

Das Leben ist wie eine Tür: Du musst da durch.

Manchmal stehe ich vor einer Tür und weiß, dass ich da rein müsste. Die Tür führt in ein Geschäft oder zu einem Kunden. Dann stehe ich vor der Tür und bekomme plötzlich Angst. Ich war noch nie da. Was soll ich sagen? Ich weiß ja nicht einmal genau, was ich will. Vielleicht stehe ich peinlich berührt und schweigend da. In eine solche Situation möchte ich auf keinen Fall geraten.
Dann spüre ich, wie die Angst sich mehr und und mehr ausbreitet und ich dann nicht mehr durch die Tür will. Dann tauchen neue Gedanken auf wie: Ich kann auch morgen wiederkommen. Dann weiß ich besser, was ich will. Ich muss ja auch gar nicht unbedingt jetzt hier rein. Ich finde noch eine andere Möglichkeit.
Manchmal stehe ich vor einer Tür und weiß, was gleich kommen wird. Die Gedanken und die Angst und die Entscheidung, doch nicht hereinzugehen. Dann stehe ich vor der Tür und nehme die Abkürzung. Ich mache die Tür einfach auf und gehe hinein. Ich lasse die Gedanken und die Gefühle enfach nicht zu. Ich konzentriere mich auf meine Hand und auf meinen Körper. Ich gehe die Schritte und drücke die Tür. Wie automatisiert betrete ich dann das Geschäft. Ich habe das schon öfter so gemacht und ich bin immer lebendig wieder herausgekommen. Ich stand nie einer Hexe gegenüber, die mich eingesperrt hat. Ich wurde nie beschimpft oder ausgelacht.
Manchmal stehe ich vor einer Tür und muss da gar nicht rein. Ich weiß, jetzt kommen wieder die Angstgedanken und die Entscheidung, nicht hineinzugehen. Dann sage ich mir: Och, jetzt erst recht. Ich habe da nichts verloren. Darum muss ich da jetzt rein! So bin ich mal in einer Galerie gelandet. Ich stand dort ganz allein mit dem Galleristen und den Bildern. Ich stand dort mit meiner Verwirrung und damit, dass ich gar nicht wusste, was ich da sollte. "Ich wollte einfach nur mal schauen!" "Alles klar! Gerne! Schauen Sie sich um. Wenn Sie mich brauchen, dann melden Sie sich einfach." Mehr ist nicht passiert. Die Bilder interessierten mich gar nicht. Trotzdem bin ich herumgelaufen und habe Bildbetrachter gespielt.
Wenn ich vor einer Tür stehe kann ich mich entscheiden. Gehe ich rein oder gehe ich weiter. Beim Leben an sich ist das anders. Es fordert mich auf, teilzunehmen. Ich muss durch eine Tür durch. Die erst Tür war der Geburtkanal meiner Mutter. Da musste ich auf jeden Fall durch. Ich kenne Menschen, die anschließend im Grunde eingepackt haben. Geburtskanal Abenteuer reicht für das ganze Leben. Die zweite Hürde ist nur noch der Tod. Du musst auch wieder raus durch die nächste Tür. Das leben kannst du beschränken auf zwei Türen: Rein und wieder raus!
Das Leben ist wie eine Tür: Du musst da durch. Stimmt! Und alle, die wir hier sind, haben es schon geschafft. Wir sind durch die eine Tür im Leben gelandet. Und jetzt kann ich was draus machen oder auf die zweite Tür warten.
Und? Was machst du in der Zwischenzeit, bevor sich für dich die zweite Tür öffnet? Kostest du das Leben aus?
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Freitag, 22. März 2024

Wenn die Tür nicht aufgeht, ist es vielleicht nicht deine!


Ich stand schon einmal vor einer Hotelzimmertür und versuchte, mit meinem Schlüssel hineinzukommen. Vergeblich! Ich hatte mich im Stockwerk vertan. Ich war auf Etage 2, wohnte aber in Etage 1. Es sah halt alles irgendwie ähnlich aus. Zum Glück habe ich niemanden gestört und es doch noch gemerkt.
Manchmal habe ich so ganz klare und logische Gedanken. Wenn ich A mache, dann passiert automatisch B. Ist doch logisch! Ganz klar! Manchmal denke ich mir auch etwas aus, was ich toll finden würde und was alle anderen auch toll finden müssten. Finden sie aber nicht!
Manchmal scheitern die Dinge an einer winzigen Kleinigkeit! Aber diese winzige Kleinigkeit hat riesengroße Auswirkungen. Ich habe zwar einen Schlüssel, aber das falsche Haus. Ich habe eine wunderbare Idee, aber die falschen Leute dazu. Die Leute für meine Ideen gehören mir nicht! Andere Leute haben ihr eigenes Haus - für mich ohne Zugriff.
Ich besitze nur den Schlüssel für mein eigenes Haus. Ich kann für mich entscheiden. Meinen Lebensweg gehen und meinen Garten bestellen. Wenn überhaupt, kann ich die Tür zu meinem Haus öffnen. Da trage ich die Vollmacht und habe die Berechtigung. Bei anderen Häusern und fremden Türen muss ich auf Erlaubnis warten und mein Schlüssel passt auf keinen Fall.
Wenn ich noch so wunderbare Ideen und Pläne habe. Und wenn sich das auch noch so logisch anhört und sich toll anfühlt und einfach umzusetzen ist! Wenn ein Hindernis auftaucht, dann habe ich vielleicht schlicht vergessen, dass es deine Tür und dein Haus ist. Ich kann klopfen und fragen und muss mit dem leben, was du sagst und entscheidest.
Ich werde meine nächsten Ideen darauf abklopfen, ob es meine Türen sind, fremde Türen oder gemeinsame. An manchen Türen braucht man auch einen zweiten Schlüssel, z.B. bei den Schließfächern in der Bank. Dann passt dein eigener zwar, aber du brauchst eine zweite Erlaubnis. Das kann schon mal nerven, ist aber so!
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Donnerstag, 21. März 2024

Himbeeren für die Seele - der zweite Teil der "Seelenbücher"

 Unsere Seele verhungert, wenn sie nicht das bekommt, wovon sie gut leben kann. Doch was braucht sie? Aufmerksamkeit, Fürsorge, Zuwendung, gute Ideen und Impulse, Worte der Verbundenheit und vieles mehr.
Als Menschen machen wir im Laufe eines langen Lebens gute und schlechte Erfahrungen. Wir tragen belastende Ereignisse aus der Kindheit wie eine Hypothek mit uns herum, die uns immer noch einschränken und behindern. Was wäre neben einer Beratung oder Therapie außerdem hilfreich? Wie können wir Verantwortung für uns übernehmen und gut für uns sorgen? Dabei liegen die Quellen für einen zufriedeneren Alltag im Inneren des Menschen. Dort sind die Himbeeren für die Seele zu finden.
Matthias Könning lädt die Leserin und den Leser wieder ein zu einem Spaziergang in die innere Landschaft der Seele. Ähnlich wie in dem Buch „Zähneputzen für die Seele“ gibt es wieder eine Fülle von einladenden Gedanken und Ideen, freundlicher und wohlwollender mit sich selbst umzugehen. Dabei darf es gerne ressourcenorientiert, leicht und nahrhaft sein. Zugleich lässt der Autor teilhaben an seinen eigenen Lebenserfahrungen, die aus einem seelsorglichen und beratenden Hintergrund kommen. 

