Translate

Samstag, 6. Mai 2017

Wenn du dich aufrecht und in Balance fühlst ... und der Rest der Welt auch!

Ich stand an einem Strand in Teneriffa und sah hunderte von übereinandergestapelten Steinpäckchen. Drei, vier oder mehr Steine. Alle in Balance. Den Wellen und dem Wind ausgeliefert. Alle hielten stand. Alle waren aufrecht und ausgeglichen. Platz für sich selbst und Platz für den Nachbarn. Ein Stapel in Balance umgeben von anderen Stapeln in Balance. Ausgerichtet. Aufgerichtet. Klar!

Ich fragte mich, wann ich das letzte Mal ein solches Lebensgefühl hatte. Ich ruhe in mir. Ich bin in Balance. Ich bin in völliger Übereinstimmung mit mir selbst. Zugleich erlebe ich die Menschen um mich herum auch so. Es gibt nichts zu tun. Nichts zu verbessern. Nichts zu kritisieren. Es fühlt sich gut an und passt. Zugleich passt es in der Wirtschaft und auch in der Politik.

Irgendwo stürzen in meinem Leben und im Umfeld ständig Steinpäckchen um und verwandeln sich in Haufen. Immer geht es um die Frage: "Ist was zu retten? Kriegen wir das wieder hin?" Richtest du einen Stapel wieder auf, fällt nebenan ein anderer um. Wenn alle mal aufrecht stehen, dann lese ich in der Zeitung von all den Ungerechtigkeiten, Krisen und Einbrüchen. Irgendwo läuft immer ein Terrorist herum, wird die persönliche Freiheit durch Gesetze eingeschränkt, schafft irgendjemand Chaos.

Zugegeben, am Strand von Teneriffa liegen noch genug Steine ungeordnet oder in Haufen herum. Aber es gibt eine Menge Stapel in Balance. Das ist ansteckend. Mir fällt dazu ein, dass ich die Welt nicht retten kann. Ich halte keinen Terroristen auf. Ich kann kaum die Politik beeinflussen. Ich habe keinen Zugang zu den Wirtschaftsbossen dieser Welt.

Aber ich kann für mich selbst sorgen. Ich kann darauf achten, dass ich selber in Balance komme. Innen und außen. Damit bin ich gut beschäftigt. Ich kann wahrnehmen, dass die Menschen um mich herum auch versuchen, in eine Balance zu kommen. Es kommt zu einer Resonanz. Die Balance meines Nachbarn balanciert mich auch aus und umgekehrt. Und ohne mein weiteres Zutun breitet sich ein Feld aus von Menschen, die aufrecht stehen und ihre Balance gefunden haben.

Am Strand von Teneriffa fing einer an. Dann kam ein zweiter... und ein dritter. Ich kann mich für mich selbst immer wieder neu entscheiden. Für die eigene Psychohygiene ist es hilfreich, nicht immer auf die zerstörten Steinhaufen zu schauen. Auch das bewirkt eine Resonanz. Da kann ich schnell aus dem Gleichgewicht kommen und zusammenbrechen.

Am Strand von Teneriffa stelle ich mich an meinem Platz zwischen all die vielen Steinstapel und richte mich aus. Ich schließe die Augen und halte das Bild innerlich fest. Ich aufrecht in Balance mit vielen anderen. Auch mit dir!
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen