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Montag, 16. September 2024

Die Wende, die alles wendet!


Damals kämpften die Israeliten gegen die übermächtigen Philister. Ein Zweikampf gegen Goliath sollte alles entscheiden. Jeder kennt die Geschichte, wie David den Goliath besiegte mit seiner Steinschleuder. Der Stein brachte die Wende. Wie wäre die Geschichte der Israeliten verlaufen ohne David und seine Steinschleuder? Der Stein wurde zum Zeichen und Symbol, der den Wandel brachte von Resignation zu Zuversicht und Hoffnung.
Ich habe festgestellt, dass viele Menschen im übertragenen Sinne auch "ihren" Wendestein im Leben erfuhren. Da kam der Brief mit der Zusage für eine lebenslange Berufsanstellung. Da gab es ein Erschrecken bei einem Beinahe- Unfall, das Wachwerden und die Dankbarkeit dafür, dass das Leben noch eine neue Chance gab. Da gibt es die Frau, die bei einer Party, zu der sie gar nicht gehen wollte, den Mann ihres Lebens fand. Da bekommt das Kind nach einer Kette von Misserfolgen in der Schule endlich einen Lehrer, der genau der richtige Begleiter ist.
Kannst du den "Wendestein" deines Lebens benennen? Gibt es vielleicht sogar mehrere davon?  Oder wartest du noch darauf? Wie kann ein solcher Stein in dein Leben kommen?
Ich glaube, dass diese Steine, die die Wende bringen, ständig in unserem Leben auftauchen. Wir erkennen sie nur oft nicht, weil wir nicht aufmerksam genug sind für die uns zugedachten Zeichen am Weg. So wünsche ich dir offene Augen und ein wachsames Herz für das Kleine und Unscheinbare, dass deinem Leben die positive Wendung gibt.

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Samstag, 14. September 2024

Viel-leichtes


Das Wort "vielleicht" verwenden wir wir ja in der Regel im Sinne von "möglicherweise". "Also, ich weiß noch nicht, ob ich morgen Zeit habe. Vielleicht komme ich, vielleicht aber auch nicht."
Wenn wir genauer auf das Wort schauen, dann steckt etwas ganz anderes dahinter. Ich höre das Wort "viel" und "leicht". Wir könnten es also auch verstehen als "Viel Leichtes".
Es fällt uns ja manchmal schwer, Entscheidungen zu treffen. Ich muss mich festlegen. Ich habe doch so viele Alternativen. Weiß ich, ob ich morgen noch das will, was ich heute möchte? "Vielleicht" ist ja morgen meine Stimmung eine ganz andere. "Vielleicht" habe ich noch nicht alles bedacht. "Vielleicht" entscheide ich mich ja falsch und hinterher bereue ich es. In diesem Sinne steckt da viel Schwanken in dem "Vielleicht". Es macht das Wort eher schwer und könnte auch heißen "Vielschwer". Entscheidungen können also "Vielschwer" fallen oder "Vielleicht". Die Alternative hieße also. Die Entscheidung zu fällen ist mir ganz "viel leicht"! Es fühlt sich gut und richtig an! Morgen werde ich mich "vielleicht" mit dir dir treffen! Es ist ganz leicht, sich mit dir zu treffen, da liegt ganz viel Leichtigkeit drin.
Merkwürdig, dass die vielen Entscheidungen, die uns so schwer fallen, sich mit "Viel-leicht-igkeit" tarnen, nicht wahr? Ich wünsche dir auf jeden Fall bei allen Entscheidungen eine gute Portion Leichtigkeit!
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Freitag, 13. September 2024

Herzliches Wunschglück!

Mögen deine Wünsche dich glücklich machen.
Mögen deine Gedanken über dein Wünschen reich sein und dich erfüllen.
Möge dein Wünschen lebendig und leicht sein.
Möge dein Wünschen eine Spur von Loslassen haben.

Mögen deine Wünsche ihren Ursprung in deinem Herzen haben.
Möge dein Glück viele Quellen haben.
Möge dein Glück auch Unglück wohlwollen begrüßen können.
Möge dein Glück auch das Unglück umfassen.

