Zu Beginn eine Jahres macht es für mich Sinn, sich einen roten Faden zu suchen. Welche Gedanken könnten mich begleiten? Welche Wünsche trage ich im Herzen? Unter welchem Stern wird das neue Jahr für mich stehen?
Statt
abnehmen oder pünktlicher kommen entscheide ich mich lieber für eine Idee, die
tiefer greift. Wie wäre es damit, einfach der Liebe zu folgen? Es gibt ja den
christlichen Grundsatz der drei Wege, die Liebe ins Leben zu bringen. Liebe
Gott, der und die Nächste und dich selbst. Die Selbstliebe steht scheinbar auf
dem dritten Platz und Gott an erster Stelle. Damit konstruieren wir unbewusst eine
Hierarchie der Liebe. Allein das kann gar nicht im Sinn der Liebe sein.
Hierarchische Abstufungen finden im Kopf statt. Der Verstand bewertet sofort.
Gott ist wichtig und Selbstliebe ist egoistisch und das ist schlecht. Den
Nächsten lieben ist wichtiger als auf sich selbst zu schauen. Und vor allem
gehört Gott immer an die erste Stelle. So macht das unser Verstand.
Das
Herz spricht eine andere Sprache. Es hört Liebe, es öffnet sich wie eine
Blumenblüte und brennt. Das Herz schwingt wenn es fühlt und wenn es liebt.
Dabei geht es um das Lieben an und für sich. Das Wesen des Herzens besteht
darin, zu lieben. Ich liebe mit meinem Herzen und du mit deinem. Über meines
verfüge ich und über deines nur du selbst!
Wenn
ich mit dem Lieben beginne verlagere ich mein Bewusstsein vom Kopf in das Herz.
Im Kopf entwickle ich meine Gedanken. Dort werte ich und wäge ab. Wenn ich mich
mitten in das Herz hineinbewege bin ich verbunden mit allem was ist. Der
Zustand des Liebens schließt nichts aus. Die Unterschiede verschwinden mehr und
mehr ob ich Gott liebe, den Nächsten oder mich selbst. Ich werde zum Liebenden.
Ich
kann nur an mir selbst testen, ob meine Liebesfähigkeit vorhanden ist oder
nicht. Wenn ich mich selbst liebe kann ich die Auswirkungen bei mir selbst
spüren. Ich entspanne mich. Ich fühle mich behaglich. Es wird mir warm. Die
Gedanken kommen zur Ruhe. Je mehr ich liebe, desto stärker wirkt es sich
körperlich, geistig und fühlend aus.
Ich
kann also in meinem Tun eine Prise Liebe hineingeben und schon intensivieren sich
meine Empfindungen und bekommen eine tiefere Qualität. Wenn ich mich selbst
nicht lieben kann weiß ich gar nicht, was Liebe ist. Ich hätte vielleicht eine
gedankliche Ahnung, weil viele darüber sprechen und weil ich Liebesromane zum
Studium lesen könnte. Aber ich hätte keine Selbsterfahrung damit. Die
Gottesliebe wäre nur eine Art moralisches Gebot, das ich mit erhobenem
Zeigefinger erfüllen müsste.
Die
Selbstliebe ist also so etwas wie die Voraussetzung dafür, dass ich Gott oder
einen anderen Menschen lieben kann. Am Ende ergibt sich ein unendlicher
Kreislauf. Gott liebt mich, so dass ich von seiner Liebe lebe und lieben kann.
Ich schicke meine dankbare Liebe an Gott zurück und beziehe die ganze Schöpfung
mit ein.
Es
lohnt sich also, die Selbstliebe in den Blick zu nehmen. Doch wenn ich mich
selbst liebe, wer ist dieses „m-ich“? Wen oder was liebe ich da eigentlich?
Denjenigen, der so aus dem Bauch der Mutter kam und im Laufe der Jahre
gewachsen ist mit Freud und Leid? Denjenigen, der sich hinter allen
„Ich-Erfahrungen“ als etwas Göttliches verbirgt? Schließt es möglicherweise von
mir nichts aus und beinhaltet alles? Eine intensive spirituelle und philosophische
Frage!
Ich
kann mich auf jeden Fall bewegen hin zu mehr Liebe zu mir selbst. An den
Auswirkungen werde ich erkennen, ob ich diesem Ziel näher komme. Wenn ich die
Art und Weise mich selbst zu lieben intensiviere, wird es auch Auswirkungen
haben auf die Liebe zu meinem Nächsten.
Ich
möchte dich einladen, dies mit der Unterstützung eines Textes (1996) der
Autorin Kim McMillen zu tun. Ein Charlie Chaplin Fan hat sie dann ihm in den
Mund gelegt und mit dem 70igsten Geburtstag verknüpft. Eine schöne Idee, die
sehr erfolgreich wurde. Und hier zunächst der ganze Text, wie er mir vorliegt.
