Urlaubszeit! Du hast deine Reisepläne abgeschlossen und beginnst schon damit, in
Gedanken deine Koffer zu packen. Was nimmst du mit? Wie komfortabel wird dein
Ferienort sein? Gehörst du zu den Menschen, die eher irgendwo ihr Zelt aufschlagen,
bist du ein Rundumverwöhner im Hotelzimmer mit Vollpension oder liebst du den Komfort
und die Freiheit einer Ferienwohnung? Egal für welche Unterbringungsart du dich
entscheidest, du musst deine Koffer packen und – dich beschränken. Du wirst
nicht deinen kompletten Kleiderschrank und alle Küchenutensilien ausräumen. Das
ist schlicht und einfach nicht möglich, wenn du auf Reisen gehst. Du musst
auswählen! In diesem Moment wird der Urlaub schnell zur Tortur. Benötigst du eher
Sachen für kalte oder für warme Tage? Wählst nach dem Zwiebelprinzip oder nach
dem „Wir gehen abends gerne aus“ Modus? Planst du eine Waschmaschine vor Ort
ein oder lieber eine waschfreie Zeit? Was ist mit Lebensmitteln und Dingen, die
es im Urlaub nicht gibt, die du aber ganz unbedingt brauchst! Packst du deinen
Föhn und das Bügeleisen auch ein?
Du nimmst Dinge in die
Hand und packst sie in den Koffer. Du nimmst manches wieder heraus und packst
es zurück in den Schrank. So geht es hin und her. Irgendwann bist du froh, den
Koffer schließen zu können. Der Tag deiner Abreise beginnt. Es kommt der Augenblick,
wo du im Auto sitzt. Die Angst kriecht hoch und treibt dir noch einmal die Schweißperlen ins Gesicht.
Hast du auch nichts vergessen? Ausweis, Geld, Versicherungskarte und
Autopapiere? Dir fällt nichts mehr ein und dein Urlaub beginnt. Egal, ob du
alles dabei hast, jetzt kannst du nichts mehr ändern! Du musst mit dem auskommen,
was du eingepackt hast.
Am Urlaubsort angekommen
richtest du dich ein. Das Meiste hast du eingesteckt, aber irgendetwas fehlt auch.
Dem Fehlenden trauerst du dann etwas
nach. Doch irgendwann nach ein paar Tagen stellt sich das Gefühl von Zeitlosigkeit
und Gleichgültigkeit ein. Die Hemden reichen aus, alles ist halb so schlimm und
du hast immer noch die Fähigkeit zur Improvisation. Das Gefühl vor der Abreise
wird zu einer Erinnerung, die du gerne verdrängen möchtest. Auf einmal wird das
Leben einfach! Du musst keine Kleidung vorführen und dein Hemd trägst du auch
noch einen Tag länger. Ein bunter Salat macht dich glücklich. Du genießt die Sonne
mit einem spannenden Buch am Strand oder eine Wanderung mit einem entspannten
Gespräch und – alles ist gut. Das Leben kann so einfach sein! Du brauchst nur
wenig zum Leben.
Im Lukasevangelium schickt
Jesus einmal seine Jünger los. Sie sollen unabhängig von ihm Kranke heilen und das
Reich Gottes verkünden. Und das ohne einen Geldbeutel, ohne Vorräte und ohne
Schuhe! Sie sollen auf alle Sicherheiten verzichten und sich ganz auf das Wirken
ihrer Persönlichkeit und die Kraft Gottes verlassen. Jesus preist die Schönheit
der Lilien auf dem Feld und lädt uns ein, von den alltäglichen Sorgen Abstand
zu nehmen. Es ist für dich gesorgt! Nimm einen Gang raus! Vertrau dem Heute und
dem, was hier und jetzt da ist.
Stell dir vor, du würdest
dich dazu entscheiden, dass dein Leben von jetzt ab immer so sein soll.
Einfach, unkompliziert, verbunden, mit innerer tiefer Freude und in Übereinstimmung
mit dir, mit Gott und der Welt. Auch, wenn dir das nicht durchgängig gelingt,
gibt es doch immer wieder auch im Alltag solche Momente, wo alles einfach und
klar wird. Das sind Augenblicke, wo du alles loslassen kannst und nichts
festhalten musst.
Diese kostbaren Erfahrungen wünsche ich dir zu Hause
oder im Urlaub.www.matthias-koenning.de
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