Stell dir vor, dass du dich beworben hast. Du bist eingeladen zu einem Vorstellungsgespräch und bekommst hinterher eine Absage. Dann schließt sich in diesem Augenblick eine Tür für dich. Diese Stelle hat jetzt jemand anders bekommen und du nicht. Mein Postkartenspruch sagt jetzt: "Wenn das Leben eine Tür schließt, dann öffne sie wieder. Es ist eine Tür. Türen kann man öffnen."
Kann ich jetzt einfach die Stelle antreten, obwohl ich abgelehnt wurde? Ich kann die Tür ja einfach öffnen. Ist ja nur eine Tür! Ich denke, so ist das nicht gemeint. Wenn ich eine Möglichkeit verpasst habe, dann kann sich schnell Resignation in mir ausbreiten. Ich kann so hoffnungslos werden, dass ich nicht einmal mehr eine Türklinke drücke nach dem Motto: Ist eh verschlossen! Für mich! Keine Chance!
Wie könnte der Umgang mit einer Absage anders ausgehen? Wie kann ich die Chance für mich nutzen und die Türklinke drücken, so dass sich etwas für mich öffnet? Ich kann aus der Absage lernen. Ich kann schauen, was war denn der genaue Grund. Wo kann ich mich verbessern. Die Absage kann meine Widerstandskraft stärken nach dem Motto: Jetzt erst recht! Ich kann trotzdem mit dem Arbeitgeber in Verbindung bleiben und mich für das nette Vorstellungsgespräch bedanken.
Es geht also darum, dass ich die Türen nicht als etwas Absolutes betrachte. Türen sind nur relativ verschlossen. Wenn sie sich absolut verschließen, dann muss man sie zumauern.
Solange eine Tür eine Tür ist, kann ich sie öffnen. Wenn ich in Möglichkeiten denke, öffnet sich ein Weg. Sonst gibt es eine Sackgasse. Der Spruch möchte dir helfen, aus einem Sackgassendenken auszusteigen.
Und das erlebe ich in meinem Umfeld häufig: So eine Art Sackgassenbewusstsein. "Da ist nichts mehr zu machen!" "Da geht nichts mehr!" Ja, das stimmt, manche Türen kann ich nicht mehr öffnen, wenn sie sich schließen, aber ich finde trotzdem noch eine Möglichkeit, so lange ich lebe. Es geht schließlich auch nicht um die Tür, sondern um den Raum hinter der Tür und meine Absicht, irgendwo hin zu gelangen. Der nächste kleine Schritt, der mir einfällt, ist die nächste Tür, die ich öffne.
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