Die Struktur der Sätze ist immer gleich. Wenn ich anfange, mich selbst zu
lieben, dann gibt es Veränderungen oder Auswirkungen wie Respekt, Reife oder
Selbstvertrauen.
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich anfing mich selbst
zu lieben, konnte ich erkennen, dass Angst und
emotionales Leiden nur
Warnzeichen sind, dass ich gegen meine eigene Wahrheit lebe.
Heute weiß ich: Das nennt
man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, verstand ich, wie sehr es jemanden beeinträchtigen kann, wenn
ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzuzwingen, auch wenn ich
eigentlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt und dieser Mensch nicht dazu
bereit ist – und das gilt auch, wenn dieser Mensch ich selber bin. Heute weiß
ich: Das nennt man RESPEKT.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen
Menschen zu sehnen und
konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung
zum Wachsen ist. Heute weiß
ich: Das nennt man REIFE.
Als ich anfing, mich selbst
zu lieben, habe ich verstanden, dass ich immer und unter allen Umständen zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bin. Und
dass alles zum richtigen Zeitpunkt geschieht. Von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man SELBSTVERTRAUEN.
Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich es sein lassen, mir meine eigene
Zeit zu stehlen, und ich hörte auf, große Zukunftsprojekte zu entwerfen. Heute
mache ich nur das, was mir Freude bereitet und mich glücklich macht, Dinge, die
ich gerne tue und die mein Herz zum Lachen bringen - und ich tue sie auf meine
Weise und in meinem Rhythmus.
Heute
weiß ich: Das nennt man EINFACHHEIT.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, habe ich mich von allem selbst befreit, was nicht
gesund für mich war, von
Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich
immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das »Gesunden Egoismus«, aber heute weiß
ich: Das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger
geirrt. Heute habe ich erkannt: Das nennt man DEMUT.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit
zu leben und mich um meine
Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES
stattfindet. So lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich selbst zu
lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig
und krank machen kann. Als
ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der
Verstand einen wichtigen
Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht
weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen
mit uns selbst und anderen
zu fürchten, denn sogar Sterne knallen aufeinander und es
entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist LEBEN.
(Nach Kim McMillen)
Die erste Auswirkung: Ich
werde authentischer
„Als
ich anfing mich selbst zu lieben, konnte ich erkennen, dass Angst und
emotionales
Leiden nur Warnzeichen sind, dass ich gegen meine eigene Wahrheit lebe.
Heute
weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.“
Manche
sehen die Wahrheit als etwas Absolutes an. Es gibt eine objektive endgültige
und ewig geltende Wahrheit. Das mag so sein. Aber als Mensch habe ich immer
meine subjektive Brille auf. Ich kann sie nicht einfach ablegen. In mir gibt es
eine innere Wahrheit, die zu mir selbst gehört. Ich nehme die Wirklichkeit
wahr, so wie sie für mich ist. Ich finde einen Menschen schön. Das Meer
großartig. Die Berge überwältigend. Jemand anders lebt eine andere Wahrheit und
eine andere Wirklichkeit. Aber nicht jeder traut sich zu, seine Wahrheit auch ganz
und gar zu leben.
Wenn
ich mir sicher bin mit mir selbst frage ich einen anderen trotzdem: „Wie siehst
du das? Was meinst du?“ Ich kann den anderen fragen, weil mich seine Wahrheit
interessiert und ich mich mit diesem Menschen verbinden möchte. Ich kann aber
auch fragen, weil ich mir selbst in meiner Wahrnehmung unsicher bin. Ich traue
meiner Wahrheit nicht.
Wenn
ich aber von einem göttlichen Ursprung her komme müsste ich es eigentlich
besser wissen. Das Göttliche in mir weist mich hin auf etwas ewig und absolut
Wahres in mir. Halte ich meine Wahrheit etwa für falsch weil ich immer noch die
Stimme meiner Eltern höre? „Du lügst! Du hast Unrecht! Du bist dumm!“
Die
alltägliche Wirklichkeit sieht leider so aus, dass wir oft Momente der Angst
und Unsicherheit erleben. Dass wir die Balance verlieren und leiden, weil
andere Menschen uns negativ bewerten. Damit wir beliebt bleiben oder werden
verbiegen wir uns. Wir möchten dazugehören. Nicht ausgeschlossen sein. Sich
verlassen zu fühlen und isoliert zu sein ist schlimmer als die eigene Wahrheit
nicht zu leben. Was nützt mir meine Wahrheit, wenn ich einsam bin!
