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Samstag, 27. April 2024

Ich gehe dann mal Offline. Man sieht sich im wahren Leben!

Jetzt bin ich gerade Online. Ich schreibe diese Sätze und sehe, wenn in meinem Mailprogramm eine Botschaft ankommt. Bei Facebook bin ich gerade nicht und auch Xing liegt nicht auf Abruf. Smarthone und Laptop mit allen sozialen Netzwerken können mich sehr beschäftigen. Ich bin wo immer ich bin und bin Online. Ich bin weltweit verbunden und vernetzt. Ich habe viele Freunde und kenne viele Seiten im Netz. Ich reagiere und bekomme Reaktionen. Ich bekomme den Eindruck, dass ich wichtig bin. Ich bin ein Teil eines großen digitalen Abenteuers.
Wenn es da nicht die schmerzliche Seite gäbe. Ich bin allein vor und mit meinem Gerät. Da gibt es keine körperliche Dimension mehr. Alles nur für den Verstand, für die Augen und für die Finger. Wie sähe mein Leben aus, wenn ich komplett Offline ginge. Ginge das noch in dieser Zeit? Ade Facebook und alle anderen Portale? Sich im wahren Leben zu sehen? Es braucht eine neue Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, diese Dimension nicht zu verlieren. Freund an Freund, Körper an Körper. Gemeinsam Kaffee trinken. Lachen und schwätzen und mit allen Sinnen sich gegenseitig wahrnehmen. Mit Haut und Haar leben und sich begegnen. Anrufen und die Stimme hören und selber sprechen. Merken, dass wir Menschen mulitdimensionale sinnenfreudige Wesen sind. Sich verabreden und treffen auf dem Marktplatz oder in der Fußgängerzone. Also, jetzt gehe ich wieder Offline, reibe mir die Hände und gehe hinaus in die Welt. Mal schauen, wie es windet, riecht und begegnet.
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Freitag, 26. April 2024

Wenn es sich gut anfühlt, Kopf aus!

Du hast einen Wunsch, den du dir gerne erfüllen möchtest. Du möchtest vielleicht mit deinem Partner zum Italiener. Wie wunderbar! Leckere Pizza oder Pasta oder einen wunderbaren Salat! Für jeden ist etwas dabei. Da geht dir dein Herz auf und du bekommst auch noch einen kräftigen Rotwein und eine tolle Vorspeisenplatte und vor allem zum Schluss Tiramisu. Du reibst dir die Hände und das Wasser läuft dir im Mund zusammen. Du stellst dir auch noch vor, dass es im Restaurant gemütlich ist und dass du eine entspannte und schöne Zeit mit deinem Liebsten verbringst. Nach dem anstrengenden Tag endlich entspannen bei einem tollen Essen. Es fühlt sich herrlich an.
Du ahnst es schon? Dann kommt der Kopf. Der macht sich ein paar Gedanken und schon ist alles kaputt. In fünf Minuten. Beim Italiener gibt es immer Teig. Pizza oder Pasta ist immer aus Teig. Teig sind überflüssige Kohlenhydrate. Die gehen direkt auf die Hüfte. Außerdem ist es echt teuer, wenn du einen guten Wein trinkst und auch noch drei Gänge bestellst. Wer muss fahren und darf nicht trinken? Heute wollen sowieso alle zum Italiener und dann ist es dort auch noch so laut. Nichts mit Romantik. Für das Geld kannst du dir auch selber einen gesunden Salat kaufen.
So macht das der Kopf, der Verstand. Er macht dir alles kaputt wenn du ihn anstellst. Also, wenn du heute zum Italiener gehen möchtest dann erschaffe dir nur das wunderbare erste Bild und das tolle Gefühl. Dann musst du unbedingt sofort loslaufen und dich beim Italiener an den Tisch setzen und direkt bestellen. Erst, wenn du das gemacht hast, darfst du wieder nachdenken. Was hast du da nur wieder gemacht! Unnütz Geld ausgegeben! Aber das ist jetzt völlig egal. Du bekommst deine wunderbare fettige Pasta und den kräftigen Rotwein. Was soll dein Verstand jetzt machen? Er muss aufgeben und sich seinem Schicksal ergeben. Also, wenn es sich gut anfühlt - Kopf aus!
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Donnerstag, 25. April 2024

Ich bin nicht interessiert mich mit jemandem zu konkurrieren - ich hoffe wir schaffen es alle.