Mögest du Glück haben mit dem richtigen Wünschen.
Mögest du glücklich bleiben, wenn deine Wünsche nur Wünsche bleiben.
Mögest du unabhängig vom Wünschen sein und zugleich dafür empfänglich.
Mögest du von nichst abhängig sein und in deinem Herzen geborgen.

Ich wünsche dir herzliches Wunschglück!

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Donnerstag, 12. September 2024

Es gibt nur zwei Tag im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen. (Dalai Lama)

Gestern ist vorbei und morgen ist noch nicht. Gestern hätte ich weniger arbeiten können und war wohl zu lange unterwegs und hatte zu viel zu tun und hätte mir mehr freie Zeit nehmen können. Ich habe es leider nicht gemacht und heute bereue ich es. Ich habe nicht gut auf mich aufgepasst. Jetzt ist heute und muss die Auswirkungen von gestern ertragen. Gestern schwappt nach heute über. Hätte ich doch gestern meinen Terminkalender nicht so vollgestopft. Wenn ich daran denke fehlt mir für heute die Kraft.
Und der Tag morgen macht mir Angst. Ich habe da so einen unangenehmen Beratungsauftrag. Hilflose und empörte Ehefrauen machen mich als männlichen Berater vorsichtig. Also beschäftige ich mich mit dieser Frau, die morgen kommt, heute schon. Ich lege mir einen Panzer zu und passe auf, dass sie weder mich noch alle anderen Männer beschimpfen kann. Die Beratung fängt heute schon an und ich werde wieder nur eine Stunde berechnen. Dabei ist morgen erst morgen und noch nicht jetzt.
Gestern ist vorbei und morgen ist noch nicht. Warum tue ich mir das an? Ich meine nicht die viele Arbeit und die unangenehmen Beratungen. Ich meine diese Gedanken, die mich von gestern und morgen ins Heute überfallen und mein Jetzt blockieren. Mein Verstand ist völlig undiszipliniert und macht, was er will. Wenn ich an gestern und heute denke, dann kann ich jetzt nichts mehr machen und auch nicht im Jetzt sein. Ja, ich kann nicht einmal Ich selber sein. Ich bin dann das Ich von gestern oder das Ich von morgen. Aber ein solches Ich ist gar nicht. Das Ich ist jetzt gerade da, wo ich diese Zeilen schreibe. Und wenn ich mich auf das Schreiben konzentriere und die Buchstaben anschaue, die ich gerade schreibe, dann verschwinden die Gedanken vom gestrigen Tag und die Angst vor morgen.
Ich werde mir also dessen bewusst, dass meine Gedanken einen Spuk erzeugen und ich schüttle sie ab wie Regentropfen. Ich lege meine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf das, was ich jetzt mache. Was ich jetzt wahrnehme und - spüre, dass da ein Ich ist, das sich wahrnimmt. Yes, mehr davon!
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Mittwoch, 11. September 2024

Einen Reichtum an Freundschaft für dich!


Ein Freund ist jemand, 
dem man den ganzen Inhalt des Herzens
reichen kann, weil man weiß,
dass er ihn mit zärtlicher Hand
annehmen und sichten wird.

(aus Arabien)

Mögest du reich gesegnet sein mit solchen Freundinnen und Freunden.
Möge dein Herz voller Dankbarkeit für dieses Geschenk sein.
Mögest du selbst eine Freundin und ein Freund sein mit einer zärtlichen Hand.
Möge dein Sichten voller Friede und Zuwendung sein!

Dienstag, 10. September 2024

Liest du noch die Speisekarte oder isst du schon!


