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Mittwoch, 2. Juli 2014

Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg. (Japan)



Wenn ich es eilig habe, dann achte ich darauf, möglichst keinen Umweg zu machen. Ich will ja schnell an mein Ziel. Halt Stopp! Noch einmal von vorne.
Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg. Wenn du es eilig hast, dann ist das zunächst mal ein sehr subjektives Gefühl. Es kann schon ein Zeichen für Stress sein. Du bist angespannt, dein ganzer Körper ist im Alarmzustand. Du entwickelst einen Tunnelblick und bekommst vieles nicht mehr mit. Du willst jetzt und sofort dein Ziel erreichen. Du befindest dich im Feuerwehrmodus. Dir fehlt der Augenblick des Innehaltens mit der Frage: Geht es um Leben oder Tod? Muss ich jemanden retten? Geht mir etwas unwiderruflich verloren? Steht meine Existenz auf dem Spiel?
Jeder kennt das: Du gibst dich dem „Eilegefühl“ hin. Doch der erlebte Stress führt dich dahin, dass du zwar dein Ziel früh erreichst, aber noch eine ganze Zeit im Anspannungsgefühl bleibst. Das ist nicht gesundheitsförderlich für dich.
Wenn du dir bewusst vornimmst, gerade in der Eile einen Umweg zu machen, dann entschleunigst du dich. Du machst deutlich: Angesichts der Ewigkeit, die nach diesem Leben auf dich wartet ist das, was du jetzt zu tun hast, völlig unbedeutend. Außerdem wirst du mit dem Umweg entspannt und gelöst an dein Ziel gelangen. Du brauchst nicht mehr die Zeit zum Herunterkommen wie der Eilige. Am Ende wirst du viel schneller dein Ziel erreicht haben. Wenn du es eilig hast und einen Umweg machst tauchst du ein in eine sehr wichtige Lebenserfahrung. Du bist der Lenker deines Lebens und nicht die Ereignisse, die dich scheinbar antreiben. Du entscheidest selbst über wichtig und unwichtig. Wenn du das Gefühl hast, du müsstest dringend etwas tun, mach genau das Gegenteil. Dann beobachte dich bei diesem Experiment und bei dieser Erfahrung. Manchmal wirst du überrascht sein. Das, was du ursprünglich vorhattest, war genau richtig. Und das Gegenteil – auch!

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