 

Und hier der Link zum Buch: Himbeeren für die Seele - Damit das Leben wieder schmeckt

Mittwoch, 20. März 2024

Wenn die Möglichkeiten sich verkleiden!



Ich mag es sehr bei einer Aufgabe, die ich erfüllen muss auch eine Lösung zu finden. Menschen kommen zu mir in die Beratung, damit sie für ihr Problem eine Lösung finden. Und eigentlich besteht der ganze Tag darin, für irgendetwas eine Lösung zu finden.
Bei den automatisierten Prozessen bemerkst du es noch nicht. Du stehst morgens auf und springst unter die Dusche, kochst dir deinen Kaffee und frühstückst. Ständig „findest“ du Lösungen für etwas, was du bewältigen möchtest. Erst jenseits der automatisierten Aufgaben wird dir das bewusst. Wann kaufst du im Supermarkt die Sonderangebote? Nimmst du heute einen Schirm mit oder vertraust darauf, dass es trocken bleibt? Nimmst du die Einladung an oder lehnst du eher ab? Wenn du dich gut entscheiden kannst, fühlt sich das an wie eine Lösung. Du löst etwas und es geht weiter. Ich mag es nicht so, wenn etwas über einen längeren Zeitraum stockt. Ich mag es, wenn es weiter geht. Wenn nicht, fühlt es sich an, als ob ich zugleich bremse und den Fuß aufs Gaspedal setze. Ich komme nicht voran, verbrauche aber viel Energie. Schwierig wird das Leben, wenn es gar nicht mehr vorangeht, aber ich darunter leide. Dann empfinde ich die Sackgasse als Problem. Dann fängt die Herausforderung an. Wie weiter? Ich kann meine Aufgaben liegen lassen. Sie ignorieren. Unter der Ausweglosigkeit leiden und in die Depression abrutschen. Oder?
Henry Ford plädiert für eine andere Sichtweise. „Probleme sind verkleidete Möglichkeiten.“ Mir gefällt die Vorstellung, dass Probleme nicht einfach Probleme sind. Ich stelle mir vor, dass jemand zu mir in die Beratung kommt mit dem Auftrag, dass er an Möglichkeiten glaubt angesichts seines Problems. Dass er sie im Augenblick nur nicht erkennen kann. Die meisten Menschen sind ja klug genug, das eine oder andere Problem zu lösen. Seit frühester Kindheit gehört es zum Lebensprogramm, dass wir Aufgaben gestellt bekommen und sie in der Regel auch gut lösen. Wir lernen, wie wir wieder aufstehen können nachdem wir hingefallen sind. Wir lernen, wie wir mit einem Löffel den Brei von der Schüssel in den Mund bewegen ohne zu schlabbern. Wir weiten unsere Fähigkeiten aus je nach Anforderung. Wir bauen auf dem Wissen auf, das wir in uns tragen. Wenn ich mal eine Schraube gelöst habe werde ich andere Schrauben von anderen Gegenständen auch lösen können. Erst, wenn ich meine Aufgaben nicht lösen kann und darunter leide, wird es zu einem Problem.
Ich habe mich mit meinem Verstand angestrengt. Ich habe alles probiert und es lässt sich nicht lösen. Dann wird es für mich zu einem Problem. Ich bin überzeugt davon, dass ich es nicht lösen kann. Weil ich es nicht kann! Ich habe ja alles probiert! Aber was verändert sich, wenn mein Problem nur aus verkleideten Möglichkeiten besteht? Dann würde es ja bedeuten, dass ich es grundsätzlich lösen könnte. Wenn ich die Kleider ablege. Ich kann meine Möglichkeiten im Moment nur nicht sehen, weil sie unter den Kleidern verborgen sind.
Kann ich die Kleider selber ablegen oder brauche ich dafür Unterstützung? Vielleicht kann ich es gar nicht erkennen, dass ich gerade verkleidet bin. Es sieht nur ein Außenstehender. Der von außen sieht mehr als ich selber. Wie bei des Kaisers neuen Kleidern. Ich bin manchmal blind für meine Möglichkeiten.
Es könnte doch hilfreich sein für mein nächstes Problem, dass ich mir einfach vorstelle, dass ich gerade verkleidet bin. Benebelt! Kurzsichtig! Ich könnte einen Schritt zurücktreten und mich von außen wahrnehmen. Ich könnte mein eigener Coach sein und mich von außen mal ganz neutral betrachten. Auch wenn ich von dort mein Problem nicht lösen kann könnte ich mich dennoch von meinem Problem lösen. Ich könnte zu meinem Problem sagen: "Du bist jetzt da. Aber ich entscheide mich dafür, dich nicht zu lösen. Kann ja jemand anders machen. Kannst mich ja einfach mal in Ruhe lassen. Mir die Ruhe geben, damit da ein Impuls kommt. Nicht aus dem Kopf, vielleicht aus dem Bauch oder aus dem Herzen."
Wenn Probleme verkleidete Möglichkeiten sind, lässt sich dann vom Kleid auf die Möglichkeiten schließen. Könnte ich mir das "Kleid" anschauen und eine Idee bekommen, welche Möglichkeit sich dahinter versteckt? Ich glaube, ja! Nicht jede Möglichkeit trägt das gleiche Kleid. Bevor ich da aber weiter spekuliere müsste ich das mal ausprobieren. Bei meinem nächsten Problem achte ich auf mögliche Verkleidungen. Eine Verkleidung kann ich vielleicht schneller entdecken als die dahinter liegende Möglichkeit. Die Möglichkeit sehe ich also nicht, aber immerhin schon das Kleid. Im Wort Kleid höre ich das Wort „Leid“. Vielleicht ist mein Leid ein Hinweis auf diese Möglichkeit. Ich leide wenn ich ein Problem habe. Dann schaue ich mir doch mal mein Leid an. Was lässt mich genau leiden? Welches Bedürfnis kann ich im Moment nicht erfüllen? Kann ich mein Problem besser lösen, wenn ich das verk-leid-ete Bedürfnis kenne?
Und jetzt meine Gedanken in einem konkreten Beispiel: Ich sollte einmal einen Vortrag halten und bekam das Thema einfach vorgegeben. Mir gefiel die Überschrift nicht und auch den vorgesetzten Inhalten konnte ich nicht zustimmen. Ich fühlte mich wie in einer Sackgasse. Da gab es meine Verpflichtung im Rahmen meiner Aufgaben und zugleich diesen starken Widerwillen. Das hat mich so blockiert, dass ich Tage darüber nachdenken musste, nicht schlafen konnte, mein Magen sich verkrampfte und ich eine starke Wut im Bauch spürte. Du erinnerst dich: „Probleme sind verkleidete Möglichkeiten.“ Wie finde ich hier einen Weg? Worin bestand bei mir die „verkleidete Möglichkeit“?
Mir wurde klar, dass ich ein starkes Grundbedürfnis nach Freiheit und Autonomie habe. Wenn mir das jemand wegnehmen möchte, dann gehe ich in den Widerstand. Freiwillig, also mit der Freiheit, nein sagen zu können, lasse ich mich gerne ein. Aber bei autoritärem Druck versagt mein System. Die verkleidete Möglichkeit bestand also darin, diese Wirklichkeit zu entdecken. Wie konnte ich meine Autonomie zurückgewinnen? Ich nahm die Überschrift und wählte eine eigene „Unterüberschrift“. Den vorgegebenen Inhalt ignorierte ich völlig, weil es eh nicht überprüft wurde, was ich im Vortrag sagte. Damit ging es mir dann gleich viel besser.  
Welche deiner Bedürfnisse werden manchmal auf die Probe gestellt? Du wirst herausfinden, dass es oft nur um drei Bereiche geht: Deine Bedürfnisse nach Sicherheit, Autonomie oder Verbundenheit. Finde dein Bedürfnis heraus und finde heraus, wie du es anders, aber auch wirksam erfüllen kannst. Ich wünsche dir viele Möglichkeiten beim entk-leid-en deiner Probleme!