Auf den ersten Blick klingt dieser Satz vielleicht eigenartig. Darum will ich ein paar Sätze dazu schreiben.
Stell dir vor, du gehst mit Freunden in ein Restaurant. Der Kellner heißt euch willkommen und zeigt euch einen Platz, wo ihr sitzen könnt. Ihr setzt euch und der Kellner bringt die Speisekarte. Er überreicht dir sehr freundlich diese Karte und empfiehlt dir auch eine von den Speisen. "Suchen sie vegetarisch? Das finden Sie hier! Und auf dieser Seite stehen die Tagesgerichte! Der Fisch ist heute besonders zu empfehlen!"
Du bedankst dich beim Kellner und dann lest ihr alle die Speisekarte rauf und runter. Ihr tauscht euch aus. "Was nimmst du?" "Ja wie toll, das klingt auch ganz lecker!" Vor deinem geistigen Auge siehst du die toll angerichteten Speisen. Dein Magen ruft: "Hurra!" in seiner unnachahmlichen Art. Dann kommt der Kellner wieder und es geschieht etwas merkwürdiges. Du gibst dem Kellner die Speisekarte zurück und deine Freunde machen es ebenso. Ihr bedankt euch bei dem freundlichen Mann für das Austeilen der Karten, entrichtet eine kleine Leihgebühr und verlasst das Lokal.
"Hä!" wirst du jetzt denken, oder? Das ist doch völlig schräg! Man geht doch in ein Lokal um zu essen. Du liest zwar die Speisekarte, aber das Ziel ist doch das Essen. In meiner Geschichte gibt es aber keine Bewusstheit vom Essen, sondern nur die Bewusstheit einer Speisekarte. Dort werden die Speisen gelesen, aber nicht konsumiert. In meiner Geschichte ist das völlig in Ordnung so. Meine Besucher kennen es nicht anders. Sie gehen in eine Lokal um Speisekarten zu lesen.
Du würdest jetzt vielleicht mit deinem erweiterten Bewusstsein sagen: "Wie schräg ist denn das! Das Eigentliche haben die Gäste doch verpasst. Das Wesentliche kommt erst nach der Bestellung. Es geht um das Essen, das Genießen und das Sattwerden. Vom Lesen wirst du nicht satt!"
Jetzt wirst du vielleicht fragen warum ich diesen Gedanken mit dir teile. Ich möchte dich einladen, diese Geschichte auf dein Leben zu übertragen. Wo liest du noch die Speisekarte und merkst nicht, dass du eigentlich essen dürftest?
Ich wage einmal eine Übertragung. In der Kirche erzählt dir der Pfarrer im Rahmen seiner Predigt etwas über Gott. Er erzählt, dass er gütig ist und dass man ihm vertrauen kann. Er liest dir vor, was in der Bibel steht und erklärt dir, wie du das verstehen kannst. Mit meinen Worten. Er liest eine Speisekarte vor. Aber isst du auch? Du hörst vielleicht etwas über Gott, aber du isst ihn nicht. Du spürst ihn nicht in dir und hast keine Gespür dafür in ihm zu leben. Du bekommst selten eine Anleitung zum "Gott spüren". Gerade in spirituellen Fragen habe ich oft den Eindruck, dass wir alle Speisekarten lesen und gar nicht wissen, dass es ums Essen geht.
Stell dir doch einmal vor, dass die Predigt ausfällt. Der Pfarrer würde sagen: "Herzlich willkommen! Schließe deine Augen und achte auf deinen Atem wie er kommt und geht. Nimm wahr, welche Bilder in dir auftauchen und welche Gedanken entstehen. Hörst du die Stimme Gottes? Was sagt er gerade. Was nimmst du wahr?" Dann - Stille. Zeit zum Wirken! Nach einer Weile lädt der Pfarrer ein zum Teilen: "Wer möchte erzählen, was geschehen ist?"
Auf einmal gäbe es eine Demokratisierung von Religion. Alle würden von den kostbaren Speisen erzählen, die sie gerade gegessen haben. Alle würden merken, dass sie den Sprung geschafft haben vom Lesen der Speisekarte hin zum Genießen der Speisen.
Die Gotteserfahrung ist meine Herzensangelegenheit. Ich weiß nicht, ob dir mein Bild etwas sagt. Vielleicht lässt es sich auch auf andere Situationen übertragen. Du hörst von Musik aber in dir gibt es keine Melodie. Dir erzählt jemand von Farben aber deine Welt ist schwarz und weiß. Du hörst, dass es die Liebe gibt, aber dein Herz bleibt bei der Sehnsucht stehen. Darum noch einmal meine Frage: Liest du noch die Speisekarte oder isst du schon?
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Montag, 9. September 2024

Urlaub ist wenn man auch Sonntag lange wach bleiben kann.