Wenn
ich aber anfange, mich selbst zu lieben verändert sich meine Wahrnehmung. Ich
sage Ja zu meiner eigenen Wahrnehmung der Wirklichkeit. Ich mache mich
unabhängig von den Werturteilen meiner Umgebung. Ich riskiere es, verlassen zu
werden in dem Wissen, dass ich mit mir auf jeden Fall gut auskommen werde. Wenn
ich mich liebe, ist ja Liebe da. Liebe im Innen! Zugleich werde ich
feststellen, dass die anderen mich nicht verlassen werden nur weil ich meine
eigene Wahrheit lebe! Auch dieses ist nur eine Vorstellung in meinem Kopf und
eine Erinnerung an meine Kindheit. Als ich klein war, lachten mich die
Erwachsenen aus für meine beschränkte kindliche Weltsicht.
Es
ist bestimmt heilsam, dieses kleine Kind in mir zu lieben, das eine ganz eigene
kindliche Sicht der Wahrheit hatte. Das Gegenteil von Wahrheit ist für mich
übrigens auch nicht die Lüge sondern eher die Unwahrhaftigkeit. Es geht darum,
dass ich zu mir selber stehe und mich darin authentisch und echt fühle. Und mehr davon – das wünsche ich dir und mir.
Die zweite Auswirkung: Ich
respektiere mehr
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, verstand ich, wie sehr es jemanden
beeinträchtigen kann, wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche
aufzuzwingen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt
und dieser Mensch nicht dazu bereit ist – und das gilt auch, wenn dieser Mensch
ich selber bin. Heute weiß ich: Das nennt man RESPEKT.“
Manchmal
möchte ich, dass der andere etwas für mich macht. Ich selbst habe keine Zeit
oder ich kann es einfach nicht. Ich wünsche mir, dass mir jemand hilft und wenn
ich diesen Wunsch nicht ausspreche, kann er sich auch nicht erfüllen. Meine
Wünsche stehen nicht auf meiner Stirn geschrieben. Sich etwas von jemandem zu
wünschen in aller Offenheit finde ich sehr hilfreich und verbindend. Da ist
nichts dran auszusetzen.
Es
geht darum, jemandem Wünsche aufzuzwingen. Dieser Zwang begegnet mir im Leben
eigentlich nicht. Wenn jemand etwas von mir wünscht dann spüre ich die
Freiheit, ob ich den Wunsch erfüllen mag und kann. Wenn sich ein bedrückendes
Gefühl breit macht weiß ich, dass da etwas nicht stimmt.
Neben
der offensiven Art, Druck und Zwang auszuüben, gibt es die verborgenen
manipulativen Ansätze, die ich viel gefährlicher finde. Ansätze, die ich gar
nicht so richtig bemerke. „Du weißt doch, dass ich nicht kochen kann. Und wir
treffen uns doch nächste Woche und ich fühle mich total überfordert.“ Und dann
folgt kein ausgesprochener Wunsch, keine Bitte. Ich höre den Appell: „Koch du
für mich! Sonst bist du Schuld, dass ich mich blamiere.“ Und schon stehe ich am
Herd. „Wenn du nicht willst, dass ich nass werde, dann müsstest du mich eben
wegbringen. Du hast ja, wie ich sehe, auch nicht etwas Wichtiges vor bei dem
ich stören könnte. Das würde ich auf keinen Fall tun. Ich respektiere deine
freie Zeit.“ Natürlich will ich nicht, dass mein Partner nass wird und
selbstverständlich habe ich nicht ständig wichtiges vor! Außerdem möchte ich
den Beziehungsfrieden gerne bewahren.
Zugleich
nagt der Manipulationsversuch aber an meinem Herzen. Es fühlt sich nicht gut
an, zu manipulieren oder manipuliert zu werden.
Wenn
ich mich selbst liebe, dann höre ich mit solchen Spielen auf. Dann frage ich
klar und direkt. Dann respektiere ich die Freiheit des anderen und nehme eine
Absage aufrecht entgegen. Ohne Groll und ohne Kränkung. Ich habe kein Recht,
auf das Leben des anderen einzuwirken und ihn für mich auszunutzen. Zu keiner
Zeit! Liebe kennt keinen Zwang, denn dann verlässt sie sich selbst und ihre
Grundsätze. Wenn ich meine eigenen Manipulationsweisen durchschaue mit
„selbstliebenden“ Augen werde ich anders denken und sprechen – respektvoller!
Und mehr davon – das wünsche ich dir und mir.
Die dritte Auswirkung: Ich
werde reifer
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen
Menschen
zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung
zum
Wachsen ist. Heute weiß ich: Das nennt man REIFE.“
Alles
um mich herum ist eine Aufforderung zum Wachsen! Ich darf wachsen. Ich erinnere
mich an so manche Situationen in meinem Elternhaus wo es darum ging, bloß nicht
so zu werden wie die Nachbarskinder. Das eine Kind stotterte. Das andere Kind
war faul. Wieder ein anderes Kind war dumm oder war zu aggressiv oder
ungehorsam gegenüber den Eltern.
