Hast du auch manchmal das Gefühl und den Eindruck, dass du dich wie in einem Dschungel befindest? Was meine ich damit? Ständig bin ich umgeben von vielen Menschen. Ich werde konfrontiert mit tausenden von Produkten im Supermarkt und ich muss mich jeden Tag und immer wieder für irgendetwas entscheiden. Ich werde gefragt, ob ich mitmache bei Facebook, WhatsApp oder sonst einer Plattform und stündlich soll ich etwas hoch Wichtiges oder Interessantes lesen oder bewerten. Im beruflichen Alltag sprechen alle vom Wandel und von Veränderungen und von der Bedeutung der digitalen Welt und der Aufforderung, entweder dabei zu sein oder gleich in Rente zu gehen.
Es bleibt
immer weniger Zeit für Muße, für das stille Nachdenken und für die Langeweile.
Ständig möchte jemand etwas von dir und darum fühlst du dich wie in einem
Dschungel. Du stehst da mit deinen „Waffen“ und bist umgeben von einem
unübersichtlichen und undurchdringlichen Wald von Einladungen, Verführungen,
Manipulationen, Aufforderungen und Appellen. Es gibt keine Nische oder Höhle
mehr, wo du dich zurückziehen kannst. Durch das ständige Beschallen verlierst
du mehr und mehr den Kontakt zu dir selbst. Wer bist du jenseits des
Dschungels? Was zählt wirklich? Was zählt vor allem für dich! Wenn du so etwas
hättest wie einen inneren Leitfaden oder Wegweiser, wie sähe dein Leben dann
aus? Was würde sich dann verändern.
Vielleicht
könntest du dich im Dschungel heiter und gelassen bewegen, weil du einen
besseren Zugang hast zu deinen Ressourcen. Dass alle Einladungen und
Verführungen dich gar nicht mehr tangieren oder in Unruhe versetzen. Du bist
nicht gemeint. Oder du schaffst es sogar, wie auf einer Welle zu surfen. Der
Ozean kann dich nicht mehr verschlingen. Schleichst du angespannt und ängstlich
durch die Dschungelwelt oder bist du Tarzan oder Jane? Wenn du für dich
definieren kannst, was wirklich zählt, kannst du alles andere Überflüssige
hinter dir lassen.
Mir sind
ein paar Aspekte eingefallen, dir mir selber helfen, im Meer der Möglichkeiten
nicht unterzugehen, sondern darauf zu surfen. Ich lade dich ein, diesen
Gedanken zu folgen und zu überprüfen, ob das auch für dich hilfreich ist. Möchtest
du einen Rettungsring oder lieber ein Surfbrett? Der Rettungsring ist das
Werkzeug der Angst vor dem Untergang. Das Surfbrett das Werkzeug, sich in das
Abenteuer Leben zu stürzen.
Wenn dein
Leben als kleines Kind sehr bedroht war, wirst du dich eher für Rettungsringe
interessieren. Es sei denn, du hast einen Teil der Ängste schon bewältigt. Oder
du bist als Kind auf die Welt gekommen mit einem absoluten Willkommen. Dann
interessierst du dich vielleicht eher für das Surfbrett. Für mich kommt es
nicht darauf an, ob du schon ein Meister bist. Es reicht aus, wenn du dich
entscheidest, dich weiterzuentwickeln. Zu wachsen und dein Leben zu entfalten
mit allem, was in dir ist. Du bist ja nicht nur ein sterbliches und abhängiges
Geschöpf sondern zugleich göttliche Schöpferin und Schöpfer. Verlasse für einen
Moment den Dschungel oder das tosende Meer und suche dir einen sicheren und
neutralen Platz, an dem du dich zurückziehen kannst. Wenn du deine Augen
schließt bist du schon bei dir. Dann verschwindet die Welt um dich herum und so
nach und nach wird es auch still in deinem Verstand. In der Dunkelheit hat er
erst einmal nichts zu tun.
Vorher
liest du die Überschrift des Kapitels und dann schließt du deine Augen. Welche
Resonanz löst die Überschrift in dir aus? Welche Gedanken tauchen auf? Was
fühlst und spürst du? Verweile eine Zeit mit dir selbst und dann öffnest du die
Augen wieder und liest. Vielleicht wirst
du überrascht sein, dass du zu ähnlichen Ergebnissen kommst. Vielleicht
entsteht aber aus deinen ursprünglichen Gedanken und meinen Überlegungen ein
innerer Dialog. Dein innerer Dialog ist die eigentliche Basis deiner
Entwicklung. Nur, das, was du
durchdenkst, durchfühlst oder durchkaust kann zur Nahrung für dich werden.
Sonst liest du nur einen Gedanken und er wirkt wie ein Duft. Ein intensiver
Moment, der sich schnell verflüchtigt und es bleibt nur eine Erinnerung ob es
angenehm oder unangenehm war.
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