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Mittwoch, 15. Dezember 2021

Man kann sich wohl den Weg wählen, aber nicht die Menschen, denen man begegnet. (A. Schnitzler)


Oft wähle ich mir einen Weg. Ich gehe spazieren. Ich fahre zum Einkaufen. Ich suche mir einen Urlaubsort. Wenn ich unterwegs bin dann rechne ich auch damit, jemanden zu treffen. Und ich stelle fest, dass ich mich freue. Ich freue mich über all die "Zufallsmenschen". Die Menschen, dir mir heute zufallen. Die in mein Leben einfallen.
Wenn ich immer zu Hause bleiben würde, dann würde ich all diese Menschen nie treffen. Es gibt total viele Menschen, denen ich gerne begegne. "Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie schön, dich mal wieder zu treffen." Manchmal gehe ich einkaufen im Supermarkt meiner Wahl, weil ich weiß, dass ich dort jemanden treffen werde. Auf diesem Weg bin ich schon zu Handwerkerempfehlungen gekommen. Wichtige Hinweise zur Gesundheit. Sonderangebote usw. Den Weg wähle ich, wen ich treffe, das weiß ich nicht. Aber die Menschen, die ich treffe, machen meinen Alltag bunt. Ein Lächeln, ein Gruß und manchmal auch eine Umarmung. Alle Begegnungen sagen mir: Ich gehöre dazu!
Manchmal begegne ich aber auch Menschen, die ich eigentlich nicht treffen möchte. Menschen, die mich gekränkt haben. Bewusst oder unbewusst. Da suche ich manchmal einen sicheren Weg, um bestimmten Menschen aus dem Weg zu gehen. Und auf einmal kommen sie mir entgegen. Zum Glück gibt es nicht viele davon. Ich muss also nicht so sehr aufpassen. Aber ein paar Menschen gibt es schon. Die möchte ich nicht treffen. Geht es dir auch so?
Und jetzt fasse ich einen Entschluss! Ab heute bin ich bereit, jedem Menschen zu begegnen. Ich höre auch, mich gekränkt zu fühlen. Ich gewinne die innere Freiheit wieder. Ich lasse das Vergangene vergangen sein und nehme meinen Platz ein. Dieser Weg gehört mir und wer immer mir über den Weg läuft, ist willkommen. "Jeder!" Irgendwann ist auch mal Schluss mit der Kränkung. Und ich beschließe hiermit auch, dass ich die Menschen in die Augen schaue, die ich gekränkt habe. Ich war mal Opfer und ich war auch Täter. Vermutlich wird das auch in Zukunft so sein. Ich atme tief durch und mache mich auf den Weg. Werde ich dich treffen? Bist du mir freundlich gesinnt? Habe ich dich oder hast du mich mal gekränkt? Ich wünsche dir und mir Frieden auf dem Weg!
www.matthias-koenning.de

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