Ständig
verglich meine Mutter uns mit irgendwelchen anderen Kindern. Konnten wir in der
Schar der Nachbarskinder bestehen?
So
fing ich an mich zu vergleichen. Was konnte ich besser und was konnte ich
schlechter? Meine Mutter schaute auf die Moral und ich als kleiner Junge
schaute auf das, was andere Jungen praktischerweise besser konnten als ich. Ich
konnte nicht Fußball, keine Hütten bauen, keinen Flitzebogen erstellen und
keine flugfähigen Drachen bauen. Andere Jungen konnten dafür nicht hüpfen,
singen und Geschichten erzählen. Das konnte ich wiederum, aber ich hätte gerne
wenigstens einmal gut Fußball spielen wollen.
Wenn
die Sehnsucht dahin geht, das gut zu tun, was andere können, dann gehe ich weg
von mir. Ich bin nicht mehr bei mir sondern beim anderen. Doch es fühlt sich so
an, als stünde ich am Bahnsteig und der Zug fährt ohne mich ab. Ich stehe am
Rand des Fußballfeldes und das Spiel findet ohne mich statt. Ich würde ja so
gerne, aber ich kann nicht! Während dieser Zeit des sehnsuchtsvollen Zuschauens
versäume ich es, mich um mein eigenes Wachsen zu kümmern. Es hat mir niemand
beigebracht, dass ich mich unterscheiden darf. Dass ich ganz einmalig bin! Ich
dachte oft, dass ich kein echter Junge wäre. Nur ein so ungefährer!
Ich
habe etwas falsch verstanden. Ich dachte, ich müsste so werden wie die anderen
Jungen ohne darauf zu achten, dass ich das gar nicht bin.
Wenn
ich anfange, mich zu lieben, dann höre ich auf, nach außen zu schauen. Dann
nehme ich das Außen nur wahr als einen wunderbaren parallelen Wachstumsprozess
zu meinem eigenen. Alles wächst auf je eigene Weise – warum nicht auch ich? Während
der Nachbarsjunge zu einem tollen Fußballspieler heranwächst fange ich an zu
singen. Ich singe aus vollem Herzen meine Melodien und Lieder. Denn das bin
ich! Der Sänger und nicht der Fußballspieler. Ich höre auf, meine Zeit zu
vergeuden und lebe das eigene Leben!
Wenn
ich anfange, mich zu lieben, dann liebe ich eben meine Stimme, meine Stimmungen
und meine Lieder. Das ist mein Beitrag zur Welt! Je mehr ich singe, desto
voller und ausdrucksstärker wird meine Melodie. Einwilligen in den eigenen
Reifungsprozess! Davon mehr – das wünsche ich dir und mir.
Die vierte Auswirkung von
Liebe: Ich entwickle mehr
Selbstvertrauen
„Als
ich anfing, mich selbst zu lieben, habe ich verstanden, dass ich immer und unter
allen Umständen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin. Und dass alles zum richtigen Zeitpunkt
geschieht. Von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man SELBSTVERTRAUEN.“
Da
wo ich bin, bin ich am richtigen Ort. Jetzt und immer. Und es ist immer
richtig. Immer! Es ist nie falsch! Nie! Meine Gedanken gehen oft in eine andere
Richtung. Bin ich zu früh? Bin ich zu spät? Darf ich hereinkommen? Bin ich
willkommen? Habe ich etwas Falsches gesagt? Habe ich mich gut genug
ausgedrückt? Bin ich Schuld, dass jetzt dieses oder jenes passiert? Je mehr ich
diese Gedanken zulasse, desto vorsichtiger werde ich. Und desto nachdenklicher
und zurückhaltender. Ich bewege mich wie in einem emotionalen Porzellanladen.
Immer in der Angst, irgendetwas nicht richtig zu machen und für die Folgen
einstehen zu müssen.
Ich
passe einmal nicht auf und schon geht etwas kaputt. Alle schauen auf mich und
lachen mich aus oder beschimpfen mich. Ich schäme mich und fühle mich schuldig.
Ich fange an, mich durch das Leben zu schleichen in der Hoffnung, dass mich
niemand in meiner Schwäche sieht.
Wie
anders fühlt es sich an, wenn mir bewusst wird, dass es nur ein dummer Gedanke
ist, der mich da einschränkt. Eine Konstruktion in meinem Kopf! Ich bin immer
richtig. Am richtigen Ort und zur richtigen Zeit. Wenn mir das bewusst wird
kann ich loslassen. Kann ich mich fallen lassen in den Ort und in das Dasein
und in das Sein. Und wenn ich mich fallenlassen kann muss ich nicht mehr
aufpassen. Ich bewege mich jenseits und außerhalb von richtig und falsch. Dann
lebe ich im Vertrauen und traue meinem Selbst immer mehr zu. Und mehr davon –
das wünsche ich dir und mir!