Dienstag, 19. März 2024

Wir hinterlassen Spuren... aber nicht immer!


Manchmal verschwindet etwas spurlos. Socken verschwinden in der Waschmaschine und Pullover befinden sich plötzlich nicht mehr im Schrank. Du bist dir sicher, wo du deine Sachen abgelegt hast und auf einmal sind sie nicht mehr da. Spurlos verschwunden. Ich vermisse meinen Personalausweis. Er ist spurlos verschwunden. Ich habe alle Schubladen abgesucht und alle Jacken- und Hosentaschen gefilzt. Ich habe an jeden auch nur erdenklichen Ort nachgeschaut und jetzt blicke ich der Tatsache ins Auge. Mein Peronalausweis ist unauffindbar. Dabei steht doch darauf, wer ich bin. Mein Name, meine Anschrift, die Körperlänge und die Farbe meiner Augen. Merkwürdig, nicht wahr? Zur gleichen Zeit befinde ich mich in einer Identitätskrise. Vor zwei Jahren wusste ich noch, wer ich war. Das weiß ich im Moment nicht mehr. Ist es da nicht folgerichtig, dass sich der Personalausweis auch auflöst? Wie im Inneren so auch im Äußeren. Ich versuche, eine Weile ohne Identität auszukommen und probiere es auch mit meinem Ausweis. Wenn ich hoffentlich irgendeine Identität wiedergefunden habe wird sich auch der Ausweis einfinden.
Spurlos verschwinden Dinge und auch Menschen. Hast du schon erlebt, wie Menschen in deinem Leben spurlos verschwunden sind? Sie haben sich nicht verabschiedet und du hast auch nicht selbst Abschied genommen. Ihr habt euch nicht gestritten und nicht bewusst getrennt. Aber wenn du genau hinspürst, dann ist es doch stimmig. Es ist nicht grundlos, dass diese Menschen aus deinem Leben verschwunden sind.
In einer Achtsamkeitsübung habe ich gelesen, dass ich für eine Woche einen Raum in meiner Wohnung nur so benutze, dass nach der Aktion keine Spuren sichtbar sind. Ich räume also meine Küche so auf, dass ein Fremder denkt, die wird gar nicht benutzt. 
Manchmal ist es gut, wenn die Dinge oder Menschen verschwinden. Wir können eh nichts festhalten. Alles im Leben ist wie Sand und zerrinnt zwischen den Fingern. Wenn etwas spurlos verschwindet gibt dir das Leben die Möglichkeit, eine Lektion zu lernen. Lasse los!

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Montag, 18. März 2024

Gerne mal wieder einfach!

Ich bin auf dem Weg mit einer Gruppe. Per Selfi fotografieren wir uns selbst. Du kannst uns nicht erkennen. Wir sind verschwommen. Aber wir sind in dem Bild, was du siehst auf dem Bild in dem Smartphone. Wenn du es erkennen könntest, würdest du mich sehen, wie ich das Smartphone fotografiere. Denn sonst würdest du ja dieses Bild nicht sehen. Auf dem Bild, das du siehst würdest du mich sehen, wie ich das Smartphone fotografiere.
Noch erscheint es mir einfach, das Ganze zu durchschauen. Ich könnte mir aber auch eine Konstruktion vorstellen von Foto in Foto in Foto. Irgendwann verliere ich die Übersicht. Es wird komplexer und auch komplizierter. So kommt mir auch manchmal das Leben vor. Ich liebe die Einfachheit. Geräte mit nur einem Knopf. Wege ohne Abzweigung. Ein Tellergericht für alle. Einheitliche Öffnungszeiten. Ich bin da und du bist da. Und fertig!
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Freitag, 15. März 2024

Wenn du strauchelst, weil dir die Arbeit zu schwer wird, möge die Erde tanzen, um dir das Gleichgewicht wiederzugeben. (irischer Segensspruch)