eine interessante Denke haben wir Menschen heute. Wir denken von der Arbeit her. Am Montag fängt die Arbeitswoche an und endet am Freitag. Dann haben wir das Wochenende um dann wieder arbeiten zu müssen. Der Sonntag ist für die Erholung da, damit wir das Leben dann meistern können. Eigentlich denken wir immer noch wie Sklaven und teilen ein in Arbeit und Freizeit.
Besser wäre doch aus meiner Sicht ein ganzheitliches Denken. Ich bin grundsätzlich frei in meinen Entscheidungen und ich mache das, womit ich ganz einverstanden bin. Ich lebe nicht nur am Sonntag sondern jeden Tag, auch am Montag oder Dienstag. Im Urlaub geben wir uns dann die großen Erlaubnisse. Am Sonntag lange wach zu bleiben. Außerhalb müssen wir früh ins Bett damit wir am Montag fit sind. Im Urlaub gönnen wir uns die Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben. Für ca. 30 Tage im Jahr. Auch wenn die Urlaubstage begrenzt sind - in Gedanken kannst du jeden Tag Urlaub machen. Du gehst zwar am Montag zur Arbeit aber gedanklich könntest du im Urlaubsmodus sein. Niemand zwingt dich, mit deinen ganzen Gefühlen und mit all deinem Denken und Handeln dich in den sklavischen Arbeitsmodus zu bewegen. du darfst dir die innere Freiheit bewahren. Wer könnte dich daran hindern? Nur deine inneren Glaubenssätze! Urlaub ist, wenn du innerlich frei bist.
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Samstag, 7. September 2024

Im Zweifel für die Freiheit! (Willy Brandt)

Willy Brandt hat dieses Wort geprägt in einem politischen Zusammenhang. Im Zweifel für die Freiheit!
Leichter gesagt als getan. Im Laufe meiner Beratungen kommt es immer wieder vor, dass ich Menschen erlebe, die in ihren Beziehungen sich vorkommen wie in einem Gefängnis. "Mein Mann macht mir nur noch Vorwürfe. Alles mache ich falsch. Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch tun soll!" Andere fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz völlig unwohl. Der Chef ist eine Katastrophe, Kompetenzen werden entzogen, sinnlose Aufgaben, Arbeiten werden doppelt und dreifach gemacht. Der Arbeitsplatz kann nur noch mit Bauchschmerzen und Widerwillen aufgesucht werden. Krankheitstage scheinen der einzige Ausweg zu sein, dem Elend zu entkommen.
Im Zweifel für die Freiheit? Im Zweifel entscheiden sich leider viele Menschen nicht für die Freiheit. Schon damals in Israel musste Moses sein Volk lange bearbeiten, den Weg in die Freiheit zu gehen und bei den ersten Schwierigkeiten wollten sie zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens.
Manche Menschen halten lieber an ihrer "Sklavenidentität" auch heute noch fest. Sie werden zwar missachtet, beschimpft oder geschlagen. Aber sie haben einen Platz, wo sie hingehören. Die Unsicherheit der Freiheit fühlt sich schlimmer an als das schlimme Elend der Sicherheit. Gibt es da einen Ausweg?
Zunächst einmal braucht es Verständnis. Wer sich im Zustand der "Sklaverei" fühlt hat den Zugang zum "Befreiungsgefühl" verloren. Um also die Freiheit genießen zu können musst du die Sehnsucht nach Freiheit in dir wecken und wach halten. Es muss dich etwas zur Freiheit ziehen und du musst bereit sein, den Preis dafür zu zahlen. Du musst wählen: mehr Sicherheit oder mehr Freiheit.
Wenn man einen jungen Elefanten mit einem kleinen Stock am Boden angepflockt, dann gewöhnt er sich an die Gefangenschaft. Als erwachsener Elefant kann er bedenkelnlos an diesem kleinen Stock angepflockt bleiben. Obwohl er wegen seiner Stärke fliehen könnte macht er es nicht. Es ist nicht in seinem Bewusstsein verankert, dass er eigentlich frei ist.
Wir Menschen fühlen uns oft wie ein solcher Elefant. Wir sind an einem kleinen Stöckchen angebunden, das sich anfühlt wie ein Baum. Und wie der Elefant haben wir das Bewusstsein für die Freiheit verloren. Für die Freiheit müssen wir uns vorher entscheiden, damit sie sich ereignen kann. Also Augen auf, genau hinschauen, um die Ecke denken, das Unmögliche für möglich halten. Die Veränderungen im Denken zulassen und Freiheit einfach mal ausprobieren - wenigstens für einen Tag!