Genau! Konkurrenz im alten Sinne schafft Stress. Wer ist besser? Es gibt Gewinner und Verlierer. Und niemand möchte gewinnen. Concurrere aus dem Lateinischen übersetzt heißt: Zusammen laufen. Also kein Gegensatz, sondern Gemeinschaft.
Das gefällt mir. Ich laufe mit dir und du läufst mit mir. Wir laufen auf Augenhöhe!
Anfang der Woche war ich auf einer Weiterbildung und wir sollten zu Beginn in Vierergruppen uns austauschen über ein Thema und gemeinsam dabei laufen. Da erinnerte ich mich an Tage im Benediktinerkloster vor vielen Jahren. Wenn vier Mönche gemeinsam einen Spaziergang machten gingen zwei vorwärts und zwei rückwärts. So konnten alle vier sich gegenseitig in die Augen schauen. Ich nenne das jetzt Benediktinerwalk. Das Tempo verlangsamt sich. Die vorwärts Gehenden achten auf die beiden vor sich, dass sie nicht ins Stolpern geraten. Die Rückwärtslaufenden üben sich ein in das Vertrauen. Vier können schnell konkurrieren im alten Muster. Wer ist klüger und wer hat die besseren Ideen. Besser sein führt schnell in die Einsamkeit. Der Erste kommt allein ins Ziel. Er hat zwar gewonnen, aber niemanden an seiner Seite.
Ich hoffe auch, dass wir es alle schaffen. Dass jeder ans Ziel kommt. Dass alle Menschen gut leben können. Dass für alle mehr als genug Liebe und Aufmerksamkeit da ist. Dafür möchte ich mich stark machen wo immer ich bin. Und ich glaube, dass Männer und Frauen dafür bestens geeignet sind, das gemeinsam hinzubekommen. Männer allein? Frauen allein? Ich bin gewiss: Wir schaffen das alle!
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Mittwoch, 24. April 2024

Geduld bedeutet, dass man immer weitblickend das Ziel im Auge behält. Ungeduld bedeutet, dass man kurzfristig nicht die Bestimmung begreift. (Rumi)


Ich kann mein Leben weitblickend betrachten oder kurzfristig. Manchmal bin ich sehr kurzfristig. Kurzfristig sind so viele Aufgaben zu erledigen. Mal eben noch die Wäsche waschen und schnell einkaufen gehen. Dann mal eben noch die Schuhe putzen und einen bestimmten Menschen anrufen. Wenn ich bestimmte Dinge nicht kurzfristig mache gehen sie verloren und dann stehe ich da. Wenn ich mein Leben in der Kurzfristigkeit einrichte dann fühle ich mich getrieben. Und diese Getriebenheit äußert sich dann in der Ungeduld. Gepaart mit einer dauerhaften inneren Unruhe. Was muss ich alles noch erledigen bevor ich mich ausruhen kann.
Wenn ich aber weitblickend das Ziel im Auge behalte, dann breitet sich automatisch Geduld in mir aus. Erst am Ende meines Lebens muss ich die Ziele erreichen. Ich habe also noch unendlich viel Zeit. Auch, wenn ich morgen diese Welt verlasse werde ich nicht unruhig. Denn in meinem Weitblick schaue ich zum Horizont. Der Blick geht in die Weite und in die Ferne. Das macht mich großzügig, langmütig und sehr geduldig. Es gibt nichts zu tun! Ich kann heute mal den ersten Schritt machen und dann eine Pause. Ich habe ja so unendlich viel Zeit. Ich verlangsame meine Schritte. Mein Denken. Meine Pläne. Ich werde nicht untätig. Ich behalte das Ziel fest im Auge. Ich weiche nicht ab. Aber es muss nicht sofort sein.
Ich lade dich ein, mit mir einen größeren Freiraum einzunehmen. Das Herz zu weiten. Die großen Ziele ins Auge zu fassen und aufmerksam den nächsten Schritt zu gehen. Zugleich merke ich, wie mein Atem ruhiger wird. Ich kann loslassen und weiß, dass morgen auch noch ein Tag ist. Eine neue Chance.
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Dienstag, 23. April 2024

Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe.

So ganz stimmt das für mich nicht. Es gibt Orte, wo der Himmel mir eher blasser erscheint und Orte, wo es tief blau ist. An manchen Orten gibt es den ganzen Sommer über keine Wolken und woanders ist es ständig grau.
Dennoch stimmt etwas an dieser Idee. Wo immer du hingehst nimmst du dich selber mit. Du mit deiner Persönlichkeit wirst dich nicht einfach verändern. Du nimmst deine Sorgen und Nöte mit. Deine Kindheitserfahrungen und alle Ereignisse des Alltags.
Und zugleich stimmt es wieder nicht. Mit allem, was und wer du bist, tauchst du ein in eine neue und fremde Welt. Dein Leben kann eine neue Einfärbung erhalten. Du wirst ein bisschen milder. Dir gelingt es, in der fremden Umgebung dich mehr zu öffnen. Ein wenig anders zu sein als zu hause. Du spürst in dir einen kleinen Unterschied, der dich optimistisch stimmt. Du bist gar nicht nur und immer angespannt. Du bist nicht nur und immer sparsam. Manchmal kannst du großzügig sein und dich auch ein wenig entspannen.
Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe? Vielleicht! Aber die kleinen Schattierungen und Nuancen machen den Unterschied aus!
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