Ich erinnere mich an meine ersten Erfahrungen mit der Telefonseelsorge. Ich saß am Telefon und war ganz aufgeregt. Hoffentlich war ich eine gute Hilfe für einen Menschen in Not. Dann kam die Katastrophe: Es rief ein Mann aus Bayern an und ich verstand kein Wort. Ich verlor den Kopf und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich versuchte, mir beim Hören einen Sinnzusammenhang zu erschließen. Dann traute ich mich, ihm zu sagen, dass ich ihn nicht verstehe. Daraufhin erklärte er mir sein Problem noch einmal, wieder in tiefstem bayrisch. In meiner Not kam ich auf die Idee, ihn zu bitten, für einen Norddeutschen etwas hochdeutscher zu reden. Da verstand er mein Problem und bemühte sich auf bayrisch-hochdeutsch. Ich verstand wieder nichts.
Während des Anrufs gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Du bist nicht geeignet für die Telefonseelsorge! Was ist, wenn er sich beschwert. Du kannst mit niemandem darüber reden. Du hast Vorurteile gegen Bayern. Was ist, wenn jetzt alle Anrufer aus Dialektgegenden anrufen. Was mach ich nur! Gebe ich diese Aufgabe auf?
Ich hatte wirklich den Eindruck zu straucheln. Diese Erfahrung wird sicher der Eine oder die Andere mit mir teilen. Auch im Beruf kommt es vor, dass du dich überfordert fühlst. Irgendwann kommt es zum Blackout. Schüler kennen das von einem Test und Trainer vor einem hochwichtigen Vortrag.
Es kommt dabei zu bestimmten Körperphänomenen. Du erstarrst, du wirst steif und du hörst auf zu atmen.
Wenn du strauchelst, weil dir die Arbeit zu schwer wird, möge die Erde tanzen. Mir gefällt das Bild. Wenn ich mich versteife könnte die Erde sich bewegen, damit ich wieder in meinen Rhythmus zurückfinde.
Wenn ich mich schon nicht mehr bewegen kann, dann bewegt sich die Welt um mich herum dennoch weiter. Die Erde hat ihren eigenen Tanz, das Leben pulsiert.
Wenn ich demnächst bei einer Überforderung kopflos werde gehe ich in die Achtsamkeit. Ich spüre den Boden, der mich trägt. Ich atme tief durch und lasse mich von den Geräuschen und Stimmen der Umgebung wieder einladen, am Spiel des Lebens teilzunehmen. Die Erde ist groß genug, für ein ständiges und zuverlässiges Gleichgewicht zu sorgen. 

Donnerstag, 14. März 2024

Wer sich allzuoft bückt, fängt an, krumm zu gehen und zu denken. (Persische Weisheit)

Unser Körperhaltung drückt aus, wie wir denken und fühlen. Wie wir denken und fühlen wirkt sich auf unsere Körperhaltung aus.
Wenn wir unsere Körperhaltung ändern, verändern wir auch zugleich unser Denken.
Ein Klient sitzt mir in der Beratung gegenüber. "Ich weiß keinen Ausweg. Ich kann nicht mehr, ich habe auch keine Ideen mehr, was ich noch machen kann, alles ist so mühsam. Immer kommen mir da die Hindernisse." Dabei sitzt der Klient auf seinem Stuhl. Er sitzt auch fest. Jetzt wünscht er sich ein Lösung damit er aufstehen und ins Handeln gehen kann. Aber das "Festsitzen" des Körpers sagt: "Es gibt keine Lösung." Ein wichtiger Schritt könnte sein, erst einmal aufzustehen und einen ersten Schritt zu gehen. Wenn ich den Körper in eine Lösungssituation bringen, dann folgt in der Regel auch das Denken. Wenn der Körper sitzt, sitzt auch sozusagen das Denken.
Die persische Weisheit erinnert mich an Menschen mit einem anderen Thema. Der "Untergebene" bückt sich vor dem "Vorgesetzten". "Jawohl Chef, mache ich Chef, ist es Recht so Chef!" Wenn dann noch die Angst dazu kommt, etwas falsch zu machen, bekommt die Verneigung den Ausdruck der Entschuldigung. "Habe ich nicht so gemeint. Hoffentlich ist es richtig so! Entschuldigung für dieses und für jenes... Entschuldigung, dass ich da bin!" So bückst du dich immer öfter und der Rücken gewöhnt sich an diese Haltung. Der Körper folgt deinem Denken. Du bückst dich und fängst an langsam zu verschwinden. Du wirst immer krummer. Geh mal eine Stunde lang krumm und nimm wahr, was du dann noch sehen kannst und was dein Rücken dir erzählt. Du siehst die Dinge auf dem Boden und verlierst das Bewusstsein für Freiheit und Weite. Mit dem krummen Rücken bekommst du krumme Gedanken: "Das Leben ist ungerecht, ich bin so erschöpft, alle wollen mir was..."
Überlege gut, vor wem du du dich bückst. Der aufrechte Gang und der klare Blick sind öfter gefordert als zu denkst.

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Mittwoch, 13. März 2024

Nach manchen Gesprächen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einen Affen zuzuwinken und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen. (Maxim Gorki)

Manche Gespräche machen das Leben kompliziert. Vorher war alles klar und hinterher bist du völlig durcheinander im Kopf. Ich habe die Idee, mir ein neues Fahrrad zu kaufen. Ich gehe in den Laden und mir gefällt eines besonders gut. Das möchte ich kaufen.
Dann berate ich mich mit einem Freund. Der erzählt mir was von Qualität, Preisunterschieden, Vertrauen in Händler, Second Hand, die richtige Jahreszeit, die neuen Modelle, die kommen werden und die Frage, im zunehmenden Alter nicht doch lieber ein E-Bike zu kaufen. Nach einem solchen Gespräch bin ich fertig mit der Welt. Dabei geht es nur um ein Fahrrad. Ein Metallrahmen mit zwei Rädern, die mich zügig von A nach B bringen.
Nach einem solchen Gespräch wünsche ich mir einen Hund, der mich hoffnungsvoll anschaut. Einfach nur streicheln. Mehr nicht. Oder ich wünsche mir einen Besuch im Zoo und nicke freundlich einem Affen zu. Mit dem muss ich nicht sprechen. Der würde mich ja auch gar nicht verstehen. Zunicken reicht aus! Oder ich könnte vor einem Elefanten den Hut ziehen. Eine kleine unscheinbare Geste. Im Vorbeigehen. So ganz beiläufig. Die Begegnung mit einem Tier holt mich ins Leben zurück. Vereinfache dein Leben!
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Dienstag, 12. März 2024

Bist du tot oder blöd - es ist schwer für die anderen.