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Freitag, 6. September 2024

Träum mal drüber nach!

Manchmal suche ich nach einer Lösung für ein Problem. Ich bekomme eine Idee und erzähle meinen Freunden von meinem Problem und von meiner Lösung. Ich erzähle meinen Freunden davon, weil ich noch nicht so ganz sicher bin. Ich habe einen Rest von Zweifeln.
Dann sagt ein Freund zum Beispiel: "Das würde ich an deiner Stelle nicht so machen. Wenn du das machst, schaffst du dir nur neue Probleme. Denke lieber noch mal drüber nach!" Oder ein anderer Freund sagt: "Ja, genau! So machst du es und nicht anders!" Das finde ich dann wieder sehr radikal. So eindeutig bin ich ja noch nicht. Ich spreche also mit vielen Freunden über mein Problem und über meine inzwischen nur noch "mögliche" Lösung. Ich muss am Ende noch mal drüber nachdenken.
Nur - je länger ich darüber nachdenke, desto weiter weg rückt meine Lösung. Das viele Nachdenken erschwert den ganzen Prozess.
Jetzt lese ich auf einer Postkarte den wunderbaren Rat: "Träum mal drüber nach!" Wie wunderbar! Ich bitte den Traum, dass er mir die Lösung zeigt. Dann kommt die Lösung nicht aus meinem begrenzten Verstand sondern aus dem grenzenlosen Raum aller Möglichkeiten. In der Nacht weitet sich mein Bewusstsein. Ich sehe viel klarer. Ohne Nachdenken. Die Lösung zeigt sich mir!
Also - bei deinem nächsten Problem kannst du dir das Nachdenken sparen. Träum einfach mal drüber nach!
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Donnerstag, 5. September 2024

Möge das Leben dich lehren dir selbst ein guter Freund zu sein. (Irischer Segensspruch)


Bist du dir selbst ein guter Freund/ eine gute Freundin? Ich kenne viele Menschen, mich eingeschlossen, die sich selber oftmals sehr kritisch betrachten. Du bist nicht klug genug, du hast diese oder jene Aufgabe nicht optimal erfüllt. Du bist keine wunderbare Ehefrau oder kein aufmerksamer Ehemann. Du fährst mit deinem Wagen zu langsam oder zu schnell. Du beachtest alle Verkehrsregeln supergenau und nahezu penetrant oder du hältst die Regeln alle nur so ungefähr ein. Du schaust dir deine Schulzeugnisse über die Jahre an und erinnerst dich an all die Fächer, in denen du besser hättest abschneiden können, wenn du nur genug geübt hättest. Dir kommen all die Tests vor Augen, die du nicht wichtig genommen hast und überlegst, wo du stehen würdest, wenn du immer die optimale Lösung gefunden hättest auf deinem Weg.
Du gehst zurück in die Vergangenheit und betrachtest deine Gegenwart. Beim Einkauf hast du das Salz vergessen. Die Kartoffeln haben heute fünf Minuten zu lange gekocht, du hast dir beim Essen ein paar Saucenspritzer auf dein frisch gewaschenes Hemd eingehandelt. Du hast dem einen  nicht aufmerksam zugehört und jemand anderem bist du auf die Nerven gegangen.
Du ärgerst dich über deine Schusseligkeit und dein Unvermögen. Kannst du dir trotzdem ein guter Freund, eine gute Freundin sein? Wie oft erlebe ich es, dass ein Freund mir sein Unvermögen beichtet: „Ich habe vergessen dich anzurufen.“ „Ich muss dir doch noch dein Buch zurückgeben, das du mir geliehen hast.“ Dann antworte ich: „Ist doch nicht so schlimm!“
 Kann ich mir das auch selber sagen? Ist doch nicht so schlimm? In wie viele Fallen musst doch noch tappen. Wie viele Dinge müssen dir noch misslingen bis du anfängst, dich dafür zu verurteilen? Möge das Leben dich lehren, dir selbst ein guter Freund zu sein. 
 

