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Donnerstag, 2. Mai 2024

Die Familie trifft sich heute, um zu überlegen, wie man mit dem schwarzen Schaf in der Familie umgeht. Gott sei Dank bin ich nicht eingeladen.

In meiner Familie gab es ein schwarzes Schaf. Ich werde es hier nicht näher benennen. Sonst liest das jemand aus meiner Familie und fragt sich, wen ich wohl meine ;-) Aber vielleicht bin ich ja auch das schwarze Schaf. Ich wusste es bislang nur nicht. Woran könnte ich denn erkennen, dass ich ein solches bin? Daran, dass ich sozial unverträglich bin? Ein Trinker? Einer, der permanent Gift verspritzt? Oder daran, dass niemand mit mir Kontakt haben möchte?
Wer nie eingeladen wird ist vielleicht doch ein schwarzes Schaf. Schwarze Schafe möchte man ja nicht dabei haben. Sie bewirken, dass die weißen Schafe sich nicht mehr wohl fühlen. Sie stören einfach durch ihre andere Art. Ich war einmal in einer Gruppe das schwarze Schaf. Ich glaube es zumindest. Eigenartig war, dass es mir niemand gesagt hat. Es fühlte sich nur komisch an. Ich war wohl ein schwarzes Schaf mitten unter weißen Schafen in der Meinung, dass ich auch ein weißes Schaf war. Die anderen haben mich aber nicht so gesehen. Aber es bleibt eine Vermutung. In jeder Gruppe entwickelt sich nach meiner Erfahrung jemand, der diese Rolle übernehmen muss. Das eine schwarze Schaf lässt die anderen weißen Schafe näher zusammenrücken. "Wie gut, dass wir so gut sind! Und nicht wie der! Wenn alle so wären, wo wären wir dann?" Jede Gruppe benötigt für ein gutes Gruppenfeeling ein schwarzes Schaf. Es sei denn, die Gruppe ist schon höher entwickelt und sieht jedes Schaf als Gewinn an, egal welche Farbe es hat.
Aber schwarzes Schaf in einer Familie zu sein, ist nicht sehr dankbar. Besser, du weißt es nicht und bleibst unbewusst, aber zufrieden mit dir. Es soll ja auch glückliche schwarze Schafe geben!
www.matthias-koenning.de


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