Der Spruch irritiert mich mal wieder: "Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen. Genau so ist es, wenn du blöd bist."
Ich gehe davon aus, dass ich es mitbekomme, wenn ich tot bin. Ich werde am Ende meines Lebens die Augen des Körpers schließen. Das Herz wird aufhören zu schlagen und die Gehirnzellen werden ihre Tätigkeiten beenden. Ich werde diesen Körper verlassen und nicht mehr brauchen. Und es gibt ein "Ich", dass das bewusst wahrnimmt und gestaltet. Mein höheres Bewusstsein wird den letzten Schritt aktiv machen. Nicht mein Körper-Ich. Das wird lieber festhalten. Die Weisheit in mir wird diesen Schritt vom Leben zum Tod und zum höheren Leben ganz wunderbar gehen.
Manche Menschen finden mich blöd. Was immer das auch heißt, blöd zu sein. Ich finde auch manchmal Menschen blöd. Auf den ersten Blick! Wenn ich dann genauer hinschaue, dann fängt die Entdeckungsreise eigentlich erst an. Kann ich bei mir sehen, wie blöd ich eigentlich selber bin?
Ich finde jetzt, mal angenommen, meinen Ehepartner blöd. Er oder sie ist ständig unpünktlich. Immer muss ich warten. Das nervt total. Er oder sie merkt es nicht mal und ist nicht bereit, sich zu verändern. Wirklich blöd! Jetzt kann ich dabei stehen bleiben und diesen Menschen blöd finden. Der findet mich aber vielleicht auch blöd, weil ich etwas nicht merke. Mein Partner findet mich blöd, weil ich so pingelig bin. Weil er mich für einen Korinthenkacker hält. Weil ich immer so einen Druck mache und alles immer so genau nehme. Weil ich kein Einfühlungsvermögen habe, dass man nicht immer pünktlich sein kann bei so vielen roten Ampeln.
Wenn ich jetzt meinen Partner blöd finde, dann kann ich das machen. Ich habe ein wunderbares Ventil für meinen persönlichen Ärger. Ich kann aber auch wie in einen Spiegel schauen und sagen: "Das bin ja ich!" Ich habe ein viel zu starres Weltbild. Ich tue so, als ob mein Leben von ein paar Minuten abhängt. Ich bin vielleicht ein Sklave meiner Uhr und sehe, dass mein Gegenüber dazu im Unterschied die Herrin ihrer Uhr ist.
Das wäre doch mal eine neue Deutung. Pünktliche Menschen sind Sklaven ihrer Uhr und unpünktliche Menschen sind Herr darüber. Ein Stück mehr Freiheit!
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Montag, 11. März 2024

Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen. Viktor Frankl

Am Sonntag war ich in einem wunderbaren Natursee mit einer kleinen Freibadanlage. Dort gab es ein Drei Meter Brett und vier Mädchen wollten von dort hinabspringen. Für alle war es der erste Sprung vom Brett. Sie waren sehr aufgeregt und erzählten sich von ihrer Angst. Zwischendurch wollten alle wieder die Treppe hinuntersteigen, weil die Angst in der Aufregung immer stärker wurde. Da fasste sich ein Mädchen ein Herz und löste sich von der Gruppenangst: "Ich springe!" Und bevor die Freundinnen ihre Sorgen ausdrücken konnten stellte sie sich an den Rand des Brettes und sprang. An diese Szene musste ich denken als den Satz von Viktor Frankl las. "Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen." Gehe ich mit meinen Bildern und Gefühlen in die Angst, in die Unmöglichkeit oder gehe in mein Potential.
Das Mädchen hat sich einfach von der Gruppenangst gelöst und mit und trotz ihrer Angst einen Entschluss gefasst. Und dann hat sie es gemacht. Es ist eine solche Freude, wenn Menschen in ihre Kraft kommen. Die anderen sind auch gesprungen. Jede musste für einen Moment in den eigenen Mut und in die eigenen Ressourcen gehen. Wenn es darauf ankommt, kann die Gruppe dich fördern und unterstützen und die größte Angst abfedern. Aber springen musst du selbst. Unter der Angst steckt in dir die Energie und die Kraft der Gestaltung. Um dahin zu kommen brauchst du den Mut. Menschen ohne Angst brauchen keinen Mut. Sie machen einfach!
Oft gibt es einen Außenimpuls, der dich behindert. Es ist gefährlich, was du da vorhast! Was sagen die Leute, wenn du das jetzt machst! Das Geschehen im Außen bewertest du und dann bleibst du passiv. Es sei denn, du erinnerst dich daran, dass es ja in dir die Lust, die Kraft, die Ressource, die Zuversicht und das Verlangen gibt. Die Sehnsucht, unbedingt dein Leben zu leben. Wenn du es dann machst, weißt du, dass es genau richtig war.
Das Mädchen, dass zuerst gesprungen ist, wird ihrer Familie und allen Freunden in dieser Woche davon erzählen. Und wenn ihre Lehrerin fragt, was das schönste Ferienerlebnis war, werden die anderen von Mallorca erzählen und sie von der Überwindung der Angst und dem Sprung ins Wasser. Und sie wird wissen: "Das bin ich! Das steckt in mir!"
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Samstag, 9. März 2024

Die Kunst des indianischen Weges


Ich las von einem alten Indianer, der mit seinen Enkelkindern unterwegs war. Er forderte sie dazu auf, für alles am Weg aufmerksam zu sein. Irgendwann blieb er stehen und fragte die Kinder, was es dort besonderes gäbe. Die Kinder schauten sich um und konnten nichts außergewöhnliches entdecken. Der alte Indianer zeigte nach oben in den Baum und wies auf eine Eule hin.
"Wie konntest du die Eule sehen, wo du doch die ganze Zeit auf den Boden geschaut hast?" bemerkte einer von den Kleinen. "Es liegt an den Mäusen", erwiderte der Großvater. "Weit und breit ist am Boden keine Maus zu sehen. Die Mäuse kommen nur, wenn es keine Gefahr gibt. Darum war mir klar, dass im Baum eine Eule sitzen muss."
An dieser Geschichte imponiert mir, dass der Indianer die Zeichen lesen konnte. Er muss nicht die Eule sehen um zu wissen, dass sie da ist. Am Fehlen der Mäuse erkennt er die Anwesenheit der Eule.
Wie würde unser Leben aussehen, wenn wir uns in dieser Kunst üben könnten, die Welt so wahrzunehmen. Klar, wenn  es auf der Straße stinkt wissen wir, dass wir in der Nähe eines Feldes sind, wo gerade Gülle ausgefahren wird. Kondensstreifen am Himmel deuten an, dass dort gerade ein Flugzeug vorbeizog. Es geht eher um die Kunst, quasi um die Ecke zu denken.
Der Indianer findet seine Orientierung mit Hilfe der Mäusesicht. Er taucht in diese Welt ein und denkt von da aus. Das ließe sich doch auch auf uns übertragen. Du könntest zum Beispiel einen ganzen Tag lang die Welt mit den Augen und dem Bewusstsein eines Kindes betrachten. Du steigst in die Welt eines Kindes ein und fühlst und denkst so wie es. Du hast die gleiche Körpergröße, das gleiche Wissen und die gleichen Fähigkeiten. Was geschieht, wenn du das machst? Wirst du vielleicht neugieriger, unbeschwerter oder unmittelbarer?
Die Prärie mag ja voller Mäuse sein, darum ist ihre An- oder Abwesenheit für die Deutungen des Lebens hilfreich. Wir müssten etwas anderes finden als Mäuse in unserer Zivilisation. Was kommt bei uns denn häufig vor und könnte gut als Indikator dienen? Aus der Sicht eines Vogels? Oder eines Autos?
Nicht so leicht! Meine Idee heißt: Immer mal wieder das eigene "Ich" verlassen und die Perspektive wechseln. Sonst besteht die Gefahr, dass du denkst, die Welt ist so, wie du sie siehst. Aber die Welt ist nicht so! Es könnte sein, dass deine Welt vielfältiger wird, wenn du hin und wieder die Perspektive wechselst. Du kannst dir auch vorstellen, dass du alles wahrnimmst mit dem Grundgefühl von Liebe! Was geschieht dann mit dir? Du könntest dich auch dafür entscheiden, dass du denkst: Alle wollen etwas von dir! Was geschieht dann? Du wirst feststellen, dass du selbst auf einmal mehr bist als das "Ich", das gerade etwas wahrnimmt. Du gehst nach außen und nimmst etwas wahr. Du kehrst zu dir zurück und nimmst das Neue mit in dir hinein. Das wird dich verändern und deiner Weiterentwicklung dienen. So lernst du die Kunst des indianischen Weges.