Mittwoch, 4. September 2024

Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben, aber viele, die du anderen schenkst. (irischer Segen)


Im Auto erzählte mir eine Freundin von ihrem „verschenkten“ Tag. Solche Tage kenne ich auch. Du fängst mit einer Arbeit an und kommst nicht voran trotz all der Zeit, die du investiert hast. Du rufst an und erreichst niemanden. Im Laden ist das Produkt ausgegangen, das du gesucht hast. Du machst einen Besuch und durch deine Ungeschicklichkeit reißt du dir einen Knopf vom Hemd an einer Stelle, wo es gleich auffällt. Und das alles nicht in einem Monat, sondern an einem einzigen Tag. Da bekommst du wirklich den Eindruck: Das war ein verschenkter Tag. Da hätte ein spontaner Ausflug oder ein entspannter Nachmittag im Garten mehr Sinn gemacht. Manchmal deuten wir verschenkte Tage eher als „vergeudete“ Tage.
Um „vergeudete“ Tage geht es in diesem irischen Segensspruch. Das sind Tage, zu denen du nicht innerlich Ja sagen kannst. Tage, die du anders geplant und dir anders vorgestellt hast. Da kommt schon mal das Gefühl hoch von Sinnlosigkeit und Leere.
Es gibt daneben aber auch die Erfahrung eines verschenkten Tages in dem Sinne, dass du dich entscheidest, eine bestimmte Zeit mit einem anderen Menschen zu verbringen. Du verschenkst Zeit, du bist sogar so großzügig, dass du einen ganzen Tag schenkst. Es wird dich mit Freude und Zufriedenheit erfüllen und dir helfen, ganz im Sein zu sein. 
Ich glaube, dass kein Tag vergeudet sein muss wenn du ihn als sinnvoll deutest. Auch wenn alles schief geht kannst du sagen: Ich habe wertvolle Erfahrungen gemacht! Also: „Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben, aber viele, die du anderen schenkst."

Dienstag, 3. September 2024

Vielleicht geht doch noch was?

                                                                                              
Das Kind bekommt ein schlechtes Zeugnis und wird nicht versetzt in die nächste Klasse. Da kann man nichts machen!
Das Paar hat sich heillos zerstritten und reicht die Scheidung ein. Da kann man nichts machen.
Der Kranke liegt im Sterben und der Tod wartet vor der Tür. Da kann man nichts machen.

Klingt wie Resignation, nicht wahr. Manchmal müssen wir uns dem "Schicksal" ergeben. Das Kind hat sich alle Mühe gegeben und dennoch die erforderlichen Noten nicht geschafft. Das Ehepaar war sogar in einer Beratung und der Kranke hat lange gekämpft. Da kann man nichts machen. Es mag sein, dass das Kind nicht versetzt wird, das Paar sich trennt und der Kranke stirbt. In jeder Situation "kann man dann dennoch etwas machen".
Das Kind kann daraus eine Lektion für die Zukunft lernen und andere Wege gehen. Das Paar findet in der Krise vielleicht einen neuen Anfang. Der Kranke kann noch vor dem Tod seinen Angehörigen seine Liebe zeigen.
Die Situationen können wir manchmal nicht verändern, aber unsere innere Einstellungen. Jedes Ereignis, das uns herausfordert, gibt uns die Gelegenheit zum inneren Wachsen.

Du kannst dein Leben bejahen mit allen Facetten. Es gibt nichts zu tun.
Du kannst Ja sagen auch  zu deinen Fehlern. Dann gibt es nichts zu tun.
Du kannst dich mit dir selber aussöhnen. Dann gibt es nichts zu tun.

Da kann man nichts machen - Resignation.
Es gibt nichts zu tun - einfach im Sein sein!

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Montag, 2. September 2024

Dein goldener Schlüssel zum Leben!


