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Dienstag, 25. Juli 2017
Urlaub im eigenen Garten!
Wie haben die Menschen früher Urlaub gemacht? Gar nicht! Sie haben gearbeitet und hatten ein wenig freie Zeit. Sie ruhten sich aus am Abend vor dem Schlafengehen und am Sonntag nach dem Kirchgang. Zwischendurch ein zusätzlicher Feiertag.
Haben die Menschen früher etwas vermisst? Vermutlich nicht! Das Wort Urlaub war ja unbekannt. Die Menschen setzten sich bei schönem Wetter vor dem Haus und unterhielten sich. Vielleicht spürten sie die Erschöpfung in den Knochen. Sprachen über das Wetter und die Ernteaussichten. Erzählten sich Ereignisse aus der direkten Nachbarschaft und gingen zeitig ins Bett.
Die Bank vor dem Haus existiert nicht mehr oder ist verwaist. Wir packen die Koffer und verreisen. Luftveränderung. Raus aus den vier Wänden. Mal etwas anderes sehen. Abschalten vom Alltag. Also wird ein Urlaubsort ausgesucht. Die Reise planen. Packen, verreisen, ankommen ... und dann? Vor der Ferienwohnung auf einer Bank sitzen und über die Wetteraussichten spekulieren. Dann ca. 10 Tage ausruhen und wieder Sachen packen, zurückreisen, auspacken und ankommen. Sich erholen von der Reise. So kommen wir dann auf 10 Tage Erholung und mindestens vier Tage für Reisedurchführung.
Das können wir uns doch eigentlich sparen oder? Ich stelle mir für dieses Jahr vor, dass ich Urlaub mache. Ich setze mich am Samstag in mein Auto und fahre einmal um die Stadt herum zu meinem Urlaubsdomizil. Ich komme wieder zu Hause an und stelle mir vor, dass es meine Ferienwohnung ist. Ich steige aus und freue mich! Eine Ferienwohnung mit Waschmaschine. Eine Küche, die nach meinen Bedürfnissen eingerichtet ist. Es gibt schon Vorräte! Gemütliche Betten und Kleidung für jedes Wetter - genau in meiner Größe und meinem Geschmack! Ich mache Urlaub in der schönsten Ferienwohnung, die ich mir vorstellen kann.
Ich habe zwar den Eindruck, dass ich die Umgebung irgendwie kenne. Aber ich stelle fest, dass es zum Glück nicht so voller Touristen ist. Ich mache Urlaub unter Einheimischen. Keine Massen, die die Restaurants bevölkern und auf meinen Wanderwegen den Müll hinterlassen. Kein Geschrei und überflüssige nächtliche Diskotheken draußen. Ich gehe spazieren und nehme Kontakt mit den Einheimischen auf. Hier wohnen nette Menschen. Da könnte ich mich mit befreunden. Es ist schön hier und nichts los. Was kann es Besseres geben im Urlaub.
Die Anfahrt war wichtig! Ohne Anfahrt rund um das Dorf würde ich denken, dass das mein zu Hause ist. Dort, wo ich im Garten arbeiten muss. Dort wo in der Wohnung ständig eine Reparatur lauert. "Jetzt, wo wir Zeit haben, könnten wir ja mal..." Aber zum Glück bin ich ja nicht in meiner Wohnung. Ich bin verreist. Einmal um das Dorf herum. Ich bin erstaunt, wo man überall Urlaub machen kann!
www.matthias-koenning.de
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