bei mir selbst zu Haus.
"Ich lasse los und bin..." Dieser
Liedvers begleitet mich seit dem vergangen Jahr. Mir gefällt er. Wir
hängen an Bücher, an Häusern, am Geld, an Vorstellungen, an
Überzeugungen, an Glaubenssätzen. Wir hängen an der Familie, an
Freunden, an Arbeitskollegen, an Mitschülern. Wir hängen am Smartphone,
am PC, am Fernsehen, am Auto. Wir hängen jeden Tag und häufig irgendwo
fest. Wir hängen an der Gesundheit, an der Jugend und an unseren
körperlichen Fähigkeiten.
Immer wenn ich hänge an irgendetwas sage ich mir: Ich lasse los...
Was
geschieht, wenn ich loslasse, alles loslasse? Höre ich auf zu
existieren? Habe ich Angst, etwas zu verlieren, so dass ich es
krampfhaft festhalte? Ich hänge ja nicht nur an den Dinge, ich halte sie
oft krampfhaft fest, wenn die Angst, es zu verlieren, auftaucht. Du
lässt los und macht eine eigenartige Feststellung: Du hast vielleicht
Schmerzen, du bist traurig, weil du etwas verloren hast. Aber du
existierst weiterhin, "du bist".
Ich lasse los und .... bin
weiterhin, trotz und mit meinem Verlust. Wir hängen oft an Dinge im
Außen fest. Wir werfen unseren Anker aus und sagen zum Haus: "Gib du mir
Sicherheit". Wir werden unseren Angst zur Ehefrau oder zum Ehemann aus
und sagen: "Halte du mich fest!" Manchmal gibt dir dein Haus Sicherheit
und manchmal tut der Halt durch den Partner gut. Irgendwann wird es aber
nicht mehr funktionieren mit "tödlicher" Sicherheit! Und... was
dann...?
Der Vers sagt: "Ich lasse los und bin bei mir selbst zu
Haus!" Wenn du dich nach innen wendest und im Inneren den Halt findest,
dann wirst du wahrhaft unabhängig. Die Liebe deiner Frau bereichert dich
zwar aber nur als Geschenk, als freiwillige Gabe. Du bist in dir zu
Hause und dann... kommt noch etwas dazu. Du findest die Sicherheit in
dir und das Haus unterstützt dich dabei. Nicht mehr und auch nicht
weniger.
Lege deine Schwerpunkt dahin, bei dir selbst zu Hause zu
sein. Manchmal ist es notwendig, loszuslassen, um den Weg nach innen
finden und gehen zu können.
www.matthias-koenning.de
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