Das Bild stammt von einer Postkarte, die an meinem Schrank hängt. Ein elegant gekleideter Vogel trägt einen Schlüssel im Schnabel. Er heißt übrigens Gregorius und wirkt mit seiner Brille klug und weise.
Eine Frau erzählte mir einmal von ihrer Beichtpraxis. Sie musste auf den Pfarrer warten, weil dieser noch einen dringenden Termin hatte. Zur Vorbereitung bekam sie ein Märchen der Gebrüder Grimm in die Hand gedrückt mit der Überschrift: "Der goldene Schlüssel." Kennst du dieses eigenartige Märchen? Es geht so:

Der goldene Schlüssel

Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen goldenen Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. Wenn der Schlüssel nur passt! dachte er, es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen. Er suchte, aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte, und der Schlüssel passte glücklich. Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen, und den Deckel aufgemacht hat, dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen. (Märchen der Gebrüder Grimm)

Ein wenig ärgerlich, nicht wahr? Am Ende des Märchens fragst du dich, was denn wohl in dem Kästchen liegt. Du bekommst jedoch keine Antwort. Das Märchen hat nur eine Person und es gibt kaum Handlung. Keine Verwicklungen. Kein Drama. Keine Verwandlungen. Es geschieht nichts.

Es ist dennoch interessant, das Märchen ohne Geschichte! Es gleicht eher einem Traumbild oder einem Gleichnis. Wir sind alle Besitzerinnen und Besitzer eines "goldenen Schlüssels". Wir können in unserem Leben etwas "goldenes" sehen, wenn wir die Augen und das Herz aufmachen. Unser Leben hat einen sichtbaren und einen unsichtbaren Anteil. Sichtbarer Schlüssel und verborgenes Schatzkästchen. Dein "goldener Schlüssel" könnte deine handwerkliche Geschicklichkeit sein, die Fähigkeit mit den Augen zu sehen. Vielleicht kannst du zwischen den Zeilen hören und bist akrobatisch auf einem ganz bestimmten Gebiet. Vielleicht kannst du einen Finger so bewegen wie niemand sonst auf dieser Welt. Vielleicht nimmst du aber auch etwas wahr, was nur du wahrnehmen kannst. Es ist also unglaublich wichtig, dass du um deinen "goldenen Schlüssel" weißt. Von da aus kannst du auf dein "Kästchen" schließen. Wo es einen Schlüssel gibt, gibt es auch ein Kästchen. Es wäre Schade, wenn du deinen Schlüssel nicht einsetzen würdest. In deinem Herzen könnte lebenslang ein "Schatz" warten und du würdest ihn nicht entdecken, heben und für dich nutzen!
Viele Menschen kennen nicht einmal ihren Schlüssel. Sie gleichen dem Jungen im kalten Schnee. Das Leben ist mühsam und hart. Es fehlt die Wärme im Herzen. Kannst du deine "goldenen Schlüssel" benennen? Welche fallen dir ein? Worin besteht dein Schnee? Wie verbirgst oder versteckst du deine Fähigkeiten?
Der erste wichtige Schritt im Umgang mit sich selbst heißt: "Ich habe meine eigenen goldenen Schlüssel. Ich richte meine Aufmerksamkeit darauf und werde mir dessen bewusst." Du besitzt "goldene Schlüssel".
Der zweite wichtige Schritt heißt:"Ich finde mit meinem Schlüssel das dazu passende Kästchen. Dazu räume ich Hindernisse aus dem Weg und bleibe einfach dran. Der Schlüssel erinnert mich daran, dass ich mich wirklich einsetze und immer wieder vertraue."

Ergänzungen:
In vielen Geschichten gibt es zuerst das Kästchen und dann sucht man den Schlüssel dazu. Die Verzweiflung kommt, wenn sich der Schlüssel nicht finden lässt. Was ist jedoch wichtiger? Schlüssel oder Schatz!
Der Inhalt des Kästchens bleibt uns verborgen. Der Inhalt deines eigenen Schatzkästchens gehört nur dir! Er geht niemandem etwas an! Es ist deine ureigene Persönlichkeit. Geh wohlwollend und wertschätzend damit um!
Vielleicht öffnest du mit deinem Schlüssel irgendwann das Kästchen und kannst nichts darin entdecken. Du denkst, es sei leer! Dann kommt dir die Erkenntnis! Es ging gar nicht um das Kästchen. Es ging um den Schlüssel!
Darum geht es immer! Das wir den Schlüssel zum Leben finden! Das eigene Leben verstehen lernen! Kraftvoller gehen! Gezielter sich einsetzen! Die Verletzungen und Kränkungen bearbeiten! Gelassener und wohlwollender sein! Du könntest entdecken, dass dein "unscheinbarer Schlüssel", den du oft ignorierst oder übersiehst, sich erst beim näheren Betrachten als "goldener Schlüssel" erweist.
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