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Freitag, 8. März 2024

Befreie dich von Sorgen. Überlege, wer die sorgenvollen Gedanken erschaffen hat. Warum bleibst du im Gefängnis, wenn die Tür doch weit geöffnet ist? (Rumi)

Wie befreist du dich von deinen Sorgen? Sie entstehen in deinem Verstand. Du erschaffst dir deine sorgenvollen Gedanken. Und mit diesen sorgenvollen Gedanken baust du dir ein Sorgengefängnis. Du bist gefangen von deinen Sorgen. Die Sorgen könnten wie ein Kartenhaus zusammenbrechen wenn du aufhörst, dir diese Gedanken zu machen. Ohne Gedanken kein Gefängnis.
Nicht das Ereignis macht das Gefängnis, sondern deine Gedanken dazu. Hans im Glück ist darum glücklich, weil er die Ereignisse nicht bewertet. Er tauscht und lebt dann mit dem Getauschten.
Wir machen uns also einen Gedanken zu einem Ereignis. Das wiederum löst ein Gefühl aus. Ich finde meinen wunderbaren Pullover nicht wieder. Ich habe ihn verlegt oder verloren. Ich denke, dass ich ihn nicht wiederfinden werde und bin jetzt traurig. Traurigkeitsgefühle wiederum mag ich nicht. Sie schränken mein Leben ein und fühlen sich nicht gut an. Da greift also wieder der Verstand ein, der das Traurigkeitsgefühl bewertet. Trauer ist unangenehm und sollte nicht sein. Es entsteht ein Grübelkreislauf. Der Verstand unterstützt mich, indem er schlechte Gefühle verhindert und zugleich die Grundlage liefert, dass neue entstehen können.
Wenn ich die Gedanken denke ohne sie zu bewerten gibt es eine Unterbrechung. Ich unterbreche den Kreislauf. Ich finde meinen Pulluver nicht. Ein Gedanke! Ich habe ihn wohl verlegt oder verloren. Ah, ein weiterer Gedanke. Da zieht sich das Herz zusammen. Ah, eine Körperreaktion. Ich bin ärgerlich und traurig. Ah, ein Gefühl und ein neuer Gedanke. Ich habe nicht gut achtgegeben. Ah, wieder ein Gedanke. Ich bin nicht sorgfältig mit meinen Sachen. Ah, nun mal ein wertender Gedanke. Jetzt kommt bestimmt wieder ein neues Gefühl. Ich werde traurig sein über mein "typisches" Verhalten.
An dieser Stelle unterbreche ich mich. Das mache ich jetzt einfach nicht. Ich nehme wahr, dass ich gerade etwas denke, es bewerte und dass ein Gefühl entsteht. So mache ich das eben. So bin ich als Mensch gestrickt im Wechsel von Ereignis, Gedanke und Gefühl. Und ich habe das gesamte Konstrukt erschaffen.
Wenn ich stoppe, öffnet sich im gleichen Augenblick eine Tür und ich kann das Sorgengefängnis verlassen. Es löst sich in Luft aus. Es war nie da!
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Donnerstag, 7. März 2024

Mit dir zusammen ist allein sein schön!

Wenn du deinen Alltag lebst mit vielen Aufgaben, Begegnungen und Erlebnissen kommt keine Langeweile auf. Wenn du nie im Leben auch nur einen Moment mit dir allein bist kannst du etwas vermeiden, was für viele Menschen ganz schrecklich ist. Das Gefühl: "Ich bin allein!"
Du könntest dich jetzt einfach mal hinsetzen und dich diesem Zustand aussetzen, wenn du dich traust! Du setzt dich hin und fängst ordentlich an zu grübeln. Die Menschen an deiner Seite haben nicht oft Zeit für dich. Dein Partner, deine Partnerin versteht dich nur manchmal. Die Freundin und der Freund verstehen dich öfter, sind aber nicht dann erreichbar, wenn du sie dringend brauchst. Dir fällt auf, dass du ganz oft Schwierigkeiten hast, auszudrücken, was du wirklich fühlst und denkst.
Du empfindest deine Arbeit auf den ersten Blick als erfüllend und sinnvoll. Auf den zweiten Blick könntest du aber auch zu der Erkenntnis kommen: Wenn ich sterbe wird es ohne mich weitergehen. Immer die gleiche Routine! Selten wird meine Arbeit gewürdigt!
Du könntest jetzt nach und nach in einen inneren Zustand von Trennung geraten. Kein Mensch ist total und immer für dich da. Den Sinn deiner Arbeit stellst du in Frage. Deine Wohnung besitzt fremde Ecken. Du fühlst dich nicht so wohl in deiner Haut und die Kleidung passt nicht so richtig zu dir.
Wenn du ehrlich bist, so richtig ehrlich mit dir selbst, dann kannst du zu dem Ergebnis kommen: "Am Ende bin ich allein! Spätestens beim Sterben wird es ganz deutlich so sein! Aber in der letzten Tiefe bin ich allein!" Dann kann sich das Gefühl von Einsamkeit, Verzweiflung, Trauer, Depression, Ablehnung und Heimatlosigkeit tief und unendlich ausbreiten.
Du wirst es hoffentlich erfolgreich verhindern, in einen solchen Zustand zu geraten. Der Abgrund ist nicht erstrebenswert. Die größte Gefahr liegt darin, dass du dich dann von allem abgeschnitten fühlst. Es gibt keine Verbindung mehr, auch keine Verbindung zu dir selbst.
Es gibt aber auch den Zustand des "Alleinseins" in der Weise, dass du mit "allem" "Eins" bist. Das steckt auch in dem Wort "All-ein".  Du bist zwar da als einzelne Person, aber in deinem Herzen und deinem Bewusstsein existiert ein sattes Empfinden von Verbindung und Einssein. Dann ist allein sein überhaupt nicht bedrohlich. So kannst du allein im Himmel oder allein in deiner Hölle sein.
"Mit dir zusammen ist allein sein schön!" Ich mag allein sein manchmal als Himmel oder als Hölle empfinden. Als Mensch bin ich kein Einzelwesen, keine Insel. Ich bin eingebunden in ein Netz. Wir Menschen brauchen das. Jemand, der mich hält und den ich halten kann. Körperkontakt, Gespräche, Gesehen werden. Immer wenn das geschieht, dann komme ich in die Wahrnehmung des Hier und Jetzt. "Ah, du bist da. Jetzt! Das tut gut! Das nehme ich wahr. Das macht mich lebendig!"
"Mit dir zusammen ist allein sein schön!" Damit das geschehen kann muss ich meinen Panzer öffnen und die Hand ausstrecken, in Blickkontakt gehen, das Herz öffnen, spüren und wahrnehmen. Wenn ich das nicht mache, dann kann ein Mensch in meiner Nähe sein oder tausend andere. Es geschieht nichts! Ich bleibe einsam und allein - auch unter vielen Menschen! Aber der Satz kann dich wachrütteln. "Hey du, mit dir zusammen ist allein sein schön!"
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Mittwoch, 6. März 2024

