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Mittwoch, 30. Oktober 2024
Man hört immer von Leuten, die vor lauter Liebe den Verstand verloren haben. Aber es gibt auch viele, die vor lauter Verstand die Liebe verloren haben. (Jean Paul)
Vielleicht bist du am Anfang deiner Beziehung so verliebt, dass du den Verstand verlierst. Du siehst mit deiner rosaroten Brille eine Prinzessin. Eine Königin. Einen Menschen ohne Schwächen. Oder wenn, dann mit äußerst liebevollen Schwächen. Der Schatten ist weit weggerückt. Wenn schon nicht mit dem Kopf, dann doch im Gefühl. Und das ist am Anfang einer Beziehung auch ganz normal.
Jean Paul kehrt diesen Satz mit Bedacht um. Es gibt auch viele, die vor lauter Verstand die Liebe verloren haben. Ich kenne solche, die von der Liebe enttäuscht sind. Sie prüfen jeden Menschen jetzt kritisch. Welche Fehler kann ich entdecken? Ist dieser neue Mensch kompatibel mit meinen Erwartungen und Werten? Wird dieser Mensch mich auch verlassen? Der Verstand bekommt eine Menge Aufgaben. Er soll prüfen, ob sich die Liebe lohnt.
Oder du lebst schon lange mit deinem geliebten Menschen zusammen. Dein Blick und deine Gedanken werden von Jahr zu Jahr kritischer. Lohnt es sich noch? Ist das Leben nicht doch zu anstrengend. Wirst du genug gesehen mit deinen Bedürfnissen? Bekommst du genug oder gibst du nur? Auch da bist du im Verstand. Du denkst ständig nach. Darüber kann das Fühlen verloren gehen. Das Fühlen der Verbundenheit. Dieser Prozess kann schleichend sein. Du denkst ständig kritisch über diesen Menschen, mit dem du zusammenlebst und irgendwann ist die Liebe weg. Du wachst auf und stellst dir plötzlich die Frage, wer denn dieser Mensch ist, mit dem du da zusammenlebst. Was findest du noch liebenswert? Und du fragst wieder mit dem Verstand und fühlst nicht.
Gibt es eine Lösung? Wünsche dir einfach, wieder in Verbindung zu kommen. Sieh diesen Menschen an deiner Seite an und lass das Herz sprechen. Da sitzt jemand, der auf jeden Fall liebenswert ist. Ohne jeden Zweifel. Es liegt nicht an diesen Menschen an deiner Seite. Es liegt an deiner Sichtweise und deinen verqueren Gedanken.
www.matthias-koenning.de
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