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Dienstag, 6. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 6. Mehr fühlen


Wofür schlägt dein Herz? Du kannst dir einen Menschen vorstellen, den du magst. Vielleicht schlägt dein Herz aber auch für Frankreich oder Spanien. Für Rosen oder Tulpen. Für Pasta oder Kartoffeln. Wenn dein Herz für etwas schlägt, dann fühlst du dich lebendig.
Du kannst weniger von etwas Negativem machen oder mehr von etwas, was dich positiv stimuliert. Du putzt im Advent dein Herz. Machst Inventur. Spürst mal in dich hinein. Schlägt dein Herz für Weihnachten? Noch nicht? Vielleicht braucht es noch ein paar Schritte. Heute heißt es:


6. Mehr fühlen

Bist du schwerpunktmäßig eher ein Denker oder eher ein Fühler? Du siehst etwas, was dir gefällt und dann tut sich etwas im Körper. Es wird vielleicht weit, du spürst Wärme oder eine gewisse Leichtigkeit. Du denkst an den letzten Urlaub und dein Herz klopft lauter. Es kribbelt in der Haut. Die Nasenflügel weiten sich, als ob sie sich an die Mittelmeerküche erinnern könnten.
Wenn du mehr fühlen kannst, dann weitet sich das Spektrum deiner Wahrnehmung und deines Wohlbefinden. Oft benennen wir die Gefühle ja mit einem Namen. Freude und Glück mögen wir, Trauer, Angst und Ärger vermeiden wir. Wir geben dem, was wir fühlen, einen Namen. Eigentlich aber gibt es so etwas wie ein Körperphänomen. Es fühlt sich manchmal angenehm an und manchmal unangenehm.
Du denkst an etwas und das löst etwas aus auf der Körperebene. Es wird weit oder eng. Es kribbelt oder es drückt. Es ist hart oder weich. Mehr im Unterbauch oder mehr im Herzraum. Du spürst die Haut oder den Hals. Es gibt vielleicht sogar heftige Wellen, die durch den ganzen Körper gehen. Manche Menschen erleben das sehr ausführlich und manche eher weniger davon.
In der Regel koppeln wir da etwas. Ich höre eine Nachricht oder sehe etwas und das wiederum löst etwas aus in mir. Bestimmte Körperreaktionen vermeide ich aber lieber. Wer mag schon Enge? Oder als Gefühlswort: "Angst"? Ich lade dich ein zu folgender Übung. Stell dir etwas vor, das in dir Freude auslöst. Dann lässt du die Geschichte einfach weg und beobachtest, was in deinem Körper geschieht. Du bleibst bei dem, was du "fühlst" und "spürst". Egal, was kommt. Egal, wie lange. Du bist wie ein Forscher neugierig und interessiert. Du bleibst so lange bei den "Sensationen", bis sie verklingen.
Dann denkst du an ein unangenehmes Ereignis und fühlst wieder in dich hinein. Du denkst wiederum nicht mehr länger daran, sondern beobachtest wieder die Körpersensationen. Was geschieht jetzt im Unterschied zur Vorübung? Was ist stärker, was ist schwächer, was hat sich verändert. Vielleicht hast du sogar an eine so schlimme Erinnerung gedacht, dass in dir das auftaucht, was du sonst Panik nennst. Aber dieses Mal bleibst du einfach dabei. Du spürst mächtige Wellen, die da kommen und du bleibst dabei. Du kannst diesen "Gefühlen" Nahrung geben, indem sie fütterst mit weiteren Geschichten. So wirst du vertrauter mit deiner Art zu Fühlen.
Du wirst feststellen, so ist das bei mir. Wenn ich Trauriges denke geschieht eher etwas an den Stellen. Wenn ich an etwas Freudiges denke - geschieht vielleicht sogar etwas sehr ähnliches. So wirst du vertrauter mit dir selbst und traust dich, mehr zu fühlen und den Reichtum in dir zu entdecken.
www.matthias-koenning.de

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