Vielleicht gibt es schönere Zeiten; aber diese ist die unsere. (Jean-Paul Sartre)


Gab es in deinem Leben schönere Zeiten als jetzt? Warst du einmal glücklicher? Sehnst du dich nach diesen Zeiten zurück? Trauerst du ihnen noch hinterher?
Träumst du von einer glücklicheren Zukunft? Wenn das und das erst einmal geschieht - dann werde ich das und das tun und mich so und so fühlen?
Wie ist das mit Anspruch überhaupt nach einer "schönen" Zeit. Was muss passieren, dass dein Erlebnis den Stempel "schön" bekommt? Einfach so nach Gefühl oder mit bestimmten Kriterien? Wenn es "schön" sein soll, dann braucht es deine Bewertung. Du musst festlegen, ob und wann etwas "schön" ist. Wie jedoch sieht dein Leben aus, wenn es nicht mehr "schön" sein muss? Wenn du darauf verzichtest. Wenn der Anspruch wegfällt. Wenn du aufhörst mit dem Vergleichen!
Du wirst dir bewusst, dass es "jetzt" ist. Und einen Augenblick später ist es wieder "jetzt". Der Psychotherapeut Christian Meyer lädt ein zu einer Partnerübung, wo du deinen Partner fragst: "Und wessen bist du dir jetzt bewusst." Du sagst dann, wessen du dir gerade bewusst bist. Dein Partner stellt immer wieder die gleiche Frage: "Und wessen bist du dir jetzt bewusst." Diese Übung "zwingt" dich dazu, nicht in Gedanken abzudriften in die Vergangenheit oder Zukunft. Das Bewerten hört auf und du bist im Hier und Jetzt. Wenn du im Hier und Jetzt bist erlebst du dich völlig präsent und hast den Eindruck als ob du von einer Hypnose aufwachst. Probier es mal aus. Du kannst es auch für dich selber machen. "Wessen bin ich mir jetzt gerade bewusst." Antworten. "Und wessen bin ich mir jetzt gerade bewusst?" Antworten...
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Dienstag, 5. März 2024

Der wahrhaft große Mensch ist der, der niemanden beherrscht und der von niemandem beherrscht wird. (Khalil Gibran)


Niemanden beherrschen und von niemandem beherrscht werden! Wie machen wir Menschen Kommunikation. Wie schaffen wir Verbindung?
"Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann würdest du meine Wünsche mir von den Augen ablesen." "Warum fragst du mich nicht wie es mir geht, wo wir doch befreundet sind. Du interessierst dich ja gar nicht für mich." "Sie sollten Ihre Arbeitszeiten ernst nehmen sonst muss ich an Ihren Arbeitswillen zweifeln." "Na, kommst du auch noch?"
Mir fallen Tausende vor Fragen und Sätze ein, die scheinbar eine Verbindung herstellen. Aber eine, die Herrschaft zum Ausdruck bringt. Über Ermahnung, Erpressung, Bemutterung, Bevaterung, Aufforderung. Wie kann ich fühlen, denken und sprechen, dass ich meine Würde und die Würde des anderen bewahre? Bei mir spüre ich es, wenn da ein Raum der Freiheit im Herzen wächst. Es wird einfach weiter. Wenn ein Druck entsteht, ein negatives Gefühl, dann weiß ich, dass es im Moment um Herrschaft und Macht geht.
Wenn ich bedürftig bin und einen Mangel an etwas habe, dann hoffe ich, das Fehlende beim anderen zu finden. Ich kann freundlich bitten und ein Nein akzeptieren. Ich kann aber auch mit Nachdruck fordern. Manche Menschen bitten zwar äußerlich, aber üben dennoch Druck aus. "Unbedingte Bitten!" Khalil Gibran erkennt das als Größe an, wenn ein Mensch niemanden beherrscht und von niemandem beherrscht wird. Wie kann ich diese Größe erreichen? Ich denke, es geht dadurch, dass ich ständig an mir arbeite. Dass ich wach und bewusst durchs Leben gehe. Dass ich meine Bedürfnisse und meinen Mangel kenne. Dass ich mich mehr und mehr versöhne mit meiner Geschichte. Dass ich meine Traumata erlöse. Dass ich das alles wirklich möchte. Immer, wenn da dieser Druck auftaucht, dieses erdrückende Gefühl, bekomme ich die Chance, mich weiterzuentwickeln. Ich halte inne und unterbreche mich in meinen automatisierten Abläufen. Ach ja! Da ist wieder dieser Druck. Diese Angst. Diese Traurigkeit. Ich bleibe mit meiner Aufmerksamkeit für einen Moment dabei und mache nichts. Außer beobachten und spüren. Warten, bis sich der Nebel senkt. Bis die Begierde vorbeigeht. Bis der Machtwunsch dahinfließt. Bis der Freiraum sich öffnet.
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Montag, 4. März 2024