Die
fünfte Auswirkung: Ich werde einfacher
„Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich es sein
lassen, mir meine eigene Zeit zu stehlen, und ich hörte auf, große
Zukunftsprojekte zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Freude bereitet
und mich glücklich macht, Dinge, die ich gerne tue und die mein Herz zum Lachen
bringen - und ich tue sie auf meine Weise und in meinem Rhythmus.
Heute weiß ich: Das nennt man EINFACHHEIT.“
Für
ein paar Jahre bezog ich eine Zeitschrift, die es sich zum Thema machte, Dinge
zu vereinfachen. Vereinfache dein Leben! Ich war ganz fasziniert davon, wie ich
komplizierte Dinge vereinfachen konnte. Zeit, Geld und Energie sparen. Auch das
kann schnell zu einer zeitaufwändigen Ideologie werden. Vereinfachen um jeden
Preis. Da schlägt das Herz der Sparfüchse! Ich habe das Abo schon lange
abbestellt und alles entsorgt. Das hat mein Leben unglaublich vereinfacht.
Keine Vereinfachungsregeln mehr beachten vereinfacht auch!
Wenn
es schwer ist, etwas zu vereinfachen, dann ist es nicht mehr leicht und somit
überflüssig. Mir gefällt es, wenn ich nur wenige Dinge beachten muss. Am
liebsten als halbautomatische Abläufe! Ich mag es, wenn ich etwas mit Freude
tun kann und wenn es mein Herz zum Lachen bringt. Ich habe mich davon
verabschiedet ein Rezeptbuch zu schreiben. Ich wasche meinen Feldsalat. Schneide
Tomaten und eine Avocado. Dazu ein wunderbares Dressing mit Salz, Pfeffer,
Ahornsirup, Essig und Olivenöl. Es wird mir schmecken. Und morgen würde es mir
noch einmal schmecken. Und auch das ganze Jahr! Das Brot wird mir auch
schmecken! Ich liebe Brot! Ich könnte auch nur von Wasser und Brot leben.
Einfach und köstlich!
Wenn
ich beginne, mich zu lieben, höre ich auf, kompliziert zu denken. Das Herz möchte
nicht Monate und Jahre auf irgendetwas warten. Das Herz lebt im Jetzt. Der
Verstand mag die komplizierten Dinge. Verschraubte Gedanken! Je verschraubter,
desto weiter jedoch entferne ich mich von mir! Wenn ich beginne, mich zu
lieben, finde ich auch meinen eigenen Rhythmus. Den Rhythmus meines Herzens.
Dann hört der Stress sofort auf. Ich muss nicht mehr im Tempo eines fremden
Menschen leben. Ich lebe in dem, was zu mir gehört.
Nah
an meinem Herzen braucht es wenig. Und mehr davon – das wünsche ich mir für
dich und mich.
Die sechste Auswirkung: Von
der Selbstliebe entwickle ich immer mehr
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem selbst befreit, was
nicht
gesund
für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das
mich
immer
wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das »Gesunden
Egoismus«, aber heute weiß ich: Das ist SELBSTLIEBE.“
Liebe
ist einfach da – und manchmal nur ein Wort, das schön klingt und ein positives
Gefühl bewirkt. Es bringt mich in einen sehnsuchtsvollen Zustand und entlarvt
meinen Mangel. Ich erlebe zum Beispiel zu wenig Zuwendung und kompensiere durch
Süßigkeiten.
Damit
Liebe wirklich „ist“ braucht sie Konkretisierung. Was von den Dingen, die ich
praktiziere, tut mir nicht gut auf die Dauer und in der Tiefe? Oft meine ich
nur, dass mir etwas gut tut, es ist aber nur eine Illusion, eine Einbildung! Es
entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein Ersatz für die Liebe. Ich finde
mich nicht schön also kaufe ich extravagante Kleidung und schminke mich. Nichts
gegen tolle Kleidung! Extravagante Kleidung und Schminke kann natürlich ein
Ausdruck reiner Lebensfreude sein! Je nach Motivation. Darum ist die Frage
wichtig: „Was möchte ich mit dem, was ich denke und mache, ausdrücken.“
Schöne
Kleidung wird darum keine Selbstliebe bewirken. Ich kann sie also damit nicht
herstellen. Wenn ich mich nicht gut fühle und mich dann schick mache, werde ich
mich für einen Moment besser fühlen, aber nur aufgrund der Kleidung. Ich bin
dann abhängig von schönen Kleidern. Wenn ich mich aber grundsätzlich schön
fühle brauche ich nicht wirklich irgendwelche Kleider. Ich kann sie mögen und
genießen, aber ich bin nicht davon abhängig.
