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Montag, 5. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 5. Weniger denken


Dein Herz hat viele Räume. Unendlich viele. Dein Herz ist ein Universum. Du schaust in den Himmel und siehst das große Universum. Du schaust in dein Herz und siehst wieder ein unendliches Universum lediglich auf materiell gesehen kleinen Raum.
In deinem Herzen bist du die Schöpferin, der Schöpfer deiner Gedanken und Bilderwelten. Vielleicht bist du zufrieden mit dem, was du wahrnimmst. Vielleicht gibt es aber die eine oder andere Stelle, die deiner Aufmerksamkeit bedarf. Wovon ist zu viel und was gibt es zu wenig? Was könntest du mehr, und was könntest du mal weniger machen im Advent. Heute geht es um:

5. Weniger denken

Ich mache mir ständig Gedanken. Manche sagen von mir, dass ich sehr im Kopf bin. Da verorten wir ja unsere Gedanken. Wir sagen dann: "Der ist ganz schön verkopft." Ohne den Kopf und ohne meine Gedanken könnte ich hier auch gar nicht schreiben. Ich denke nach und schreibe dann auf.
Ich mag es, dass ich denken kann und darf. Ich kann mich sortieren und fühle mich dadurch sicherer. Ich plane meine Arbeit, einen Umzug, einen Einkauf und weiß, dass ich dann nichts vergesse und ein gutes Gefühl bekomme. Ich habe alles richtig gemacht. Ich würdige also ausdrücklich das Denken!

Oft jedoch scheinen meine Gedanken sich selbständig zu machen. Ich denke mir aus, was ich einkaufen muss und "jemand anders" plant einfach weiter. "Was muss ich noch einkaufen. Ich habe bestimmt was vergessen!" Ich gehe in Gedanken durch alle Schränke, durch die Regale des Supermarktes über sonstige Geschäfte am Weg. Ich kalkuliere die Zeit und bedenke schon mal die Rezepte für die ganze Woche. Ich schaue nach, ob ich noch genug Geld habe usw. Auf einmal befinde ich mich im Gedankendschungel und finde den Weg nicht mehr hinaus.

Ist dir diese Erfahrung vertraut? Willkommen im Club! Wie wäre es, mal ab und zu wenigstens weniger zu denken. Weniger Gedanken und Grübeleien? Manchmal mache ich meine Einkaufsliste kurz und knapp. Wenn dann das Gedankenkarussell anspringen will sage ich: "Danke! Genug!" Und ich halte sofort an. Ich gehe nicht in Verhandlungen. Das liebt mein Denken. Da hilft nur ein liebevoller, aber klarer Schnitt. Wie beim Essen. Du isst deinen Teller leer und es hat dir geschmeckt. Du bist satt. Aber es schmeckt doch so gut! Wenn du dich dann wieder wehmütig den Schüsseln auf dem Tisch zuwendest, beginnt dein Leidensweg. Du kommst von der Lust und gehst in den Frust. Darum: Weniger denken! Einfach Schluss machen weil es dir sonst nicht gut tut. Dein Verstand weiß das nicht. Der macht weiter wie eine Maschine. Da gibt es jedoch eine Instanz in dir, die das Denken beeinflussen kann. Der innere Beobachter ist in der Lage, für ein Stopp zu sorgen. Also weniger denken. Zugleich jedoch  dem Verstand eine Aufgabe geben. Sonst hört er nicht auf. Geh in die Wahrnehmung. Was fühle ich jetzt in meinem Körper? Was sehe ich im Außen? Wie kann ich meine Dinge achtsam tun? Bitte deinen Verstand, dich dabei zu unterstützen. Er wird es gerne tun.
www.matthias-koenning.de

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