„Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der
Vergangenheit
zu
leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem
Augenblick, wo ALLES stattfindet. So lebe ich heute jeden Tag und nenne es
BEWUSSTHEIT.“
Manchmal
kann ich die Vergangenheit nicht loslassen. Ich denke zurück an meine Kindheit,
die Schule und meine früheren Berufsjahre. Wenn ich mich auf die positiven
Ereignisse konzentriere dann steigen sie mir mit Mühe in meine Erinnerung auf. Die
negativen Erlebnisse haben aber eine viel größere Macht. Alte Kränkungen und
Verletzungen können plötzlich auftauchen und mein Gefühlsleben von jetzt auf
gleich überfluten. Was ich gedanklich zu bewältigt geglaubt habe kommt von
hinten herum im Gefühl mit einer heftigen Welle wieder. Wozu ist das gut? Ich
lebe doch gar nicht mehr in der Vergangenheit. Diese Ereignisse sind vorbei.
Manchmal gebe ich mich diesen Kränkungsgefühlen hin und manchmal sage ich auch
„Stopp!“ Bis hier her und nicht weiter. Es ist überflüssiges und altes Zeug,
das ich da wieder und wieder aufwärme!
Wenn
ich in die Zukunft gehe dann könnte ich ja denken: „Wie wunderbar! Ich habe
Arbeit, ein Dach über dem Kopf und lebe in einer tragfähigen Beziehung. Danke!“
Aber stattdessen tauchen da plötzlich Krisenszenarien auf. Bilder von
Arbeitslosigkeit und Überlebenskampf unter einer Brücke. Ich stelle mir ein
leeres Bankkonto vor und schon spüre ich die Angst. Das ist doch verrückt,
oder? Im Moment habe ich noch genug Geld um die nächsten Monate davon zu leben.
Aber der Zukunftsangst reicht diese Vorstellung nicht aus. Sie möchte mehr
Sicherheit.
Ich
mache mir bewusst, dass ich meine Sorgen und Ängste ständig nähre. Ich gehe in
die Vergangenheit und ich gehe in die Zukunft. Ich hole mir dort alle selbstzerstörerischen
Gedanken und Gefühle ab. Ich muss das nicht machen! Wenn ich in das Hier und
Jetzt gehe verschwindet der Spuk auf der Stelle. Es war nur ein Gespenst, nicht
mehr!
Was
hat das mit der Selbstliebe zu tun? Wenn ich mich selbst liebe, dann kann ich
das nur in jedem Augenblick. Nur im Jetzt kann ich aktiv lieben. Wenn ich das
mache, dann befinde ich mich im Zustand der Verbindung mit mir selbst. Ich bin
da mit mir und spüre meinen Körper, meinen Atem und meinen Herzschlag. Ich
spüre, dass ich jetzt lebendig bin. Und ich mache mir das bewusst. Ich atme
nicht nur automatisch, sondern ich bin mir bewusst, dass ich jetzt in diesem
Augenblick atme. Wenn ich Angst habe, vergesse ich zu atmen und es ist mir
nicht bewusst. Wenn ich Angst habe und es registriere, dass ich gerade Angst
habe und nicht atme – dann kann ich mich entscheiden, wieder tiefer und
bewusster zu atmen. Wenn ich liebend mit mir im Hier und jetzt bin, kann ich
gut für mich sorgen und meinen Körper mit Entscheidung beatmen. „Aha, da ist
gerade diese Enge in meiner Brust, weil mir jemand etwas Unangenehmes gesagt
hat. Es wäre jetzt gut für mich, das Atmen nicht zu vergessen, sondern ganz
tief mehrmals ein- und auszuatmen.“ Dafür braucht es Bewusstheit, sonst
übernimmt ausschließlich das Unbewusste das Ruder und ich lebe nicht, sondern
werde gelebt und fühle mich fremdgesteuert. Mit mehr Bewusstheit kann ich auch
mehr Verantwortung übernehmen. Mehr davon – das wünsche ich dir und mir.
www.matthias-koenning.de
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