Wenn
ich mich selbst liebe, werde ich unabhängig von den materiellen Dingen im
Leben. Speisen, Menschen und Dinge verlieren ihre Macht. Ich kann sie haben,
muss es aber nicht. Und darin liegt der Unterschied, der einen Unterschied
macht.
Wenn
ich mich selbst liebe, dann besser nicht nur einmal am Tag oder ab und zu.
Sondern grundsätzlich und überhaupt! Es kann so schnell passieren, dass dich
etwas herunterzieht. Ein abweisender Blick. Schlechtes Wetter. Unerledigte
Aufgaben. Dann hast du das Gefühl, dass du dich durch das Leben schleppst.
Alles wird schwerer und schwerer. Kennst du die Trigger, die solche Zustände
bei dir bewirken? Alles fühlt sich zu Beginn leicht und wunderbar an und
plötzlich sagt jemand zu dir einen Satz und bevor dir klar wird, was da
geschieht, fühlst du dich schlecht. Wie auf Knopfdruck! Begrüße ab jetzt diese
Momente! Da fängt nämlich die Herausforderung gerade an. Entlarve den Trigger
und bleibe schön bei dir. Beobachte, wie das geschehen konnte und entscheide
dich, wieder in die Liebe zu gehen. Wenn du dich schlecht fühlst, gehst du auch
schlecht mit dir selbst um. Niemand gewinnt etwas durch dein schlechtes Gefühl.
Du zahlst selbst den Preis. Du kannst dich in jeder Sekunde für die Liebe
entscheiden. Es ist ein Training!
Der
Egoismus trainiert das Ego – dein so menschlich gewordenes Ich. Dahinter,
dazwischen und mitten drin existiert aber dein Höheres Selbst. Wenn du dich
selbst liebst, trainierst du diesen ursprünglichen Teil von dir. Mehr davon –
das wünsche ich dir und mir.
Die siebte Auswirkung: Ich
werde demütiger
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu
wollen,
so
habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: Das nennt man DEMUT.“
Ich
gebe es nicht gerne zu. Ich habe gerne recht. Es fuchst mich, wenn ich einmal
nicht recht habe. Dann werde ich entlarvt als dummer Junge. Als Unwissender!
Ich hätte doch besser recherchieren können! Ich hätte das Gelesene besser
behalten können! Wer recht hat, besitzt die Macht und steht höher, oder?
Ich
habe festgestellt, dass recht haben isoliert. Es macht einsam. Warum? Wenn ich
anderen Menschen zuhöre dann höre ich mit einem bestimmten Ohr. Ich kann
zuhören mit anteilnehmender Offenheit und mit wohlwollendem Interesse. Ich kann
aber auch zuhören mit der Fehlersuche: „Das ist falsch und ich weiß es
richtig!“ Das Aufdecken der Fehler macht mich selbst stark und den anderen
schwach. Wenn ich das mache und ständig mache, dann trenne ich mich vom
anderen. Ich stelle ihn hin als Dummkopf. Am Ende ist die ganze Welt dumm und
ich bin der einzige Mensch mit Durchblick. Ich werde zum Gott und zum einzigen
Gott! Du bemerkst die Hybris?
Wenn
ich mich selbst liebe dann entscheide ich mich für ein anderes Lebensprinzip.
Ich verzichte auf das Recht. Das Rechtsprinzip wird benötigt, wenn die Liebe
nicht mehr fließt oder solange man noch Angst vor dem Egoismus der Menschen
haben muss. Das Recht lebt davon, dass wir uns ohne dieses die Köpfe
einschlagen würden. Es verhindert den Krieg.
Wenn
ich mich selbst liebe, dann verzichte ich erst einmal auf das Recht. Ich
verzichte darauf, alles zu überprüfen nach Richtigkeit. Ich überprüfe also
nicht mehr. Ich höre zu, wenn jemand etwas sagt und nehme seine Wahrheit mit
Dankbarkeit an. Wenn ich nicht mehr recht haben möchte, dann irre ich mich
selbst auch weniger. Ich bestehe ja nicht mehr auf etwas. Manchmal sage ich
etwas und jemand anders korrigiert mich. Manchmal gehe ich nicht in den
Widerspruch, sondern ich sage: „Danke, du hast recht!“ Wenn ich das mache entsteht
ein eigenartiges Loch. Mein Gegenüber befindet sich inzwischen in einer
ordentlichen Kampfstimmung und hat sich schon ein neues Argument zurechtgelegt.
Wenn ich meinem Gegenüber recht gebe, gibt es keine Nahrung mehr für den Kampf
und es entsteht eine Pause. Es kann sich ein neuer Raum öffnen, ein Freiraum,
in dem neues geschehen kann. Die Haltung dazu könnte ich mit Demut bezeichnen.