Von Grenzen und von der Freiheit

Stell dir vor, dass du einen kleinen Spaziergang machst. Du befindest dich in einer Oase und läufst los hinein in die Wüste. Eben ein kleiner Spaziergang. Du gehst ein paar Minuten und fühlst dich frisch und kräftig. Du schaust in die Weite und lässt die Oase immer mehr hinter dir. Dann stellst du dich hin und drehst dich um deine eigene Achse. Wo immer du auch hinschaust siehst du freien Raum. Keine Begrenzung. Kein Zaun, der dich aufhält. Kein Meer, das du überqueren müsstest. Kein Weg, an dem du dich halten musst. Du befindest dich in der Grenzenlosigkeit. Bis zum Horizont - keine einzige Einschränkung.
Und? Verlockt dich diese Vorstellung? Wenn ja, wie lange? Hältst du es aus, diese Grenzenlosigkeit? Die Unendlichkeit von Möglichkeiten, deinen Weg fortzusetzen? Oder beschleicht dich irgendwann ein leises Unbehagen? Ich bin allein. Wo soll ich hin. Was erwartet mich, wenn ich weiterlaufe. Sorge, Angst, Todesangst, Panik?
Wenn du jetzt mal an deinen Alltag denkst mit all den Verantwortungen, denen du nachkommen musst. Familie, Beruf, Gesundheit, Finanzen. Deine Landschaft ist voll besetzt. Kaum Freiraum! Jetzt stellt dir vor, dass du ab jetzt keine einzige Verpflichtung mehr hast. Totaler innerer Freiraum - die Leere der Wüste und die Weite des Ozeans! Verlockend?
Mir hilft es, da einen Unterschied zu machen. Ich lebe in der Polarität von Begrenzung und Freiheit. Ich habe mich für dieses Leben entschieden. Für meine Arbeit, für meine Beziehungen, für meine Hobbys. Das erfüllt mich. Darum bin ich auch kein Sklave und erlebe das nicht als Begrenzung. Zugleich erfüllt mich der Wunsch nach Freiheit, nach Entgrenzung, nach neuen Möglichkeiten. Immer, wenn es mir zu viel wird, dann wird der Wunsch nach Entgrenzung mächtig. Wie bekomme ich diese widersprüchliche Polarität zusammen?
Ich entscheide mich für den einen Weg, den ich jetzt gerade gehe. Ich lasse mich ein auf die Menschen, denen ich gerade begegne. Ich lebe aufmerksam im Hier und Jetzt. Ich achte darauf, dass immer auch ein kleiner Freiraum bleibt. Ein Raum, in dem ich genug atmen kann. Ich lasse in meinem Bewusstsein zu, dass ich die völlige Grenzenlosigkeit denken kann. Wenn ich wirklich will, kann ich jetzt meine Oase verlassen und mich der Wüste und dem Meer aussetzen. Ich kann, aber ich muss es nicht. Ich kann es im Geiste und auch mal für ein paar Tage im Urlaub.
Der Unterschied heißt: Es gibt kein "Entweder/Oder" sondern ein "Sowohl/als auch". Begrenzung und Freiheit sind nur scheinbare Widersprüche. Ich erlebe beides zur gleichen Zeit. Ich kann mich wie ein Ausgelieferter erleben oder wie ein Gestalter und Schöpfer. Ich kann "gezwungenermaßen" zur Arbeit gehen und erlebe die Begrenzung. Ich kann aber auch "völlig frei" zur Arbeit gehen und erlebe die vielen Möglichkeiten.
Wie bekommst du das auf die Reihe? Schmerzen dich eher die Grenzen oder eher die vielen Möglichkeiten und deine Unmöglichkeit, dich entscheiden zu können? Wann ist es leicht und wann ist es besonders schwer?
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Samstag, 2. März 2024

Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient eine Reaktion!

Die sozialen Netzwerke laden dich ein, dich zu verhalten. Gib ein like. Schreibe einen Kommentar! Verhalte dich dazu. Was hältst du vom Brexit. Vom Zustand der Fußballnationalmanschaft. Von der Bundeskanzlerin oder vom Bienensterben. Vom Klima oder dem Tempolimit auf Autobahnen. Von Mehlmischungen mit Stabilisatoren. Von der Qualität von No Name Produkten und dem, was die Kirche gerade so von sich gibt.
Ständig könnte ich darauf reagieren und etwas meinen und etwas sagen. Wenn ich das zu allem machen würde, wo wäre ich dann? Wahrscheinlich weit weg von mir und bei allem, was es im Umfeld so gibt. Wenn ich lerne ruhig zu bleiben, dann bin ich bei mir. Bei dem, was ich denke. Bei dem, was ich fühle. Bei der Achtsamkeit für das, was jetzt gerade ist. Ich könnte mich verlieren an den Dingen der Welt. Und die meisten Themen von heute sind morgen sehr uninteressant. Nicht alles verdient eine Reaktion!
Aber wenn du in meinem Leben auftauchst und ich dich sehe und du mich siehst - dann möchte ich gerne reagieren. Dann freue ich mich einfach. Das öffnet mein Herz und ich bin ganz da! Wenn ich dich sehe, dann reagiere ich gerne!
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Freitag, 1. März 2024

Auch die stillen Katastrophen verdienen unsere Aufmerksamkeit


In den Medien erscheinen ständig die lauten Katastrophen. Krieg in Syrien, Konflikte in der Ukraine. Flüchtlingsströme in Europa. Lautstarke Auseinandersetzungen um den richtigen Weg in der Politik.
Diese Medienberichte nerven mich zunehmend. Es geht immer um die, die sich lautstark bermerkbar machen können.
Ich möchte hinweisen auf die stillen Katastrophen. Von denen spricht kaum jemand. Da muss ich lange im Internet suchen, bis ich Informationen dazu finde. Die öffentlichen Medien ersparen sich diese. Ich spreche von den vielen Millionen, die nicht genug zum Leben haben, die verhungern. Ich spreche von der ungerechten Verteilung des Wassers und der Vorstellung, Rechte darauf erwerben zu können. Ich spreche von den indigenen Völkern, denen man immer noch das Land stiehlt. Ich spreche von den Menschen, die jeden Tag mehrere Jobs bedienen und dennoch ihre Familien nicht ernähren können. Ich spreche von der zunehmenden Zubetonierung unseres Planeten. Ich spreche von den überflüssigen Konsumgütern und den Nahrungsmitteln, die wir wegwerfen. Ich spreche davon, dass wir in unserer aufgeklärten und superzivilisierten Gesellschaft es nicht hinbekommen, die Güter der Welt gerechter zu verteilen. Ich spreche von den Kindern, die vom Elternhaus und vom sozialen Umfeld her zu wenig Möglichkeiten erhalten, sich persönlich entfalten zu können. Ich spreche von all den Katastrophen, die nicht medienkonform sind. Vielleicht bedrohen diese unseren Planeten viel mehr als die "lauten" Katastrophen, über die jeder spricht und über die jeder noch wieder etwas besseres weiß. Im alten Rom hat mit mit Brot und Spielen die Bevölkerung von den eigentlichen Problemen abgelenkt! Was sind heute Brot und Spiele?
Und mich erschreckt, dass ich von vielen stillen Katastrophen nichts weiß! Sie ereignen sich und niemand hat eine Ahnung davon. Ich werde mal meine Antennen ausfahren. Meine Augen und mein Herz sensibilisieren! Das Spiel ist übrigens vertraut. Schon in der Schule wurden die stillen Kinder nicht bemerkt. Sie rutschten irgendwie dadurch. Die stillen und so wertvollen Kinder, die etwas mehr Beachtung und Aufmerksamkeit verdient hätten, weil auch sie Menschen sind.
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