Den Mut, den Kampf zu beenden. Die tiefe Erkenntnis zu bekommen, dass ich „nur“
meine eigene Wahrheit sehe und leben kann. Und dass die göttliche allertiefste
Wahrheit mir entzogen ist. Ich verlasse also meine falsche Göttlichkeit im recht
haben wollen hin zu einer dienmütigen Haltung des Nichtwissens dem absolut
Göttlichen gegenüber. Mehr davon – das wünsche ich dir und mir.
Die achte Auswirkung: Ich
werde bewusster
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der
Vergangenheit
zu
leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem
Augenblick, wo ALLES stattfindet. So lebe ich heute jeden Tag und nenne es
BEWUSSTHEIT.“
Manchmal
kann ich die Vergangenheit nicht loslassen. Ich denke zurück an meine Kindheit,
die Schule und meine früheren Berufsjahre. Wenn ich mich auf die positiven
Ereignisse konzentriere dann steigen sie mir mit Mühe in meine Erinnerung auf. Die
negativen Erlebnisse haben aber eine viel größere Macht. Alte Kränkungen und
Verletzungen können plötzlich auftauchen und mein Gefühlsleben von jetzt auf
gleich überfluten. Was ich gedanklich zu bewältigt geglaubt habe kommt von
hinten herum im Gefühl mit einer heftigen Welle wieder. Wozu ist das gut? Ich
lebe doch gar nicht mehr in der Vergangenheit. Diese Ereignisse sind vorbei.
Manchmal gebe ich mich diesen Kränkungsgefühlen hin und manchmal sage ich auch
„Stopp!“ Bis hier her und nicht weiter. Es ist überflüssiges und altes Zeug,
das ich da wieder und wieder aufwärme!
Wenn
ich in die Zukunft gehe dann könnte ich ja denken: „Wie wunderbar! Ich habe
Arbeit, ein Dach über dem Kopf und lebe in einer tragfähigen Beziehung. Danke!“
Aber stattdessen tauchen da plötzlich Krisenszenarien auf. Bilder von
Arbeitslosigkeit und Überlebenskampf unter einer Brücke. Ich stelle mir ein
leeres Bankkonto vor und schon spüre ich die Angst. Das ist doch verrückt,
oder? Im Moment habe ich noch genug Geld um die nächsten Monate davon zu leben.
Aber der Zukunftsangst reicht diese Vorstellung nicht aus. Sie möchte mehr
Sicherheit.
Ich
mache mir bewusst, dass ich meine Sorgen und Ängste ständig nähre. Ich gehe in
die Vergangenheit und ich gehe in die Zukunft. Ich hole mir dort alle selbstzerstörerischen
Gedanken und Gefühle ab. Ich muss das nicht machen! Wenn ich in das Hier und
Jetzt gehe verschwindet der Spuk auf der Stelle. Es war nur ein Gespenst, nicht
mehr!
Was
hat das mit der Selbstliebe zu tun? Wenn ich mich selbst liebe, dann kann ich
das nur in jedem Augenblick. Nur im Jetzt kann ich aktiv lieben. Wenn ich das
mache, dann befinde ich mich im Zustand der Verbindung mit mir selbst. Ich bin
da mit mir und spüre meinen Körper, meinen Atem und meinen Herzschlag. Ich
spüre, dass ich jetzt lebendig bin. Und ich mache mir das bewusst. Ich atme
nicht nur automatisch, sondern ich bin mir bewusst, dass ich jetzt in diesem
Augenblick atme. Wenn ich Angst habe, vergesse ich zu atmen und es ist mir
nicht bewusst. Wenn ich Angst habe und es registriere, dass ich gerade Angst
habe und nicht atme – dann kann ich mich entscheiden, wieder tiefer und
bewusster zu atmen. Wenn ich liebend mit mir im Hier und jetzt bin, kann ich
gut für mich sorgen und meinen Körper mit Entscheidung beatmen. „Aha, da ist
gerade diese Enge in meiner Brust, weil mir jemand etwas Unangenehmes gesagt
hat. Es wäre jetzt gut für mich, das Atmen nicht zu vergessen, sondern ganz
tief mehrmals ein- und auszuatmen.“ Dafür braucht es Bewusstheit, sonst
übernimmt ausschließlich das Unbewusste das Ruder und ich lebe nicht, sondern
werde gelebt und fühle mich fremdgesteuert. Mit mehr Bewusstheit kann ich auch
mehr Verantwortung übernehmen. Mehr davon – das wünsche ich dir und mir.
Die neunte Auswirkung: Mehr
Herzensweisheit
„Als
ich mich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig
und
krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der
Verstand
einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.“
Wenn
ich in mir hineinschaue dann entdecke ich verschiedene Möglichkeiten, mit mir
und mit der Welt zu kommunizieren. Ich kann Dinge erkennen und benennen. Ich
kann meinen Verstand gebrauchen und vernünftige Dinge denken und sagen. Ich
kann Pläne entwickeln und mich Schritt für Schritt daran abarbeiten. Ich
funktioniere wie ein Uhrwerk darin, wenn ich alles sorgfältig durchdacht habe.
Mein Verstand dient mir seit vielen Jahren und wurde trainiert in der Schule
und in der Universität. Dafür bin ich sehr dankbar!
Jetzt
stelle ich mir vor, dass ich mit einem anderen Menschen am Meeresstrand stehe
und einen enthusiastischen Vortrag halte über Wassertemperaturen, über Winde,
Wellen und angrenzende Länder. Dann könnte dieser Mensch an meiner Seite mich
entgeistert anschauen weil er etwas ganz anderes wahrnimmt. Mein Gegenüber
fühlt sich gerade großartig und genießt den Wind um die Ohren. Er riecht das
Salzwasser und spürt, wie die Wellen seine Füße umspülen. Und er taucht ein mit
seinem ganzen Sein in dieses grenzenlose Meer und fühlt sich verbunden mit
allem, was ist. Und ich spreche von meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Dann wird deutlich, dass wir in zwei Welten leben. Ich lebe in der Welt des
Verstandes und mein Gegenüber im Gefühl.
Gibt
es ein besser oder schlechter? Ein richtig oder falsch? Muss ich mehr fühlen
und mein Gegenüber mehr denken? Und was geschieht, wenn ich anfange mich zu
lieben? Die Liebe verbindet diese beiden Kraftquellen und scheinbar
entgegengesetzten Pole. Sie macht deutlich, dass der Verstand für sich allein
armselig ist und das Gefühl für sich allein keine Substanz hat. Die Verbindung
von Herz und Weisheit führt zur Herzensweisheit, zu einem Weisheitsherz. Beide
Fähigkeiten können sich auf diesem Weg wunderbar ergänzen und gegenseitig
bereichern. Es braucht eine Instanz, die nicht bewertet und dieses
Zusammenspiel fördert und unterstützt. Die Liebe wertet nicht. Sie kann stehen
lassen und beiden Qualitäten Raum geben. Mehr davon – das wünsche ich dir und
mir.
Die zehnte Auswirkung: Mehr
leben
„Wir
brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen
mit
uns selbst und anderen zu fürchten, denn sogar Sterne knallen aufeinander und
es
entstehen
neue Welten. Heute weiß ich: Das ist LEBEN.“
Viele
von uns leben nach einem unausgesprochenen und allgegenwärtigen absoluten Grundgefühl.
Wir wünschen uns Glück und es möge uns gut gehen. Wir möchten positive Gedanken
denken und wohlige Gefühle haben. Wir lieben die Freiheit und möchten zugleich
geborgen sein. Wir lieben paradiesische Zustände und tun ganz viel dafür. Wir
arbeiten, damit wir uns das Glück leisten können. Die Konsumindustrie weiß um
unser Begehren und lebt davon. Am Silvestertag umgeben wir uns mit lauter
Glückssymbolen und wünschen allen Menschen ein friedliches und erfülltes neues
Jahr.
Wir
wollen nichts hören von Krieg, Hunger und Zerstörung. Konflikte sind uns ein
Dorn im Auge und wir vermeiden sie lieber. Wer setzt sich denn schon gerne
auseinander und beschäftigt sich mit Problemen. Wir wünschen uns nicht solche
zerstörerischen Zustände und wir tun ganz viel dafür, dass so etwas auf keinen
Fall passiert.
Wenn
ich aber auf mein Leben zurückblicke, dann sehe ich eine bunte Mischung. Ich
sehe alles! Ich sehe meine kranken und meine gesunden Anteile. Ich nehme meine
zerstörerischen und aufbauenden Gedanken wahr. Ich hatte manchmal Glück und
immer wieder auch Pech. Mir wurde einmal meine Lieblingsgitarre gestohlen und
ich bekam einfach so Geld geschenkt.
Das
Geheimnis besteht für mich nicht darin, weniger vom Unglück abzubekommen. Ich
übe mich darin ein, dass es mir immer weniger ausmacht. Dass ich immer
einverstandener damit werde, weil das Leben auf diesem Planeten so gestrickt
ist. Das Leben auf der Erde ist eine bunte Tüte – von allem und für jeden ist
etwas dabei. Wenn ich ohne Abstriche mich selbst liebe, dann kann ich mich
fallen lassen in ein großes und umfassendes Einverständnis. Und davon ruhig
mehr – das wünsche ich dir und mir.
Und hier den ganzen Text als pdf zum Herunterladen!
www.matthias-koenning.de
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